Da kann ich zustimmen, Probleme stellen sich in dem Moment ein, wenn es um Zuständigkeiten und Deutungshoheiten geht. Und das ist eben ziemlich häufig der Fall, die Diskussion um die Willensfreiheit steht exemplarisch dafür.In meinen Augen ist das völlig in Ordnung. Das Wahrheits- oder Gütekriterium hängt immer davon ab, wovon die Rede ist. Geht es darum, festzustellen ob ich ein Bewusstsein habe, ob ich mich zwischen Möglichkeiten frei entscheide, dann ist die Evidenz das Kriterium schlechthin.
Geht es aber um die äußere Wirklichkeit, um Behauptungen von erfahrbaren Dingen und Geschehnissen, dann sind Wiederholbarkeit und statistische Signifikanz maßgeblich.
Es wurde ja auch gerade zu Anfang derselben behauptet, man würde bald die subjektive Sprache der ersten Person in die der dritten Person überführen, mittels Hirnscans.
Davon abgesehen, dass ich das für einen kategorialen Fehler halte, muss man nüchtern feststellen, dass dies nicht mal in gröbsten Ansätzen gelungen ist.
Ja. Ein gefühlte Elite, die sich als Speerspitze der Evolution sieht und keine Ahnung von den Grundbegriffen der Wissenschaftstheorie und sonstigem hat. Wenn man Selbstwidersprüche erst gar nicht erkennt, hat man natürlich auch keinen Leidensdruck, aber dafür umso größeren missionarischen Eifer. Der ist immerhin psychologisch verdächtig, aber auch hier hat man ideologisch vorgesorgt: alles was tiefer geht als die erkenntnistheoretische Pfütze des Behaviorismus gilt als unwissenschaftlich. So schließt sich der Kreis um ein enges Weltbild.Ein Punkt ist, dass vermeintlich wissenschaftsgläubige Menschen oft nicht imstande sind, diese Unterscheidung zu fassen. Sie sind noch dem Wissenschaftsbegriff des 18. und 19. Jahrhunderts verhaftet.