HeinrichUnverzagt
Well-Known Member
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Woran würdest Du an einem Ort an dem alles Böse eliminiert ist, das Gute messen wollen? Gutes aus sich selbst oder aus persönlichem Anspruch des Verfassers wäre intellektueller Inzest. Ohne das Böse nicht das Gute, ohne Unordnung keine Ordnung. Ein Gott, der solches verspräche wäre ein Hochstapler. Gut und Böse können sinnbildlich immer nur die beiden Seiten einer Medaille sein.Ich betrachte den Nutzer Frischling mittlerweile als einen der giftigsten Gegner echter Religionsfreiheit. Meine Beobachtung ist, dass die Figur Jesus Christus erst dann Bedeutung erlangt, wenn man bereits an einen Gott glaubt. Stellen wir uns vor, jemand würde behaupten, er sei der Sohn einer Regenbogen-pupsenden Einhornsau, die das Universum erschaffen hätte – dies wäre für mich irrelevant. Ebenso gleichgültig wären mir jegliche Drohungen von Verdammnis, solange ich nicht an diesen speziellen Schöpfer glaubte. Die Angelegenheit gewinnt erst an Bedeutung, wenn der Glaube an eine höhere Macht vorhanden ist. Dann erst stellt sich die Frage, welche Person wohl die tiefste Einsicht in das Wesen dieses Gottes hat.
In diesem Kontext erscheint @Frischling, der zwar die Gleichwertigkeit aller Religionen postuliert und den Islam vehement verteidigt, jedoch paradoxerweise bei einer in sich stimmigen und logischen Aussage in seine Argumentation einbricht.
Es ist bemerkenswert, dass kaum reflektiert wird, welche Alternativen Jesus hätte anbieten können. Eine hypothetische Aussage wie „Ihr könnt freiwillig an Gott glauben, aber wer nicht glaubt, wird zwangsweise zu Gott kommen“, wäre deutlich giftiger. Gemäß der biblischen Logik verkörpert Gott das Gute und das Verbringen des Nachlebens bei ihm ist erstrebenswert. Würde jedoch keine Wahlmöglichkeit bestehen, außer der zwangsweisen Führung zu Gott, würde dies ihn tatsächlich zu einem Despoten machen.
Daher hat Gott einen Ort geschaffen, in dem alles Böse irgendwann mal eliminiert ist. Die Entscheidung gegen das Gute und für das Böse führt unweigerlich dorthin. Aus biblischer Sicht ist dies keine Bestrafung, sondern vielmehr die natürliche Konsequenz einer Entscheidung. Dies lässt sich mit einem Arzt vergleichen, der sagt: „Wenn du das Antiserum gegen den Schlangenbiss ablehnst, ist das deine Entscheidung, aber du wirst in den nächsten 48 Stunden sehr leidvoll daran sterben.“ Niemand würde behaupten, dass der Arzt mit seiner Warnung Unrecht tut, oder gar böse ist. die Warnung ist saogar ein Zeichen der Güte des Arztes und dass er es gut meint.
Nicht dass ich um das Wesen unseres Seins keine Ideale habe, aber keiner meiner Gedanken geht in Richtung eines hier so oft postulierten Gottes. Da gibt es doch viel schönere, spannendere Konzepte.
Egal was ihr Euren Göttern an Eigenschaften zuschreibt, es bleiben immer nur beschränkte, naive Wünsche nach einer schlichten Existenz ohne eigene Schuld.
Amen!