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Was rechtfertigt den Einsatz von Gewalt?

Re: Walter

Original geschrieben von Caitlinn
und Deine Meinung zur Arbeitshypothese von Dr. Opelt würde mich sehr interessieren (noch dazu, wo wir ähnliche Arbeitsbereiche in unserem Lebenslauf finden.....)

Wird eine Zeit dauern bis ichs gelesen habe, muss noch einen Rückstand aufholen :) Und die Sozialarbeit hab ich aufgegeben da ich sonst verhungert wäre :D
 
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Caitlinn

Bravo, eine sehr vernünftige Einstellung!

Nichts rechtfertigt Gewalt.

Da ich prinzipiell nicht mit irgendwelchen Waffen herumlaufe, werde ich wohl nie in die Lage kommen, jemanden damit schwer zu verletzen oder zu töten.

Was ist Gewalt?
Eine Katzenmutter hat mit ihren Jungen eine Riesengeduld. Wenn ein Junges aber zu heftig auf ihrem Schwanz herumkaut, dann wehrt sie sich vorsichtig. Niemand kommt dabei zu Schaden, weder psychisch, noch physisch.

Dies würde ich nicht als Gewalt bezeichnen.

Bei einem Amokläufer oder einem Gewalttäter in Reichweite hätte ich nicht die geringste Hemmung, einzugreifen oder ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen.
Würde er sich dabei seinen Abzugsfinger brechen, hätte ich dabei auch nicht die geringsten Bedenken. Das heilt schnell und ist bald vergessen.

Kein Mensch handelt gerne schlecht, daher kann man die meisten Situationen verbal und durch Körpersprache entschärfen.
Das erfordert natürlich etwas Menschenkenntnis und psychologisches Fingerspitzengefühl.

Ein großes Problem ist die Gewalt gegen Kinder, sie können sich nicht wehren und sind ihren Peinigern (Eltern) hilflos und rechtlos ausgeliefert.
 
Wenn's nicht in Arbeit ausartet ... ;)

Walter:

>> Auch ein Polizist der einen Amokläufer durch einen Schuss ins Bein stoppt handelt gewaltsam um nur ein Beispiel zu nennen.<<

Wie oft wird man mit einem Amokläufer konfrontiert?
Erfurt - Robert Steinhäuser - man hat ihm übel mitgespielt - er wurde durch einen unbewaffneten Lehrer gestoppt.
Polizisten benötigen keine Waffe - siehe England!
Ohne Waffe kein Schuß.

>>Du würdest also daneben stehen und zusehen wie ein Kind von Dir von jemandem anderen neben Dir umgebracht wird.<<

Nö, warum sollte ich zusehen?

Ich würde erstens nicht mit einem Kind an Plätze gehen, an denen möglicherweise Kinder umgebracht werden (einem Bekannten hat ein Autofahrer das Kind von der Hand gefahren - was hätte er dagegen tun können? Würde blutige Rache im Nachhinein das Kind wieder lebendig machen?).

Zweitens, bin ich nie bewaffnet.
Entweder würde ich das Kind aus der Schußlinie ziehen, mich selbst davor werfen oder dem Gewalttäter die Waffe entreißen / wegschlagen. Wenn er dadurch ein paar Kratzer abbekommt - tscha Pech gehabt, man zielt nicht mit Waffen auf Menschen.
Jemanden mit den eigenen Händen zu entwaffnen, würde ich nicht als Gewalt bezeichnen.

>>Oder empfiehlst Du einer Frau die vergewaltigt wird dem Täter nicht in die Weichteile zu treten (=Gewalt!)? Ernsthaft????<<

Dazu hatte ich etwas geschrieben, habe es dann aber nicht abgeschickt, weil ich selbst wahrscheinlich nicht in eine solche Situation kommen werde.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, was eine Frau empfindet, die vergewaltigt wird, aber auch hier gilt, alle anderen Mittel (zum Beispiel reden) überlegt einzusetzen.


Mein Text von vorhin:
Vergewaltigungen - hmm ...

Eine Frau müßte mich nicht vergewaltigen - ich bin durchaus sehr aufgeschlossen.
Da ich aber nicht schwul bin, stelle ich mir eine Situation vor, in der einige Männer mich mißbrauchen wollen. Ich war noch nie in dieser Situation und ich glaube ich werde mich auch nicht in eine solche bringen.
Aber gesetzt den Fall:
Wenn möglich, würde ich weglaufen.
Wenn es gar nicht anders geht und sonst nichts fruchtet, würde ich dosierte Schläge austeilen oder schmerzhafte Griffe anwenden.
Ich würde aber niemandem die Zunge abbeißen, ein Auge eindrücken oder die Klöten so sehr quetschen, daß Schäden bleiben.
 
