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eine Frage des Gewissens

Übrigens (so stand es damals in der Zeitung)
der Aufenthalt eines Pensionärs in dieser oben beschriebenen Hochsicherheitsverwahrung kostet den Steuerzahler (eben wegen des enormen Sicherheitsaufwands) so viel wie die Übernachtungen in einem Fünfsternehotel.
Da kommt schon was zusammen bei einer lebenslangen „Strafe“.

Für die Erlöse aus den Arbeiten in den Holz- und Metallwerkstätten könnte gerade mal der „Arbeitstherapeut“ bezahlt werden, wenn nicht die Knackis das Geld ausbezahlt bekämen um sich dafür Kleinigkeiten, wie etwa gameboy oder Leckereien, zu kaufen.
 
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hallo muzmuz,

uff wo soll ich anfangen?

alos als erstes möchte ich mich für meine doch sehr emotionalen beitrag entschuldigen, doch es brachte mich auf die palme, dass du sachen animmst die hier keiner gesagt hat wie zb. das kastrieren von unschuldigen als prophylaxe - und du reitest auch immer wieder darauf rum und unterstellst, dass wer nicht so denkt, sich keine gedanken gemacht hätte!:confused:

doch gerade weil wir das gesetzt achten und die menschenwürde, bleibt diese auch unantastbar bis der mensch straffällig wird!

so nun muss ich sagen, dass ich mit claus seiner ansicht sehr konform gehe bis auf eine kleinigkeit die du auch schon sinnigerweise ansprachst.
ein triebtäter ist psychisch krank und muss als solcher behandelt werden - ich würde ihn also nicht kastrieren lassen sonder ihn unter medikamente stellen bzw. eine hirnoperation und der entfernung des lustzentrums unterziehen.

damit wäre auch egal ob männlein oder weiblein - alle sind vor dem gesetzt gleich!

wenn dir das nun auch wieder zu unmenschlich ist dann gebe ich zu bedenken das zb.suizid gefährdete menschen auch psychopharmaka bekommen und da schreit auch keiner - oder hyperaktive kinder oder depressive usw.

es gibt eine drei monats spritze zur verhütung für die frau - sowas schwebt mir vor für straftäter!
sie müssten sich alle drei monate zur untersuchung begeben und sich diese triebabschaltende spritze verpassen lassen oder total operation, wenn sie sich nicht alle drei monate melden wollen.

also ich geb dir in diesem fall recht "nur" eine kastrtion unterdrückt nicht den trieb.

und noch was, von wegen psychologen im knast und geläuterte kinderschänder.
ich habe es schon oft geschrieben aber schreibe es gerne nochmal - im knast haben die kinderschänder keine kinder und somit auch keinen "reiz" mehr, daher sind sie auch immer geläutert und "anständig", bis sie wieder draussen sind und kinder sehen und der reiz den trieb anheizt.

daher sollten diese kranken menschen auch als solche behandelt werden - lustzentrum entfernen.

ein bösartiges geschwür würdest du doch auch operieren lassen oder?

lg binchen
 
Rhona schrieb:
Wenn auch die Erwachsenen nach Gründen suchen, warum dieser Mensch diesem Kind das angetan hat, so hilft dieses Suchen dem Kind erstmal gar nichts. Und es hilft ihm auch nichts, dass der Täter vielleicht früher mal das gleiche hat durchleiden müssen, wie es heute.
Da hast du völlig recht! Ich bin zwar keine Psychologin, aber ich denke, es ist wichtig für das Opfer, seine Gefühle über das Erlebte spüren und ausdrücken zu dürfen, vor allem auch die Wut darüber. Meist dürfen sexuell missbrauchte Kinder das nicht, vor allem wenn der Täter aus dem unmittelbaren (familiären) Umfeld des Opfers kommt. Vgl. Alice Miller: Du sollst nicht merken.
Für mich kommt erstmal der Opferschutz. Was aus dem Täter wird oder die Suche nach Gründen für seine Tat, ist für mich nur zweitrangig. Ihm soll man helfen, das ist klar. Aber das Hauptziel dieser Hilfe sollte darauf ausgerichtet sein, dass er niemals wieder einem Kind schaden wird.
Auch ich sagte bereits, dass Opferschutz Vorrang haben muss. Aber Opferschutz und Hilfe für den Täter schließen einander nicht aus. Und im Sinne einer echten, wirksamen Prävention muss man sich sogar mit den Ursachen für die Tat auseinandersetzen. Alles andere wäre eine reine Symptombekämpfung, wie sie heutzutage leider auf sehr vielen Gebieten üblich ist.

