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Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hi Matrus,
erneut danke für deine Antwort.

Das einen das Kirchengeläut stört kann ich gut nachvollziehen.Auch ich bin nicht gerade glücklich wenn ich (meistens komischerweise nur, wenn ich in einer fremden Stadt bin, zu Hause fällt mir das gar nicht auf) von Kirchenglocken zu einem Gebet geweckt werde, zu dem ich überhaupt nicht vorhabe zu gehen.
Und doch- und das sage ich nicht als Christ, sondern als Bürger einer Stadt mit vielen Kirchen- wieviel ärmer wären unsere Städte ohne die prächtigen Kirchtürme und ihre Glocken?
Meine geliebte Heimat Bonn ohne Münster und seinen Glockenklang?
Das wäre ein Bonn, in dem ich nicht wohnen wollte.
Und ich denke, dass ein Istanbuler das Gleiche über Istanbul , die Hagia Sophia und den Muezzin sagt. Oder Köln ohne Dom?- Eine Katastrophe.
Soviel zur Heimatliebe.

Du hast aber Recht, mit dem was du sagst, die Religionen drängen sich oft auch auf. So ist das eben. Die Atheisten müssten sich eben auch schmucke Gebäude einfallen lassen mit denen sie unser Stadtbild bereichern, hätte ich nichts gegen einzuwenden, im Gegenteil, was für eine glückliche Stadt, in der viele Weltanschauungen friedlich miteinander leben und das auch zeigen. Zeigen können, ohne das es Krieg gibt.

Zitat von Matrus: Das, finde ich, ist ebenso schlecht, weil schädlich, wie die indirekte Aussgae von vielen Religionen gegenüber "Nichtgläubigen", nämlich dass sie blöd oder unvernünftig wären, weil sie einen Gott nicht akzeptieren und sie werden sogar bemitleidet von religionsanhängern, weil sie ja fehlgeleitet sind und deswegen in der Hölle schmoren werden. Zu dem kommen dann noch politische und sogar wirtschaftliche Einflüsse der Religionen hinzu, die jeden betreffen. Auch die "Ungläubigen".
Da hast du voll und ganz Recht.
Und ich möchte dir zwei Dinge sagen:

1) Ich, und mit mir viele, viele andere gläubige Menschen des Christentums und anderer Religionen "bemitleiden" die "Ungläubigen" nicht und glauben auch nicht, dass sie in die Hölle kommen.
Ich persönlich habe Freunde aus verschiedenen Glaubensrichtungen, auch Atheisten, und sie alle haben mein Leben bereichert: der feste Glauben an Gottes Liebe der Christen, der Glaube an Gottes Gerechtigkeit und die Weisheit der Moslems und die Vernunft und die kritische Denkweise vieler atheistischer "Wissenschaftsgläubiger" (so habe ich sie getauft) haben mich zu dem gemacht der ich heute bin.

Ich persönlich Glaube, dass jede Religion und jedes Nicht-Glauben einen festen Sinn in Gottes Plan hat und das alle Menschen Gottes geliebte Kinder sind. Alle, ohne Ausnahme. Und das vor der Hölle ein Schild hängt: "Wegen Mangels an Kundschaft geschlossen." Das ist mein persölicher Glaube, doch ich berufe mich dabei auf die Predigten Jesu, der sich, das sagt ja auch das Beispiel des barmherzigen Samariters, sich nicht um religiöse Grenzen geschert hat.
Gott freut sich über jeden Glauben bzw. Nicht-Glauben, das ist meine Überzeugung.
 
