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Wie frei ist der menschliche Wille?

Ich gehe natürlich von meinem Empfinden des freien Willens aus, den dieses ist der Ausgangspunkt weshalb sich überhaupt eine Frage nach einem freien Willen stellt.
Völlig okay, das tun wir alle.
Dieses Empfinden zeichnet sich dadurch aus das ich selbst bestimmt unter realen Alternativen wähle, ohne das Determinismus oder echter Zufall den Ton angeben.
Ja, aber hier hast Du das Urteil schon gesprochen: Nur, widersprechen denn Zufall bzw. Determinismus der Freiheit? Das müsstest Du zeigen.
Hier stellt sich die berechtigte Frage wie das in der Realität funktionieren soll und meine Antwort ist:
Gar nicht.
Das ist eine Behauptung. Wichtig ist ihre Begründung.
Für mich ist die Feststellung "freier Wille = eine Illusion" kein Drama und ich kann gut damit leben.
Bei Kompatibilisten habe ich den Eindruck das die das nicht so entspannt sehen können und für die die Aussage völlig inakzeptabel ist.
Auch das sind Behauptungen.
Du müsstest sagen, was genau Freiheit Dich ist, das hast Du in Ansätzen getan, aber dann auch wie/warum Zufall und/oder Determinismus der Freiheit den Saft abdrehen.
Spekulationen wie Kompatibilisten evtl. drauf sind und warum, sind uninteressant und im Grunde nur ein Ablenkungsmanöver.
 
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Ja, aber hier hast Du das Urteil schon gesprochen: Nur, widersprechen denn Zufall bzw. Determinismus der Freiheit? Das müsstest Du zeigen.
Wenn echter Zufall verantwortlich wäre, könnte ich nicht mehr von meiner Entscheidung sprechen. Der Zufall würde es entscheiden und
somit würde es meinem freien Willen nicht geben.

Determinismus besagt das es nur einen einzigen möglichen Weltverlauf gibt der zwingend passieren muss.
Was soll hier völlige Alternativlosigkeit mit Freiheit zu tun haben? Kannst du das zeigen?
Zuvor hast du geschrieben das es wirkliche Alternativen gibt. Wenn dem so wäre gäbe es aber keinen Determinismus den
der zeichnet sich doch gerade damit aus das es keine Alternativen gibt.
Wenn der Determinismus wahr ist, ist jede Alternative die du siehst eine Illusion.
 
Wenn echter Zufall verantwortlich wäre, könnte ich nicht mehr von meiner Entscheidung sprechen. Der Zufall würde es entscheiden und
somit würde es meinem freien Willen nicht geben.
Ja.
Determinismus besagt das es nur einen einzigen möglichen Weltverlauf gibt der zwingend passieren muss.
Was soll hier völlige Alternativlosigkeit mit Freiheit zu tun haben? Kannst du das zeigen?
Sag mir genauer, was Du unter Freiheit verstehst. Dann ja.
Wenn der Determinismus wahr ist, ist jede Alternative die du siehst eine Illusion.
Nur, wenn Du den deterministischen Pfad kennst.
 
Sag mir genauer, was Du unter Freiheit verstehst. Dann ja.

Nur, wenn Du den deterministischen Pfad kennst.
Selbstbestimmt unter realen Alternativen entscheiden zu können ist ein Mindestanspruch.
Klar, könnte man das auch noch weiter hinterfragen, wie Selbstbestimmt ein Mensch überhaupt sein kann,
schon Schopenhauer meinte: "Der Mensch kann nicht wollen was er will".
Aber das es reale Alternativen gibt ist ein Mindestanspruch um von einer realen Freiheit sprechen zu können.
Der Determinismus kann aber keine realen Alternativen bieten und somit kann es darin auch keinen realen freien Willen geben.
Das aus Unwissenheit über den genauen Pfad der alternativlosen Notwendigkeit auf einmal eine reale Freiheit entstehen soll, kann ich nicht nachvollziehen. Dadurch entsteht vielleicht die Illusion einer Freiheit.
 
