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Religionsbegriff

Um es in wenige Wörter zu sagen: der Mensch ist krank und dem Tod und dem Unglück unterworfen, und er braucht eine gottliche Eingriffe um wieder gesund und glücklich zu werden. Man kann dass überall, in alle Religionen un tradizionelle Philosophien, finden, mit allen Einzelheiten.

Zum Tod siehe Antwort in Woher wissen wir, dass wir sterben werden Beitrag 69.

Das Leid bzw Unglück braucht der Mensch, um zu reifen. Es ist wichtig für die menschliche Entwicklung.
 
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Doch manchmal schon, es werden Götter zu Hilfe gerufen in diesem Leid und es wird von Unsterblichkeit geträumt um
dem Drangsal des Lebens nicht auf natürliche Weise begegnen zu müssen. So wird einem alles abgenommen ist der Traum.
 
Kannst glauben was Du willst...
Danke schön. Ein Weihnachtsgebet:

«O Barmherziger, stehe uns bei, ungeachtet unseres Willens, da unsere Stupidität uns sogar hindert, zu Dir zu schreien. O Allmächtiger, wecke in uns den Glauben an die Unsterblichkeit und orientiere unsere Herzen auf Dein heiliges Angesicht, damit wir in Deiner Reinheit und in Deiner Unverderblichkeit wiedererzeugt werden.»
 
Das Gebet eines Bedürftigen und Abhängigen. Ist das der Sinn des Festes heute, die Bekundung der Abhängigkeit an einen Gott weil das Selbst nicht fähig ist?
Schreibe gerade "Ein innerer Dialog mit den Eltern" da kommt der Vater vor als Schöpfer meiner selbst in den Grundlagen.
Doch die längste Zeit meines Lebens war ich mein eigener kreativer Schöpfer und habe das Selbst eigenständig gestaltet im sozialen Kontakt.
Der Glaube an die verschiedensten Dinge spielt dabei eine große Rolle, denn er kann Berge versetzen aber weder an die Unsterblichkeit, noch an die Reinheit
und auch an die Unverderblichkeit ist mein Glaube gerichtet sondern an Werden und Vergehen, an Demut vor Leben und Tod.
So führt die von mir entwickelte Lebenskunst zu einer Lebensqualität die beim Fest voller Freude gefeiert wird wenn ein Überleben möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Religionsbegriff

Religiosität hat aus meiner Sicht nichts mit Religion zutun.

Es ist eine Empfindungsweise, mit der man leben kann. Mit oder ohne Quelle.

Religion ist für die, die an hirarchische Strukturen glauben, an Lehrer, Staat, Experten, Obama und dass Eltern "mehr" sind, als Kinder. Wer das noch möchte, kann über Religionen nachdenken. Religion ist aber vielleicht auch für die, die über diesen Umweg die Hirarchien im Denken erkennen und vielleicht ablehnen wollen. Über Religion streiten, ist wie über Ehe streiten. Oder ISIS oder ein Tamagotchi.


Bitte mir nachzusehen wenn ich dieses Thema nochmals aufgreife - ich bin erst seit gestern hier und es ist für mich recht zentral... ;)

Die Meinung von Bernd ist sehr weitgehend auch die meine, wenn auch die Terminologie etwas differiert - für 'Religiosität' würde ich 'Religion' setzen, und für 'Religion' dann 'Konfession'. Der Grund dafür ist die Etymologie - 'Religion' ist die Verdeutschung von lat. 'religio', das häufig zurückgeführt wird auf 'religare' (zurückbinden) - diese Deutung geht zurück auf den Kirchenlehrer Lactantius; die Substantivierung heißt hier jedoch 'religatio' (Das Anbinden). Cicero hat es auf 'relegere' (nochmals lesen, wieder durchgehen) zurückgeführt, der 'Georges', das lat. Standardwörterbuch, auf 'religere' (genau beachten), eine Nebenform davon (dann wäre die Substantivform allerdings eher 'relictio'...).

Daraus geht IMO a) hervor, dass das Wort nicht von einer bestimmten Konfession für sich allein reserviert werden kann, und b) dass es dabei ursprünglich nicht um Glaubensinhalte geht, sondern um eine Zugangsweise, Haltung der 'Natur' (der manifesten Wirklichkeit) gegenüber. Im Englischen ist diese Bedeutung noch erhalten in dem Wort 'religiously', das nicht 'gläubig' heißt, sondern 'gewissenhaft, peinlich genau' - wenn ich 'nochmals hinsehe', 'genau betrachte', dann hinterfrage ich, was sich dem ersten Blick darbietet - was der platte Materialismus als Einziges anerkennt...
Religiös
wäre also nicht jemand, der einer bestimmten Konfession anhängt, sondern wer ernsthaft versucht, die 'Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit' zu sehen - auf welchem Weg auch immer. Ein kurzer Text Wittgensteins, den ich einmal zufällig gefunden habe, bestärkt mich hier zusätzlich.


Den (automatischen) Konnex Religion mit Gott sehe ich mit großer Skepsis. Es gibt ja nicht nur den Buddhismus als 'a-theistische' Religion, auch die Jaina, der ursprüngliche Taoismus, und div. hinduistische Sekten (das ist dort kein abwertender Begriff) kennen keinen Gott im Sinne der abrahamitischen Religionen bzw. lehnen dieses Bild ausdrücklich ab. Deren Gläubigen die Eigenschaft 'Religiosität' deshalb aberkennen zu wollen, scheint mir nicht richtig. Für sie ist der Begriff 'Gott' ebenso exotisch wie 'Nirvana' für einen Zeugen Jehovahs...

Vor vielen Jahren hat mich einmal eine chinesische Ch'an(Zen)-Lehrerin in einem Gespräch unvermittelt gefragt "Kannst Du mir sagen, was Christen genau unter 'Gott' verstehen? Ich kann mit dem Begriff überhaupt nichts anfangen!" - und ich bin sicher, dass sie nicht weniger religiös war als irgendeine christliche Nonne...
 
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