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trauer beim tod eines nahestehenden

Re: *grummel*

Original geschrieben von jhi `or
1. was hat das mit deiner fehlanalyse zu tun?
Ahaaa, jhi`or in seinem Element... :D
2. darum rede ich doch mit euch. darum bin ich an einem austausch interessiert
Das freut mich! Dann nimm meine Argumente bitte auch als solche an.
was ist das eigentlich für belangoses geschwätz? es wird doch wohl möglich zu sein nicht immer nur STUR kontra zu geben, nur weil ich euch in einem anderen strang negativ aufgefallen bin (btw. auch lächerlich)
Soll ich dir streng nach dem Mund reden? Das, was ich dir in meinem letzten Posting geschrieben habe, ist ganz und gar kein "belangloses Geschwätz"! Überleg mal, ob es nicht das Fenster deiner Wahrnehmung ist, das auch die Informationen, die dir gut tun könnten, bis zur Belanglosigkeit filtert...

Gysi
 
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trauer

Original geschrieben von jhi `or
was ist das eigentlich für belangoses geschwätz? es wird doch wohl möglich zu sein nicht immer nur STUR kontra zu geben, nur weil ich euch in einem anderen strang negativ aufgefallen bin


hallo jhi`or !
ich komme nur sporadisch im denkforum vorbei, habe deine beiträge unter anderen threads nicht gelesen, bezog mich in meiner reaktion also nur auf deine beiträge zu diesem thema, die ich übrigens, obwohl ich deine position nicht teile, sehr interessant finde. zwei fragen sind mir dazu noch eingefallen:

du schreibst:
"ich stelle mir die frage, ob es grundsätzlich möglich wäre, den menschen durch aufklärung dazu zu bringen, nicht mehr zu trauern".
da trauern ein gefühl, eine emotion ist - bezieht sich dein wunsch(?) nur auf das trauern, oder möchtest du auch andere gefühle, wie wut, angst, liebe etc., weg-rationalisieren?

weiter oben erwähnst du, dass deine einstellung mit deinem menschenbild zusammenhängt: ich hoffe, ich habe da nichts überlesen..., aber könntest du dieses dein menschenbild bitte nochmals darstellen/erläutern?

grüsse, flora


@ nina
sorry, du hast natürlich recht, ich habe bei meiner aufzählung von verlusten auf die tiere vergessen. danke für deinen hinweis!

@ gisbert
freue mich, dass sich unsere übereinstimmung nun auch auf das ego bezieht ;)
 
Hallo Ihr,

eure Diskussion ist weltklasse.

Der eine spiegelt den anderen.

Was ist Trauer - ein Gefühl des Verlustes. Wer nicht gelernt hat zu trauern, hat verdrängt.

Wenn man einen Menschen verliert, den man liebt, dann ist es ein großer Verlust und das macht traurig. Diese Trauer nicht auszuleben ist meiner Meinung nach gefährlich, denn wegzaubern kann man sie nicht.

Ich bin der Ansicht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, trotzdem würde ich traurig sein, denn ich kann den Menschen nicht mehr fühlen und anfassen. Ein Teil meines Lebens hat sich verabschiedet und um das will ich auch trauern, alles andere wäre eine Selbstlüge.

Und das ist mein Ego, denn ich habe etwas verloren. Nicht in dem Sinn dass es weg ist aber anderst. Das ist ein Gefühl und dieses Gefühl gehört zu mir, wenn ich es akzeptiere und verarbeite kann ich damit weiterleben und vorwärts gehen. Wenn ich jedoch in meiner "Nicht-Trauer" stehenbleiben würde, bin ich sicher würde das krank machen.

Bin kein Psychologe sprech hier nur aus meinen Erfahrungen.

Es gibt keine unsinnigen Gefühle - nur der Umgang damit kann unsinnig sein.

