Das Konstrukt Christentum.
Nachdem der Kanon der Bibel feststand und danach einige Änderungen erfolgten, kommen die im JETZT darin enthaltenen Aussagen als „Wahres Wort Gottes“ zur Wirkung und hier an erster Stelle diese Aussage
„Dann öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen, und sprach zu ihnen: So steht geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten und in seinem Namen Busse und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem.“ (Luk. 24, 45-47)
Jesus wurde vorgeblich durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen nach dem Willen Gottes (Dein Wille geschehe, Matth. 26, 39+42-44) für Christen zum Sündenerlöser und Türöffner in das Ewige Leben.
Damit ALLEN Menschen dieses Ewige Leben offen steht hat der Namensgeber des Christentums das gefordert:
"Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters." (Matth. 28, 19+20)
Wer sich aber nicht taufen lässt, den VERDAMMT Jesus:
"Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden." (Mark. 16, 15-16)
Wenn man die Annahme durchdenkt, dass Jesus Christus für die Sünden der Menschheit gestorben ist und dies Gottes erklärter Plan war, erscheint es geradezu absurd zu glauben, er hätte seinen Jüngern instruiert, diese zentrale Botschaft nicht zu verbreiten. Doch
@Frischling, der offenbar unter einer chronischen Unverträglichkeit gegen logisches Denken leidet, scheint eine solch groteske Interpretation zu bevorzugen. Laut seiner verzerrten Logik hätte Jesus vielleicht folgendes deklarieren sollen: „Für alle Gläubigen steht das Tor zum ewigen Leben offen. Aber die, die Gott ablehnen? Die werden unweigerlich zu Gott gezwungen – es gibt kein Entkommen.“ Für unseren lieben Denkverweigerer wäre das anscheinend eine völlig unproblematische Darstellung. Man könnte fast meinen, sein Account sei eine Satire – so unfassbar sind seine Argumentationslinien.
Sind sich alle Christen überhaupt bewusst, dass damit alle Nicht-Christen verdammt und als „Ungläubige“ hingestellt werden, denen der Weltenrichter Jesus laut Off. 21, 8 Höllenstrafen androht?
Christen, ich und selbst Atheisten, die schlicht die Worte nehmen, wie sie niedergeschrieben sind, würden das sicherlich anders interpretieren. Wenn man logisch annimmt, es gibt einen Gott, und dieser Gott möchte dich in der Ewigkeit bei sich haben, dir aber gleichzeitig den freien Willen lässt, dich gegen ihn zu entscheiden, dann ist es unerlässlich, dass er für eine echte Alternative sorgt. Es muss einen Zustand geben, in dem dieser Gott nicht „herrscht“. Und wenn man der inneren Logik der Bibel folgt, wo Gott das Gute verkörpert, dann muss jener Ort, an dem das Gute abwesend ist, zutiefst schrecklich sein. Natürlich hätte Jesus, um die zarten Gefühle des kleinen „Frischlings“ nicht zu verletzen, sagen können: „Wer glaubt, gelangt in den Himmel; wer nicht glaubt, darüber spreche ich nicht – Teile der Antwort könnten die Bevölkerung verunsichern..."
Wann werden sich die Christen endlich bewusst, dass auf dieser giftigen Basis eines absolut intoleranten Feindes der Religionsfreiheit NIE ein friedliches Miteinander ALLER Menschen realisiert werden kann?
Vielleicht ist dir nicht klar, dass du hier irreführende Aussagen triffst, aber das, was du behauptest, ist keineswegs ein Aufruf, andersgläubige Menschen schlecht zu behandeln. Im Gegenteil, ein Christ, der fest davon überzeugt ist, dass erstens Gott alle Menschen liebt und zweitens, dass Menschen, die sich gegen diesen Gott entscheiden, an einem furchtbaren Ort landen – nicht weil Gott es so will, sondern weil der Mensch es so wählt –, wird alles daransetzen, die Menschen zu überzeugen, sich doch für Gott zu entscheiden. Es wäre sogar ein noch stärkeres Gebot, - wenn auch indirekt - niemanden zu töten, denn ein getöteter Andersgläubiger könnte sich nicht noch für Gott entscheiden, da er ja nicht mehr lebt. Aber um das zu verstehen, muss man logisch denken können, und dazu ist offenbar nicht jeder fähig.
Wann distanzieren sich die Kirchen unmissverständlich von diesen giftigen Aussagen und verlangen nicht mehr, sie als Wahrheit Gottes zu glauben? Denn sie dienten nach meiner Meinung einzig dazu, dass das Christentum über alle anderen Religionen siegen sollte und die Christen als Volk Gotts die Juden ablösen, wie das aus Matth. 21, 42-44 in Verbindung mit 1. Petr. 2, 7-10 hervorgeht.
Was auch hier wieder missverstanden wird, ist, dass jede Ideologie, jeder Verein und jede menschliche Gruppierung stets danach strebt, sich gegenüber direkten Konkurrenten als überlegen darzustellen. Würde man überzeugt sein, dass ein anderes Konzept besser ist, würde man schlichtweg wechseln. Aus diesem universellen Prinzip versucht nun „Frischling“ ausschließlich einer einzigen Religion den Strick zu drehen. Als ob der Islam propagieren würde: „Wir wünschen uns ein friedliches Miteinander mit allen Religionen, und es ist unserem Gott absolut gleichgültig, ob der Islam die vorherrschende Kraft ist oder nur eine von vielen Religionen.“