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Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

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Dschau-dschou fragte seinen Lehrer Nan-tjüan: "Was ist der wahre Weg ?"

Und Nan-tjüan antwortete: "Der alltägliche Weg ist der wahre Weg."

Da fragte Dschau-dschou:

"Wie kann ich den Weg finden,wie kann ich ihn erlernen ? "

Nan-tjüan sagte:

"Wenn du den Weg suchst, so wirst du ihn nicht finden,

wenn du ihn nicht suchst, so wirst du ihn auch nicht finden;

wenn du ihn erlernen willst, so wirst du ihn nie erlernen
können,

wenn du ihn aber nicht erlernen möchtest,

dann wirst du ihn auch nie erlernen :

Sei offen und weit wie der Himmel -

und du bist auf dem Weg !"

(Anekdote aus der ZEN-Ueberlieferung)
 
zu karinamixipi:
Matrus mein Nickname, nicht Markus ;)

Meine Sicht auf dieses Thema stimmt größtenteils mit louiz30 überein, nur bin ich in meinem vorherigen Post da nicht so ins detaill gegangen.
Wo ich mit louiz30 evtl. nicht übereinstimme, ist der punkt, dass, falls ich es richtig verstanden haben, der Mensch die eigene Kultur als statischen Fixpunkt braucht, dabei finde ich es gesünder, wenn sich Kulturen auch vermischen, dies aber nicht von Populationsverhältnissen bestimmt wird, sonder hauptsächlich so gesteuert sein sollte, dass keine Fähigkeiten verloren gehen oder abnehmen (wie Wissenschaft und Handwerk).

[quote="karinamixipi"Ist nicht Raum für jeden und alles?[/quote]
Nur wenn wir die Technik hätte andere bewohnbare aber unbewohnte Planeten zu besiedeln.
Die Erde hat nunmal eine begrenzte Oberfäche, wobei jedes Lebewesen nicht nur den Platz braucht, wo es selbst steht, es braucht ein größeres Gebiet und Rohstoffe.
Menschen gibt es schon so viele in manchen Gebieten, dass diese in solch einer Zahl nur überleben können, weil Knowhow und Technik ihnen genügend Rohstoffe in geringer Zeit zur verfügung stellen kann.
Darum ist indirekt eine Entwicklung weg von Technik evtl. sogar als Massenmord oder Massensterben anzusehen, schließlich schützt Unwissenheit auch in der Natur nicht vor Strafe, wobei hier, unter Anderem, der Hungertod die Strafe wäre.
Sollte der Mensch jedoch einzigartig im Universum sein, so wäre es auch eine Maßnahme zur Erhaltung von Vielfältigkeit, wenn er auf mindestens einem weiteren Planeten siedeln würde, womit seine Überlebenswahrscheinlichkeit gleich verdoppelt sein würde. So gesehen kann man auch Vielfalt nur über Technik und Wissenschaft bewahren. Da gibt es aber natürlich auch andere Sichtweisen, die ich auch in Erwägung ziehe.

Meine Sicht zur Realität ist die, dass ich sie bezweifle, dennoch aber in ihr handle. Sogar das Zweifeln erweist sich dabei als effektiver Schritt in vielen Handlungen. Dabei Handle ich nach dem, was meine Sinne mir sagen, auch wenn das nur ein Bruchteil der sowieso anzuzweifelnden Realität darstellt. Nach dem schließe ich jedenfalls darauf, dass, mit großer Wahrscheinlichkeit, meine physische Existenz nötig ist, um überhaupt denken zu können. Daher Handle ich primär mit dem Ziel der eigenen Existenzbewahrung, was auch bedeutet, dass ich moralisch handeln muss und auch auf lange Sicht, meine Handlungen, Meinesgleichen nicht schädigen, da ich mich ja mit ihnen identifiziere.

