Jemandem Dogmatismus zu unterstellen, ist erneut ein ad hominem Argument und damit ein Fehlschluss.Dogmen auch.
Der Hinweis darauf ist die einzige Chance sich davon zu befreien.
Der Punkt ist ja, dass Du nicht weiter kommst. Ich habe meine Position begründet, Du kannst diese Begründung selbstverständlich falsch finden, müsstest dann aber sagen, wo und warum. Es geht in der Philosophie immer um Begründungen.
Du stimmst ja dem Punkt zu, dass der Libertarismus – der auf Ursachen für die Willensbildung meint verzichten zu können – falsch ist. Wenn Du das meinst, musst Du meinen, dass man also Ursachen für den freien Willen braucht. Erst wenn ich diverse Fortbewegungsmittel kenne, kann ich entscheiden, welches ist für den Einkauf nehme.
Der Punkt an dem es ebenfalls oder vielleicht noch mehr hakt, ist, dass man sich seine Neigungen und Vorlieben nicht aussuchen kann. Nehmen wir an, man könnte: Warum wäre man dann frei(er)? Diesen Punkt müsstest Du erklären, Du hast aber bis heute keinen Definition für Freiheit vorgelegt, darum habe ich Dich mehrfach gebeten. Da du noch keine Klarheit über Deinen eigenen Freiheitsbegriff entwickelt hast, kannst Du auch schlecht sagen, warum man freier wäre, aber Du könntest es versuchen.
Ich behaupte, dass man nicht freier wäre, da die Möglichkeit seine Vorlieben frei zu wählen dem Zufall oder der Willkür entspricht.
Zudem wäre der so entstehende Mensch frei von Eigenschaften, weil er ja alles und nichts zugleich gut findet. Man kann sich streiten, ob man das göttlich oder wirr findet, in jedem Fall klärt es die Frage, ob wir als Menschen frei sein können nicht. Und um die geht es ja.
Du sagst nun: Aber der Mensch hat doch Vorlieben und die kann er sich nicht (allesamt) aussuchen. Ich stimme zu, würde aber ergänzen, dass er das auch nicht braucht, weil seine Vorlieben ja ein Teil seiner Entscheidung sind. Insofern sind sie kein Hindernis für den freien Willen, sondern eine notwendige Bedingung. Den Punkt müsstest Du ebenfalls argumentativ entkräften.