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Warum wird ein Mensch zu einem Heuchler ?

Du meinst, diese Menschen sind sich nicht bewusst, dass man Gott nichts vormachen kann?

Auch wenn sie einerseits glauben oder es zumindest behaupten Gott sei allmächtig und allwissend hoffen sie doch, dass er sich etwas vormachen lässt. Sie glauben ja auch, dass er einerseits allmächtig und so sehr erhaben sei und andererseits doch so eitel, dass er auf die Anbetung von Menschen Wert legen würde. Logische Ungereimtheiten sind für Glaubende eben kein Hindernis.
 
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Glauben heißt doch nicht den Verstand ausschalten. Wie sonst wäre zu erklären, was diese angeblichen Islamgläubigen an den Tag legen. Sie können sich doch nur vorheucheln, dass sie gottgefällig handeln, indem sie z. B. Muslime toten. Es tut mir leid, vielleicht liegt es daran, dass ich kein Gläubiger bin, weil dem Verstand zu viel Bedeutung beimesse.

Es ist leicht für einen Fanatiker, zwischen "echten" und "falschen" Muslimen zu unterscheiden. In den europäischen Glaubenskriegen haben ja auch Christen (Katholiken) Christen (Protestanten) und umgekehrt gemetzelt und sich dabei für gottgefällig gehalten.
 
Es ist leicht für einen Fanatiker, zwischen "echten" und "falschen" Muslimen zu unterscheiden. In den europäischen Glaubenskriegen haben ja auch Christen (Katholiken) Christen (Protestanten) und umgekehrt gemetzelt und sich dabei für gottgefällig gehalten.
Ich stimme dir zu, wobei ich Fanatismus mit geistiger Verblendung gleichsetze. Wenn allerdings Glaubensgrundsätze verbogen oder ignoriert werden, um das eigene Handeln zu rechtfertigen, dann kann es kein religiöser Fanatismus sein. Dann ist es Verrat am eigenen Glauben und am eigenen Gott. Und das setze ich mit Heuchelei gleich und genau das ist es, was Kirchen beispielsweise praktizieren.
 
Ich stimme dir zu, wobei ich Fanatismus mit geistiger Verblendung gleichsetze. Wenn allerdings Glaubensgrundsätze verbogen oder ignoriert werden, um das eigene Handeln zu rechtfertigen, dann kann es kein religiöser Fanatismus sein. Dann ist es Verrat am eigenen Glauben und am eigenen Gott. Und das setze ich mit Heuchelei gleich und genau das ist es, was Kirchen beispielsweise praktizieren.

Ich denke, dass man sich etwas so einreden kann (und absichtlich nicht hinterfrägt), dass man bis zu einem gewissen Grad das Gewünschte für die Wahrheit hält. Sozusagen Autosuggestion.
Wenn jetzt jemand religiös-fanatisch Agiert, wie will man unterscheiden, ob er "wahrlich glaubt" oder ob er sich seinen propagierten Glauben selbst zurechtgezimmert hat ? Und warum macht es überhaupt einen Unterschied ? Gibt es überhaupt einen Unterschied ?
Ich zimmere mir ja auch dann meinen Glauben wenn ich mir aussuche, ob ich dem Koran, der Bibel, dem Talmud oder sonstwas folge oder aber ignoriere. Oder schau dir manden an. So wild wie der seinen abstrusen "Glauben" zimmert und offensichtlich auch fanatisch daran festhält. Und trotzdem heuchelt er, weil er vom Gebot der Liebe und Harmonie spricht, selbst aber das Gegenteil auslebt.

Aber ja, wenn einerseits behauptet nach Grundsätzen zu leben und es aber explizit nicht tut, dann kann man das durchaus als Heuchelei sehen. So einen aktuellen Diskussionsfall habe ich momentan im Monsanto-Thread.
 
Aber ja, wenn einerseits behauptet nach Grundsätzen zu leben und es aber explizit nicht tut, dann kann man das durchaus als Heuchelei sehen. So einen aktuellen Diskussionsfall habe ich momentan im Monsanto-Thread.


Ach, du kannst "hellsehen?
Du hast keine Ahnung, was Eule oder ich im RL tun!
Also unterlasse bitte zukünftig diese Unterstellungen!

Nachtrag: Beitrag gemeldet - irgendwo ist eine Grenze und die ist grad bei mir erreicht!
 
