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Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hi an alle.

Zitat von Triskell: Ja und genau das ist mein Problem mit den Religionen.
Kennst Du eine, wo keine Menschenrechte eingeschränkt werden?

Hallo, Triskell.

Ja, das tue ich.

1) das Christentum
2) der Buddhismus
3)der Taoismus (wenn man ihn denn als Religion und nicht als Philosophie ansieht)
Und es werden sich viele andere finden lassen, wenn man nur lange genug sucht.

Aber, um beim Christentum zu bleiben: Wo schränkt der christliche Glaube die Menschenrechte ein?
Ich meine der Glaube an sich, nicht die zahlosen Fehlinterpretationen der Großinquisitoren und Kreuzzügler.

Dass es in jeder Religion Fanatiker gibt, habe ich ja schon oft genug betont, aber mir geht es um den Glauben an sich.

Mfg,
Sunnyboy
 
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Sunnyboy schrieb:
Hi an alle.



Hallo, Triskell.

Ja, das tue ich.

1) das Christentum
2) der Buddhismus
3)der Taoismus (wenn man ihn denn als Religion und nicht als Philosophie ansieht)
Und es werden sich viele andere finden lassen, wenn man nur lange genug sucht.

Aber, um beim Christentum zu bleiben: Wo schränkt der christliche Glaube die Menschenrechte ein?
Ich meine der Glaube an sich, nicht die zahlosen Fehlinterpretationen der Großinquisitoren und Kreuzzügler.

Dass es in jeder Religion Fanatiker gibt, habe ich ja schon oft genug betont, aber mir geht es um den Glauben an sich.

Mfg,
Sunnyboy

Taoismus kenne ich nicht.
Buddhismus hat keinen Gott.

Zum Islam, Christentum, Judentum und sogar der Dalai Lhama.
Diese verdammen Homosexualität und Frauen werden unter Männer gestellt.

Auskennen tu ich mich nur bei den Katholiken.
Dazu kann ich nur sagen, ich will ein Mensch sein.
Verantwortung für mein Tun tragen und selbst entscheiden und denken dürfen.
In dieser Kirche werde ich aber zum hirnlosen Schaf.
Mein Weg ist vorgegeben und schränkt mich ein.
Hier darf ich mich weder scheiden lassen, noch verhüten.
Keinen Sex vor der Ehe.
Nur einen Partner haben.
Das nenne ich Einmischung in meine Privatsphäre.

Mal abgesehen, daß ich dann einen Bruder habe, den ich den Ring küssen muß.

MfG

Triskell
 
Hallo Triskell,

Zitat von Triskell: Taoismus kenne ich nicht.
Taoismus ist eine, angeblich von Laotse begründete Philosophie aus Asien, ihr Haupttextbuch ist soweit ich weiß das Tao-Te-King.

Zitat von Triskell: Buddhismus hat keinen Gott.
Stimmt, aber nichts destotrotz ist der Buddhismus eine Religion.

Zitat von Triskell: Zum Islam, Christentum, Judentum und sogar der Dalai Lhama.
Diese verdammen Homosexualität und Frauen werden unter Männer gestellt.

Über die Meinung des Dalai Lhama diesbezüglich kann ich dir nichts sagen.

Was das Christentum und seine Einstellung zur Homosexualität angeht:
Zunächsteinmal möchte ich darauf verweisen, dass nicht alle christlichen Konfessionen die Homosexualität verdammen, ich kann hier jedoch nur für meine, die evangelische, Kirche sprechen:
Soweit ich weiß, akeptiert die ev. Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften.

Für mich als Christen ist dazu wichtig, was Jesus gesagt hat, und ich habe bis jetzt nichts im neuen Testament gefunden, was darauf schließen lässt, dass Jesus die Homosexuellen verdammt. Aber Jesus sagt: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Meine Nächsten sind auch die Homosexuellen, und da Liebe wie ich sagte, auch Toleranz fordert, tolleriere und akzeptiere ich voll und ganz die Liebe zweier Menschen, welchen Geschlechts auch immer.
Du siehst, dass man, auch wenn man den Worten Jesu folgt (oder zu folgen versucht), tolerant und aufgeklärt sein muss, dass ergibt sich für mich aus den Worten Jesu.