Dein letzter Post, karinamixipi, zeigt genau meine Einstellung zu Allem. Ich bin durchs' Zweifeln ständig offen für alle Möglichkeiten. Auch die, dass alles, was ich mir bisher erarbeitet habe, total falsch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Markus :megaphon:

Die Erde wächst. Ihre Oberfläche vergrößert sich. Und ich gehe mal davon aus, dass stets von jedem genug für alle da ist. Wenn diesbezüglich etwas nicht so läuft, wie es sein könnte, dann liegt es am Menschen und nicht an der Erde. Ich denke auch, dass ich für mein Denken und Fühlen nicht notwendigerweise einen Körper benötige, sondern dieser mich lediglich in der Welt sichtbar macht und handeln lässt. Vielleicht gibt es jenseits des Körpers noch andere Möglichkeiten an der Welt teilzunehmen?
 
Zitat von louiz 30:
Und woher kommt deine Wut und die Angst, die sich in deinem Satz "ich weiß aus der Geschichte meines Landes, was passiert, wenn Emotionen überkochen" ausdrückt?


Zitat von louiz 30:
Auch wenn das immer gut klingt, die Deutschen sind keine Radikalen und in der jüngeren Geschichte bestimmt auch keine Rassisten. Extremisten sind in der Minderheit und Deutsche stehen klar hinter den Menschenrechten. Somit erübrigt sich auch der Seitenhieb auf eventuelle Gefahren.
/QUOTE]

Diese Wut und Angst kommt daher, dass ich persönlich glaube, dass wir uns in einer ähnlichen Situation befinden wie damals zur Zeit der Reichskristallnacht, als jüdische Synagogen brannten.
Damals begann alles damit, dass die Menschen die Juden als böse veruteilten.
Darauf wurden sie nur gemieden, dann schikaniert und zuletzt massenweise ermordet: Ca. 6 Millionen Menschen starben damals.

Heute habe ich Angst, dass bald wieder Feuer lodern, wenn wir den Weg der Intoleranz so weiter gehen.
Und zwar weltweit: hier im Okkzident in den Moscheen und im Orient in Synagogen und Kirchen.
Und das nur, weil einige wenige Fundamentalisten auf beiden Seiten Hass schüren, wie damals, bei Hitler.
Zwei dieser Fundamentalisten sind Bush und Bin Ladin: Ich sehe keinen Unterschied zwischen den beiden, außer, dass einer einen Anzug trägt, Christ ist und in einem großen weißen Haus sitzt, während der andere einen Turban und Kampfanzug trägt, Moslem ist und sich irgendwo in einer Höhle versteckt hält.

Ich sehe unsere Vergangenheit nicht als Hinderungsgrund über diese Probleme zu sprechen, sondern ich halte es mit dem Gegenteil:
Gerade weil wir Deutschen all das in unserem Land erlebt haben, sollten wir unsere Erlebnisse berichten. Überall in der Welt.
Ich bin mir sicher, dass, wenn wir das tun, und es schaffen, Gehör bei allen Menschen zu finden, dann werden sich nur noch wenige im Orient zu anti-israelischen Protesten zusammenfinden, dann werden sich in Australien keine Jugendlichen zusammenrotten und gegen ihre ausländischen Mitbürger pöbeln.
(Die Ereignisse in Australien sind wieder so ein Beispiel: wegen zwei jungen Männern aus dem Libanon, die zwei Bademeister verprügelt haben, rotten sich tausende von australischen jungen Menschen zusammen und veranstalten ausländerfeindliche Krawalle, obwohl diese Schlägerei überhaupt nichts mit Religion oder Kultur zu tun hatte. Das zeigt, wie weit wir schon am Rand sind.)

Deshalb meine Wut und meine Angst, Louiz. Ich habe muslimische Freunde und Schulkollegen, die die deutsche Sprache perfekt sprechen und die deutsche Kultur übernommen haben, die jedoch ihren islamischen Glauben praktizieren. Und deshalb fordere ich Toleranz.