LG
Jane
 
Rhona schrieb:
Überleg doch mal, was menschverachtender ist. Ist es die Tatsache, dass ich kaum Entschuldigung für die Täter finde, oder ist es, weil du und auch andere, nicht das Leiden der Kinder als das erkennt, was sie u.U. ihr ganze Leben behindern wird?
Ich halte es wirklich für unfair, jedem/jeder, der/die eine Erklärung für die Tat sucht, denn von Entschuldigung kann keine Rede sein, zu unterstellen, er/sie habe das Leiden des Opfers nicht erkannt! Uns Menschenverachtung vorzuwerfen, halte ich für beleidigend.

Du hast, völlig klar und natürlich, volles Mitgefühl und Verständnis für die Situation des Opfers. Und du empfindest - wie soll ich sagen, dass ich mich nicht missverständlich ausdrücke... - Verachtung (?) für den Täter. Wie ist das dann, wenn das Opfer zum Täter wird? Ist da das Leiden (das er/sie erlebt hat) plötzlich ausgelöscht? Zählt es dann nicht mehr? Wie siehst du das? Nicht jedes Opfer wird zum Täter, aber fast jeder Täter war selbst Opfer. Auch diesbezüglich sehr aufschlussreich, bei Alice Miller nachzulesen!

LG
Jane
 
Danke, Jane S, dass du mit mir einer Meinung bist.
Ebenso gebe ich dir Recht, dass man sich im Rahmen der Prävention die Ursachen, die zu einer solchen Tat führten, gleichfalls beachten sollte.
Aber leider ist es doch so, dass viele der Sexualverbrechen, die an Kindern verübt wurden, erstmal in der Grauzone verschwinden. Wie viele Kinder ertragen dieses Märthyrium über Jahre und vertrauen sich erst als Erwachsene anderen Menschen an. Erschwerdend kommt hinzu, wenn der Täter zur Famlie gehört oder der "liebe Onkel von nebenan ist". Wir können kaum ermessen, was diese Jahre des Schweigens und Erduldens aus diesen damaligen Kindern/Opfern gemacht haben.
Aber dennoch spielt für mich erstmal das aktuelle Opfer die Hauptrolle, egal, ob der Täter irgendwann selbst einmal Opfer war.
Eigenartigerweise tendiere ich mehr zu Claus' Standpunkt. Ich kann mich da eigentlich selbst nicht verstehen, aber es ist so.
Wenn festgestellt wird, dass ein Mensch (Mann oder Frau, das sei dahingestellt), seinen Sexualtrieb (aus welchen Gründen auch immer) nicht kontrollieren kann, dann sollte dieser unkontrollierbare Trieb - der auch nur schwer oder gar nicht zu therapieren ist - ausgeschaltet werden. Das muss nicht Kastration bedeuten, nein. Ich hoffe darauf, dass die Pharmaindustrie irgendwann in der Lage ist, Medikamente auf den Markt zu bringen, die abnorme Sexualtriebe regulieren oder ausschalten können, ohne aus den Patienten, die diese Mittel nehmen müssen, Zombies zu machen.
Von Psychologen und Therapeuten, die darüber zu entscheiden haben, ob ein Straftäter resozialisiert oder von seinem Triebverhalten geheilt ist, halte ich nicht sehr viel. Schon zu oft haben sich gerade diese Kapazitäten geirrt, was dann wiederum einem Kind oder einer Frau zum Verhängnis wurde.
Da stellt sich für mich die Frage, wie kann ich die Kinder und Frauen von heute vor den Opfern von gestern schützen?
Aber wir sollten uns auch vor Augen halten, dass nicht alle Triebtäter automatisch zuerst einmal Opfer waren. Nicht jedes menschlische Fehlverhalten hat seinen Grund in derVergangenheit. Vielleicht gibt es einfach auch menschliche Fehlproduktionen im psychisch-sozialen Bereich, an deren Entstehen nur die Natur Schuld hat und weder die Eltern, noch das soziale Umfeld.
Oh Mann, nun würde es Rot hageln, wenn Rot noch gäbe, ich weiß es. Ist aber auch egal.