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2) Du sprichst über den Einfluss der Religionen auf die Politik.
Ich finde das auch nicht richtig, denn was dabei rumkommt sieht man bei George W. Bush.
Deshalb bin ich, obwohl Christ, überzeugter Anhänger der Idee des Laizismus, also der Trennung von Staat und Kirche.
Die Religion hat nicht das Potenzial, einen Staat zu führen, da in einem Staat selten nur Menschen einer Religion leben und das auf kurz oder lang nur Ärger gibt. Außerdem habe ich leider ein sehr schlechtes Bild der heutigen Landschaft in der Politik und denke, dass sich die Religionen in diesem Sumpf nur ihre ohnehin schon durch menschliche Dummheit beschmutzten Gewänder noch dreckiger machen.
Man denke nur an den Wechsel, der mit dem Christentum stattfand, als aus der kleinen, Nächstenliebe predigenden Religion aus der ländlichen Gegend um den See Genezareth plötzlich die Religion der römischen Kaiser wurde:
Plötzlich trugen teilweise Soldaten das Kreuz auf ihren Schildern. Das Kreuz!!!Das Symbol für Nächstenliebe* war nun das Zeichen einer Kriegsmacht.

*= Ich habe gerade festgestellt, dass das sehr zynisch ist, da das Kreuz die grausamste Hinrichtungsmethode in der Antike war. Ich möchte hier jetzt aber auch keinen Vortrag über die Symbolik des Kreuzes schreiben, deshalb denke ich, belassen wir es dabei, das für uns Christen das Kreuz ein Symbol für die Nächstenliebe ist, weil Jesus sich dort für die Menschen hingab. Das ist jetzt keine theologische Definition sondern nur die, eines einfachen Gläubigen. Das Kreuz steht für so vieles.
 
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Darum meine, von dir richtig gedeutete Aussage, dass das Beste wäre solche Feindlichkeiten oder Abneigungen zwar zu beobachten aber ihnen nicht durch parteiische Gegenaktion noch mehr Stärke zu verleihen.

Der Titel dieses Themas ist z. B. schon "parteiisch" weil er so klingt, als müsste ein Problem erwähnt und diskutiert werden und lockt noch Leute an, die auch etwas Hassgeladen gegen Religionen oder deren Institutionen sind.
Ja, ich bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass der Titel zu hart war, und ich wollte ganz bestimmt auch nicht dieses Forum beleidigen.

Doch ich war auch wütend, als ich die Überschrift für diesen Thread verfasste:
Als ich den Thread: "Die islamistische Gefahr" , und manche der Beiträge darin las, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Denn nicht immer wurde hier zwischen Islam und Islamismus klar unterschieden und das ist so, wie als wenn man alle Iren als IRA-Terroristen bezeichnet. Die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus ist wichtig. Verdammt wichtig, vor allem, wenn man in einem Land lebt, in dem sehr, sehr viele Moslems leben. Die meisten, ohne Ärger zu machen.
Natürlich, der Islam hat auch seine Schwächen, wie jede andere Weltanschauung auch. Die Rolle der Frau zum Beispiel.
Doch man muss dem Islam auch Zeit einräumen.
Dialoge führen.
Der Islam hat Potenzial, er ist eine Religion, die die Gerechtigkeit sehr hervorhebt.
Ich bin davon überzeugt, dass die Mitglieder in diesem Forum alle sehr tolerant sind. Doch in diesem Thread**, so meine ich, kochte sehr viel böses Blut. Vielleicht irre ich mich da auch, vielleicht würde auch ein Moslem sagen, dieser Thread ist gar nicht so schlimm. Aber ich habe ihn als schlimm empfunden, manche Beiträge dort erinnerten mich an Stammtischgespräche.
Ich denke, dass das aus Unachtsamkeit und Emotion so gekommen ist, nicht aus radikalen politischen Überzeugungen.
Doch ich bin Deutscher, und ich weiß aus der Geschichte meines Landes, was passiert, wenn Emotionen überkochen. Und soetwas will ich nicht persönlich erleben.

