AW: Was ist die Wahrheit?
Maaann, das war ja jetzt schön viel Text für einen kleinen Knurrhahn!
Also möglichst kurz:
Das meiste ist das alte Reden über den Würdeverlust des Menschen, wenn er sich als evolutionär ohne göttliche Führung entstanden begreift. Zählt nicht weil hier der Wunsch der Vater des Gedankens ist. (Stichwort: narzißtische Kränkung).
Die beiden älteren Gottesbeweise entwertet Spaemann selbst durch Zitate von Kant und Nietzsche.
Dann kommt das Kontingenzargument, das die sog. "Feinabstimmung" unserer Naturgesetze als unverstehbar hinstellt, außer man nimmt eben einen Schöpfer an. Dagegen wurde schon lange das sog. "anthropische Prinzip" angebracht, das sagt: "Menschen können eben nur in einem Universum existieren und es beobachten, wenn dieses die Existenzvoraussetzungen hierfür bereitstellt." Implizit heißt das, dass ständig Unmengen von Universumskeimen entstehen, in denen die Naturgesetze jeweils zufällig verteilt sind. Das ist also dann auch eine Evolution durch "Trial and Error" - für mich überzeugend.
Das härteste Argument ist der "Verlust des Präsens", falls die Tatsächlichkeit gegenwärtigen Geschehens nicht "aufgehoben, gespeichert" wird. Dies ist eigentlich die Frage nach der Natur von Information/Geist.
Hier gibt es Physiker (z.B. Görnitz/Görnitz) aus der Quantenecke, die sagen, alle Materie (und die Zusammenhänge zwischen ihren Bestandteilen - die Naturgesetze) seien aus basalen, zunächst Bedeutungs-freien Informationselementen (sog. Q-bits) zusammengesetzt. Und in diesen "quasi-geistigen Fundamentalstrukturen" seien dann auch die Informationen über die Vergangenheit in Form von Quantenverschränkungen gespeichert. Dass es durch vergangene Vorgänge geprägte Quantenverschränkungen gibt, ist erwiesen.
Also ist auch zur Erklärung der Konstituierung von Information, Geist, Vergangenheitsspeicherung Gott nicht erforderlich.
Tut mir leid, kürzer gings nicht.
Grüße, k