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Ist Wahrheit verhandelbar?

AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

dasinci schrieb:
...
Umgekehrt kann aber nicht ein Element das Periodensystem befriedigend genau
definieren. Es ist nur ein Beispiel.

Die passenden Kategorien (das Periodensystem) konnten allerdings erst
durch Abstraktion und Intuition festgelegt werden,
nachdem die Eigenschaften etlicher Elemente bekannt waren.

Genaugenommen, kann eine verlässlich korrekte Kategorienbildung ja erst erfolgen,
nachdem alle einzuordnenden Elemente bekannt sind.


Das musste ich auch einmal in aller Klarheit von Nicolai Hartmann ausrichten
(siehe: Der Aufbau der realen Welt).


 
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AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

....
Das Konkrete wird beschrieben durch oder mit Hilfe des Abstrakten. Und das Abstrakte selbst bleibt manchmal eher vage.
....

Ja, wobei das Konkrete niemals vollständig mit Hilfe des Abstrakten beschrieben werden kann, da es als individuum ineffabile est, was schon einige Philosophen des Mittelalters gewußt haben ...

Im übrigen sind die Begriffe des SEINS/NICHTS die abstraktesten und leersten Begriffe, die nicht definiert werden können, was aber schon Meister HEGEL reflektiert hatte ...​
 

Nocheinmal: Wahrnehmung oder Wahrheit ?


@ dasinci
Ich möchte nocheinmal auf deinen ersten Einwurf zurückkommen.
dasinci schrieb:
Das abstrakte beschreibt das konkrete und nicht umgekehrt.

Ich denke, wir können uns darauf verständigen,
dass eine Beschreibung konkreter Objekte
überwiegend oder ausschließlich mit abstrakten Begriffen erfolgt.

Nehmen wir das hier schon strapazierte Beispiel eines Apfels;
mit welchen Begriffen wird ein Apfel beschrieben?

Mit seiner geometrischen Figur? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinen Abmessungen? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinem Gewicht? ... das ist ein Abstraktum.
Mit seiner Konsistenz? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinen Farben? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinem Geschmack? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinem Vitamingehalt? .... das ist ein Abstraktum.
u.s.w.


Hier in diesem Themenstrang geht es jedoch um die Notwendigkeit
einer Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Wahrheit.

Wahrnehmung ist ein subjektiver Prozess, darüber dürfte Einigkeit bestehen.

Wahrheit ist hingegen ein Attribut von Aussagen über die objektive Realität,
über das in bestimmten Situationen eine intersubjektive Verständigung notwendig ist,
weil kein einziges menschliches Individuum für sich in Anspruch nehmen kann,
über die vollständige und korrekte Wahrnehmung der Realität zu verfügen.

Eine solche Aussage wird deshalb vereinbarungsgemäß entweder als wahr
oder als unwahr bezeichnet (als Kontrahent für einen Disput über die Frage,
ob das korrekte deutschsprachige Pendant für true/false nun wahr/unwahr ist,
oder richtig/falsch,
wurde in diesem Forum das Amöberl engagiert :) ).

Deshalb verstehe ich noch immer nicht deinen Einwand ...
dasinci schrieb:
... Verhandeln kann man mMn aber nur über etwas konkretes.
deshalb Glaube ich, dass man über Wahrheit nicht verhandeln kann.

Muss man deiner Meinung nach wirklich nie darüber verhandeln,
ob eine Aussage wahr oder unwahr ist?

Wer sollte dann befugt sein, das festzulegen:

Der Papst, ein Ayatollah, ein Oberrabbiner, oder ein Sektenguru ????


Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.


 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

....

1. Der Papst, ein Ayatollah, ein Oberrabbiner, oder ein Sektenguru ????


2. Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.
...

Zu 1.:
Nur der bi-gott-dogmatische Papst ist :ironie:unfehlbar, wenn er ex cathedra verkündet, was zu :ironie: glauben ist ...:lachen:

Zu 2.:
Das musste auch einmal in aller Klarheit geantwortet werden ...:lachen:
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Wahrheit ist hingegen ein Attribut von Aussagen über die objektive Realität, über das in bestimmten Situationen eine intersubjektive Verständigung notwendig ist, weil kein einziges menschliches Individuum für sich in Anspruch nehmen kann, über die vollständige und korrekte Wahrnehmung der Realität zu verfügen.
Die objektive (globale) Realität ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass die große Mehrheit aller Menschen
(über)leben will​
und von dieser Mehrheit wiederum eine große Mehrheit weiß, dass sie dazu etwas zu
trinken und zu essen,
gegen Kälte etwas zum Anziehen, sowie
ein Mindestmaß an Hygiene und medizinischer Versorgung​
braucht.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Nimmt man Gedanken wahr oder denkt man einfach nur?