**= mit "in diesem Thread" meine ich jetzt den Thread "Die islamistische Gefahr"

Was wir brauchen ist ein Dialog. Zwischen den Konfessionen, den Religionen, klar.
Aber vor allen: Zwischen Menschen. Denn wir alle: Atheisten, Moslems, Juden, Buddhisten, Hindus, Christen und all die anderen Anhänger von Religionen und Weltanschauungen: Wir sind doch am Ende aller nur Menschen aus Fleisch und Blut.

Mit freundlichen Grüßen:
Ein sich endlich Frieden und Wohlstand für alle wünschender
Sunnyboy
 
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@ Sunnyboy

Wenn du sagst: "Doch ich war auch wütend, als ich die Überschrift für diesen Thread verfasste", dann solltest du auch nicht überrascht sein, wenn andere mit gleicher Emotion an das Thema gehen. Und woher kommt deine Wut und die Angst, die sich in deinem Satz "ich weiß aus der Geschichte meines Landes, was passiert, wenn Emotionen überkochen" ausdrückt?

Der Islam ist zu einem emotionalen Thema gemacht geworden, da die Mannschaft hinter Osama Bin Laden und anderen "Schriftgelehrten" in den Reihen des Islam dies genau so bezweckt haben. Von den Terroristen und Hetzern wird kein Dialog oder gar ein Verständnis angestrebt, sondern eine Polarisierung, die letztlich zum "heiligen Krieg" führt. Hier wird mit unseren Gefühlen gespielt, da dies der einfachste Ansatzpunkt ist, um die Parteien gegeneinander aufzuhetzen. Eigentlich schlau gemacht, denn unter den Islam fallen Millionen und Osama will um jeden Preis vermeiden als Splittergruppe angesehen zu werden.

Wenn also Religion mit der direkten Bedrohung von Leib und Leben verbunden wird, dann ist es nicht verwunderlich, wenn hier in der breiten Masse auch solche Verbindungen hergestellt werden. Ob dies richtig ist, mag dahingestellt bleiben.

Doch stellt sich durchaus die Frage, warum verbinden die Menschen den Islam nunmehr mit Gewalt und Terror. Wir alle kennen Terrorismus, doch nie war diese Form der Bedrohung an eine so weit verbreitete Gruppierung gebunden worden. Und die Medien tun auch nicht gerade viel, um diese Verbindung etwas differenzierter zu sehen. Die Frage, die man sich nun stellt und wonach sich Millionen sehnen ist doch die: Warum stellen sich die Anhänger des Islam nicht deutlich gegen Osama und diese Hetzer? Warum bleiben große Demonstrationen aus und warum zeigen Umfragen in den Straßen des mittleren Ostens doch eher eine zumindest latente Rechtfertigung für solche Attentate?

Und dann erwähnst du, daß man dem Islam Zeit geben muß. Das verwundert mich, denn niemand hat den Islam unter Druck gesetzt - zumindest nicht über die letzten hundert Jahre, oder? Warum müssen wir den Islam in unserem Lande integrieren, warum müssen wir mit helfender Hand bereit stehen, wo die Religion und deren Anhänger sich selbst nicht oder nur sehr schwer integrieren oder gar Fuß fassen? Tun wir das auch für die ruhigen und friedfertigen Buddhisten?

Nach unserer westlichen Meinung sollte Religion eine freie Entscheidung sein und so sieht es auch unser Grundgesetz vor. Und jeder darf bei uns seine Religion frei ausüben solange er sich an die anderen Kleinigkeiten des Grundgesetzes hält. Ob es für einen Christen so einfach wäre seine Religion in einem islamischen Land frei auszuüben und eine Kirche in Mekka zu bauen?

Dann haben wir lange Jahre für Werte gekämpft, die uns inzwischen sehr wichtig geworden sind. Gleichberechtigung von Frauen gehört hier stellvertretend für viele Themen dazu und wir reagieren natürlich sehr verstört, wenn neben der Gewalt auch noch solche Dinge völlig mißachtet werden.

