Original geschrieben von Molay
Auf der anderen Seite habe ich zuvor eine Definition vorgeschlagen, welche gerade den Indianern eine niedrige Kulturstufe zuordnen könnte. Wer möchte sich dazu kritisch äußern?
Hallo Molay, ich glaube fast, eine Mehrheit in diesem Thread würde vor allem den US-Amerikanern eine niedere Kulturstufe zuordnen!
Original geschrieben von Molay
Könnte es sich bei der Kultur um eine materielle Formung geistiger Ideen in der Welt handeln? Quasi eine Neuschöpfung (über alle Stufen: Schöpfung, Adaption, Modifikation, etc.) der Welt nach menschlichen Träumen, Wünschen, Vorstellungen, Plänen usw.? Demnach wäre die Kultur eines Volkes oder eines Kontinentes der Konsens der Mehrheit des Volkes/der Bevölkerung eines Kontinentes darüber, nach welchen Maximen die Handlung(en) der Schöpfung und ihr(e) Ergebnis(se) aussehen sollen?
Ganz im Ernst: mein Vorschlag an anderer Stelle war, die Entwicklungsstufen der Menschheit (wie ich sie sehe): Magie - Mystik - Religion als Indikator für kulturelle Entwicklung eines Volkes zu nehmen. Die Indianer oder Naturvölker sind vermutlich noch gar nicht auf der 2. oder 3. Stufe angelangt (Magische Errungenschaften nenne ich: Formen, Farben, Rhythmen als Lebensgefühl, Mystisch sind: Naturverbundenheit, Sonnenanbetung, "Naturreligionen" und Religiöse Errungenschaften sind: Götter, Licht und Schatten, Hingabe, Missionen und Visionen... die Listen sind erweiterbar, das war nur ein Versuch auf die Schnelle im Internet-Café!)
Ich behaupte nicht, daß die Stufe Religion heute noch "adaptiert" werden sollte von Völkern, die 2000 Jahre seit "Entdeckung" gut ohne ausgekommen sind... aber in Hinblick auf eine differenziertere Kulturleistung kommt ein Volk nicht ohne diese 2000 Jahre Menschheits-"Try and Error"-Erfahrung aus. Punkt. Die Amerikaner (Mr. Rumsfeld, ich will nicht alle für verrückt erklären!) versuchen gerade, Ihren Mangel an Geschichte zu rechtfertigen, indem unsere abendländische Kultur als "Ballast" dargestellt wird. Damit spricht Rumsfeld sicherlich für das Denken vieler US-Amerikaner, die wegen ihrer kurzen Geschichte sicherlich ein Minderwertigkeitsgefühl besitzen. Die Naturvölker haben dies nicht, außer man hat ihnen unsere Religionen aufgezwungen! Interessant zu diskutieren wäre das Thema, wie das Miteinanderleben, das Rechtsempfinden, die Menschenrechte u.a. in verschieden entwickelten Kulturen gestaltet sind. Und ob etwa islamische Kulturen aufgrund undifferenzierterer Sichtweise "zurückgeblieben" sind? Etwa, weil man eine eigene Menschenrechtsphilosophie auf Basis der islamischen Geschichte losgelöst von unserem Menschenrechtsverständnis für besser hält? Wer bestimmt, was Moral und Recht ist? Und ist überhaupt unser "abendländisches Rechts- und Moralsystem" übertragbar auf andere Kulturen? (Im Jesus-Thread habe ich erwähnt, daß auch Theologen dies bezweifeln durften auf dem Weg der eigenen Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit, usw.)
Oje, da bin ich wohl etwas ausschweifender geworden...
Rudhi