Wie er das begründet, weiß ich auch nicht genau. Aber ich denke, er folgt da einem ähnlichen Gedankengang wie ich. Die Erfahrung ist unbestreitbar, also muss sie irgendwie Platz finden in unserem Weltbild. Also muss die Welt so beschaffen sein, dass sie nicht ausgeschlossen ist.
Also rein philosophisch bezweifle ich, dass wir von der Ontologie ein Erfahrungswissen haben. Wir wissen, wie es uns erscheint und vorkommt, da würde ich dann, einige Gedanken überspringend auch sagen, dass es am Ende auch so ist, daraus leitet sich erst mal eine Gültigkeit von Multiperspektiven an.
Insofern ist für uns rot, was für die Kuh vermutlich gelb und das Messgerät des interpretierenden Physikers in seiner Berufseigenaschaft elektromagnetische Wellen sind und 'es gibt' all das. Eine Erfahrung der Offenheit haben wir daher durchaus, sie kann aber auch aus dem nicht ausreichenden Wissen entstehen und die Welt könnte viel determinierter sein, als wir glauben.
Der Punkt ist dennoch, dass wir keine Abnickpüppchen sind, die irgendwie von außen, qua einem Bündel Naturgesetze oder vom Hirn irgendwas eingeflüstert bekommen, was wir dann als unsere Idee verkaufen, sondern in authentischer und originären Weise kreative Akteure sind und bleiben.
Dennoch ist die Darstellung dieser Vorgänge nicht auf eine physikalische oder biologische Perspektive zu reduzieren.
Der Fehlschluss ist m.E. einfach der, dass aus dem Strang diverser Kausalitäten - zu denen ja auch neue Aspekte hinzukommen können, durch Kreativleistungen - immer wieder versucht wird eine monologische Geschichte zu stricken und das ist und bleibt ewig unüberzeugend und falsch.
Wenn die Physik keine Liebe kennt ist das ein ernstes Problem, aber nur für die Physik. Eigentlich nicht mal das, wenn man erkennt, dass man dafür schlicht nicht zuständig ist. Die Realität der Liebe wird durch jeden liebenden Menschen bestätigt. Und wenn Bioredukitonisten ihre 'aber das ist ja eigentlich nur'-Story erzählen wollen, der ganz einfach wesentliche Aspekte dessen, was bspw. als semantisches Gitter um den Begriff Liebe auftaucht fehlen, dann ist das eine reduzierte Lesart des Phänomens Liebe. Zahllose Tagebücher, Weltliteratur, Musik und Filme breiten weitere Aspekte aus.
Der Vorrang einer Perspektive der sterilen Objektivität (von Messdaten etc.) wird gerade von der Praxisseite her kassiert. Über 40 Jahre versuchte man bspw. in der Schmerztherapie oder psychiatrischer und psychologischer Diagnostik genau jenen Modellen zu folgen, mehr oder weniger alles ohne Erfolg, Inzwischen denkt man um, nimmt die Subjektperspertive mit hinein und hat Erfolg.
Der Lernschritt, das auf weitere Bereiche zu übertragen kommt hoffentlich.