Wenn du aus Unwissenheit an die Unwahrheit glaubst ist das eine Illusion.
Ich übersetze dir mal "Gottesperspektive". Das ist die Wahrheit.
Ja, aus der Gottesperspektive ist Unwissenheit eine Illusion.
Das Problem dieser Argumentation ist aber noch immer, dass wir zur Gottesperspektive/Allwissenheit/Wahrheit/Nicht-Illusion (zumindest in ihrer Totalität) keinen Zugang haben.
Vielleicht muss man auch das noch mal hervorheben:
Deine Entscheidungen finden NICHT außerhalb des D. statt. Sie sind notwendiger Teil des D.
Jede Entscheidung muss so passieren und jeder Gedanke der dazu führt musste ebenfalls so passieren.
Das ist die Grundidee des Kompatibilismus.
Nun bist Du wieder verwirrt, weil Du die Idee der zwei Perspektiven nicht für Dich übersetzen kannst.
Es ist aber dennoch so, dass es schwierig bis sinnfrei ist, sich auf eine Position zu beziehen, die man nicht einnehmen kann.
Die Welt könnte determiniert sein. Wenn es so wäre, wüsstest Du dennoch nicht, was passiert. Gerlind auch nicht. Ich auch nicht.
Es stünde fest, was wir tun, wann ggf. eine Einsicht kommt, auch ob sie uns nie ereilt. Aber wir wissen eben nicht wann der Ukrainekrieg vorbei ist, ob die 6 beim nächsten mal bei den Lottozahlen gezogen wird und wer den nächster Elfer in der Bundesliga bekommt.
Dennoch können wir unseren Urlaub planen, oder fühlst Du Dich da bedrängt, wenn Gott, der Supercomputer oder das Schicksal weiß, wie Du Dich entscheidest? Was nimmt Dir das? Die Freiheit? Warum?