funny-gianni
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Da gebe ich dir recht, der Typ hat die beiden Begriffe gehörig durcheinander gebracht.Kompatibilisten können Willens- und Handlungsfreiheit in der Regel unterscheiden, der Kollege in dem Fall wohl nicht.
Das kann ich nicht überprüfen, da ich keinen allumfassenden Überblick über die gesamte Philosophie der Menschheit habe. Hume zumindest hat den freien Willen als "hypothetische Fähigkeit, eine andere Entscheidung zu treffen, wenn der Mensch psychologisch durch andere Wünsche oder Überzeugungen anders disponiert gewesen wäre." definiert (Wikipedia, Artikel "Kompatibilismus"). Er spricht also eindeutig von Entscheidungs- und nicht von Handlungsfreiheit.Mein Eindruck ist, dass Kompatibilisten in der Diskussion in der Regel die einzigen sind, die Freiheit definieren.
Laut Wikipedia gibt es "in Humes Vorstellung von Determinismus zwar einen Entscheidungsprozess, dieser wird jedoch bestimmt durch eine Kausalkette von Ereignissen." Diese Abhängigkeit von einer Kausalkette würden aber viele als Unfreiheit bezeichnen und sie sind meines Erachtens in der Mehrheit. Deshalb sage ich, dass es primär nicht um Freiheit geht, sondern um Gesetzmäßigkeit, bzw. Kausalität. Meines Wissens lehnen die meisten Verfechter der Willensfreiheit den Determinismus ab, sie sind demnach Inkompatibilisten. Die meisten Diskussion drehen sich sowieso um Abhängigkeit oder Nicht-Abhängigkeit von Kausalketten. Der Mensch möchte sich seine Entscheidungen ungern von unendlichen Kausalketten diktieren lassen. Das kann ich gut verstehen - ich möchte das ja auch nicht.