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Umkehr der Beweislast?

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AW: Umkehr der Beweislast?

Bei der 14C-Methode kann der Anfangswert mit Hilfe der Dendrochronologie (Abzählung von Baumringen) bestimmt werden. Da die ältesten Bäume etwa 5000 Jahre alt sind, lässt sich zugehörig zu jedem Jahresring die Anfangsmenge zu dem entsprechenden Alter errechnen. Über die Anzahl der Baumringe gewinnt man eine Eichkurve, die es nun erlaubt, auch das Alter einer Probe mit unbekanntem Alter durch Vergleich zu ermitteln. Die 14C-Methode ist nur auf wenige Jahrtausende anwendbar. Die im Rahmen der Evolutionslehre genannten Jahrmillionen beruhen nicht auf exakten physikalischen Messungen, sondern gründen sich auf die sog. „Geologische Zeitskala“, die davon ausgeht, dass die Zeitdauer jeder geologischen Formation proportional ihrer größten auf der Erde gefundenen Schichtdicke ist. Diese Theorie setzt voraus, dass für alle Formationen die maximale Ablagerungsgeschwindigkeit immer beständig und lückenlos dieselbe gewesen ist. Auch unter evolutiven Gesichtspunkten ist diese Annahme nicht haltbar.

Und hier noch ein Link, der das alles einfacher formuliert: Erdalter

Was da in Deinem Link gemacht wird, ist folgendes (wie Frankie auch schon so ähnlich sagt):
Man nimmt die Messfehler einer Methode (die jede Methode hat!) und sagt stumpfsinnig:
"Diese Methode ist fehlerhaft, also falsch!"

Man versäumt es dabei "ganz aus Versehen", die Größe der Messfehler anzuschauen.

Wenn es übrigens um die Bestimmung des geologischen Alters im Millionen-Jahre -Bereich geht, wird die C14-Methode gar nicht verwendet! Diese ist, wie Du ja anführst, lediglich für die letzten paar tausend Jahre relevant.

Es gibt aber eine ganze Reihe von analogen Methoden (d.h., die auf radioaktivem Zerfall beruhen), wo die charakteristischen Zeitskalen eben im Bereich von Millionen Jahren liegen. Und bei denen spielt die kosmische Strahlung gar keine Rolle.
Das heißt, die Paläogeologen sind heute eben nicht nur auf die Sedimentdickenanalyse angewiesen, sondern können mit Hilfe der Analyse von radioaktiven Zerfallsprodukten, Isotopenverhältnissen (vor allem mehrerer verschiedener radioaktiver Elemente) in der Erde, das Alter der betreffenden Schichten unabhängig und damit sehr fehlerresistent bestimmen.

Was da in dem Link "Erdalter" steht, ist offenbar so ausgewählt worden, um damit bibelgetreu zu beweisen, dass die Erde nicht älter als ein paar tausend Jahre ist - vermute ich mal.

Das ist aber Unsinn. Ich finde es immer unglaublich großmäulig von Einigen, daherzukommen, die intensive experimentelle und geistige Arbeit tausender hart an Erkenntnis arbeitender Menschen so locker vom Tisch zu wischen, indem man mal eben "einen Link" schreibt, in dem man ein paar eingebildete oder auch reale Haare in der Suppe zu gewaltigen "Gegenbeweisen" aufbläst.

Vergiss das alles:
Die Erde ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt. Und wären es 3,5 oder 6 Miliiarden, das ist egal. Die Zehnerpotenz (10 hoch 9 und nicht 10 hoch 4!) steht. Das heißt, die Erde ist hunderttausend mal älter, als die ganzen verbissenen Bibeltreuen behaupten.
Und so einen Messfehler gibt es nicht, verlass Dich drauf!

*Kopf schüttele*

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Hallo JohnP,

die C14 Methode wird heute in diesem Zusammenhang kaum noch genutzt. Kann man hier nachlesen (ohne Propagandaanteil). Daher wird C14 primär in der Archäologie verwendet.

Der aktuelle Stand der Altersbestimmung in erdgeschichtlichen Grössenordnungen siehe: Datierungsmethoden und Isotopenuntersuchung.

xcrypto

Hi xcrypto, jetzt haben wir zeitgleich dieselben Argumente aufgeschrieben - nur warst Du mit Deinen Links deutlich cleverer, weil Du Dir viel Arbeit gespart hast. :)

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Hi xcrypto, jetzt haben wir zeitgleich dieselben Argumente aufgeschrieben - nur warst Du mit Deinen Links deutlich cleverer, weil Du Dir viel Arbeit gespart hast. :)

LG, pispezi :zauberer2

Ach das passt scho ;) So sind keine Behauptungen eines armen Irren mehr. Könnte natürlich jemand behaupten, die Autoren der Wikipediaartikel seien auch Irre ...