Hm, meiner Beobachtung nach ist beides möglich - manchmal denke ich und manchmal fange ich Gedanken auf! Aber frag mich nicht, wo die herkommen, es ist wie eine Art Ozean und die Gedanken sind die Fische darin.
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Der Ozean ist das Unbewusste, da ist alles gespeichert, die Entwicklung des Lebens auf der Erde genauso wie die eigene Entwicklung.
Daraus lassen sich Dinge schöpfen die für die Gegenwart von Bedeutung sind, das ist die kreative Anwendung von Gedanken ganz bewusst,
es ist die kreativ/schöpferische Gestaltung des Daseins in jedem Moment.
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?


Nocheinmal: Wahrnehmung oder Wahrheit ?


Hier in diesem Themenstrang geht es ....um die Notwendigkeit
einer Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Wahrheit.

Ich sehe in dieser Unterscheidung kein Problem, wenn der Wahrnehmung definitiv eine andere Bezugsbasis zugewiesen wird als der Wahrheit.

Wie sonst sollte überhaupt eine Unterscheidung ermöglicht werden?

Wahrnehmung ist ein subjektiver Prozess, darüber dürfte Einigkeit bestehen.

Sicher ein Prozess, der als Schlussfolgerung bedauerlicherweise auch eine „Schussfolgerung“ sein könnte, diese „gewaltige“ Möglichkeit ist leider nicht von vorneherein auszuschließen.

Gemeinsame Wahrnehmung ist nämlich eine trügerische (temporär festgehaltene) Einigkeit, zumal jeder Mensch – wenn auch in Nuancen – seine eigene Wahrnehmung besitzt, die ihm auch ein Streich spielen könnte, aber nicht unbedingt muss.

Wahrheit ist hingegen ein Attribut von Aussagen über die objektive Realität, über das in bestimmten Situationen eine intersubjektive Verständigung notwendig ist, weil kein einziges menschliches Individuum für sich in Anspruch nehmen kann, über die vollständige und korrekte Wahrnehmung der Realität zu verfügen.

Ähm, weil? - Eine Notwendigkeit ergibt sich nicht zwangsläufig aus dem Fehlen der Vollständigkeit, sondern aus dem Erkennen, was Vollständigkeit in der Nichtnotwendigkeit bedeuten darf.

Muss man .........wirklich nie darüber verhandeln,
ob eine Aussage wahr oder unwahr ist?

Wer sollte dann befugt sein, das festzulegen:

Der Papst, ein Ayatollah, ein Oberrabbiner, oder ein Sektenguru ????

Ganz einfach: Die Logik des Lichtes!

Das Licht vermag wahre und unwahre Aussagen zu vereinen, ohne Richter zu spielen.

Und das Licht des Menschen vermag sogar (bewusst und unbewusst) zwischen Gegenteil und Gegensatz immer wieder - das Wort im Wort stehend - zu unterscheiden lernen.

Wenn etwas „wahr oder unwahr“ ist, dann könnte diese Aussage nur dann vollkommen anwendbar sein, wenn auch die Aussage „wahr und unwahr“ (parallel in der Übermenge) also „doppelt scheinzulässig“ ist (z.B. in der Elektrotechnik als UND/ODER-Schaltung).

Aber verhandelt werden kann dann eben nur darüber, ob eine solche Schaltung überhaupt zur Anwendung kommen soll oder nicht! - Davon wird das „gewünschte“ Ergebnis dann "mit Sicherheit" abhängen.

Dies bedeutet, dass alle Arten von Logik, die es gibt (schätze mal dass es bis zu 100 Arten gibt) ihren eigenen Anwendungsbereich der Zulässigkeit (=Geeignetheit) besitzen.

Die meisten Logiken sind auf geschlossene Systeme fixiert, also auf eine Vollkommenheit gerichtet, die dem Leben „über kurz oder lang“ den Garaus machen, - versehentlich natürlich. – Denn, so paradox dies klingen mag:

Ohne Versehen wäre der Mensch unversehens versehrt, weil nicht lernfähig!

Nach meiner Erkenntnis ist die Logik des Lebens einem „phantastischen Fehler“ gewidmet, der unverzichtbar für jede weiterführende Erkenntnis SEIN+WIRD.

Bernies Sage
 
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AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Ganz einfach: Die Logik des Lichtes!

Das Licht vermag wahre und unwahre Aussagen zu vereinen, ohne Richter zu spielen.
....

Für das Thema Licht sind die denkenden Physiker zuständig, z.B.:
Louis de BROGLIE, Licht und Materie, Frankfurt/M. - Hamburg 1958

Allerdings schrieb/sprach er niemals von einer Logik des Lichtes, da er zwischen ontologischer und logischer Ebene zu differenzieren wußte - und als Theoretischer Physiker bei seinem Leisten geblieben war ...​
 
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