Die Lösung kann also nur der Dialog sein. Und dieser Dialog muß auch enthalten, daß zB Deutschland derzeit kein islamisches Land ist und sich auch zu seiner Kultur bekennt. Wer in einem islamischen Land leben will, der sollte kein Visum für Deutschland beantragen, um sein Gastland dann zu bekämpfen. Wer aber Muslim ist und in Deutschland und seiner Gesellschaft leben will, der ist sicherlich willkommen.

Solange jedoch soviel Polemik und Polarisierung betrieben wird und solange wir unser Selbstbewußtsein nicht wiedergefunden haben, solange werden auch immer wieder emotionale Stimmen wach werden und sich zB in einem Forum melden. Das hat mit der von dir angesprochenen "Geschichte deines Landes" nichts zu tun. Das sind die Gefühle der Menschen, die wir da hören und alle Seiten sollten hier genau zuhören und diese Gefühle nicht einfach abtun.

Für die Politiker bedeutet dies auch, daß sie die Bedürfnisse und Ängste ihrer Bürger verstehen und aufnehmen müssen. Und dies ist mit dem sensiblen Thema verbunden, daß nicht nur Sicherheit geschaffen, sondern auch der soziale und kulturelle Lebensraum der Menschen erhalten werden muß. Denn, wenn du schon auf die deutsche Geschichte anspielst, dann mußt du auch sehen, daß um 1900 der Nationalitäten-Mix gerade in Wien sehr hoch war und die politischen Kräfte des Liberalismus versagt haben, hier eine ausgleichende Stellung einzunehmen. Damit erst wurde den Extremisten das Feld überlassen.

Dialog ist also gefragt und damit meine ich konstruktiven und respektvollen Dialog auf der Basis gegenseitiger Anerkennung. Dies würde voraussetzen, daß zB die Deutschen sich auch wieder ein Recht auf ihre Kultur nehmen und auch das Recht diese zu erhalten. Erst dann sehen wir auch den Islam nicht mehr als eine solche ernsthafte Bedrohung gegen die wir Deutsche uns nicht wehren können. Ja, nicht wehren können, denn als Deutscher darf man ja zu diesem Thema eigentlich nichts sagen oder zumindest nicht das, was einem am Herzen liegt.

Und solange wir nicht einen solchen offenen Dialog führen, werden wir das Feld auch weiterhin den Extremisten aller Seiten überlassen, denn die sprechen aus, die polemisieren. Die Politik versagt und überläßt das Feld.

Dein Problem sollten also nicht die emotionalen Beiträge sein, sondern die Frage, was unsere Gesellschaft als Ganzes zu diesem Thema vor hat und ob es da eine erkennbare Richtung gibt. Die Emotionen werden schnell verstummen, wenn die Ängste und Verärgerungen abgebaut werden und ein akzeptabler Zustand geschaffen wird.

Diesen Zustand haben wir heute noch nicht erreicht.
 
Ja, wir sind alle Menschen aus Fleisch und Blut.
Für mich als Wissenschaftsliebender sind wir auch nicht mehr als das. Also ohne übernatürliche Komponente wie eine Seele.
Ich bin auch vor Jahren an dem Punkt angekommen, an dem ich die Weisheit nicht nur kannte, sondern erkannte, die besagt, dass eine der höchsten Erkenntnisse, zu denen der Mensch fähig ist, die ist, dass er nahezu nichts weiss.
Nun sehen wir, dass geschichtlich Wissenschaft zumindest Möglichkeiten gegeben hat um sicherer, länger, erfüllter und aufgeklärter zu leben, auch wenn ihre Produkte oft destruktiv verwendet wurden.
Dabei erscheinen mir alle Regeln und Gebote von Religionen, wie auch Prophezeiungen, als künstlicher Ersatz dafür, was Wissenschaften einem geben können, der für Generationen gedacht ist, die eben kein wissenschaftliches Vorgehen haben.
Die Regeln von Religionen lassen sich z. B. auch durch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse logisch nachvollziehen, warum sie eine Gesellschaft überlebensfähiger machen als eine Ohne diese Regeln.
Prophezeiungen, wie das jüngste Gericht, also ein großes Ziel bzw. Ende für alles Leben wird in Wissenschaften ersetzt durch die "Der Weg ist das Ziel"-Variante. Weniger fatalistisch und spektakulär aber umso liebenswürdiger.

