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Wie kommt der Freie Wille zu Entscheidungen?

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Die Wahrscheinlichkeit, dass der freie Wille zu einer Entscheidung kommt
ist von jeweiligen Begleitumständen abhängig - unvermittelt und prompt.

Echter Zufall unterminiert die Freiheit,
Ja, das trifft (leider) auch insbesondere dann zu, wenn echter Zufall wie eine echte Rückwirkung im Rechtswesen funktioniert, egal ob positives Interesse (wie bei einem gemeinsamen Lottogewinn) oder negatives Interesse (wie bei einer Anstiftung oder Beihilfe zu einer Rechtstäuschung).

Eine solche Täuschung vermag aus einer Streuwirkung heraus viele Folgeursachen bewirken und den freien Willen ganz erheblich einschränken.

ALLGEMEINER MERKSATZ:
Echter Zufall in echter Rückwirkung ganz klar und sofort erkannt,
gilt dem Grunde nach auch klar mit einer Rechtstäuschung verwandt.


Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Ich bin nie davon ausgegangen, dass der Mensch nur die Illusion einer Entscheidung hat.
Er entscheidet ja wirklich.
Was ist denn Freiheit für Dich?
Im K. geht es aber in Wirklichkeit nur um eine Illusion davon.
Warum? Weil wenn es nichts anderes als zwingende Notwendigkeit gibt, gibt es keine wirkliche Entscheidung.
Wie gesagt: Mein zwingend notwendiger Wille wäre da die weitaus treffendere Bezeichnung.
Wenn mein ganzes Leben von der Ereigniskausalität diktiert wird, dann gibt es keinen Spielraum für tatsächliche Freiheit.
Ich finde den libertären Ansatz gut, weil er unser Alltagsempfinden ernst nimmt.
Akteurskausalität meint das Ich es bin der eine Entscheidung trifft und eine Handlung direkt verursacht.
Es ist nicht einfach nur etwas das durch Ereigniskausalität festgelegt ist und abläuft und es ist auch nichts was auf alternativlose Weise passieren muss, also determiniert. ist. Ich bin es der entscheidet.
Aber auch wenn ich diesen Ansatz für gut halte, bin ich mir über dessen Probleme bewusst, auf die im zuvor verlinkten Artikel auch ganz gut eingegangen wird.
Nur wie schon gesagt: Nur weil ich mir Einhörner wünsche erkläre ich nicht alle Pferde zu Einhörnern.
So selbstverständlich uns dieses Gefühl im Alltag auch sein mag, vielleicht ist dieser freie Wille bei genauerer Betrachtung nicht plausibel und es wird auch nicht plausibler wenn man in seiner Verzweiflung versucht zwingende Notwendigkeit zu frei umzudefinieren, nur um damit eine Worthülse am Leben zu erhalten, die nichts mehr mit dem zu tun hat was überhaupt dazu geführt hat sich darüber überhaupt Gedanken zu machen ... das was wir jeden Tag fühlen ... das es Alternativen gibt und das wir es sind die entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@EinMensch

Du willst oder kannst halt nicht sagen, was Du unter Freiheit verstehst.
Ist dann eben so.
Hab ich doch gerade zum wiederholten male gemacht.
Ich finde die Akteurskausalität gut:
Selbstbestimmt zwischen (realen) Alternativen zu entscheiden.

Kannst du erklären wie deine Freiheit ganz ohne Alternativen auskommt?
Willst du nicht oder kannst du nicht?
Und bitte nicht wieder versuchen Alternativlosigkeit als Alternativen zu tarnen, den dein "abwägen" ist
im K. Kontext nichts anderes als eine alternativlose Notwendigkeit. Zur Klarheit: Nicht nur das abwägen grundsätzlich,
sondern jeder einzelne Gedanke davon
 
Ich finde die Akteurskausalität gut:
Selbstbestimmt zwischen (realen) Alternativen zu entscheiden.
Ja, die finde ich auch gut.
Nur unter der libertaristischen Flagge gibt es es ein Problem:
Wo kommt die denn auf einmal her?
Sie ist dann wirklich etwas Zusätzliches, was auf die Welt einwirkt und dabei ist nicht mal klar, wie.
Eine Entstehung aus dem Nichts und dann noch das Dualismusproblem: Wie wirken denn die Gründe auf die üblichen Kausalketten ein, von denen sie ja irgendwie getrennt zu sein scheinen?