Grüße Andi ;)
 
Re: trauer

Original geschrieben von flora
hallo jhi`or !
ich komme nur sporadisch im denkforum vorbei, habe deine beiträge unter anderen threads nicht gelesen, bezog mich in meiner reaktion also nur auf deine beiträge zu diesem thema, die ich übrigens, obwohl ich deine position nicht teile, sehr interessant finde. zwei fragen sind mir dazu noch eingefallen:

du schreibst:
"ich stelle mir die frage, ob es grundsätzlich möglich wäre, den menschen durch aufklärung dazu zu bringen, nicht mehr zu trauern".
da trauern ein gefühl, eine emotion ist - bezieht sich dein wunsch(?) nur auf das trauern, oder möchtest du auch andere gefühle, wie wut, angst, liebe etc., weg-rationalisieren?

weiter oben erwähnst du, dass deine einstellung mit deinem menschenbild zusammenhängt: ich hoffe, ich habe da nichts überlesen..., aber könntest du dieses dein menschenbild bitte nochmals darstellen/erläutern?

grüsse, flora
hallo flora,
vorweg möchte ich einmal erwähnen, dass das was ich hier zur diskussion stelle und dem wie ich die gleiche fragestellung real auslebe durchaus divergent sein können
in diesem falle habe ich mir z.b. noch garkein festes urteil gebildet. es sind fragestellung, die mich intressieren, bei denen ich vielleicht nicht weiterkomme und dergleichen (das ist auch der grund, warum ich das eigentlich nicht auf eine persönliche ebene ziehen wollte (und auch der, warum hier anaylsen meines charakters fehl schlagen müssen ;) ))

aber zu deinen fragen :) :
1. "bezieht sich dein wunsch(?) nur auf das trauern, oder möchtest du auch andere gefühle, wie wut, angst, liebe etc., weg-rationalisieren?"
- darüber habe ich mir um ehrlich zu sein noch nicht wirklich gedanken gemacht - das ich an die trauer aneckte hatte was mit der beerdigung einer klassenkameradin zu tun, bei der mir das irgendwie auffiel.
ändern möchte ich das vielleicht nicht unbedingt - nur als egoistische handlung klar kennzeichnen. es ging ja auch bei der eingangsfrage garnicht darum, ob man das nun wegrationalisieren müsse, sondern um das bloße "ob?"
ich bin sicher, der mensch könnte sich generell von diesen dingen lösen - ob er das nun soll oder nicht - keine ahnung :( (es könnte natürlich sein, dass man -nachdem man sich dessen gewahr geworden ist- überhaupt nicht mehr trauern kann).
ich sehe es eigentlich auch nicht als positiv an, wenn man den menschen NUR auf seine vernunft reduziert

also ganz deutlich: keine ahnung! :( :)

2. ich hoffe, ich habe da nichts überlesen..., aber könntest du dieses dein menschenbild bitte nochmals darstellen/erläutern?
- ich habe mein menschenbild noch nicht dargestellt...unter anderem, weil sich bei mir keines gefestigt hat

ganz grob gesagt grübele ich ein wenig, ob ich den menschen nur sehr, sehr tiernah (als tierisch) einstufen soll, oder ob ich ihn wirklich aufgrund seiner vernunft (seinen moralischen erungenschaften (sofern es diese gibt :rolleyes: )) deutlich höher einstufen sollte
andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass sich der mensch in richtung "höheres wesen" entwickeln könnte.
heutzutage ist er mir wirklich noch zu sehr instinkt-gebunden (u.a. egoistisch)

Nietzsche vs. kant

oder ganz platt:
könnte man mit der menschheit je in den kommunismus führen - oder ist das unmöglich :D
 
Jhi ´or… Es gibt keine objektiven Gefühle. Ohne Gefühle wäre ich tod. Sie lassen sich nicht wegrationalisieren.
 