Gleiches gilt für die Rolle der Frau: In der protestantischen und auch in der anglikanischen Kirche dürfen Frauen genauso Priester, Prediger und Presbyter sein wie Männer.
Und auch Jesus hat sich auch für benachteiligte Frauen eingesetzt, indem er sie ehrte und einer Frau die Füße wusch oder eine Ehebrecherin vor der Steinigung bewahrte. Und ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass es Frauen waren, die als erste von der Auferstehung erfuhren.

Zitat von Triskell: Dazu kann ich nur sagen, ich will ein Mensch sein.
Verantwortung für mein Tun tragen und selbst entscheiden und denken dürfen.
Nun, daran wirst du ja von keiner Religion gehindert. Vor allem der Islam weist, soweit ich weiß, stets darauf hin, dass der Mensch sich vor Gott rechtfertigen muss. Diese Rechtfertigung setzt freien Willen voraus, denn rechtfertigen kann sich nur, wer seinen Weg selbst gewählt hat.

Zitat von Triskell: Keinen Sex vor der Ehe.
Nur einen Partner haben

Es ist ja nicht so, als ob jeder Christ überwacht wird, und wenn man Sex vor der Ehe hat, ein Priester unterm Bett hervorkriecht und dich verflucht.
Und auch ein katholischer Priester im Beichtstuhl wird nicht in Ohnmacht fallen, wenn er hört, dass eines seiner Schäfchen schon vor der Ehe nicht nur im Geiste geliebt hat.
Man sollte aber auch nicht vergessen, dass diese Regeln auch praktische Gründe haben:
Gerade in Zeiten von HIV ist es gut, wenn man sich über ein gesundes Sexualverhalten Gedanken macht.

Zuletzt noch eines: Für seine Religion, solange es keine radikale Sekte ist, kann sich jeder Mensch im Normalfall selber entscheiden. Zwar werden die meisten in eine Religion hineingeboren, doch gerade im Christentum wird jeder mit erreichen seiner Religionsmündigkeit gefragt, ob er seinen Glauben beibehalten will, und sich somit aus Überzeugung zu den Regeln und Einschränkungen seines Glaubens bekennt oder es nicht tut. (Bei den Katholiken ist dieser Moment die Firmung, glaube ich, bei den Protestanten die Konfirmation.).

Das, Triskell, ist die Freiheit des Gläubigen. Ein aus ganzem Herzen Glaubender unterwirft sich selbst den Regeln seiner Religion, weil er in ihr den Weg sieht, den er in seinem Leben gehen möchte.

Alles Gute,
Sunnyboy
 
Zuletzt bearbeitet:
Sexuallität und Bibel

Dann will ich mal so frei sein.
Das wir keine Tiere mehr sind sondern Menschen habt ihr uns Frauen zu verdanken.
Wir haben entschieden uns abseits unserer empfänglichen Zeit mit den Männern zu paaren.
Höchstwahrscheinlich aus gewinnbringerischen Gedanken.
Klassischer Sündefall.
Aber so ist es eben, wir stehen hier und es ist so wie es ist.
Will irgendjemand ins Paradies zurück?
Von den Männern wurden Frauen jahrelang unterdrückt.
Mit mir nicht mehr meine Herren.
Ich nehme mir das Recht wie auch meine Urmutter über mich und meine Sexuallität frei zu entscheiden und lasse mir das von niemanden schlecht machen oder verurteilen.
- Scheidungen wurden wohlgeflissendlich von Dir übergangen Sunnyboy.

Priesterin was für ein Angebot.
Auf der Kanzel stehen und Menschen die Leviten lesen.
Stellvertreter Gottes auf Erden.

Nein danke, kann darauf verzichten.
Für mich kommt es einer Plasphemie gleich, mich zwischen einen Menschen und seinen Gott zu stellen und ist das Gegenteil vom Gedanken mit dem väterlichen Gott.

In diesem Sinne viel Glück Sunny auf Deinem ausgelatschten, bequemen weil vorgedachten Weg.
Gott schütze Dich.