;)
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Bin neu hier und möchte nochmals auf die Ausgangsfrage zurückkommen. Die Existenz eines Gottes, der evtl. auch noch in den Ablauf der Evolution eingriffen hat, dürfte tatsächlich eine Angelegenheit des individuellen Glaubens darstellen. Die Gläubigen werden sich deshalb wohl damit abfinden müssen, dass der Gott auch durch das fliegende Spaghethimonster ersetzt werden kann.

Auf der anderen Seite ist der von vielen Zufalls-Atheisten vertetene Standpunkt (Dawkins) natürlich auch nicht haltbar, was insbesondere dann gilt, wenn der Zufall an den Beginn des Universums gesetzt wird.

Die einzige Schnittmenge zwischen Wissenschaft, Religion und Philsophie sehe ich derzeit in einem relativ neutral gefassten Geist-Begriff. Darauf könnte sich Wissenschaft (Heisenberg, Schrödinger, Bohm, Dürr, Capra etc.), Philosophie (Aristoteles, Hegel usw.) und auch die Religion (Gott ist Geist, NT) durchaus einigen.

Und auch die moderne Evolutionstheorie könnte "Geist und Intelligenz" als gemeinsame Ausgangsbasis akzeptieren, denn schließlich funktioniert das Auslesen der in der DNA gespeicherten Information nur, wenn wir "Leben" in der Zelle vorfinden. Wenn wir aber "Leben" mit "Geist" und "Intelligenz" gleichsetzen, dann baut auch die Evolutionstheorie von Darwin auf Geist und Intelligenz auf.

Grüße an alle

Pablo
 
AW: Umkehr der Beweislast?

Ja, klar. Und wenn ich mit bloßem Auge in die Erde schaue und ganz oben Dinge finde, dann sagt mir mein Hausverstand überhaupt nicht, dass das alles viel jünger ist als das, was ich tief in der Erde drin finde.

Eh klar. Weil die c14-Methode ab der 30 Kommastelle unsicher ist, deswegen sind die Menschen älter als die Dinosaurier und die wiederum älter als die Pflanzen.

Seid ihr komplett duchgeknallt? Man sieht die Evolution mit bloßem Auge! Man muss nur graben! Von oben nach unten.

Und man darf dabei halt nicht so deppert sein, sich durch eine Verwerfung zu graben, in der die Reihenfolge natürlich umgekehrt ist, und das nicht zu kapieren.

lg Frankie


Frankie,

Wenn du von oben nach unten gräbst, findest du von oben bis unten viel Gleiches und manch Verschiedenes.

Vom Gleichen kann man nicht behaupten, es hätte sich entwickelt, und beim Verschiedenen sieht man, dass es es einmal gab, dann nicht mehr.

Eine Entwicklung selber sieht man da nicht. Die gehört in das Reich der Spekulation.
 
AW: Umkehr der Beweislast?

zitat von pablo:

"die einzige Schnittmenge zwischen Wissenschaft, Religion und Philsophie sehe ich derzeit in einem relativ neutral gefassten Geist-Begriff. Darauf könnte sich Wissenschaft (Heisenberg, Schrödinger, Bohm, Dürr, Capra etc.), Philosophie (Aristoteles, Hegel usw.) und auch die Religion (Gott ist Geist, NT) durchaus einigen."

naja...suchst du nach einem weg, wie alle möglichen gedanken über die ursachen unserer herkunft und sinn unsres lebens einig sein könnten? fänd ich persönlich nicht gut! weil du gehst ja dann nicht davon aus

"wie wurden wir gemacht?" sondern eher

"wie bekommen wir den "wie wurden wir gemacht-gedanken" so hin, dass alle verschiedenen "glaubensrichtungen" sich gleichwertig anerkannt fühlen?" find ich falsch so zu denken!
 
AW: Umkehr der Beweislast?

An Michi:

"wie bekommen wir den "wie wurden wir gemacht-gedanken" so hin, dass alle verschiedenen "glaubensrichtungen" sich gleichwertig anerkannt fühlen?" find ich falsch so zu denken!

Den Einwand verstehe ich nicht. Schließlich finden wir in den modernen Wissenschaften Tausende von unterschiedlichen Disziplinen vor und alleine die Evolutionsforschung hat sich in mittlerweile über 20 unterschiedliche Forschungsgebiete aufgespalten. Bei den Religionen ist es ähnlich.

Das Problem ist doch gerade, dass jede Forschungsrichtung glaubt, nur ihre Disziplin sei die einzig Wahre und nur sie habe die richtigen Antworten zu bieten. So hacken dann die Physiker auf den Biologen und die Biologen auf die Philosophen usw. herum. Und selbst innerhalb der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gibt es ständige Streit darüber, was nun an den Beginn des Universums gesetzt werden könnte. Das gleiche Bild finden wir bei den Religionen vor, was dann oftmals nicht nur mit Streit, sondern auch in Gewalt endet.

