Wie frei ist der menschliche Wille?

[Gerlind]

Die Möglichkeiten begründet zu wählen ändern sich nicht, das ist der Punkt.

Das ist das, was ich mit "Hokuspokus" meine.
Wenn alles determiniert ist, ist es auch jede Begründung und es gibt keine Möglichkeiten.

 

[CarlMoor]

Wenn alles determiniert ist, ist es auch jede Begründung.

Ja, aber die Begründungen werden Dir (oder mir) ja nicht per Erdstrahlen eingegeben, sondern man ist tatsächlich von dem überzeugt, was man meint, wählt, als Ziel hat usw.
Auch ein etwiger Zugewinn an Erkenntnis wäre mit eingepreist, durch Erfahrung, einen Artikel, ein Gespräch oder wie auch immer.
Wie gesagt, es geht nicht um die Frage, ob feststeht, was passieren wird - denn es steht in dem Szenario fest - es geht darum, ob man sich frei entscheiden kann. Dass mein Ergebnis feststeht schränkt die Freiheit der Entscheidung nicht ein, denn ich kann ja Wochen hin und her überlegen, Experten befragen usw., also all das tun, was man macht, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Jetzt begründe mal, warum das nicht reichen soll, außer in den Automatismus zu verfallen und zu wiederholen, dass die Wahl feststeht, Du bist auf jeden Fall gerade in der heißen Zone.

 

[Gerlind]

Ja, aber die Begründungen werden Dir (oder mir) ja nicht per Erdstrahlen eingegeben, sondern man ist tatsächlich von dem überzeugt, was man meint, wählt, als Ziel hat usw.

Hokuspokus: Man kann ja tatsächlich überzeugt von seiner Freiheit sein. Es muss sie ja daher nicht geben.
Die Überzeugung wäre determiniert, wäre alles determiniert.
Man muss ja möglicherweise gar nicht sagen, alles sei determiniert. Sondern nur die Regeln eines Ganzen.

 

[CarlMoor]

Jetzt bist Du doch wieder in Deinen Automatismus verfallen. Schade.
Naja, es gibt noch viele weitere Möglichkeiten.

 

[Gerlind]

Jetzt bist Du doch wieder in Deinen Automatismus verfallen. Schade.
Naja, es gibt noch viele weitere Möglichkeiten.

Nein, es gibt keine Möglichkeiten, wo alles determiniert ist. Hokuspokus.
Ich sehe mich beweglicher in der Argumentation.

 

[CarlMoor]

Logisch, wenn alles determiniert ist.
Dir ginge es dann aber auch nicht anders.

Natürlich, wäre alles determiniert stünde fest, ob Du den Sprung schaffst oder nicht, oder es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fällt, dass ich mich total geirrt habe, nur wissen wir das eben beide nicht. Also tauschen wir unsere Argumente aus, die Freiheit sehe ich dabei nicht eingeschränkt, Du?
Wo genau?

 

[Gerlind]

Natürlich, wäre alles determiniert stünde fest, ob Du den Sprung schaffst oder nicht, oder es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fällt, dass ich mich total geirrt habe, nur wissen wir das eben beide nicht. Also tauschen wir unsere Argumente aus, die Freiheit sehe ich dabei nicht eingeschränkt, Du?
Wo genau?

Was sollte ich schaffen, wo alles determiniert wäre ?
Wo solltest du irren, wo alles determiniert wäre.
Reiner Hokuspokus.
Ich sage ja, die Frage , ob alles determiniert sei oder nicht, bleibt endgültigerweise offen.

Hokuspokus: Durch so etwas wie freien Willen freien Willen zu bestätigen, durch Nichtdeterminiertes , wo alles determiniert sein sollte, freien Willen einzuführen.

 

[CarlMoor]

Ich sage ja, die Frage , ob alles determiniert sei oder nicht, bleibt endgültigerweise offen.

Nur ist das in diesem Thread gar nicht die Frage.
Nicht ob alles determiniert ist, ist interessant, sondern ob ein angenommenes Determiniertsein notwendig (= logisch) heißt, dass die Freiheit perdu ist.

 

[Gerlind]

Nicht ob alles determiniert ist, ist interessant, sondern ob ein angenommenes Determiniertsein notwendig (= logisch) heißt, dass die Freiheit perdu ist.

Darum gehts ja gerade.
Wo alles determiniert ist, gibt es keinen freien Willen.
Auch nicht, wenn es durch Behauptungssätze so gekennzeichnet sein muß.

 

[CarlMoor]

Darum gehts ja gerade.
Wo alles determiniert ist, gibt es keinen freien Willen.

Ja, darum geht.
Doch, gibt es. Der Kompatibilismus erklärt Dir warum, Du müsstest Dich nur dafür interessieren und m.E. zwingend definieren, was Freiheit für Dich ist.
90% derer, die die Idee des K. ablehnen weigern sich notorisch Freiheit zu definieren, warum das so ist, habe ich nie so ganz verstanden.