Auch ich möchte unsere Kultur erhalten. Aber was ist unsere Kultur?
Gehören die Muslime, Buddhisten, Hinduisten und Juden und die Kulturen, die sich mitbrachten nicht ebenfalls zu der Kultur unseres Landes?
Keine Kultur bleibt ständig die gleiche, dass hat die Geschichte bewiesen: Griechenland, Ägypten, Rom etc. änderten ihr Gesicht unter dem Zuzug neuer Einwanderer und wurden Reicher (gerade die Entwicklung des primitiven Roms zu einer Hochkultur konnte so wie sie stattfand nur unter dem Einfluss der Griechen stattfinden.)
 
Außerdem: Warum werden nur Zuzügler aus anderen Kulturkreisen als Problem für die Bewahrung unserer Identität gesehen?
Was ist mit der aus den USA herüberschwappenden Pop/Rap/Rock-Coca_Cola-McDonalds- Billigkultur? (Ich bezeichne hiermit nicht die richtige, amerikanische Kultur, die sicherlich mehr zu bieten hat sondern diese Pseudoamerikanische Kultur, der wir in Deutschland alle hinterherrennen.)

Die orientalische Welt wird für die Rolle, die die Frau in ihr spielt kritisiert, und das, meiner Meinung nach zu Recht.
Aber ich frage mich, wenn ich mir die Videos von westlichen Rappern wie Sido oder 50 Cent anschaue, in denen Frauen halb-nackt durch die Gegend hüpfen und sich von Männern an den Popo fassen lassen dürfen: Welche Rolle darf denn die Frau in unserer Kultur spielen? Die des Sexspielzeugs? Ist das die vielgepriesene Freiheit der Frau in der aufgeklärten Gesellschaft?
Der Okkzident muss sich vielleicht auch mal an die eigene Nase fassen.

Das nur als Beispiel dafür, das auch in unserer Kultur die Aufklärung noch nicht ganz Einzug gehalten hat und die Probleme nicht nur mit den Zuzüglern kamen.

Lieben Gruß,
Sunnyboy
 
zu karinamixipi:
Ich sehe grad deine Signatur und wurndere mich, warum du überhaupt diskutierst, wenn doch für dich alles geklärt ist.
Oder hast du evtl. doch deine Zweifel?

Wie die Erde wachsel sollte, müsstest du mir schon genauer erklären.
Das wir auch evtl. auf andere Weise existieren, als uns bekannt ist, ist natürlich möglich. Würdest du jedoch dein Leben auf eine Vorstellung verwetten, die nicht im geringsten nachgewiesen ist?
Letztendendes tut das jeder bewusst oder unbewusst: Jede Person investiert ihr Leben in das, was ihr wichtig, wahr, wertvoll erscheint. Dabei würde ich persönlich kein Risiko eingehen, dessen Konsequenzen ich stark bereuhen würde.
 
@ sunnyboy

Ich stimme dir in vielen Punkten zu und verstehe den negative Einfluß der amerikanischen "Kultur" ähnlich, wenn nicht sogar noch negativer. Doch die Angst ist, wenngleich nie unbegründet, so doch derzeit nicht angebracht. Die nationalsozialistische Deutschlands war in der Tat eben nicht nur die des deutschen Volkes, sondern findet ihre Ursprünge schon weit vor dem Einfluß Adolf Hitlers. Hinzu kamen extreme politische Verhältnisse und eine durch den ersten Weltkrieg verursachte Hoffnungslosigkeit. Was wir da über viele Jahre zu hören bekamen ist sicherlich nicht falsch, jedoch oft sehr selektiv und vor allem auf den Punkt gebracht. Aber das Problem des Antisemitismus müssen sich die Österreicher, die Russen, die Engländer, Italiener und Franzosen, aber auch die Amerikaner auf die Fahen schreiben, denn die Ursprünge kommen aus all den Ländern. Empfehle hierzu das entsprechende Buch von Ian Kershaw: Hitler.