Was jemand außerhalb des Forums tut weiß hier niemand und ist auch nicht der Punkt - ich gehe nach dem was hier geschrieben/behauptet wird. Anscheinend habe ich bei dir damit einen wunden Punkt getroffen :(
 
Zuletzt bearbeitet:
@Anideos:
Ich denke, ich weiß inzwischen eher, was du gemeint hast. Meinst du die zeitliche Abfolge von eigener Ansicht und Prinzipien ?
Also entweder dass sich konkretes Handeln/Streben nach Prinzipien ausrichtet oder eben Prinzipien nach dem konkreten Handeln/Streben - wobei im letzteren Fall zwecks Vermeidung von Einsicht von Irrtümern Prinzipien nachträglich verbogen und anders ausgelegt werden, um sein Handeln damit irgendwie in Einklang bringen zu können.

oder halbgrafisch:
Variante 1: moralische Ansichten --> Prinzipien konstruieren --> nach den Prinzipien Handeln (mehr oder weniger, der Mensch ist nicht perfekt)
Variante 2: moralische Ansichten --> Prinzipien konstruieren --> Handeln --> Prinzipien und moralische Ansichten nach dem Handeln anpassen bzw neu auslegen zwecks Rechtfertigung
 
Hm - das ist IMO ein rein theoretischer Zugang - ein praktisches Beispiel:

Ich gehe auf der Straße und sehe ein kleines Mädchen, das mit ihrem Tretroller einen heftigen Sturz baut.
Wenn ich hingehe, ihr aufhelfe, die Schürfwunden versorge und ihr gut zurede, dann kann das aus meinem
intensiven Mitgefühl kommen - es kann aber auch div. andere Gründe haben, die nicht im Mitgefühl liegen.
Evtl. hat sie eine hübsche Mutter, mit der ich gern ins Gespräch kommen möchte (das wäre dann Heuchelei),
vielleicht bin ich aus rein rationalen Gründen der Ansicht, dass es richtig ist Menschen in Not zu helfen -
vgl. Kants Kategorischen Imperativ - vielleicht bin ich Esoteriker und denke "was ich tue oder nicht-tue,
kommt in der gleichen Form auf mich zurück", vielleicht bin ich gläubiger Buddhist und betrachte mich als
'nicht-getrennt von allen fühlenden Wesen' etc. pp - das alles wäre IMO nicht Heuchelei (auch wenn ich mich
dabei vielleicht gefühlsmäßig nur ärgere, weil ich den Bus verpasse o.Ä.).
Wenn ich - umgekehrt - mit einem Menschen rede, und der provoziert und beleidigt mich, so dass bei mir
das intensive Gefühl aufsteigt ihm eine knallen zu wollen, ich das aber aus rationalen Gründen unterlasse -
bin ich dann auch ein Heuchler :verwirrt1
1.) Wo steht, dass ich nur aus einem Grund handeln darf ?

2.) Zu Deinem - konstruierten oder echten - Provokateur: Wenn ich in einer Situation - z.B. aus Gründen der für mich ungünstigen Machtverhältnisse - passiv verhalte, habe ich ja nicht geheuchelt. Heuchelei - in welcher Ausdrucksform auch immer - ist aktiv.

Liebe Grüße

Zeili
 
@Anideos:
Ich denke, ich weiß inzwischen eher, was du gemeint hast. Meinst du die zeitliche Abfolge von eigener Ansicht und Prinzipien ?
Also entweder dass sich konkretes Handeln/Streben nach Prinzipien ausrichtet oder eben Prinzipien nach dem konkreten Handeln/Streben - wobei im letzteren Fall zwecks Vermeidung von Einsicht von Irrtümern Prinzipien nachträglich verbogen und anders ausgelegt werden, um sein Handeln damit irgendwie in Einklang bringen zu können.

oder halbgrafisch:
Variante 1: moralische Ansichten --> Prinzipien konstruieren --> nach den Prinzipien Handeln (mehr oder weniger, der Mensch ist nicht perfekt)
Variante 2: moralische Ansichten --> Prinzipien konstruieren --> Handeln --> Prinzipien und moralische Ansichten nach dem Handeln anpassen bzw neu auslegen zwecks Rechtfertigung
Du bringst es auf den Punkt.
Aufrichtig sein, zuallererst sich selbst gegenüber, das ist mir sehr wichtig. Andernfalls heuchelt man sich und anderen etwas vor.
 
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2.) Zu Deinem - konstruierten oder echten - Provokateur: Wenn ich in einer Situation - z.B. aus Gründen der für mich ungünstigen Machtverhältnisse - passiv verhalte, habe ich ja nicht geheuchelt. Heuchelei - in welcher Ausdrucksform auch immer - ist aktiv.

Interesante Frage. Wenn ich also meinen Gefühlen nicht nachgehe und folgich eine sichtbare Handlung unterdrücke, um die nachteiligen Folgen nicht in Kauf nehmen zu müssen (anders Formuliert: um den Vorteil des Ausbleibens der nachteiligen Folgen zu genießen), heuchle ich also nicht.

Was aber, wenn jemand nach einer Ansprache in die Menge ruft: Wer von euch ist nicht meiner Meinung ? Und man schweigt obwohl man anderer Meinung ist (aus ähnlichen Gründen wie vorhin) - würde man laut deiner Ansicht auch nicht (Zustimmung) heucheln. Verstehe ich das richtig ?
 
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