Selbstbestimmt unter realen Alternativen entscheiden zu können ist ein Mindestanspruch.
Ja. Wenn Du nicht weißt, was vorgesehen/determiniert ist, bleibt Dir (nur), auf der Basis von begründeten Annahmen zu entscheiden, falls uns eine Entscheidung so wichtig ist, dass wir über sie nachdenken.
Was genau fehlt Dir da zur Freiheit?
 
Ja. Wenn Du nicht weißt, was vorgesehen/determiniert ist, bleibt Dir (nur), auf der Basis von begründeten Annahmen zu entscheiden, falls uns eine Entscheidung so wichtig ist, dass wir über sie nachdenken.
Was genau fehlt Dir da zur Freiheit?
Die Realität.
Ich stehe vor der Frage: A oder B?
Der Determinismus meint das schon vor 1 Milliarden Jahre völlig alternativlos zwingend feststand das ich A sagen werden.
B war nie eine echte Alternative. Ich hatte die Illusion das B auch möglich gewesen wäre. War es aber in Wirklichkeit nicht. War es nie.
 
Ich stehe vor der Frage: A oder B?
Der Determinismus meint das schon vor 1 Milliarden Jahre völlig alternativlos zwingend feststand das ich A sagen werden.
Ja.
Aber zu dem Spiel gehört, dass Du ja nicht weißt, dass Du A sagen wirst. Du stehst nackt und unschuldig vor irgendeiner Frage und tust, was Du oft tust: Du wägst mögliche Konsequenzen, Vor- und Nachteile ab und schaust, was Dich am Ende, wenn Du alles rational zusammenträgst und dann noch mal eine Nacht drüber schläfst, überzeugt.

Der Kompatibilismus ist nicht die Behauptung, dass die Welt vollkommen determiniert ist, sondern das Gedankenexperiment, was der Fall wäre, wenn sie es wäre. Ergebnis: Man wäre auch unter diesen Bedingungen noch frei.
B war nie eine echte Alternative. Ich hatte die Illusion das B auch möglich gewesen wäre. War es aber in Wirklichkeit nicht. War es nie.
Aus einer Gottesperspektive nicht. Aber wir können sie nicht einnehmen. Wir sind reduziert auf unsere besten Annahmen und auf unsere besten Gründe für diese Annahmen, sofern die Frage uns wichtig genug erscheint, intensiv nachzudenken.

Darum ist es entscheidend, sich die Frage zu stellen, was Freiheit eigentlich für mich bedeutet: Wenn es heißt, zu wissen, wie alles in der Welt verläuft, wäre das etwas viel. Wenn es heißt, dass ich die Möglichkeit habe, über Alternativen nachzudenken, abzuwägen und mich dann zu entscheiden, dann ist es genau die Art Freiheit die der Kompatibilismus definiert.
 
Der freie Wille unterliegt einer Erwartungswahrscheinlichkeit, die sich im Nachsinnen erspinnt.

Die Verknüpfungen von Sinne x Vernunft x Zeit stehen zur Abnahme/Annahme/Ablehnung im Sprach-Organischen Weltbild doppelt trivial bereit.

» Die (T-räumliche) Verknüpfung von Sinne x Vernunft x Zeit
steht zur Abnahme im (sprach-)organischen Weltbild (doppelt) bereit.«
 
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Also wenn ich mir mal überlege, das meine Organe zeitgleich mit meinen Körperbewegungen funktionieren, dann komm ich zu dem Schluss, keinen freien Willen zu haben zu können, denn meine Organe kontrolliere ja nicht ich, folglich muss es ein "Ich" Sein, das durch mich lebt, das meine Organe zum "laufen" bringt. Eines muss man aber sagen, was der Wille so an sich hat, der Wille fühlt sich frei an. Stellt sich mir die Frage: wer bin ich und vor allem wie viele!!
 
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