Rhona
 
Claus schrieb:
Was soll diese Ablenkung vom Problem? Ich fordere Prävention als Opferschutz und nicht Rache am Täter.
Prävention ist ein gutes Stichwort. Irgendwo sagst du, dass die meisten Delikte von Ersttätern begangen werden. Wenn du darauf bestehst, suche ich die Stelle. Wäre es da nicht sinnvoller, mit präventiven Maßnahmen schon vor der ersten Tat anzusetzen und nicht "nur" die Wiederholungstat zu verhindern? Und gerade dafür ist es notwendig, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen!

Dass nicht Rache dein Ziel ist, kann ich schwer glauben. Du sprichst immer von "Strafe", die aber als Abschreckung nicht wirklich funktioniert, also auch nicht zur Prävention, also scheint doch Vergeltung dein Ziel zu sein.

Aber abgesehen davon möchte ich dich bitten, wirklich noch einmal über das Thema Prävention in obigem Sinne nachzudenken.

LG
Jane
 
Rhona schrieb:
Aber leider ist es doch so, dass viele der Sexualverbrechen, die an Kindern verübt wurden, erstmal in der Grauzone verschwinden. Wie viele Kinder ertragen dieses Märthyrium über Jahre und vertrauen sich erst als Erwachsene anderen Menschen an. Erschwerdend kommt hinzu, wenn der Täter zur Famlie gehört oder der "liebe Onkel von nebenan ist". Wir können kaum ermessen, was diese Jahre des Schweigens und Erduldens aus diesen damaligen Kindern/Opfern gemacht haben.
Genau so ist es. Und ich denke, es wäre unsinnig und würde dem Opfer weiteren Schaden zufügen, von ihm Verständnis für den Täter zu verlangen oder auch nur zu erwarten! Auch diesbezüglich sind die Bücher von Alice Miller sehr aufschlussreich!

Das heißt aber nicht, dass sich niemand des Täters und seiner Geschichte annehmen darf, kann und muss, gerade im Sinne einer echten Pävention!

Aber dennoch spielt für mich erstmal das aktuelle Opfer die Hauptrolle, egal, ob der Täter irgendwann selbst einmal Opfer war.
Eigenartigerweise tendiere ich mehr zu Claus' Standpunkt. Ich kann mich da eigentlich selbst nicht verstehen, aber es ist so.
Und doch ist es ein Kreislauf, den man unterbrechen muss.

Vielleicht ist es auch so, dass wir auf Vergeltung sinnen, solange wir uns hilflos fühlen und unsere Wut nicht angemessen ausdrücken können/dürfen oder solange wir uns nicht verstanden wissen? Kann das sein? Ist jetzt so ein spontaner Gedanke von mir.

Wenn festgestellt wird, dass ein Mensch (Mann oder Frau, das sei dahingestellt), seinen Sexualtrieb (aus welchen Gründen auch immer) nicht kontrollieren kann, dann sollte dieser unkontrollierbare Trieb - der auch nur schwer oder gar nicht zu therapieren ist - ausgeschaltet werden.
Weißt du, Rhona, ich glaube, es ist, wenn überhaupt jemals, in den wenigsten Fällen ein übermächtiger, unkontrollierbarer Sexualtrieb, der jemanden zum Triebtäter werden lässt oder dazu bringt, ein Kind zu missbrauchen oder eine Frau zu vergewaltigen. Ich glaube, dass es, zumindest bei Vergewaltigungen, dabei eher um Demonstration von Macht geht, um Demütigung, oder um ein "Sich-ausleben-trauen", was man sich sonst nicht traut, das heißt, es stecken immer psychische Ursachen dahinter. Und, wer weiß, vielleicht ist es manchmal auch ein "Endlich-nicht-mehr-in-der-Opferrolle-sein-müssen", das dahintersteckt.

