AW: Erleuchtung aus Kostengründen.
Hallo EarlyBird.
Nee, das ist die Frage nur verschoben - was ist eine spirituelle Erfahrung?
Ich würde sagen, eine Erfahrung, bei der man sich in ein größeres Ganzes eingebettet fühlt, bei dem das Empfinden ein unverbundenes Ich zu sein, zugunsten einer (transzendenten) Verbundenheits- oder Einheitserfahrung als „zu wenig“ erscheint und ein gewisses Vertrauen in und einer Demut vor einer erlebten Ganzheit.
Oft wird auch das, was man als eher fremd und öffentlich empfindet als sehr privat, als zu mir, in einem nicht besitzergreifenden Sinne empfunden.
Klar, aber verbindend sind die spirituellen Erfahrungen im Gegensatz zur einen oder anderen Form des Glaubens. Darum halte ich es auch für wichtig, dass man zwischen spirituellen Erfahrungen und pathologischen Erfahrungen unterscheidet.
Schwer - es müsste ja einen allgemein gültigen Maßstab für das Eine und das Andere geben!
Für das Eine, Pathologie, gibt es das ja, der Rest wäre Ausschlussverfahren und/oder ein Blick auf weitere spirituelle Erfahrungen anderer, die als begründet authentisch gelten.
Es ist aber tatsächlich so, dass in der einen Kultur ein und dasselbe Erlebnis als hochspirituell und in der anderen als total krank gesehen werden kann. Ja, wenn ich drüber nachdenke, es kann sogar im selben Kulturkreis passieren.
Was meinst Du denn konkret?
Man müsste schauen, was dieses Phänomen „Ich“ denn nun eigentlich ist und was es nicht ist.
Das ist am Ende komplizierter, als man es alltagssprachlich meint, denn da wissen wir sehr genau, wer gemeint ist, wenn wir sagen: „Ich gehe jetzt einkaufen.“
Aber diese „Wer bin ich?“ Fragerei ist ja durchaus nicht kraftlos.
Ja - im Grunde kriegt man nur unbefriedigende Antworten..... das hält einen am Suchen und fit!
Aber die Antworten werden zumeist differenzierter, wenn man der Frage ernsthaft nachgeht.
Und das nicht nur, aber auch, im spirituellen Kontext. Gestern abernd habe ich eine Radiosendung über Ingmar Bergmann gehört, der ja irgendwo die Grauzone zwischen Filmemacher, Analytiker und Analysant besetz und der am Ende seiner jahrzenhtelangen Suche, hlabwegs gelassen sagen konnte, er wisse nun weniger über sich. Damit ist ja nicht ein ichfdiffuse Selbstunsicherheit gemeint, sondern eher ein reiferes Ich, was sich dann wieder in den Facetten von Herkunft, Biologie und Gesellschaft verliert. Im spirituellen Kontext kommt ja zu dem Ich, was man fassen zu können glaubt, immer noch etwas dazu, so dass am Ende die Frage auftaucht, wer man eigentlich nicht ist und zwar in die Richtungen Licht und Schatten geblickt.