Original geschrieben von -Akelei-
Jhi ´or… Es gibt keine objektiven Gefühle. Ohne Gefühle wäre ich tod. Sie lassen sich nicht wegrationalisieren.
da bin ich anderer meinug.

z.b. angst/phobien
angst ist auch ein gefühl und ich kann es verändern!
überwinden!

also warum sollte ich nicht auch trauer überwinden bzw. in ein gutes gefühl "umwandeln" können?

noch ein beispiel:
wenn man jung ist ist der friedhof oft gruselig und düster, warum?
weil wir zuviel horror - geschichten in der glotze gesehen haben!

aber frag mal alte menschen!

sie reden oft von dem friedhor als wundervollen ruhigen und friedlichen platz, an dem sie gerne stundenlang sitzen und sich freuen!

unsere ängste und egogeleiteten gefühle entstehen oft doch "nur" im kopf - will nicht sagen alle, schliesse intuition zb aus! aber angst und trauer mit sicherheit!

-ist nur meine meinung, ähh hoff hab thema net verfehlt, wenn doch hab nachsicht mit mir jhi´or-:D


gruss binchen:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @ jhi `or

vorweg gesagt: ich interessiere mich auch für den mensch ansich! also auf reaktionen, verhaltensweisen, gefühle, etc.
ich denke ebenfalls, daß nur der körper stirbt, und nicht das ICH. warum also Trauer?

Mit meinem jetzigen Denken, mache ich mir auch oft solche Gedanken wie du. Einfach, weil es für mich interessant erscheint, Reaktionen u. Verhaltensweisen des Menschen zu Erkennen und zu analysieren. Das Paradoxe dabei ist, daß ich zwar objektiv u. neutral erkennen kann, aber wenn es mir selbst passieren würde, ich in den gleichen Kreislauf, wie jeder Andere auch, durchmachen würde.

Also hier beispielsweise Dein Thema: "Trauer beim Tod eines Nahestehenden".

OBJEKTIV gesehen (worauf du rechtens bestanden hattest und ein wenig falsch verstanden wurdest):

ist es das reine EGO des Menschen. man fühle sich selbst hinein:

Hat man zb. seinen Vater geliebt, geehrt, respektiert und ist mit seinen eigenen gedanken vorwiegend in positiver erinnerung mit ihm verblieben, dann ist der verlust größer als hätte man ihn nur als vater respektiert, weil man die lebensanschauung mit ihm nicht hatte teilen können, eventuell noch viel streit u. ärger mit im spiel war.

so ist es in unserer gesellschaft doch ein frevel, wenn ein mensch um sein verlorenes tier mehr trauert, als um einen nahestehenden menschen. sieht man die sache objektiv: weiß jeder, daß dies ganz normal ist. JEDEM würde es so gehen.

hat man ein lebewesen aufgrund eigener positiver erfahrungen besonders eingeschlossen (ich benutze dieses wort mit absicht), ist die trauer um so größer wenn man es verliert, als wenn man einen gesellschaftlich begründeten, nahestehenden mensch verliert.


er gedanke der entgültigkeit: "es ist ENTGÜLTIG vorbei. ich werde es weder lieben, noch fühlen, noch hören, noch spüren können". Diese Gedanken lösen schmerz, trauer, angst, usw aus.

durch die entgültigkeit wird der gedanke ausgelöst, es nie wieder haben zu können.

faszit: der mensch klammert! ob an anderen menschen, tieren, lebewesen, materiellen dingen. je mehr er klammert/nicht losläßt, je höher der verlust/in diesem fall die trauer. dies hat aber nunmal nichts mit liebe zutun. würden alle menschen zb. wissen, daß sie es dem verstorbenen durch ihre trauer nur noch unnötig schwer machen, würden viele trotzdem noch weiter trauern. eben des verlustets willen und nicht wegen der liebe zum idividium.

ein reines ego! aber ich würde es nicht als negativ bewerten. denn durch die reaktion des schmerzes verarbeitet man wieder diese egogedanken! es ist eine nicht wegdenkbare eigenschaft des menschen. und keine schlechte:

denn um den eigenen schmerz zu verarbeiten braucht man ein ego, um dabei nicht selbst zu grunde zu gehen. denn wer sich selbst nahe ist, kann auch wiederum andere lieben. schmerz muß verarbeitet werden!
dinge, von denen man nicht loslassen kann, die sich jedoch selbst von einem losgerissen haben, müssen sanft und behutsam losgelassen werden. die zeit heilt die wunden! der alltag holt einen wieder ein und langsam denkt man weniger an den schmerz. das ego läßt los!!!