Ich hoffe darauf, dass die Pharmaindustrie irgendwann in der Lage ist, Medikamente auf den Markt zu bringen, die abnorme Sexualtriebe regulieren oder ausschalten können, ohne aus den Patienten, die diese Mittel nehmen müssen, Zombies zu machen.
Tja, das wäre fein, ein Tabletterl und wir sind alle unsere Probleme los! Das spielt's aber nicht! Abgesehen vom Sexualtrieb, den ich oben schon erwähnt habe, muss ich sagen, dass gerade bei psychischen Ursachen (was wieder keine Entschuldigung, sondern eine Erklärung ist!) Medikamente zwar vielleicht zur Überbrückung dienen können, aber niemals heilen können, weil sie gerade eine bewußte Auseinandersetzung mit der jeweiligen Problematik verhindern.

Da stellt sich für mich die Frage, wie kann ich die Kinder und Frauen von heute vor den Opfern von gestern schützen?
DAS ist eine gute Frage! Vielleicht indem wir - tja, hier beißt sich die Katze in den Schwanz! - verhindern, dass es Opfer - von gestern, wollt' ich sagen, aber das können wir nicht mehr verhindern - gibt. Hmmm, nun, vielleicht, indem wir den Opfern helfen, das Erlebte nicht zu verdrängen, sondern zu verarbeiten und so zu vermeiden, dass sie selbst zu Tätern werden.

Aber wir sollten uns auch vor Augen halten, dass nicht alle Triebtäter automatisch zuerst einmal Opfer waren. Nicht jedes menschlische Fehlverhalten hat seinen Grund in derVergangenheit. Vielleicht gibt es einfach auch menschliche Fehlproduktionen im psychisch-sozialen Bereich, an deren Entstehen nur die Natur Schuld hat und weder die Eltern, noch das soziale Umfeld.
Oh Mann, nun würde es Rot hageln, wenn Rot noch gäbe, ich weiß es. Ist aber auch egal.
Pfeif auf rot, Rhona! Aber ich bin überzeugt davon, dass es keine "Fehlproduktionen" gibt. Wir können nicht "der Natur" die Schuld geben. Alles hat eine Ursache und ein Ziel (aber das würde uns jetzt zu weit führen). Alice Miller, und ich glaube, sie weiß, wovon sie spricht, sagt, dass die meisten selbst Opfer waren, wenn nicht alle (ich hab's mir auch nicht in Zahlen gemerkt)

LG
Jane
 
hallo claus,

claus schrieb:
Muzmuz, ich nehme dir diese seltsame Frage sogar als ernsthaft ab.
Allerdings finde ich es seltsam, daß du sie nicht selbst beantworten kannst.
Das zeigt aber auch, daß sich unsere diskussion im Kreise dreht und keinen sinn mehr macht.

ein lynchender Mob besteht (so glaube ich) aus Leuten, die ihren Verstand zu Hause gelassen haben, von einem Einpeitscher aufgehetzt sind und einen (vermeintlichen )Täter ohne beweise lynchen wollen.
Und zu denen zähle ich mich nicht.
Soweit meine Antwort auf eine überflüssige Frage.