Ich bin glücklich und fühle mich auch ohne Religion göttlich behütet.
Das ich mich für die Verfolgten in Eurem Religionsregime einsetze, ist ein kleines Dankeschön für Gottes (oder wie immer man diese höhere Führungsgewalt bzw. Geistigkeit auch nennt) Aufmerksamkeit mir gegenüber.

Triskell
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Triskell,

zunächsteinmal vielen Dank für deine Antworten.

Zitat von Triskell: Dann will ich mal so frei sein.
Das wir keine Tiere mehr sind sondern Menschen habt ihr uns Frauen zu verdanken.
Wir haben entschieden uns abseits unserer empfänglichen Zeit mit den Männern zu paaren.
Höchstwahrscheinlich aus gewinnbringerischen Gedanken.
Klassischer Sündefall.
Aber so ist es eben, wir stehen hier und es ist so wie es ist.
Will irgendjemand ins Paradies zurück?
Von den Männern wurden Frauen jahrelang unterdrückt.
Mit mir nicht mehr meine Herren.
Ich nehme mir das Recht wie auch meine Urmutter über mich und meine Sexuallität frei zu entscheiden und lasse mir das von niemanden schlecht machen oder verurteilen.

Die Antwort auf diesen Teil kann ich recht schnell geben:

Du hast Recht. Und ich habe auch nie das Gegenteil behauptet. Im Übrigen stellt das, was du schreibst auch keinen Widerspruch zu den Grundsätzen des Christentums da. Das Christentum rechtfertigt keinerlei Unterdrückung von Geschlechtern, Religionen und sexuellen Ausrichtungen.
Was können wir, die einfachen Gläubigen, dafür, wenn ein paar konservative Uneinsichtige, die sich leider in führenden Positionen befinden, das anders sehen. Dies mag eine kirchenPOLITISCHE Frage sein, es ist keine theologische.

Mir ist bei den Antworten, die ich auf meine Posts bekomme, sowieso etwas aufgefallen:
Die, von denen ich kritisiert werde, für das was ich schreibe, sei es über den Islam, sei es über das Christentum, kritisieren den Glauben als Institution, also sprich: Die Kirche, was das Christentum betrifft.
Ich aber spreche von dem, was ich hier öfter als " den Glauben an sich" bezeichnet habe. Damit meine ich die Religion in ihren Grundsätzen, die Religion, die aus dem Herzen der Gläubigen heraus kommt, nicht die Religion,
die von Dogmen und theologischen Lehrsätzen bestimmt wird. Ich denke jedoch, dass ein Gläubiger beides braucht, die "Religion an sich" und die Institution.
Dass die Kirche ihre Fehler hat, kann und will ich hier auch gar nicht bestreiten.
Oft sind es auch große Fehler, die gemacht wurden und werden, wie beispielsweise die Rolle, die Frauen und auch Homosexuellen beigemessen wurde und, leider, heute auch noch oft, ABER nicht immer, beigemessen wird.

Zitat von Triskell: - Scheidungen wurden wohlgeflissendlich von Dir übergangen Sunnyboy.

Nein, wohlgeflissendlich sicher nicht. Ich habe keine Angst, mich mit dem Thema Scheidung auseinander zu setzen. Ich bin nur nicht davon ausgegangen, dass du erwartest, dass ich mich mit jedem Punkt deiner Antwort auseinander setze.

Scheidung: Nun zunächst einmal: In einigen christlichen Konfessionen stellt die Scheidung keinerlei Probleme da, sie bleibt ohne Konsequenzen.
Andere Konfessionen sehen das anders. Diese Einstellung wird von vielen als antiquiert, unmodern und unaufgeklärt verstanden.
Doch bevor man diese Konfessionen vorschnell verurteilt, sollte man sich Gedanken über ihren Standpunkt machen.
Die Einstellung zur Ehe, und somit auch zur Liebe, sind in unserer Gesellschaft katastrophal: Die ehrliche, mühsam gewachsene, Liebe ist in unserer leider sehr sexuell ausgerichteten Spaßgesellschaft vor die Hunde gegangen*.
Das spiegelt sich in der Ehe wieder: Manche Paare heiraten nach viel zu kurzer zusammenverbrachter Zeit, zeugen vorschnell Kinder. Solange alles funktioniert ist das kein Problem, doch sobald Probleme auftauchen lösen sich viele Ehen auf. Während die Eltern, die ja erwachsen sind, ihre Mittel und Wege haben damit umzugehen, bleiben die Kinder auf der Strecke, manche werden zu Problemfällen.
Die Konfessionen, die Scheidungen nicht so ohne weiteres hinnehmen wollen, richten sich auch gegen diesen Missstand und sind somit auch, beabsichtigt oder nicht, ein Sprachrohr und ein Anwalt der Kinder, die von so einem Zusammenbruch einer Ehe betroffen sind.


