Könnte man; man könnte aber auch Allmacht richtig übersetzen. Man kann alles, was MÖGLICH ist, grundsätzlich machen. Man muss also nichts unmögliches tun müssen, um seine Allmacht zu beweisen. Das beste Beispiel ist ja, wenn man sagt, könnte Gott einen Stein entwerfen, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann. Ja, kann er; dieser Stein könnte 10 mg wiegen, und Gott könnte einfach in seiner Allmacht festhalten, „ich kann diesen Stein nicht bewegen“. Jetzt kommen natürlich schlaue daher und sagen, dann kann er ja nicht allmächtig sein. Jain. Das Argument: Wenn er das täte, wäre er nicht mehr 100-prozentig allmächtig. Antwort: das bedeutet nicht Allmacht. Allmacht ist quasi ein Zustand der vor der Existenz. Von allem herrscht.
Mit jeder götlichen Entscheidung, die Gott bis jetzt getroffen hat, zum Beispiel das Universum zu schaffen, hat er ja das Gegenteil bereits als seinen Willen ausgeschlossen. Er hat nämlich in seinem Willen schon sich dagegen entschieden kein Universum zu machen. Wir können also schon mal festhalten, dass der Wille Gottes über seine Allmacht steht. Gott braucht also nichts zu tun, was schon mal gegen seinen eigenen willen geht, um zu demonstrieren dass er bevor er sich entschieden hat, grundsätzlich jede Möglichkeit gehabt hätte. Ich hoffe es ist jetzt klar.
Man könnte also sagen das Wort Allmacht bedeutet nicht dass du alles auch das unlogische machen musst und es auch machst, sondern dass du rein theoretisch zu Beginn jede Möglichkeit offen hast, aber mit jeder Entscheidung du dich auch automatisch willentlich gegen die anderen Optionen entschieden hast. Für die Schreiber der Bibel, die postulieren, dass Gott allmächtig ist, war deshalb auch kein Widerspruch zu schreiben, „Gott kann sich selbst nicht verleugnen“, oder „Gott kann nicht lügen.“