Und in der Tat müssen wir aus den vergangenen Entwicklungen und Geschehnissen lernen. Dies aber ohne uns ständig das Büßerhemd anzuziehen, sondern als selbsbewußte Bürger, die in die Zukunft sehen. Was dabei wichtig ist, daß wir nicht nur einseitig die Posaune der Gerechtigkeit blasen und nur noch die Rechte der Zuwanderer, Asylanten und Flüchtlige sehen, sondern auch die dorhenden Gefahren, die sich aus einer unkontrollierten Ausländerpolitik ergeben. Und diese Probleme sind real und die Gefühle der Menschen können nicht mit Gesetzen geändert werden.

Solange jedoch Menschen in einem Lande leben, die diese Aufgabe wahrnehmen und den entsprechenden Zeitgeist predigen, für Integration und Verständnis werden, aber auch vor den Gefahren warnen, solange ist mir nicht bange. Auch wenn es immer wieder Extreme geben wird, so ist doch die Stabilität der gesamten Gesellschaft von Bedeutung. Erst wenn wir diese verlieren besteht wieder Gefahr und die Chance für Extremisten an die Macht zu kommen.

Ich denke, daß die Politik gerade in Deutschland dem normalen Bürger zu viel abverlangt und vom perfekten und selbstlosen Menschen ausgeht. So ist das nicht und nicht alle haben den Bildungshorizont, um auch die immer komplexer werdenden Zusammenhänge zu verstehen, Doch auch diese Menschen müssen durch die Veränderung geleitet werden und das geht eben nicht von heute auf morgen.

So ist die sukzessive Aufgabe des eigenen Kulturanspruchs auch eine Freigabe der Gesellschaft für alle Einflüsse ungeachtet der Frage ob diese schädlich sind oder nicht. Nach den Gesetzen der Natur entwickeln sich alle unkontrollierten Vorgänge automatisch zum Chaos und so ist dies auch mit den Gesellschaftsordnungen. So stimme ich auch zu, daß der amerikanische Einfluß eine Lebenshaltung mit sich bringt, die nicht von Vorteil ist.

Doch besteht die Lösung nicht in Verboten, die haben noch nie etwas bewirkt. Meiner Ansicht nach kann nur ein gesundes Selbstbewußtsein und das Bemühen umd die eigene Kultur das Gegenmittel sein. Das bedeutet nicht, daß man fremde und neue Einflüsse ablehnt, ganz im Gegenteil, doch man muß sich damit auseinandersetzen und letztlich eine Symbiose finden. Nur das bewußte integrieren ist von Wert, das Kopieren und Nachahmen führt zur Entfremdung.

Integration ist daher nicht die Mosche in der Stadt und auch nicht das Restaurant mit fremden Gerichten, solange wir nicht mit den Menschen leben, diese verstehen und diese in unsere Reihen aufgenommen haben. Dieser Prozeß muß auf beiden Seiten stattfinden.

Dann besteht auch keine Gefahr.
 
Sunnyboy schrieb:
ich kann mir denken, dass du nicht religionsfeindlich bist ...

Hallo zusammen!

Aber ich ...

"Religion ist das Opium des Volkes", soll Marx gesagt haben und ich gebe ihm recht. Ja, ich gehe so weit, zu denken, alle Religionen, besonders ihre Führer; insbesondere aber alle religiösen Fanatiker in einen Sack gesteckt – mit dem Knüppel draufgehauen trifft es immer den richtigen.
Aber: Was soll ich machen, wenn um mich herum so viele Süchtige sind ...
Man hält es im Kopf nicht aus ...
Du hältst es im Kopf nicht aus ...
Ich halte es im Kopf nicht aus!

Grüße aus der Domstadt Köln
Alexander​
 
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