Zitat von Triskell: Priesterin was für ein Angebot.
Auf der Kanzel stehen und Menschen die Leviten lesen.
Stellvertreter Gottes auf Erden.

Die Aufgabe von Priestern besteht, so denke ich, am wenigsten im "Levitenlesen". Vielmehr stehen die Priester Menschen bei, die verzweifelt sind und nicht mehr weiter wissen: Sterbende, Kranke, Menschen in ethischen Krisen, Armen etc. etc.
Natürlich ist auch das "Levitenlesen" Teil ihrer Arbeit. Aber auch das braucht unsere Gesellschaft: Menschen, die nicht jede gesellschaftliche Entscheidung ohne nach der Ethik zu fragen, hinnehmen.
 
Zitat von Triskell: In diesem Sinne viel Glück Sunny auf Deinem ausgelatschten, bequemen weil vorgedachten Weg.
Gott schütze Dich.
Mag sein, dass mein Weg ausgelatscht ist. Aber er ist nicht vorgedacht. Ich selbst habe mich für diesen Weg entschieden, aus meinem Herzen heraus, weil ich gefühlt habe, dass es so, wie ich es glaube, für mich persönlich richtig ist. Ich erhebe nicht den Anspruch, dass mein Weg der universell einzig richtige ist, aber ich erwarte das, worum es mir in diesem Thread schon die ganze Zeit geht: TOLERANZ und RESPEKT für die Religionen anderer und TOLERANZ und RESPEKT für meine Religion, für den Weg, für den ich mich entschieden habe.
Und wenn du, Triskell, mich hier praktisch als (auch wenn du das nicht wörtlich sagst) als einen Idioten darstellst, der sich seinen Weg von anderen vordenken lässt, so kommst du meiner Forderung nach Toleranz und Respekt nicht nach. Abgesehen davon, dass es für andere Gläubige vielleicht verletzend ist, wie du über ihren Weg zu glauben sprichst (ich selbst bin da mittlerweile hart im Nehmen).



Zitat von Triskell: Ich bin glücklich und fühle mich auch ohne Religion göttlich behütet.
Das ich mich für die Verfolgten in Eurem Religionsregime einsetze, ist ein kleines Dankeschön für Gottes (oder wie immer man diese höhere Führungsgewalt bzw. Geistigkeit auch nennt) Aufmerksamkeit mir gegenüber.
Es freut mich für mich, dass du glücklich bist, dass ist jetzt nicht ironisch sondern ernst gemeint.
Ich bin es auch, mit meinem Glauben.
Zu den anderen Punkten kann ich mich nicht äußern, da ich nicht weiß von welchen Religionsregime und von welchen Verfolgten du sprichst.

Liebe Grüße,
Sunnyboy


*= Hiermit will ich nicht die sexuelle Freiheit in unserer Gesellschaft, die ich begrüße, kritisieren, sondern das, was manche damit getan haben: Nämlich sie dazu missbraucht unsere Umgebung mit mehr oder weniger pornographischen Unsinn vollzumüllen.
 
Sunnyboy schrieb:
Ich denke jedoch, dass ein Gläubiger beides braucht, die "Religion an sich" und die Institution.
Wie wahr...
Gläubige würden wohl auch kaum zustandekommen, wenn es nicht eine Institution gäbe, die Menschen in möglichst jungem Alter, wo man ein Thema noch nicht sehr differenziert durchdenken kann und fast alles glaubt, was einem gesagt wird, durch Gruppenzwang und Drohung auf Liebesentzug an ihr Weltbild kettet.
Das ist auch wieder ein leichtes Indiz dafür, dass das, woran da geglaubt wird, gar nicht existent ist, sonst müssten Leute auch ohne je z. B. vom Christentum gehört zu haben, dazu finden.
Anders ist das jedoch bei rational zugänglichen Einsichten über die Natur und das Universum, wo jedes noch so isolierte Individuum, beim beobachten der Umgebung schnell zu Antworten finden kann.


