Z
zwetsche
Guest
AW: Zwang zerstörrt Vertrauen
Ich denke auch, daß die Entscheidung jedem selbst obliegt. Ich glaube auch, daß es Situationen gibt, die eine Selbsttötung mehr als nachvollziehbar machen. Die Frage, die mich aber mehr interessiert, ist, wie die Gesellschaft damit umgeht.
Ich meine, in der akuten Situation besteht einfach keine andere Möglichkeit, als zu intervenieren, erforderlichenfalls auch mit Zwang. Was für eine Ethik wäre das denn, wenn wir einfach dabei zusehen, wie sich jemand umbringt, selbst wenn wir für die Motive Verständnis haben?
Und die Frage der Entscheidungsfreiheit - da gebe ich Sunnyboy Recht - ist kaum so leicht zu beantworten. Die Verzweiflung selbst rüttelt doch an der Freiheit zumindest sehr. Und das Leben ist ein zu hohes Gut, als nicht alles zu versuchen, es zu erhalten. Zumindest, es zu versuchen, auch um anderen gegenüber ein Signal zu setzen.
Auch gibt es zahlreiche Menschen, die mit einem Selbstmordversuch um Hilfe rufen. Wer hingegen wirklich zum Suizid entschlossen ist, wird ohnehin Wege finden, so traurig das ist.
Eine ganz andere Frage ist die Sterbehilfe um Qualen zu verkürzen, die ich hiermit nicht vermengen möchte. Welche Qualen das im einzelnen sein mögen, möchte ich mir nicht anmaßen zu sagen.
Gruß
Zwetsche
Ich stimme dir in dem Punkt zu, dass Selbstmord fast immer eine Verzweiflungstat ist. Aber es gehört zu unserer gottgegebenen Freiheit, diese Tat zu vollbringen. Die Freiheit, die uns die Natur gab, darf kein Mensch uns wieder nehmen.
Ich kenne Menschen, die von einem Arzt zwangsweise eingewiesen wurden. Aber keiner von diesen Menschen sagt heute, dass sie über diese Einweisung je dankbar gewesen wären. Eher im Gegenteil. Sie haben Angst sich einem Arzt anzuvertrauen, weil sie befürchten, wieder gegen ihren Willen eingesperrt zu werden.
Auch ich würde mich keinem Arzt mehr anvertrauen.
Das war auch mein Grundgedanke, warum ich diesen Thread eröffnet habe. Ich denke nämlich, dass wann immer man Zwang auf Menschen ausübt, man ihr Vertrauen verliert. Gerade aber für psychisch Kranke ist Vertrauen etwas sehr Wichtiges.
Auch ich würde nicht reglos dastehen, wenn mein Freund von der Brücke springen wollte, mit der Einstellung, dass er doch tun darf, was er will. Ich würde ihn zurückhalten, mit ihm sprechen probieren, gemeinsam mit ihm eine Lösung suchen. Eine Lösung, die auch er akzeptieren will und vor allem akzeptieren kann. Und nicht eine Lösung, die ein Arzt oder sonst wer aufdiktiert.
Aber wenn er sich dennoch das Leben nimmt, dann muss ich mich damit abfinden. Es ist seine Entscheidung. Und es gibt im Leben nun einmal Dinge, die wir nicht kontrollieren können.
Einsperren könnte ich ihn deshalb nicht. Viel zu sehr schätze ich die Freiheit eines jeden Lebewesen. Ich empfinde es als Unrecht jemanden einzusperren, solange dieser jemand niemand anderen gefährdet. Einsperren ist Folter. Einsperren nimmt die Freude am Leben oder schränkt sie zumindest weiter ein. Einsperren ist kein Mittel jemanden zu helfen.
Ben
Ich denke auch, daß die Entscheidung jedem selbst obliegt. Ich glaube auch, daß es Situationen gibt, die eine Selbsttötung mehr als nachvollziehbar machen. Die Frage, die mich aber mehr interessiert, ist, wie die Gesellschaft damit umgeht.
Ich meine, in der akuten Situation besteht einfach keine andere Möglichkeit, als zu intervenieren, erforderlichenfalls auch mit Zwang. Was für eine Ethik wäre das denn, wenn wir einfach dabei zusehen, wie sich jemand umbringt, selbst wenn wir für die Motive Verständnis haben?
Und die Frage der Entscheidungsfreiheit - da gebe ich Sunnyboy Recht - ist kaum so leicht zu beantworten. Die Verzweiflung selbst rüttelt doch an der Freiheit zumindest sehr. Und das Leben ist ein zu hohes Gut, als nicht alles zu versuchen, es zu erhalten. Zumindest, es zu versuchen, auch um anderen gegenüber ein Signal zu setzen.
Auch gibt es zahlreiche Menschen, die mit einem Selbstmordversuch um Hilfe rufen. Wer hingegen wirklich zum Suizid entschlossen ist, wird ohnehin Wege finden, so traurig das ist.
Eine ganz andere Frage ist die Sterbehilfe um Qualen zu verkürzen, die ich hiermit nicht vermengen möchte. Welche Qualen das im einzelnen sein mögen, möchte ich mir nicht anmaßen zu sagen.
Gruß
Zwetsche