Mein Hauptproblem mit Religionen (ohne feindlich zu wirken ;) ) ist nun volgendes:
Warum sollte man im Angesicht der Vielfältigkeit, Komplexität und Schönheit des Universums die Augen abwenden, wenn auch nur temporär, um sich von möglichen nicht erklärbaren Alternativen verwirren zu lassen, wenn es doch so viel im Erfassen der Realität zu tun gibt.
Dadurch erscheint mir die Menschheit wie eine leicht Sciziphrene Person, die immaginäre Freunde oder Eltern hat, was diese Person am Erwachsenwerden hindert bzw. diesen Prozess verlangsamt.
Selbst wenn es doch einen Gott oder mehrere Götter gäbe, würden wir auf vernünftigem, logischem Weg, zumindest die Meissten ihrer Regeln und Gebote befolgen, wobei wir aber wüssten, warum diese zu befolgen sind, wenn man coexistieren will. Auf diese Art könnte man eventuell sogar noch bessere Regeln entwickeln, die unsere Existenz und Coexistenz noch mehr erleichtern.
Durch Religionen wird jedoch nicht das gesammte Potential der Menschheit freigelegt, weil viele dann glauben, Existenz alleine würde ausreichen, jedoch ist Evolution nötig um zu überleben.
Religion ist Stagnation und Stagnation ist Tod, auf lange Sicht gesehen. Immerhin wird irgend wann auch die Erde nicht mehr existieren.
Mit Wissenschaft könnten wir dann wo anders leben, ohne sie würden wir mit offenen Armen unseren Untergang entgegennehmen, im Glauben, Zeuge des Jüngsten Gerichtes zu sein.

(Tut mir leid, wenn ich das Thema jetzt etwas verfremdet hab. Jedenfalls wollte ich meinen Hauptgrund der Abneigung gegenüber Religionen nennen.)



zu louiz30:

Wenn du mit Dialog ein kulturelles Anpassen des Einwanderers meinst, das von den Einheimischen unterstützt wird, stimme ich zu. Bedingungslose Toleranz hat nämlich schon manche Länder ... .. ... unproduktiver gemacht bzw. sie in der Entwicklung zurückgeworfen. Ein konkretes Beispiel wäre Rumänien oder genauer: Siebenbürgen.
Es war ein Gebiet, das ursprünglich den Ungarn gehörte die, zum Schutz gegen die Türken, Sachsen aus dem damaligen Deutschland in diesem Gebiet mit Adelsrechten ansiedeln ließen (sie durften also jagen und bebauen was sie wollten, ohne Abgaben zahlen zu müssen. Sie waren also zu dieser Zeit eins der freisten Völker in Europa.
Ihre Verteidigungsarbeit verrichteten sie erfolgreich. Jedoch waren sie zu Friedenszeiten sehr Tolerant, so dass sie Sintis erlaubten sich überall breit zu machen, ohne dass diese sich kulturell angepasst hätten.
Da die Sintis nun einmal umherziehende Gaukler, Spieler und Entertainer waren, hielten sie nicht viel von ehrlicher Arbeit, wie die Handwerke, die die Sachsen sehr gut beherrschten und auch Ansehnliches damit bewerkstelligt haben. Die Sintis hatten sogar Sprichwörter, die besagten, dass, wer schuftet, selber dumm ist und wer kassiert, ohne viel zu tun bewundernswert sei.
Sie vermehrten sich auch in größerem Maße, so dass sie nach und nach in Städte einzogen und immernoch kulturell nahezu nichts übernommen hatten von den Sachsen. Nach Generationen wurden die Sachsen immer unbedeutsamer, so dass die ehemaligen Sintis nun Politik wie Sprache an ihre Bedürfnisse angepasst hatten und das ganze Land letztlich in eine menschenrechtsverachtende Diktatur führten. Viele Sachsen sind daraufhin ausgewandert, wodurch nun fast nur Nachkommen der Sintis im Land Rumänien leben. Heute ist es ein Entwicklungsland das wenig produziert und nun auf Tourismus setzt um sich über Wasser zu halten.
So ist eine tüchtige, freie und moralisch bewusste Nation im Laufe der Zeit zu einem hilfsbedürftigen Land geworden, dass fast alles für Geld macht. Sogar die USA im Iraqkrieg unterstützen sie, obwohl ihnen heute die Iraker kulturell ähnlicher sind als die Amis.