Um zum Hauptthema noch was zu sagen:
Wenn logisch und vernünftig, mit dem Ziel der Erkenntnisgewinnung, argumentiert wird, gibt es keinen Grund sich als religiöser Mensch angegriffen zu fühlen. Schließlich ist der Glaube und das, an was geglaubt wird, eh nicht logisch behandelbar. Ausserdem ist man auch voreingenommen, wenn man nicht pro und contra Argumente bedenkt und erwähnt und somit auch gar nicht auf eine Erkenntniserweiterung aus, sondern eher auf ein kreuzzüglerisches Überzeugen von Anderen, was bei einer diesartigen Diskussion keine Relevanz hat. Überzeugen kann man jedoch besser, wenn man pro und contra abwägend vorführt.
Dabei gibt es kein Angreifen oder angegriffen werden, also auch kein Grund zur Defensive, was dieser Topic ja zu sein scheint. Gegenargumente sind abzuwägen und Aussagen, die keine Argumente enthalten sind zu vernachlässigen, oder soll hier etwa daran apelliert werden konformer zu denken?
Sagt jemand etwas gegen eine Religion, ohne Argumente zu benutzen, heisst das nicht, dass er oder sie keine hat. Da diese aber nicht genannt werden, kann man sie auch nicht berücksichtigen oder in Erwägung ziehen.

Der Schein der grundlosen Religionsfeindlichkeit ist in diesem Fall eine Illusion für den, der sich angegriffen fühlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Matrus,
danke für deine Antwort.

Zitat von Matrus: Um zum Hauptthema noch was zu sagen:
Wenn logisch und vernünftig, mit dem Ziel der Erkenntnisgewinnung, argumentiert wird, gibt es keinen Grund sich als religiöser Mensch angegriffen zu fühlen. Schließlich ist der Glaube und das, an was geglaubt wird, eh nicht logisch behandelbar. Ausserdem ist man auch voreingenommen, wenn man nicht pro und contra Argumente bedenkt und erwähnt und somit auch gar nicht auf eine Erkenntniserweiterung aus, sondern eher auf ein kreuzzüglerisches Überzeugen von Anderen, was bei einer diesartigen Diskussion keine Relevanz hat. Überzeugen kann man jedoch besser, wenn man pro und contra abwägend vorführt.
Dabei gibt es kein Angreifen oder angegriffen werden, also auch kein Grund zur Defensive, was dieser Topic ja zu sein scheint. Gegenargumente sind abzuwägen und Aussagen, die keine Argumente enthalten sind zu vernachlässigen, oder soll hier etwa daran apelliert werden konformer zu denken?
Sagt jemand etwas gegen eine Religion, ohne Argumente zu benutzen, heisst das nicht, dass er oder sie keine hat. Da diese aber nicht genannt werden, kann man sie auch nicht berücksichtigen oder in Erwägung ziehen.

Der Schein der grundlosen Religionsfeindlichkeit ist in diesem Fall eine Illusion für den, der sich angegriffen fühlt.

Sorry, ich stehe heute morgen irgendwie auf dem Schlauch....
Ich weiß nicht, ob ich deinen Text hier richtig interpretiere, deshalb verbesser mich bitte wenn es falsch ist:
Meinst du damit, vor allen Dingen mit deinem letzten Absatz, dass ich diesen Thread gar nicht hätte eröffnen müssen, weil es keinen Grund gibt mich angegriffen zu fühlen?