Wenn man hingegen die beiden nicht nachweisbaren Begriffe "Gott" und "Zufall" durch einen relativ neutral gefassten Geist-Begriff ersetzt, könnten sich moderne (Quanten)-Physik, Philosphie, Biologie und auch religiöse Menschen durchaus auf eine gemeinsame Ausgangsbasis einigen.
Wie dann jede Disziplin die Zimmer dieses gemeinsamen Hauses einrichtet, bliebe und bleibt dann Geschmackssache.

Gruß

Pablo
 
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AW: Umkehr der Beweislast?

An Michi:
Den Einwand verstehe ich nicht. Schließlich finden wir in den modernen Wissenschaften Tausende von unterschiedlichen Disziplinen vor und alleine die Evolutionsforschung hat sich in mittlerweile über 20 unterschiedliche Forschungsgebiete aufgespalten. Bei den Religionen ist es ähnlich.

Das Problem ist doch gerade, dass jede Forschungsrichtung glaubt, nur ihre Disziplin sei die einzig Wahre und nur sie habe die richtigen Antworten zu bieten. So hacken dann die Physiker auf den Biologen und die Biologen auf die Philosophen usw. herum. Und selbst innerhalb der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gibt es ständige Streit darüber, was nun an den Beginn des Universums gesetzt werden könnte. Das gleiche Bild finden wir bei den Religionen vor, was dann oftmals nicht nur mit Streit, sondern auch in Gewalt endet.

Wenn man hingegen die beiden nicht nachweisbaren Begriffe "Gott" und "Zufall" durch einen relativ neutral gefassten Geist-Begriff ersetzt, könnten sich moderne (Quanten)-Physik, Philosphie, Biologie und auch religiöse Menschen durchaus auf eine gemeinsame Ausgangsbasis einigen.
Wie dann jede Disziplin die Zimmer dieses gemeinsamen Hauses einrichtet, bliebe und bleibt dann Geschmackssache.

Gruß

Pablo

Hi Pablo,
erlaube mir mich hier einzuklinken und heiße dich im Forum willkommen.

Nun, ich teile deinen Gedankengang.
Aber sehen wir doch den Tatsachen ins Auge:
Der "AUFHÄNGER" mit den Ansprüchen der Religion - und hier nehme ich mal die christliche her, weil darin aufgewachsen - funktioniert doch noch immer sehr gut.
Damit wurde eine "Achse des Bösen" erschaffen, damit werden etwa 1,3 Milliarden Menschen "abgestempelt" dass sie alle nur "bös" seien, damit "legitimiert" man einen Überfall, einen Krieg, eine Occupation.
Denn das sind ja die "Guten", die, weil Christen, das auch dürfen.
Denn sie haben jetzt natürlich die Demokratie gepachtet und diese Art einer Regierung ist die einzig Wahre.

Das Teuflische dabei ist immer, es funktioniert. Die Religion trifft anscheinend die ganz sensible Seite des Menschen. Siehe auch z.b. den thread über Tibet, Massenmedien im Forum "Medien".
Ich bin sicher, sehr, sehr viele wollen/wollten gar nicht die Wahrheit wissen, warum? nun, es ist doch so schön, zu träumen, dass es da irgendwo auf unserer Welt einen Staat, wenigstens einen einzigen, gibt, der einstmals, bevor die bösen Chinesen es occupiert hatten, so gut und schön und so harmonisch war.

Und bzgl. des "Sinn des Lebens" - auch das ist ein Traum.
Von der christl. Seite aus gesehen, wachsen Christen eigentlich damit auf, dass dieses "Leben einen Sinn haben muss", dass es eine "Erbsünde" gibt, die es gilt "auszumerzen".Und wenn man krank wird, oder es trifft einem ein böses Schicksal, na dann ist man allemal selber schuld. Denn "es wird schon einen Sinn gehabt haben".

Lebt man in einer Gesellschaft, wie z.b. Österreich, dass seit fast eineinhalb Jahrtausend erzkatholisch aufdoktriniert wurde von den Römern und Evangelische und Juden verfolgt wurden mit sehr drastischen Mitteln (z.b. Evangelische vertrieben und vollkommen enteignet im 17. Jh. als die große Gegenreformation begann!!! wobei natürlich die Katholschen das Hab und Gut einfach sich einverleibten!), so wird einem diese Denkweise von Kindesbeinen an aufgezwungen. Man wächst damit auf.
Sich daraus zu befreien ist immens schwierig. Selbst wenn man aus dieser christl. Religion austritt. Was im Kindesalter verankert wurde, dass lässt sich nicht so leicht beseitigen.

lb Gr sartchi
 
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