--->dies nur objektiv betrachtet

wüßte jeder, daß das leben reine energie ist die niemals ausgelöscht werden kann, und hätte eventuell noch den beweis dafür auf der hand, wäre das phänomen "TRAUER" nicht mehr so groß; auch die angst auf den tot nicht mehr.

meine gedanken hierzu..

grüßle lacu
 
Original geschrieben von lacuna777
wüßte jeder, daß das leben reine energie ist die niemals ausgelöscht werden kann, und hätte eventuell noch den beweis dafür auf der hand, wäre das phänomen "TRAUER" nicht mehr so groß; auch die angst auf den tot nicht mehr.
Nicht mehr so groß, gewiß. Aber der VERLUST des Menschen ist da. So oder so.

Bhagwan erzählte mal, der Tod eines Menschen sei besonders schmerzhaft, wenn man seine Gefühle nicht komplett ausgetauscht hätte: Man hat vergessen zu sagen: Ich liebe dich, weil..., man hat vergessen zu sagen: Was du da und dann getan hattest, fand ich nicht so gut. Aber fertige, sich komplett liebende Menschen, die sich eigentlich - im positiven Sinne! - "nichts" mehr zu sagen haben, die sich vielleicht auch (von Leben) verabschieden durften, dann hat der Sterbende den Tod akzeptiert und der Überlebende den Tod schnell verarbeitet. Der weint möglicherweise nicht mal am Grab. Alle Welt glaubt: Na, mit der Liebe schien es ja nicht weit her gewesen zu sein... Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Sie haben ihre Liebe richtig (aus)GELEBT!
Hat mich beeindruckt, was der olle Weißbart aus Poona da sagte. (Ich hatte es gelesen).

Gysi
 
Trauer ist nicht egoistisch, denn wenn jemand im Leben nicht an das Jesulein geglaubt hat, dann muß er ja, laut NT ewig im Glutofen schmoren.

Das macht mich ganz, ganz traurig, vor allem, wenn ich dann irgendwo gemütlich im Schatten sitze und ein kühles Bier zische.
 
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Binchen…z.b. angst/phobien
angst ist auch ein gefühl und ich kann es verändern!
überwinden!


Angst kannst du nicht bewusst verändern, vielleicht überwinden aber nicht verändern. Du kannst die Umstände und deine Einstellung verändern aber nicht die Angst selbst.
Du kannst mit deinen Ängsten umgehen lernen. Manche Ängste lösen sich mit der Zeit von dir, dann, wenn sie nicht mehr erforderlich sind.

Ängste schützen uns vor Gefahr. Das ist ihre Aufgabe. Meine Ängste sind ein Teil von mir. Sie überwinden bedeutet einen Kampf mit mir selbst zu führen. Das ist Energieverschwendung.
Ein Beispiel: Ich fliege sehr gerne. Aber eines Tages bekam ich richtige Flugangst. Ich konnte sie mir nicht erklären. Ich musste mich meinen Ängsten stellen, die Ursache auffinden oder das Fliegen bleiben lassen. Ich habe das Freude am Fliegen Seminar besucht. Das sagte mir der Psychologe. Das sei ganz normal. Bei vielen Veränderungen der Lebenssituation (Berufswechsel, Heirat, Scheidung ….) kann ein solches Phänomen auftreten. Man erlaubt sich sozusagen keine Angst und diese wird dann auf etwas „Harmloses“ wie zum Beispiel Fliegen verschoben. Du kannst sozusagen deine Ängste hin und herschieben. Sie tauchen immer irgendwie wieder auf.

Angst, Schmerzen, Freude, alle Gefühle sind wichtig. Sie weisen den Weg. Sie machen uns lebendig.

Angst umklammert dich, hält dich gefangen. Ist nicht lange aufrecht zu erhalten. (Maximal 3 Minuten)
Trauern ist ein Prozess des Loslassens. Das dauert seine Zeit

Sorry, bin wieder knapp am Thema vorbei
 
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