Nun, ursprünglich ging es mir in diesem Thread gar nicht darum, das Christentum zu rechtfertigen.
Mich hat es gestört, mit wieviel Voreingenommenheit und mit wievielen Vorurteilen in einem anderen Thread über den Islam gesprochen wurde.
Dann gibt es Leute, die die Behauptung aufstellen, dass es Gott nicht gibt und den Eindruck vermitteln als sei das schon bewiesen.
Das wäre an sich auch ok, das hier ist schließlich ein Denkforum, in dem man philosophische, politische, religiöse Fragen etc. disskutiert.
Doch die Art, mit der manche Menschen über die Religion von anderen sprechen und den Eindruck vermitteln, religiöse Menschen würden sich an einen Gott klammern, weil sie Angst haben ohne Gott dann, sagt mir dass irgendwo so langsam eine Grenze überschritten ist, und es ist ebenfalls mein Recht als glaubender Mensch, nein, als Mensch generell Toleranz und Respekt für meine Lebenseinstellung einzufordern.
Und wenn ich dann noch, nur weil ich Christ bin, mir eine Predigt über Frauenrecht anhören muss, obwohl ich Frauen genauso respektiere wie Männer und mich praktisch als Macho (dieser Ausdruck wurde nicht wörtlich gebraucht, ergibt sich aber mMn aus den Aussagen die mir entgegnet wurden) und nebenbei auch noch als dummes nicht denkendes Schaf bezeichnen lassen muss, nur weil ich in die Kirche gehe, dann hat der Funke an der Lunte aber endgültig das Pulverfass erreicht, was meine Nerven betrifft und gegen diese vorurteile gegen meinen Glauben wehre ich mich ebenso, wie gegen Vorurteile anderen Religionen gegenüber.

Ich will hier auch niemanden bekehren, ich halte nichts von dieser Art von Mission sondern denke, jeder soll seinen eigenen Glauben leben.

Alles Gute,
Sunnyboy
 
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Gut, nun versteh ich schon eher, was dich persönlich nervt, aber glaube mir, einen nicht religiösen oder nicht gläubigen Menschen nerven die häufigen religiösen Einflüsse auch. Kirchengeleut stört mich persönlich z. B. ebenso wie mich islamische Morgengebete stören würden, weil beides einfach total unmelodisch ist und dazu noch arroganter weise so laut und regelmäßig, dass man schon das gefühl hat einer Gehirnwäsche unterzogen zu werden. Immerhin nimmt man sowas war, egal ob bewusst oder unterbewusst und es wirkt sich auch auf einen aus.
Sowas und Erfahrungen mit meisst uneinsichtigen religiösen Menschen verleiten einen natürlich zu Generalisierungen und Verachtung.
Das, finde ich, ist ebenso schlecht, weil schädlich, wie die indirekte Aussgae von vielen Religionen gegenüber "Nichtgläubigen", nämlich dass sie blöd oder unvernünftig wären, weil sie einen Gott nicht akzeptieren und sie werden sogar bemitleidet von religionsanhängern, weil sie ja fehlgeleitet sind und deswegen in der Hölle schmoren werden. Zu dem kommen dann noch politische und sogar wirtschaftliche Einflüsse der Religionen hinzu, die jeden betreffen. Auch die "Ungläubigen".

Wie du siehst beruht diese "Feindlichkeit" auf Gegenseitigkeit und gewinnt durch Beachtung nur an Macht.

Darum meine, von dir richtig gedeutete Aussage, dass das Beste wäre solche Feindlichkeiten oder Abneigungen zwar zu beobachten aber ihnen nicht durch parteiische Gegenaktion noch mehr Stärke zu verleihen.

Der Titel dieses Themas ist z. B. schon "parteiisch" weil er so klingt, als müsste ein Problem erwähnt und diskutiert werden und lockt noch Leute an, die auch etwas Hassgeladen gegen Religionen oder deren Institutionen sind.

Wenn du aber dieses Problem der gegenseitigen Abneigung dennoch diskutieren willst, müsstest du auch versuchen Gründe zu finden, warum jemand religionsfeindlich eingestellt sein könnte und diese mit den Gründen, warum man nicht religionsfeindlich gesinnt sein sollte, abwägst. So würden Leute schon beim Durchlesen deines Posts ausargumentiert werden, wenn die Gründe auf sie zutreffen. Jedenfalls würde diese Variante Leute zum Nachdenken bringen, weil die einfachen, offensichtlichen Argumente schon vorweggenommen wären.
 
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