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Zitat von louiz 30:
Und woher kommt deine Wut und die Angst, die sich in deinem Satz "ich weiß aus der Geschichte meines Landes, was passiert, wenn Emotionen überkochen" ausdrückt?
Zitat von louiz 30:
Auch wenn das immer gut klingt, die Deutschen sind keine Radikalen und in der jüngeren Geschichte bestimmt auch keine Rassisten. Extremisten sind in der Minderheit und Deutsche stehen klar hinter den Menschenrechten. Somit erübrigt sich auch der Seitenhieb auf eventuelle Gefahren.
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Diese Wut und Angst kommt daher, dass ich persönlich glaube, dass wir uns in einer ähnlichen Situation befinden wie damals zur Zeit der Reichskristallnacht, als jüdische Synagogen brannten.
Damals begann alles damit, dass die Menschen die Juden als böse veruteilten.
Darauf wurden sie nur gemieden, dann schikaniert und zuletzt massenweise ermordet: Ca. 6 Millionen Menschen starben damals.
Heute habe ich Angst, dass bald wieder Feuer lodern, wenn wir den Weg der Intoleranz so weiter gehen.
Und zwar weltweit: hier im Okkzident in den Moscheen und im Orient in Synagogen und Kirchen.
Und das nur, weil einige wenige Fundamentalisten auf beiden Seiten Hass schüren, wie damals, bei Hitler.
Zwei dieser Fundamentalisten sind Bush und Bin Ladin: Ich sehe keinen Unterschied zwischen den beiden, außer, dass einer einen Anzug trägt, Christ ist und in einem großen weißen Haus sitzt, während der andere einen Turban und Kampfanzug trägt, Moslem ist und sich irgendwo in einer Höhle versteckt hält.
Ich sehe unsere Vergangenheit nicht als Hinderungsgrund über diese Probleme zu sprechen, sondern ich halte es mit dem Gegenteil:
Gerade weil wir Deutschen all das in unserem Land erlebt haben, sollten wir unsere Erlebnisse berichten. Überall in der Welt.
Ich bin mir sicher, dass, wenn wir das tun, und es schaffen, Gehör bei allen Menschen zu finden, dann werden sich nur noch wenige im Orient zu anti-israelischen Protesten zusammenfinden, dann werden sich in Australien keine Jugendlichen zusammenrotten und gegen ihre ausländischen Mitbürger pöbeln.
(Die Ereignisse in Australien sind wieder so ein Beispiel: wegen zwei jungen Männern aus dem Libanon, die zwei Bademeister verprügelt haben, rotten sich tausende von australischen jungen Menschen zusammen und veranstalten ausländerfeindliche Krawalle, obwohl diese Schlägerei überhaupt nichts mit Religion oder Kultur zu tun hatte. Das zeigt, wie weit wir schon am Rand sind.)
Deshalb meine Wut und meine Angst, Louiz. Ich habe muslimische Freunde und Schulkollegen, die die deutsche Sprache perfekt sprechen und die deutsche Kultur übernommen haben, die jedoch ihren islamischen Glauben praktizieren. Und deshalb fordere ich Toleranz.
Auch ich möchte unsere Kultur erhalten. Aber was ist unsere Kultur?
Gehören die Muslime, Buddhisten, Hinduisten und Juden und die Kulturen, die sich mitbrachten nicht ebenfalls zu der Kultur unseres Landes?
Keine Kultur bleibt ständig die gleiche, dass hat die Geschichte bewiesen: Griechenland, Ägypten, Rom etc. änderten ihr Gesicht unter dem Zuzug neuer Einwanderer und wurden Reicher (gerade die Entwicklung des primitiven Roms zu einer Hochkultur konnte so wie sie stattfand nur unter dem Einfluss der Griechen stattfinden.)
Sunnyboy schrieb:ich kann mir denken, dass du nicht religionsfeindlich bist ...