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Wie kommt der Freie Wille zu Entscheidungen?

Ich kenne einen Kompatibilisten, der hat mir die Sache so erklärt, dass die Freiheit im Determinismus dann gegeben ist, wenn man nicht gehindert wird, das zu tun was man tun will, wenn man also etwas aus freiem Willen bzw. freiwillig tut. Ich habe dem entgegengehalten, dass das Handlungsfreiheit ist und keine Willensfreiheit.

Mein Eindruck ist der, dass Kompatibilisten aus unerfindlichen Gründen in das Wort "Freiheit" vernarrt sind und jede Absurdität in Kauf nehmen, nur um ihren Lieblingsbegriff zu retten.
 
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Die Willensfreiheit, das ewige Thema ... Hier meine Sicht auf diesen Klassiker:

Ob der Wille des Menschen als frei oder unfrei bezeichnet wird, finde ich gar nicht so wichtig. Die entscheidende Frage ist doch, ob der Mensch (einschließlich seines Gehirns) den Naturgesetzen unterworfen ist oder nicht. Was meint ihr?
Wer die Naturgesetze - in der Anwendung - versteht, der respektiert sie und unterwirft sie nicht - einer willentlichen Don-Quijote-Bekämpfung
Naturgesetze und Geistgesetze sind sich nicht fremd, sondern ergänzen sich. Dies ist in öffentlich-rechtlichen Bildungssystemen aber kein Lernthema.

@funny-gianni : Zählt "denken tun" bereits als Handlungsvorbereitung, (...Ich dachte wie ein Dachdecker...) dann wäre die so genannte Schrecksekunde im verzögerten Handeln in organischen Welten aber auch über Übung und Training als negative Zeitverzögerung einer unmittelbaren Vorwahrnehmung dergestalt möglich, gerade damit zu einer unmittelbaren Gefahrenabwendung unbewusst höchst positiv und effektiv einer unmittelbar spontanen "Rettungswillenhandlung" gleichgestellt zu sein, was die so genannte Unfreiheit des Willens bei schnellen Entscheidungsplanungen überaus angennehm zu positivieren vermag.
Ich weiß, dass Höflichkeit sich nicht mit Wahrheit verträgt. Nietzsche spinnt aber wirklich, ........
Ja, das stimmt 'irgendwie' schon, aber nur weil Nietzsche nicht auf der Höhe 'seiner' Zeit ist und sich im Wesentlichen nicht mit dem Establisment verträgt.

Doch Nietzsche ist tot und Gott ist tot - Wer soll da in der Gegenwart in den Wissenschaften noch übrig bleiben, um zu spinnen? ;)

....oder willst du angesichts der folgenden Zitate etwas anderes behaupten?

>> ".........[.........].......... Aber was will man? nochmals gefragt. Will man einen Zweck, muss man auch die Mittel wollen: ........"
Also sprach Bernie:
Der Zweck bekämpft oftmals die Mittel, - er heiligt sie nicht!
Die umgekehrt bekannte Sprichwörtlichkeit verteufelt jedes Gericht.

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne einen Kompatibilisten, der hat mir die Sache so erklärt, dass die Freiheit im Determinismus dann gegeben ist, wenn man nicht gehindert wird, das zu tun was man tun will, wenn man also etwas aus freiem Willen bzw. freiwillig tut. Ich habe dem entgegengehalten, dass das Handlungsfreiheit ist und keine Willensfreiheit.
Das hast Du zurecht getan, denn das ist Handlungsfreiheit.
Aber Kompatibilisten können Willens- und Handlungsfreiheit in der Regel unterscheiden, der Kollege in dem Fall wohl nicht.
Mein Eindruck ist der, dass Kompatibilisten aus unerfindlichen Gründen in das Wort "Freiheit" vernarrt sind und jede Absurdität in Kauf nehmen, nur um ihren Lieblingsbegriff zu retten.
Mein Eindruck ist, dass Kompatibilisten in der Diskussion in der Regel die einzigen sind, die Freiheit definieren.
 
Ich halte die Unterscheidung von Handlungsfreiheit und Willensfreiheit für unsinnig. Ohne Willensfreiheit kann es auch keine Handlungsfreiheit geben. Worin bestünde denn die Handlungsfreiheit, wenn sie nicht aus freien Willen geschieht?
 
Worin bestünde denn die Handlungsfreiheit, wenn sie nicht aus freien Willen geschieht?
Der Punkt ist einfach, dass man beschließen kann zum Kühlschrank zu gehen, aber an einen Stuhl gefesselt ist. Dann wäre der Wille frei, seine Umsetzung nicht. Gewöhnlich nimmt man aber beides zusammen, wenn man von Freiheit redet, strittig ist aber vor allem der Punkt, ob (und wann) wir aus freien Stücken etwas wollen können.
 
Dann wäre der Wille frei, seine Umsetzung nicht.
Ok, das macht sind. Das heißt: es gibt keine Handlungsfreiheit ohne Willensfreiheit. Wer also ersteres zugesteht, hat letzteres immer schon zugegeben. Oder einfacher: man kann nicht alles, was man will. Oder in Begriffen der Logik:

Willensfreiheit ist notwendige Bedingung für Handlungsfreiheit
Handlungsfreiheit ist hinreichende Bedingung für Willensfreiheit.

So gesehen ist das Argument von @funny-gianni in #163 falsch. Denn in der Handlungsfreiheit ist Willensfreiheit ja schon impliziert.
 
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