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Wie kommt der Freie Wille zu Entscheidungen?

Aber dass evolutionär eingelötete Verhaltensdispositionen (die eine Ursache wären) dann irgendwann zum Motiv, zum Drang werden ... wieso sollte das nicht so sein?
Ich vertrete in diesen Dingen, wie schon erwähnt, einen dualistischen Monismus. Es ist eine Welt, aber die beiden uns denkerisch möglichen Perspektiven sind unvereinbar. Ursachen sind alleine Angelegenheit des verobjektivierten Außen, Gründe sind alleine Angelegenheit des intuitiven Innen. Einen soften Übergang von hier nach da halte ich für ein Traumgebilde. Es ist derselbe Traum, den auch die Hirnforscher träumen, wenn sie meinen, mit ihren Apparaten dem Bewusstsein auf die Schliche zu kommen.
Diese Trennung ist (denkerisch) unüberschreitbar. Aber man kann, etwa im Sinne eines Pantheismus à la Spinoza, jedem Außen sein je eigenes Innen zugestehen. Das hebt dem Dualismus im Monismus aber nicht auf, treibt ihn eher sogar auf die Spitze.

Wenn es solche weiche Übergänge gäbe, müsste man sich ja immer auch fragen: Welchen Grund hat der Stein, jetzt nach unten zu fallen? Welche Überlegung steckt dahinter? Was will er denn da unten?
 
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Es ist eine Welt, aber die beiden uns denkerisch möglichen Perspektiven sind unvereinbar. Ursachen sind alleine Angelegenheit des verobjektivierten Außen, Gründe sind alleine Angelegenheit des intuitiven Innen. Einen soften Übergang von hier nach da halte ich für ein Traumgebilde.
Aber ein Grund (also etwa ein Argument) kann eine bestimmte Sichtweise verändern, eine Tablette kann das u.U. auch. Dieses Zusammenspiel sehen wir ja dauernd, wir brauchen es nicht zu erfinden.
Wenn es solche weiche Übergänge gäbe, müsste man sich ja immer auch fragen: Welchen Grund hat der Stein, jetzt nach unten zu fallen? Welche Überlegung steckt dahinter? Was will er denn da unten?
Warum das denn? Beim Stein besteht doch nicht mal ein Anfangsverdacht. Bei Lebewesen mit diversen Erbkoordinationen und Instinktverhalten, ist die Vorstellung, dass diese bei der Durchführung ihrer biologischen Programme, die sie größtenteils ausführen, auch innerlich erlebt werden, aber keinesfalls sinnleer.
Es ist derselbe Traum, den auch die Hirnforscher träumen, wenn sie meinen, mit ihren Apparaten dem Bewusstsein auf die Schliche zu kommen.
Ich halte die Idee nur für begrenzt gut, weil sie nie die Komplexität abbilden werden, aber diesen Übergang können sie vielleicht in einigen Fällen markieren. Diese schlichten 1 zu 1 Formeln (Dopamin = Belohnung und Gott sitzt im Schläfenlappen) sind natürlich lächerlich.
Der Anspruch und die Art des Auftritts, kombiniert mit der philosophischen Naivität, vor allem in den ersten Jahren, ist noch mal ein eigenes Thema.
 
Der Anspruch und die Art des Auftritts, kombiniert mit der philosophischen Naivität, vor allem in den ersten Jahren, ist noch mal ein eigenes Thema.
Ups...! .....habe ich denn jetzt schon - kombiniert mit meiner philosophisch-idealistisch kombinierten Naivität - ein eigenes Thema geschaffen - etwa im Land der Menschenaffen, die auch Drogenblätter naschen..???
Gründe sind keine Ursachen und Ursachen sind keine Gründe.
Korrekt. Doch genau dieser >> "fehlerhaften Gleichsetzung von Ursache=Grund" << will seltsamerweise "niemand so genau auf denselben" gehen: Man will ja schließlich keine unnötigen Fehler machen und möchte kein Unmensch sein! Fein!

Denn ein Grund, der durch sich selbst entsteht, der gebiert neue Eigenschaften oder Strukturen und entsteht durch (s)eine Gegebenheit, meist aufgrund mehrerer Gründe über Pfründe als mögliche Sünde.

Und ein solch multipler Selbstentstehungsgrund wäre durch Identitätsbeweis formal zwar darstellbar, aber nicht schon dadurch beweisbar.

Dazu bedürfte es der Hinzuziehung von Emergenz in der Form einer Möglichkeit durch Selbstorganisation, die man auch Autopoiesis nennt.

Das Besondere: Emergente Phänomene sind wissenschaftsübergreifend und können blitzartig (durch Fulguration und Emanation) eine additive Hinzunahme bedingen ( >> "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" <<) oder aber, was weniger bekannt ist, auch andererseits in seltenen Fällen eine Abnahme des Ganzen in Form von weniger als die Summe seiner Teile (>> "Weniger ist mehr" <<") bedingen, zum Beispiel durch die Bedeutungszuweisung von so genannter "Negative Materie für die Ausbildung von BewusstSEIN im BewusstEIN", wozu es - >> "in my not so humble Opinion" (=IMNSHO) einer denk-und dankarbeitshypothetisch subsummierten und/oder subtrahierten Phänomenologie universallogischer Logistik als >> "Phänomenologistik" << bedürfte.....!!??