Re: Wenn's nicht in Arbeit ausartet ... ;)

Original geschrieben von Alzii
Wie oft wird man mit einem Amokläufer konfrontiert?

Es war nicht das Thema wie oft sondern was Du tust.


Ich würde erstens nicht mit einem Kind an Plätze gehen, an denen möglicherweise Kinder umgebracht werden (einem Bekannten hat ein Autofahrer das Kind von der Hand gefahren - was hätte er dagegen tun können? Würde blutige Rache im Nachhinein das Kind wieder lebendig machen?).

Glaubst Du Gewalt passiert nur "an bestimmten Plätzen?
Das mit dem Auto tut mir leid, war aber ein Unfall.
Bitte, unterstelle mir nicht hanebüchenen Unsinn wie gewaltsame Rache, da werde ich etwas säuerlich. Ich habe mehrfach betont ich verabscheue Gewalt.

Entweder würde ich das Kind aus der Schußlinie ziehen, mich selbst davor werfen oder dem Gewalttäter die Waffe entreißen / wegschlagen. Wenn er dadurch ein paar Kratzer abbekommt - tscha Pech gehabt, man zielt nicht mit Waffen auf Menschen.

Ja, das sehe ich genauso.

Ich kann auch nicht nachvollziehen, was eine Frau empfindet, die vergewaltigt wird, aber auch hier gilt, alle anderen Mittel (zum Beispiel reden) überlegt einzusetzen.

Da muss ich jetzt etwas lachen: reden wird in den meisten dieser Fälle nicht funktionieren, nicht nur wegen dem Täter sondern auch weil das Opfer in dem Moment schlicht nur Angst empfindet und meist gar nicht in der Lage ist rationell zu handeln. Das ist überhaupt ein wenig ein Schwachpunkt Deiner Theorie, sie berücksichtigt Gefühle überhaupt nicht.
Rede mal mit einer Frau über das Thema, auch wenn Sie noch nicht vergewaltigt wurde.


Wenn es gar nicht anders geht und sonst nichts fruchtet, würde ich dosierte Schläge austeilen oder schmerzhafte Griffe anwenden.

Das ist aber Gewalt!? Natürlich massvoll im Vergleich zur Bedrohung, aber Gewalt!
 
Gewalt ist das, was man so empfindet

@Walter:

Thema verfehlt - ja, das passiert mir öfter ;)

Aber ich denke, das Amokläuferproblem löst sich leicht:
da ich grundsätzlich unbewaffnet bin und auch keinen Beruf ausüben würde, der das Tragen einer Waffe erfordert, würde ich einen Amokläufer mit meinen Möglichkeiten versuchen zu entwaffnen.

Das mit dem tödlichen Unfall des Kindes ist über zehn Jahre her.
Ob Unfall oder absichtliche Tat, kein Mord ist jemals durch Rache ungeschehen gemacht worden.
Es war als allgemeine Frage zum Rachegedanken, zur Lynchjustiz und zur Todesstrafe gedacht, walter - in keiner Weise habe ich dabei an Dich oder an eine bestimmte Person gedacht.

Es gibt Menschen, die ziehen Gewalt an, wie der Blitzableiter den Blitz, andere werden nie damit konfrontiert.

>>... reden wird in den meisten dieser Fälle nicht funktionieren, ...<<

und ob das funktioniert!
Ein Fall, ist zwar schon etwas her, trug sich wie folgt zu.

Eine junge Anhalterin stieg bei einem Kerl ein.
Der machte Anstalten, sie zu vergewaltigen.
Sie machte ihm glaubhaft, sie hätte auch Lust, aber nicht unter so unbequemen Umständen.
Er lud sie daraufhin in ein Cafe ein, sie behauptete, auf die Toilette zu gehen und rief die Polizei.

Die meisten Vergewaltiger haben doch einen Dachschaden.
Sie denken, daß sie den Frauen einen Gefallen tun, wenn sie sie mit Gewalt nehmen. Warum soll so ein Idiot also nicht glauben, die Frau will es auch gerne - eben nur nicht so unbequem?

