AW: Umkehr der Beweislast?
An Michi:
Den Einwand verstehe ich nicht. Schließlich finden wir in den modernen Wissenschaften Tausende von unterschiedlichen Disziplinen vor und alleine die Evolutionsforschung hat sich in mittlerweile über 20 unterschiedliche Forschungsgebiete aufgespalten. Bei den Religionen ist es ähnlich.
Das Problem ist doch gerade, dass jede Forschungsrichtung glaubt, nur ihre Disziplin sei die einzig Wahre und nur sie habe die richtigen Antworten zu bieten. So hacken dann die Physiker auf den Biologen und die Biologen auf die Philosophen usw. herum. Und selbst innerhalb der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gibt es ständige Streit darüber, was nun an den Beginn des Universums gesetzt werden könnte. Das gleiche Bild finden wir bei den Religionen vor, was dann oftmals nicht nur mit Streit, sondern auch in Gewalt endet.
Wenn man hingegen die beiden nicht nachweisbaren Begriffe "Gott" und "Zufall" durch einen relativ neutral gefassten Geist-Begriff ersetzt, könnten sich moderne (Quanten)-Physik, Philosphie, Biologie und auch religiöse Menschen durchaus auf eine gemeinsame Ausgangsbasis einigen.
Wie dann jede Disziplin die Zimmer dieses gemeinsamen Hauses einrichtet, bliebe und bleibt dann Geschmackssache.
Gruß
Pablo
Hi Pablo,
erlaube mir mich hier einzuklinken und heiße dich im Forum willkommen.
Nun, ich teile deinen Gedankengang.
Aber sehen wir doch den Tatsachen ins Auge:
Der "AUFHÄNGER" mit den Ansprüchen der Religion - und hier nehme ich mal die christliche her, weil darin aufgewachsen - funktioniert doch noch immer sehr gut.
Damit wurde eine "Achse des Bösen" erschaffen, damit werden etwa 1,3 Milliarden Menschen "abgestempelt" dass sie alle nur "bös" seien, damit "legitimiert" man einen Überfall, einen Krieg, eine Occupation.
Denn das sind ja die "Guten", die, weil Christen, das auch dürfen.
Denn sie haben jetzt natürlich die Demokratie gepachtet und diese Art einer Regierung ist die einzig Wahre.
Das Teuflische dabei ist immer, es funktioniert. Die Religion trifft anscheinend die ganz sensible Seite des Menschen. Siehe auch z.b. den thread über Tibet, Massenmedien im Forum "Medien".
Ich bin sicher, sehr, sehr viele wollen/wollten gar nicht die Wahrheit wissen, warum? nun, es ist doch so schön, zu träumen, dass es da irgendwo auf unserer Welt einen Staat, wenigstens einen einzigen, gibt, der einstmals, bevor die bösen Chinesen es occupiert hatten, so gut und schön und so harmonisch war.
Und bzgl. des "Sinn des Lebens" - auch das ist ein Traum.
Von der christl. Seite aus gesehen, wachsen Christen eigentlich damit auf, dass dieses "Leben einen Sinn haben muss", dass es eine "Erbsünde" gibt, die es gilt "auszumerzen".Und wenn man krank wird, oder es trifft einem ein böses Schicksal, na dann ist man allemal selber schuld. Denn "es wird schon einen Sinn gehabt haben".
Lebt man in einer Gesellschaft, wie z.b. Österreich, dass seit fast eineinhalb Jahrtausend erzkatholisch aufdoktriniert wurde von den Römern und Evangelische und Juden verfolgt wurden mit sehr drastischen Mitteln (z.b. Evangelische vertrieben und vollkommen enteignet im 17. Jh. als die große Gegenreformation begann!!! wobei natürlich die Katholschen das Hab und Gut einfach sich einverleibten!), so wird einem diese Denkweise von Kindesbeinen an aufgezwungen. Man wächst damit auf.
Sich daraus zu befreien ist immens schwierig. Selbst wenn man aus dieser christl. Religion austritt. Was im Kindesalter verankert wurde, dass lässt sich nicht so leicht beseitigen.
lb Gr sartchi