nun, deine definition des mobs ist nur teilweise richtig
der mob ist aufgehetzt, ja
dazu bedarf es aber nicht unbedingt eines einpeitschers, der in deinem fall der bericht über den fall darstellen würde
die mob kann ja das verbrechen selbst beobachtet haben
in diesem fall hätte er ja den beweis
den verstand zu hause gelassen ist richtig.....es sind die gefühle, die ihn zu seiner tat treiben; vor allem angst und wut
auch diese gefühle meine ich bei dir zu entdecken
wut über die grausamkeit der tat und angst vor einer möglichen wiederholung
die einzelnen leute im mob halten sich selbst auch nicht für eine gedankenlose, wütende masse
sie meinen, ihre ratio sehr wohl zu benützen (sie sind sich ihrer tat durchaus bewusst), nur halten sie sie für gerechtfertigt
sie geben sich nicht mit dem gesetz zufrieden, halten eine gerichtliches verfahren mit dessen olgen für ungenügend, und bilden eben ihre eigene "gerechtigkeit"

claus schrieb:
eben, darum muß der Trieb als Ursache weg.
und ein kalkulierender täter (vom dieb bis zum Mörder) berechnet imho sehr wohl die Folgen, deshalb ist er ja auch ein „kalkulierender Täter“, natürlich ist es ihm lieber, nicht erwischt zu werden, aber für diesen fall ist es schon erheblich, was danach kommt.
Ich kann mich in einen Menschen hinein versetzen, der einen anderen so sehr haßt,
daß er ihn umbringen würde um den Preis, für den Rest seines Lebens im Luxusknast zu sitzen, nicht aber in einem sibirischen Gulag.

der trieb selbst ist teil des menschen
jeder mensch hat seine triebe, die ursache für schlimme dinge sein können
nicht nur sexuelle triebe; da könnte man alle biblischen todsünden anführen
wird der mensch aber schon aufgrund des triebes selbst verurteilt, verurteilt man ihn für das, was er ist und nicht für das, was er tut

ein triebtäter ist zumeist eben nicht kalkulierend in der art, dass er die folgen in kauf nimmt
er führt seine tat nicht aus berechnung aus (dann wäre deine vermutung richtig), sondern aus dem trieb heraus
dieser wird durch etwaige strafen nicht geringer

claus schrieb:
ja, ich beschreibe es gern nochmal.
einzelzimmer mit Liege, Schrank, Bücherregal, tisch, Stuhl, Sanitärzelle
Gemeinschaftsräume für Fernsehen, Gruppengespräche,
Werkstätten, sporthalle, Nutzgarten, Sportplatz.
Um alles eine unüberwindlich hohe mauer und alles in allem ein technisch einwandfreier hochsicherheitstrakt.
Aber:
der Chef der einrichtung hatte seine Pensionäre nicht als Verbrecher angesehen, sondern als „Patienten“ und sie auch so behandelt, was den Umgang mit dem Personal betrifft.
Und das hatte zur folge, daß es zweimal erfolgreiche Ausbrüche nach Geiselnahme gab, wobei einmal eine Geisel lebensgefährlich verletzt wurde.
Und das wiederum hatte die Suspendierung des chefs zur folge, der ähnlich humanistischen Phantastereien nachging wie Du.

nun, diese phantastereien, wie du sie so schön nennst, ist der stand der gesellschaft
du beschwerst dich ja über das system, und es ist nicht so aufgrund meiner "phantastereien", sondern weil unsere gesellschaft die fesseln der barbarei ablegen und ein zivilisiertes system sein will
die von dir beschriebene einrichtung ist nicht ein zuchthaus, sondern eben eine art krankenhaus
drinnen sind menschen, damit sie geheilt werden
sie wurden offensichtlich von einem ordentlichen gericht als nicht oder nur teilweise schuldfähig erkannt
wenn du ihren "luxus" bemäkelst:
du kannst immer nur die gesamtheit betrachten
natürlich, in unserer neidgesellschaft geht es den "anderen" immer zu gut
kinder beneiden erwachsene, weil sie so viel geld haben, weil ihnen niemand vorschreibt, wann sie zu bett gehen müssen, weil sie hingehen dürfen, wo sie wollen, etc...
erwachsene beneiden kinder, weil sie sich um viele dinge keine sorgen machen müssen, ob ihrer jugend, etc...
frauen beneiden männer, weil sie mehr geld haben, weil sie physisch stärker sind, weil sie überproportional in führungsrollen vertreten sind, etc...
männer beneiden frauen ob des wunders der schwangerschaft, hausfrauen, weil sie nur zu hause herumsiten dürfen, weil sie länger leben, etc...