Ich schätze einmal ganz grob - Kindesmißbrauch einmal ausgeklammert - könnten 80% der Vergewaltigungen mit friedlichen Mitteln abgewendet werden.

>>Das ist aber Gewalt!? <<

Für mich nicht.
Schon einmal Handball gespielt?
Man rempelt sich mitunter sehr heftig (Deckarm lag sogar jahrelang im Koma), es ist ein Spiel mit Körperkontakt.
Keiner der Spieler würde es als Gewalt ansehen.

Wenn ein paar Irre meinen Hintern wollten und ich klopfte ihnen auf die Finger (oder auf etwas anderes ...) --- also ich glaube nicht, daß sie das als Gewalt empfinden würden.

Gewalt ist, wenn es jemand als solche empfindet.

So werden im Sport oft ganz üble Fouls (Fußball, Handball, Eishockey, Amerikan football, Rugby, ja selbst Boxen und Vollkontaktkampfsportarten) weder von den "Opfern", noch von den "Tätern" als Gewalt empfunden. Es tut höllisch weh - aber es ist keine Gewalt.

Der Amokläufer würde hinterher, wenn er wieder einigermaßen bei sich ist, vielleicht sagen: recht hattest du, und ich bin froh, daß du mich gestoppt hast.

So gibt es Gewalt auf geistiger Ebene - Androhung von Liebesentzug gegenüber Kindern (auch bei Erwachsenen!), Erpressung, die Drohung mit den Höllenqualen, ja auch das Abhalten von den natürlichen Bedürfnissen ist Gewalt.
 
Re: Walter

Original geschrieben von Caitlinn
Hallo, einen wunderschönen Tag Euch allen.........

NICHTS, aber auch GAR NICHTS rechtfertigt Gewalt --------- allein das Wort "etwas bewältigen" sollte nicht in Gebrauch sein ---- wir können etwas meistern .... usw.

Mit Gewalt auf Gewalt zu reagieren, erzeugt immer wieder einen Kreislauf von Gewalt ----------- und da kann es NUR Verlierer geben.
Wenn ich auf Gewalt mit Gewalt aus "moralischer Berechtigung" antworte, werde ich selbst zum Gewalt-Täter..................sollten wir nicht endlich lernen, aus dem Rad Täter-Opfer-Täter-Opfer auszusteigen - der Gewaltkreislauf führt doch nur zu Opfern......

Caitlinn

Was würdest du machen wenn jm. mit einem Messer auf dich zu kommt und dein Leben bedroht bzw. die Absicht hat Gewalt bei dir an zu wenden? Es interessiert ihm auch nicht ob du dich wehrst oder nicht...
In diesem Falle dürfte doch wohl jeder gesunder Mensch sich wehren.
Beispiel 2 Weltkrieg: Was hätten die Allierten tun sollen? Den Achsenmächten erlauben sollen langsam die ganze Welt zu erobern und zu morden?


gruß keks
 
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klick klack

Glueckskeks:

>>Was würdest du machen wenn jm. mit einem Messer auf dich zu kommt und dein Leben bedroht bzw. die Absicht hat Gewalt bei dir an zu wenden?
<<

Ganz einfach, Glueckskeks,
sie fischelt ganz lässig ihre Pumpgun aus dem Rucksack und gibt dem bösen bösen Angreifer mit dem bösen bösen Messer erst einmal eine Breitseite von diesen süßen kleinen Kügelchen zu kosten.

Um die in der Gegend verteilten Überreste des ehemals bösen bösen Angreifers kümmern sich dann liebevoll die Ameisen.

Sein Pech, das Messer war aus Gummi und der böse böse Angreifer war ein armer Irrer, dem es Spaß macht Frauen mit Pumpguns zu erschrecken.

Die Kleine mit dem Schrotprügel schnitzt einen weitere Kerbe zu den vielen.
Tja, die ist für den Exhibitionisten, der sie mit seinem Schwanz bedrohte.

Und die ist für diesen ekligen Besoffenen, der sie umklammerte und ihr einen Kuß abnötigen wollte.

Eine Kerbe sieht man hier nicht, das war damals, als sie ein Passant spät in der Nacht nach einer Telefonzelle frug.
Sie hat ihm natürlich kurzerhand das Genick gebrochen.
Aber an diese Zeiten denkt sie nur widerwillig zurück, wo sie noch selbst Händchen anlegen mußte, an diese ekligen, haarigen Monster.

Nobody is perfekt.
 
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