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Wie frei ist der menschliche Wille?

Ich lese ja gerade meine Tagebücher. Einiges hatte ich vergessen, Anderes war Positiver als ich dachte.
Würde ich alles nochmal gleich machen? Wenn ich das wüsste, was ich jetzt gelernt habe, nein. Ansonsten ja.
Das heisst, dass Krisen notwendig sind für die Entwicklung der Persönlichkeit. Im nächsten Leben kommt es dann
nicht mehr zu der gleichen Krise, dafür aber zu anderen. Ist man nun frei oder nicht? Bis zu einem gewissen Grad ja,
aber nicht ganz. Wer bestimmt, was ich im nächsten Leben lernen muss? Das ergibt sich zum Teil aus meinem jetzigen
Leben - eben zum Teil!
 
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Menschen erzählten mir rückblickend auf ihr bisheriges Leben, wenn sie es sich genauer betrachteten, das sie, bei einer zweiten Chance alles gleich machen würden, nicht weil alles so reibungslos schmerzlos verlief, sondern weil ihnen klar war, dass sie sich nicht hätten anders entscheiden können, als sie es getan haben. Und kein anderer Weg ein möglicher war, als der den man gegangen ist.
Das könnte bedeuten das wir selbst unser leben im Rückblick so verstehen können, das es nur so möglich war, auch wenn nicht jeder damit glücklich war.
hättet ihr eine Idee wie dieser Gedanke dabei mit einzuordnen ist.
Vermutlich drängen uns die Umstände immer wieder, das zu tun, was wir getan hatten.
Ich muss an mein erstes philosophisches Buch denken: Die Wiederholung von Sören Kierkegaard.
 
Doch das tut es. Es beschreibt nicht mein Freiheitsempfinden.
Wenn mir jemand sagt ich habe die freie Wahl zwischen A und A,
fühle ich mich nicht frei sondern vera*scht.
Das sagt Dir ja keiner. Es steht halt nur fest, wie Du Dich entscheiden wirst, aber Du bist vollkommen frei es aus beliebigen Gründen zu tun.
Wenn man das Szenario aufspannen würde, dass alles nur Zufall ist, hättest Du damit überhaupt kein Problem, sagt man alles ist determiniert, fühlst Du Dich in der identischen Situation unfrei. Warum?
 
Menschen erzählten mir rückblickend auf ihr bisheriges Leben, wenn sie es sich genauer betrachteten, das sie, bei einer zweiten Chance alles gleich machen würden, nicht weil alles so reibungslos schmerzlos verlief, sondern weil ihnen klar war, dass sie sich nicht hätten anders entscheiden können, als sie es getan haben. Und kein anderer Weg ein möglicher war, als der den man gegangen ist.
Das könnte bedeuten das wir selbst unser leben im Rückblick so verstehen können, das es nur so möglich war, auch wenn nicht jeder damit glücklich war.
hättet ihr eine Idee wie dieser Gedanke dabei mit einzuordnen ist.
Das ist Teil des kompatilistischen Gedankens.
Das was man tut, tut man in dem Moment aus bestimmten Gründen, die genau in dem Moment passend sind, sonst hätte man sich ja anders entschieden. 10 Minuten oder 10 Jahre später kann das alles ganz anders aussehen, weil man nun einen neuen Wissensstand hat, den man aber zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht hatte.
Darum sagen Kompatibilisten: Wenn man die Uhr zu dem Zeitpunkt + Wissensstand wieder zurückdreht, wird man, ja muss man sich wieder genau so entscheiden, wenn man ein freier Mensch ist, der aus guten Gründen tat, was er tat.
Allgemein wird aber auch das wieder als unfrei angesehen, wenn man nicht beim zurückspulen sich auch anders hätte entscheiden können. Auch nicht ganz leicht zu verstehen, aber wenn man es gerafft hat, ist man einen großen Schritt weiter.
 
1983 erhielt ich das Angebot, mehrere Tage lang zu Gast bei Samuel Beckett zu sein, der damals in Paris lebte. 1985 erhielt ich das Angebot, Gast bei der privaten Geburtstagsfeier von Shimon Peres im Jerusalem Hilton zu sein.



Wäre mein Leben anders verlaufen, wenn ich die beiden Angebote angenommen hätte?
 
Das sagt Dir ja keiner. Es steht halt nur fest, wie Du Dich entscheiden wirst, aber Du bist vollkommen frei es aus beliebigen Gründen zu tun.
Ich denke das es für manche verwirrend sein kann ist wenn normales menschliches Empfinden auf die Theorie des D. stößt.
Das normale menschliche Freiheitsempfinden ist libertär, nicht auf den D. geeicht, und das spiegelt sich auch in unserer Sprache wider.
Wir verwenden Wörter wie "vielleicht" oder "Wahl" weil wir auf ein libertäres denken eingestellt sind.
Im D. gibt es in Wirklichkeit kein "vielleicht". Es gibt nur 100% sicher.
Es gibt auch nicht wirklich eine Wahl, denn eine solche würde mehrere verschiedene Möglichkeiten voraussetzen, die es im D. nicht geben kann weil es sonst keinen D. gebe.
Nochmal: Ich bestreite nicht das es eine Illusion von Freiheit im D. gibt.
Ich differenziere nur zwischen Phantasie und Wirklichkeit.
 
Ich denke das es für manche verwirrend sein kann ist wenn normales menschliches Empfinden auf die Theorie des D. stößt.
Das normale menschliche Freiheitsempfinden ist libertär, nicht auf den D. geeicht, und das spiegelt sich auch in unserer Sprache wider.
Ja, das sind unsere kulturellen Gewohnheiten. Übrigens völlig kompatibel mit dem Kompatibilismus, da wir glauben, in der Regel frei entscheiden zu können, bis zum Beweis des Gegenteils. Ob unsere kulturellen Gewohnheiten normaler sind, als andere, darüber lässt sich trefflich streiten.
Im D. gibt es in Wirklichkeit kein "vielleicht". Es gibt nur 100% sicher.
Sofern man Gott ist, ja.
Ansonsten nicht.
Es gibt auch nicht wirklich eine Wahl, denn eine solche würde mehrere verschiedene Möglichkeiten voraussetzen, die es im D. nicht geben kann weil es sonst keinen D. gebe.
Beim Lotto hast Du 49 Möglichkeiten. (Also nach der ersten Wahl nur noch 48, aber ... Du weißt schon.) Reicht Dir das nicht?
 
Meine Schwester hatte vor einem Jahr
5 Richtige im Lotto.
Die fehlende 6. Zahl war die 48.
Sie hatte die 47.
Karma?
Ärgert man sich da oder freut sich?
 
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