ja, ich weiss, die argumente des neides sind zumeist halbwahrheiten bist komplette unwahrheiten (für den fall der herumsitzenden hausfrau), aber es sind die argumente, die die neider benützen

um aber tatsächlich heraus zu finden, ob es "den anderen" wirklich so gut geht, muss man die gesamtheit sehen
die neider gefragt, ob sie denn mit sämtliche konsequenzen mit den anderen tauschen möchten, gibt es dann doch viel eher ein "nein"
so wohl auch, wenn ich dich frage: willst du in ein solches sanatorium eingewiesen werden, wo es doch sooo schön und komfortabel ist ?

claus schrieb:
nee, nee, Muzmuz.
das wäre so als wenn du Fleischesser mit Tierquälern gleichsetzt.
Ich würde nie einem Nazi zustimmen, der Juden oder Zigeunern wegen ihrer rassischen Zugehörigkeit auch nur ein einziges Menschenrecht abspricht.
Jeder Mensch hat von Geburt an alle menschenrechte.
Aber wer ein Kind schändet und erwürgt, der hat imho zumindest das menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit in der hier diskutierten Weise verwirkt.

Muzmuz, wir kommen hier sicher nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner.
Wäre schön gewesen, wenn sich noch mehr user an der Diskussion beteiligt hätten.
Vermutlich hättest du genau so viele auf deiner Seite wie ich auf meiner.
Du hast die europäischen gerichte auf deiner Seite,
die andere Hälfte des globus (USA, Japan, China...) hat für diese Täter die Todesstrafe.

ich schlage vor, wir beschäftigen uns wieder mit schöneren dingen

meint Claus

menschenrechte gelten für menschen
da auch ein verurteilter täter ein mensch ist, kann man ihm die menschenrechte nicht entziehen
sie gelten eben per definition für ALLE menschen gleichermaßen

andere länder haben andere philosophien, wir leben hier
du in deutschland, ich in österreich
wenn andere länder andere ansichten von menschenrechten hat, ist das ihre sache
menschenrechte sind eine frage der ethik und moral, und dabei gibt es kein objektives richtig oder falsch
wenn du sagst, straftäter sind menschen zweiter klasse, die ihre menschenrechte deiner meinung nach verwirkt haben, dann ist das deine meinung, ich kann sie nicht mit wissenschaftilchen fakten widerlegen, weil es keine gibt
ich kann dir nur die folgen deiner einstellung aufzeigen und dir klar machen, warum weder ich, noch unsere gesellschaft mit den folgen leben will
und warum ? weil wir die folgen aus der vergangenheit kennen
so wie du es haben willst, war es schon einmal

lg,
Muzmuz
 
Claus schrieb:
Übrigens (so stand es damals in der Zeitung)
der Aufenthalt eines Pensionärs in dieser oben beschriebenen Hochsicherheitsverwahrung kostet den Steuerzahler (eben wegen des enormen Sicherheitsaufwands) so viel wie die Übernachtungen in einem Fünfsternehotel.
Da kommt schon was zusammen bei einer lebenslangen „Strafe“.

Für die Erlöse aus den Arbeiten in den Holz- und Metallwerkstätten könnte gerade mal der „Arbeitstherapeut“ bezahlt werden, wenn nicht die Knackis das Geld ausbezahlt bekämen um sich dafür Kleinigkeiten, wie etwa gameboy oder Leckereien, zu kaufen.