Kannst du erklären wie deine Freiheit ganz ohne Alternativen auskommt?
Die Freiheit des K. hat Alternativen.
Wenn ich wähle, ob ich Bier oder Cola trinke, folge ich ganz normalen Überlegungen:
Vielleicht ist da der Impuls, jetzt ein Bier zu trinken, vielleicht weil ich gerade eine Sendung darüber gesehen habe.
Dann halte ich inne und wäge ab: Was ist gerade im Kühlschrank? Wenn Bier da ist, nehme ich es.
Wenn nicht, stellt sich mir die Frage der Relation. Wie dringend muss es jetzt sein und wie groß wäre der Aufwand?
Wenn ich nur kurz zum Kiosk gegenüber muss, gibt es Bier.
Wenn ich auf dem Land wohne und 13 Kilometer bis zur nächsten Tanke fahren müsste, eher nicht.

Ich finde, das sind ganz normale Überlegungen.
Würde Dich daran etwas stören?

Der philosophische Vorteil, wenn man Gründe (von diskursiven Wesen) und Ursachen (resultierend aus natürlichen Regularitäten, also sowas wie Schwerkraft, Ballistik, Genetik) trennt, wie es der Liberarismus tut, ist, dass man sie auch wieder zusammenbringen muss.
Im Kompatibilismus entsteht dieser Dualismus nicht zwingend, wenn man Gründe als Resultate von Weltgeschehen ansieht. Dann gibt es nicht 'Naturgesetze' oder Willen, sondern ich will Bier oder Cola, weil ich beides kennen gelernt habe, mich erinnere, durch die Sendung über Bier gerade auf den Geschmack gekommen bin, irgendwann mal Bier probiert habe, es zu dem gehört, was ich immer wieder mal trinke und daher oft im Haus habe ...
Gründe blitzen nicht plötzlich auf und wirken dann wundersam auf eine ansonsten naturgesetzliche (eher, Regularitäten/Gesetzmäßigkeiten folgende) Welt ein, sondern sie sind integraler Teil des Spieles des Gebens und Verlangens von Gründen, was uns ohnehin ausmacht.
In diese Welt der Begründungen sind verschiedene Betrachtungen eingebaut. Ich weiß, dass eine Säure-Base-Reaktion anderen Mechanismen folgt, als eine Diskussion über Einwanderung. Aber Ursachen und Gründe sind in unserer Welt nie getrennt, sondern wechseln sich ständig ab und bedingen einanders. Weil ich Bier will, stehe ich auf und gehe zum Kühlschrank. Dass mich die Bier Doku im Fernsehen inspierierte, ist ja nicht schlimm, sondern eine der notwendingen Bedingungen. Ich muss Bier mal kennen gelernt haben, sonst könnte ich keines wollen.
 
Der philosophische Vorteil, wenn man Gründe (von diskursiven Wesen) und Ursachen (resultierend aus natürlichen Regularitäten, also sowas wie Schwerkraft, Ballistik, Genetik) trennt, wie es der Liberarismus tut, ist, dass man sie auch wieder zusammenbringen muss.
Das ist Unsinn, es muss heißen:

Der philosophische Nachteil, wenn man Gründe (von diskursiven Wesen) und Ursachen (resultierend aus natürlichen Regularitäten, also sowas wie Schwerkraft, Ballistik, Genetik) trennt, wie es der Libertarismus tut, ist, dass man sie auch wieder zusammenbringen muss.
 
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Der philosophische Nachteil, wenn man Gründe (von diskursiven Wesen) und Ursachen (resultierend aus natürlichen Regularitäten, also sowas wie Schwerkraft, Ballistik, Genetik) trennt, wie es der Libertarismus tut, ist, dass man sie auch wieder zusammenbringen muss.

Ich denke, das ist nur dann ein Problem, wenn man einem Substanzdualismus anhängt. Dass es unvereinbare Perspektiven gibt, beide mit gleichem Recht, erscheint mir dagegen naheliegend.
 
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