Übrigens soll schon der dem philosophischen Idealismus zugehörige Georg Wilhelm Friedrich Hegel zu seiner Zeit zum Ausdruck gebracht haben: >> "Jede Wirkung ist formal der Grund ihrer Ursache" <<

Fazit: Eine seriöse Grundlagenforschung in den universalen Systemwissenschaften würde um eine Wirkungsforschung niemals "in der Ausnutzung einer Verlegenheit als Gelegenheit auf ein Gelege" verzichtet haben...denke ich mal - selbstverständlich "etwas daneben liegend".... ;) ;) ;) ;)
 
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Das ist mir klar, wo ist das Problem?
Beschreib es doch mal, Du setzt bereits voraus es sei eines, ich denke, es ist keines.
Daher: Was genau ist daran das Problem?
Der Grund warum ich dich schon einige male um die Beantwortung der simplen Frage ..
Ist freier Wille zwingende Notwendigkeit, oder nicht? ...
gebeten habe ist um zu verstehen ob zwischen uns ein rein semantisches Problem liegt, oder
auch ein relevantes inhaltliches Problem.
Ich weiß nicht sicher warum es dir so schwer fällt diese simple Frage zu beantworten.
Eine naheliegende Vermutung wäre das dir die Antwort die dir dazu einfällt nicht gefällt.
Also das zwingende Notwendigkeit = freier Wille
auch für dich nicht so wirklich plausibel klingt.
Aber vielleicht hat es auch andere Gründe.
Du wolltest die Frage bislang noch nie beantworten.
Haben wir ausschließlich ein semantisches Problem, oder auch ein inhaltliches?
 
Haben wir ausschließlich ein semantisches Problem, oder auch ein inhaltliches?
Wenn Du nicht sagen kannst, was daran problematisch ist (im Bezug auf die Freiheit des Willens), dass ich mir nicht aussuchen kann, ob ich lieber Nudeln oder Kartoffeln mag, dann haben wir klarer Weise ein inhaltliches Problem.

Die Frage: "Ist freier Wille zwingende Notwendigkeit, oder nicht?" ist in sich ein einziges semantisches Problem.
Vielleicht formulierst Du noch mal, was Du eigentlich wissen möchtest?
Es gibt zwingende Notwendigkeiten (wenn die Welt determiniert ist) und es gibt unter bestimmten Bedingungen freien Willen.
Beide schließen einander nicht aus, das ist die relevante Antwort.

Nehmen wir an die 08/15 Theorie des Universums stimmt, dann könnte es 1000 Jahre nach dem Urknall Notwendigkeiten gegeben haben.
Aber den freien Willen nicht.
Wenn der 13,7X Milliarden Jahren vielleicht erstmalig entsteht, dann ist das zu den Bedingungen einer determinierten Welt (ja, einer zu 100% determinierten) möglich.
 
Es gibt zwingende Notwendigkeiten (wenn die Welt determiniert ist) und es gibt unter bestimmten Bedingungen freien Willen.
Beide schließen einander nicht aus, das ist die relevante Antwort.
Diese Antwort ist aber falsch, denn sie ist in sich widersprüchlich. Der Widerspruch verschwindet nicht einmal dann, wenn man das wollende Subjekt nicht als Teil der Welt betrachtet. Der Widerspruch verschwindet nur dann nicht, wenn die Welt weder durchgängig determiniert noch zufällig funktioniert, sondern wenn Freiheit in der Welt beheimatet ist.
 
Ich stelle hier mal ein Zitat von Peter Bieri ein. Bieri vertritt den Kompatibilismus. Das Schöne an seinem "Handwerk der Freiheit" ist aber, dass er die Gegenargumente sehr präzise darstellt. Seine Widerlegung der Gegenargumente ist dagegen recht schwach. Eigentlich widerlegt er sich selbst fortwährend und sehr gekonnt.
Wenn man die Freiheit des Willens in einer bestimmten Art seines Bedingtseins sieht, so verfehlt man die Innerlichkeit dieser Freiheit. Die Idee des Bedingtseins ist nämlich eine Idee, die der Perspektive von außen entstammt, und die sich deshalb nicht eignet, die Freiheit, die ihrem Wesen nach eine Sache der Innenperspektive ist, zu beschreiben. Wenn man es trotzdem tut, so macht man etwas Paradoxes: Man beschreibt die Innenperspektive aus der Außenperspektive. Man tut, als sei die Innenperspektive etwas, das von der Außenperspektive umfasst werden kann. (S. 205)
 
Diese Antwort ist aber falsch, denn sie ist in sich widersprüchlich.
Warum? Mein Argument ist wie immer: Determiniertheit bedeutet nicht, dass man weiß was passiert. In der Folge ist das rationale Abwägen eine gute Taktik. In einer zufälligen Welt nicht, weil es dort keine erkennbaren Muster gibt.
 
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"Man tut, als sei die Innenperspektive etwas, das von der Außenperspektive umfasst werden kann." (Bieri)

Ich finde die Innen-/Außen-Trennung eher unglücklich, aber davon abgesehen: Die Innerlichkeit muss sich ja immer (auch) auf Äußeres beziehen.
Selbst wenn man sich nur auf Inneres bezöge, wissen wir mit Wittgenstein, dass es sich durch Äußeres - mindestens die Sprache - erschließt und deren Existenz erfordert ja nun auch wieder Umwelt.

Ich stimme sofort zu, dass man das behauptete Ganze, was dann evtl. auf die Innerlichkeit einwirkt nicht darstellen kann, insofern kann ich bspw. mit dem Neurohype rein gar nichts anfangen, aber gesetzt, man könnte es, es würde der Freiheit keinen Abburch tun, weil ich ja vorher nicht weiß, wie ich mich entscheiden werde und auch nicht, wie andere Dinge laufen.
 
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