ja, solche berichte haben den sinn, den neid zu schüren, und viele fallen darauf herein
eine medizinische betreuung, wie auch sonstige betreuungen kosten viel geld
ein monatsaufenthalt in einem altersheim mit geringer medizinischer versorgung kostet etwa 120-150 euro pro tag
in einem krankenhaus sind die kosten ob der intensiveren betreuung noch höher
der großteil der kosten sind die personalkosten (4-schichtbetrieb des personals)
da es die gesellschaft ist, die den zustand haben will (nämlich die inhaftierung), ist es wohl auch sie, die bezahlen muss
wer bestellt, der zahlt auch
da aber die gesellschaft nicht nur macht über die verurteilten oder kranken hat, sondern auch verantwortung, geht es nicht einfach, jene irendwo wegzusperren und sich selbst zu überlassen

wenn die "knackis" keinerlei entschädigung für ihre arbeit erhielten, hätten sie wohl wenig motivation, eine entsprechende tätigkeit auszuführen
wohl stimmt es aber auch, dass ihr entgelt um einiges geringer ist als die eines außerhalb des gefängnis arbeitenden
das heißt, auch der auftraggeber hat seine vorteile
die alternative wäre, die gefangenen ohne tätigkeit in ihrer zelle schmoren zu lassen, aber wem nützt das was ?
eine von die möglicherweise geforderte zwangsarbeit ohne entgelt wäre sklaverei, das hatten wir schon in den KZs

lg,
Muzmuz
 
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hallo binchen,

wenn claus sagt, das wichtigste sei der opferschutz und es müssten daher triebtäter kastriert werden, dann folgt daraus, dass auch unbescholtene kastriert werden müssten, wenn er den opferschutz tatsächlich so wichtig nähme
dass er dies explizit gesagt hätte, habe ich nicht behauptet (woher hast du denn diese idee ?)
denn zukünftige opfer werden viel eher von ersttätern misshandelt als von vorbestraften
eine kastration von unbescholtenen hat daher eine viel größere schutzwirkung als jene von straftätern
wenn er aber die kastration nur bei straftätern zulässig findet, dann geht es ihm wohl weniger um den reinen schutz als um etwas anderes

etwas zu verlangen, wofür aber andere zu bezahlen haben ist billig, und leider oft auch populär

die würde des menschen bleibt laut menschenrechte nicht nur unantastbar, bis jemand straffällig wird, sondern so lange er ode sie ein mensch ist
niemand steht es zu jemandem die menschenrechte abzusprechen
dieses recht nimmt sich nicht einmal unsere gesellschaft heraus
ein einzelner darf dies, denn die gedanken und meinungen sind frei
aber aus den gedanken taten zu machen steht niemandem zu

wenn du sagst, ein triebtäter sein psychisch krank und muss als solcher behandelt werden:
ein gericht stellt ein gutachten, und je nach aussage, wird verfahren
ist der triebtäter krank und wird als patient behandelt, dann tritt das auch ein
wird aber ein patient gegen seinen willen behandelt ?
nur, wenn er nicht zurechnungsfähig ist, also nicht selbst entscheiden kann
ist er aber nicht zurechnungsfähig, ist er auch nicht schuldfähig

die zwangsmaßnahmen dienen dann aber in erster linie dem selbstschutz und dem schutz vor unmittelbarer gefahr für die umwelt (wohlgemerkt: unmittelbar)

das beispiel mit den suizidgefährdeten und den kindern:
die behandlung wird zu ihrem besten durchgeführt, und nicht zum besten von dritten
behandelt man jemanden medizinisch, damit es einer anderen person besser geht, verstößt man gegen dessen menschenwürde

wenn der wunsch von jenen personen ausgeht, kann man über eine entfernung des lustzentrums diskutieren
aber operativ eine persönlichkeit gegen den willen des betriffenen verändern ist ein klarer verstoß gegen dessen rechte

ein bösartiges geschwür lassen sich die meisten menschen entfernen, andere aus verschiedenen gründen nicht
niemand darf aber medizinische eingriffe ohne einverständnis des patienten(explizit oder vorausgesetzt) durchführen
ist der patient unfähig diese entscheidung zu treffen, müssen dritte dies tun, aber immer zum wohl des patienten und nicht zu deren eigenem
die medizin hat die aufgabe, das beste für den patienten zu tun; nicht das beste für dritte
das ist teil des hippokratischen eides

lg,
Muzmuz
 
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