Heute sehe ich, wie sich das Ganze zu wiederholen scheint, nur diesmal in Deutschland.
Durch die großen Dummheiten, durch die der II. Weltkrieg entstand und verloren wurde, sind wir in einem Zustand, in dem wir ähnlich den früheren Sachsen, mit großer Tolleranz den selben Fehler begehen und Einwanderer aus fremden Kulturen akzeptieren, ohne dass wir große Ansprüche and ihre Anpassung stellen. In vielen dieser Kulturen haben Eltern ein Mehrfaches an Kindern, als Deutsche sie haben, wobei sie wenig mit Wissenschaft, Technik und mit unseren Moralvorstellungen am Hut haben, womit, extrapoliert, das Land in ein paar Generationen auch ein unproduktives Entwicklungsland wird.
Religionen sind hierbei Hauptursachen für die Ablehnung von Anpassung. Daher wirken sie, nicht nur entwicklungshemmend, wie ich es im ersten Teil behauptete, sondern sogar rückentwickelnd.
Ein islamischeres Deutschland würde sicher nicht zum Gleichen fähig sein wie heute.
Toleranz hat nun mal eine Grauzone, in der sie mit Dummheit verläuft.
 
Hallo Matrus,

bitte definiere Realität.

Woran erkennst du, was real ist und wann weißt du, ob es nicht doch nur eine Illusion, eine VORstellung deines Geistes oder sonst etwas ist. Was sind Träume für dich oder Zukunftspläne?

Bist du der kleine Junge von damals oder bist du der heutige Mann oder bist du der alte Herr in 20 Jahren? Hat das, was dich vom Wesen her ausmacht, sich in all der Zeit grundlegend verändert?

Auf der Erde ist Platz für viele Menschen unterschiedlichster Entwicklungsstufen und in jedem Land gibt es weiter entwickelte Menschen und welche, die noch nicht so weit sind - auch in Deutschland. Woher nimmst du dir also das Recht darüber zu urteilen, wer entwickelt genug ist, um in Deutschland zu leben und wer nicht? Ein Mehrfaches an Kinder zu haben sollte man niemandem zum Vorwurf machen, liegt es doch an den Deutschen selbst, nicht auch mehr Kinder in die Welt zu setzen. Wenn dies ihre hohen Ansprüche an Lebensstandard und egoistisches Konsumdenken verhindern, kann man dies sicherlich nicht Andersdenkenden anprangern.

Die Wissenschaft ist für mich keine sichere Instanz, da diese Erkenntnisse propagiert und dann wieder zurückgenommen werden. Die Wissenschaft hat festgestellt - und widerrufen. Der Mensch an sich ist dumm, da stimme ich mit dir überein - und der Wissenschaftler ist nicht klüger, nur weil angeblich mehr weiß. Es gibt sehr weise Menschen, die nie eine Schule besucht haben.

Eine Religion ist für mich akzeptabel, wenn sie niemanden ausgrenzt, sondern alle einschließt - doch dann wäre sie überflüssig.

