Ja, aber sie kann aus Gründen erfolgt sein oder grundos, reflexhaft, impulisv oder gänzlich im Sinne rein physikalischer Ursächlichkeit. Das etwas in einer Welt feststeht, heißt ja nicht, dass die Wirkungen in dieser Welt eliminiert sind. Etwas kann gewaltige Wirkungen haben und man kann ebenfalls Meinungen und Ansichten in dieser Welt haben und ändern. Was dann zu anderen Denkweisen und Handlungen bei jemandem führt. Du könntest diese Veränderung ausgelöst haben und Du könntest Dir vorher das Hirn zermatert haben, wie Du jemanden dazu bekommst, anders zu denken. Du könntest Erfolg haben und Dich zurecht dafür feiern, obwohl es feststand.Das sehe ich nun grundsätzlich anders. Wenn feststeht, wie man sich entscheidet, sind die Gründe bedeutungslos. Sie haben keinen Einfluss auf die Entscheidung. Diese seht ja bereits fest.
Der Blick mal eben locker 6 Monate in die Zukunft zu spulen, zu schauen, wie sich die Argumentaitonsstränge entwickeln und dann zu sagen: 'Ach nee, bringt eh nichts', ist uns ja verschlossen. So oder so müssen wir antizipieren.
Ein Grund ist ja deshalb ein Grund, weil Du ihn aus bestimmten Prämissen und Extrapolationen herleiten kannst, sonst könntest Du auch eine Münze werfen. Und auch Deine Prämissen haben ja Gründe, manche kennst Du vielleicht oder kannst sie offen legen, andere nicht.In einer deterministischen Welt gibt es keine Gründe, nur Ursachen.
Ich würde mich als recht konsequenter Vertreter einer Innenweltsicht darauf herunter handeln lassen, dass wir stets nur über Theorien von Ursachen der Außenwelt verfügen. (Und in gewisser, aber schwächerer Weise auch nur über Theorien unseres eigenen Inneren. Dass wir Subjekten aber prima facie Berechtigungen zuschreiben kompetente Aussagen zu ihrer Innenwelt zu tätigen, steht m.E. nicht im Widerspruch zu Wittgenstein.)
Aber so oder so: Um frei zu entscheiden, muss ich nicht in allen Fragen bis zum Urknall (oder der Schöpfung) zurück spulen (dann wäre die Antwort auf alle Fragen ja auch gleich: der Urknall), wenn ich über mich weiß, dass ich gerne Fisch mag und über das Restaurant, dass es für guten Fisch berühmt ist, ich genügend Hunger, Zeit und Geld habe, würde ich die Entscheidung ein Fischgericht zu wählen, als frei und rational ansehen.
Innerhalb der Box ist das ein rationales Spiel und wir sind immer innerhalb der Box. Der Blick von Nirgendwo? Die Gottesperspektive? Wie komme ich dahin?