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Gibt es den freien Willen ?

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AW: Gibt es den freien Willen ?

Ja - ich bin für den weichen Determinismus. Den harten lehne ich ab.

Sind Determinismus und Freiheit nicht Gegensätze?
Innerhalb des weichen Determinismus würde ich dem Willen die Funktion zusprechen, sich verweigern oder zustimmen zu können, vielleicht noch die Möglichkeit, eine Tat aufzuschieben, damit hat der Wille schon eine im wörtlichen Sinne entscheidende Funktion, aber nur innerhalb stark begrenzter Möglichkeiten.

Meint Kaawi :):blume1:
 
AW: Gibt es den freien Willen ?

"Weicher Determinismus" ist ein interessanter Gedanke...
Er lässt, im Gegensatz zum "harten Determinis-mus" Entscheidungsspielräume offen ...
Gruß, moebius :blume1:
 
AW: Gibt es den freien Willen ?

Sind Determinismus und Freiheit nicht Gegensätze?
Bin ich auch der Meinung, dass dies Gegensätze sind; wir überschätzen aber oft den Determinismus; wir haben - zumindest nach den politischen Konzepten - viel mehr Freiheit(en), als wir denken; wir müssen nur unsere Politiker, die ja auch der Alterung und damit der Vergesslichkeit unterliegen, öfters an ihr Gesagtes und vor allem an ihr Geschriebenes erinnern. Wenn das dann auch nicht hilft, haben wir ja - zumindest in der Demokratie - noch das Recht, sie bei der nächsten Wahl abzuwählen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Gibt es den freien Willen ?

Bin ich auch der Meinung, dass dies Gegensätze sind; wir überschätzen aber oft den Determinismus; wir haben - zumindest nach den politischen Konzepten - viel mehr Freiheit(en), als wir denken; wir müssen nur unsere Politiker, die ja auch der Alterung und damit der Vergesslichkeit unterliegen, öfters an ihr Gesagtes und vor allem an ihr Geschriebenes erinnern. Wenn das dann auch nicht hilft, haben wir ja - zumindest in der Demokratie - noch das Recht, sie bei der nächsten Wahl abzuwählen.
Liebe Grüße

Zeili

Kluge Köpfe gehen schon vorher ... freiwillig ... :sekt:
 
AW: Gibt es den freien Willen ?

Das mit dem freien Willen hängt von der philosophischen Betrachtung ab.
Je nach Standpunkt und Schule ist die Sicht verschieden. Es ist nicht mit
einem klaren ja oder nein zu beantworten.
In der Hirnforschung wurde nachgewiesen, dass die Entscheidung im Gehirn
schon kurz vorher fällt bevor sie bewusst ist und ausgeführt wird. Das heißt der
freie Wille entscheidet in diesem Moment nicht sondern die Prägung im
Unbewussten aus Genen und Biographie heraus. Nun ist es jedoch trotzdem
Möglich ganz bewusst Einfluss auf diese Prägung zu nehmen in dem man etwas
Lernt, Übt und stetig wiederholt bis es in der Prägung verankert ist und zur
unbewussten Entscheidungsfindung herangezogen wird. Auf diesem sehr
mühsamen und langwierigen Umweg ist es möglich so etwas wie einen freien
Willen zu ermöglichen. Selber bewusst Einfluss nehmen auf die Prägung die
dann unbewusst die Entscheidungen fällt. Ein indirekter freier Wille der nur
durch viel Arbeit und Mühe ein ganz klein wenig zur Geltung kommt.

Schon Friedrich Schiller war ein kluger Theoretiker und damit seiner Zeit
weit voraus wie man an diesen ganz aktuellen Zeilen erkennen kann:

"Wage deinen Kopf an den Gedanken, den noch niemand dachte,
Wage deinen Schritt auf den Weg, den noch niemand ging,
auf dass der Mensch sich selber schaffe und nicht gemacht werde
von irgendwem und irgendetwas."

Friedrich von Schiller,
dt. Dichter (1759 – 1805)

Damit ist mein Glaube begründet, dass es möglich ist die eigene Biographie
und Prägung kreativ und schöpferisch selbst zu gestalten ohne die gegebenen
Bedingungen der Natur und des sozialen Miteinander zu vernachlässigen.

gruß fluuu
 
In der Hirnforschung wurde nachgewiesen, dass die Entscheidung im Gehirn
schon kurz vorher fällt bevor sie bewusst ist und ausgeführt wird.

Davon habe ich gehört. Aber das glaube ich nicht.
Man kann einen Versuch meines Erachtens niemals so gestalten, dass man unterscheiden könnte, ob ein Vorgang im Gehirn jetzt frei, oder determiniert abläuft. Wie soll das bitte funktionieren?
 
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AW: Gibt es den freien Willen ?

Hallo Benjamin,

diesen Versuch gibt es, habe ihn gesehen und erklärt bekommen in einem Film.
Er wird wie so vieles heutzutage was das Gehirn angeht mit der
Kernspintomographie durchgeführt. Kurz gesagt, der Klient soll sich zwischen
dem Drücken zweier Knöpfe entscheiden und es wird gleichzeitig im Gehirn
geschaut was da los ist. So wurde ein Feuern im Gehirn beobachtet bevor die
bewusste Entscheidung gefallen ist.
Der Versuchsaufbau ist wesentlich komplizierter und es wird zeitlich genau
gemessen auf Bruchteile von Sekunden, das ist heute möglich.

"Es scheint, als würde die unbewusste Entscheidung im Gehirn vorbereitet
und dann eine Zeit lang dort vor sich hinschlummern, bevor sie den Weg ins
Bewusstsein findet", sagt John-Dylan Haynes Leiter der Forschergruppe des
Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.

Aber völlig unabhängig vom wissenschaftlichen Ergebnis finde ich diese
Erkenntnis einleuchtend und spannend denn schon Sigmund Freud der
Begründer der modernen Psychologie meinte, dass Bewusstsein verhält sich
zum Unbewussten wie ein Blatt im Ozean.
Das nicht Bewusste ist groß und mächtig, das zeigt unter anderem der
Versuch über die Entscheidung, es hat sehr viel Einfluss auf das Verhalten im
Denken nur ist uns das nicht bewusst.
Nun fängt es an spannend zu werden und es stellt sich die Frage wie kann
ich als moderner Mensch am Anfang des 21. Jahrhunderts dafür Sorgen, dass
mir der große Bereich des unbewussten Verhaltens bewusst wird um ganz
gezielt Einfluss zu nehmen?

gruß fluuu
 
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