Im übrigen vermisse ich in deinem Statement eine offene Haltung gegenüber Andersdenkenden. Nicht jeder muss zwangsläufig deine Meinung übernehmen, nur weil sie in deinen Augen richtig ist - für jemanden anderen kann etwas anderes völlig korrekt sein.

Ist nicht Raum für jeden und alles?
 
@ karinamixipi

Nun hast du zwar Matrus direkt angesprochen, doch will ich ihm hier mal zur Rettung kommen. Ich denke nämlich nicht, daß er in deinem Sinne so dreist war und versucht zu beurteilen, wer oder wer nicht. Ich denke man sollte Matrus einfach so verstehen, daß es durchaus soziale und kulturelle Probleme geben kann, wenn verschiedene Gruppen zusammen treffen.

Das sind nun ganz menschliche Probleme, die im Übrigen nicht nur dem Menschen eigen sind, sondern in der Tierwelt geradezu die Regel bilden. Auch wenn du natürlich mit dem Hinweis auf die Realität recht hast, so mußt auch du in irgendeiner Form akzeptieren, daß es außer der Innenwelt auch noch eine Außenwelt gibt. Selbst wenn wir uns diese nur vorstellen, so scheint sie doch ziemlich real zu sein in unseren Köpfen und das verblüffende ist, daß diese Außenwelt von den meisten ähnlich oder gleich empfunden wird.

Betrachtet man sich nun die kulturelle und soziale Umgebung eines Landes, dann stellt man auch unschwer fest, daß diese Kulturlandschaft ein Teil unseres Lebensraums ist. Wir benötigen nicht nur Wasser und Brot, wir dürsten auch nach unseren Dialekten, unserem Essen, unserer Religion und unseren Gebräuchen. Ohne diese Dinge geraten wir in eine Entfremdung, die uns unsere Heimat nimmt, unser Zuhause und den Ort, an dem wir uns wohl fühlen.

Auch wenn das immer gut klingt, die Deutschen sind keine Radikalen und in der jüngeren Geschichte bestimmt auch keine Rassisten. Extremisten sind in der Minderheit und Deutsche stehen klar hinter den Menschenrechten. Somit erübrigt sich auch der Seitenhieb auf eventuelle Gefahren.

Doch auf der ganzen Welt nehmen sich die Menschen ein Recht auf ihre Kultur, beschützen sie, leben sie und tragen sie weiter. Die Paranoia, die uns Deutsche bei diesem Thema umgibt ist krankhaft und übersieht, daß die Bürger in ihrem Herzen dennoch Probleme mit einer Umwelt haben, die sich allzu schnell verändert und fremd wird. Daran ist nun nichts schlechtes zu sehen. Es ist nur der menschliche Wunsch nach einer ihm vertauten und geliebten Umgebung.

In diesem Sinne erscheint eine ausgewogene Politik auch sinnvoll und ich denke, daß sich ein Afrikaner in Afrika wohler fühlt, wenn auch dort Lebensverhältnisse vorherrschen, die ein akzeptables Leben gewährleisten. Die Idee einer Völkerwanderung in die westlichen Länder erschreckt mich und findet auch kaum meine Zustimmung. Ist es doch das größte Problem der sogenannten Entwicklungsländer, daß wir die besten ihrer Leute wegnehmen und damit bis auf weiteres auch keinen Fortschritt in diesen Ländern erlauben.

Das ist die Außenwelt und die ist real. Da sind soziale Probleme zu lösen, die wichtig und vor allem ernst sind. Ich stelle mir immer vor, daß die Volksrepublik China den Forderungen des Westens entspricht und die Reisefreiheit einführt und jedem Chinesen erlaubt auszuwandern, wohin er will. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, daß sich ab diesem Tage dann hunderte von Millionen Chinesen auf den Weg machen.

Sind wir auch darauf vorbereitet?
 
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