Hallo Johko,
ich möchte mich auf Dein erstes Posting beziehen, den Blumenkohltext.
Du anthropomorphisierst hier ganz offensichtlich. So beziehst Du Deine menschlichen Empfindungen direkt auf den Blumenkohl, den Du somit kurzerhand als Menschen personifizierst.
Ich denke nun nicht, dass dies dem Sein dessen, was wir als Blumenkohl bezeichnen, auf diese Weise gerecht werden kann. Wie eine Pflanze oder ein Tier empfindet, das können wir nicht empfinden, höchstens vermuten. Diese Vermutungen gehen aber immer von uns selbst aus und rückbeziehen sich wiederum auf uns.
So empfänden wir es als schmerzhaft und grauenvoll, wenn man uns kochen oder zerhacken würde. Es ist eine simple und undifferenzierte Wertevorstellung entstanden, bzw. im Entstehen begriffen; die da besagt: zerhacken ist schlimm, also ist das Zerhacken von Blumenkohl auch schlimm.
Das aber das, was wir letztlich als schlimm empfinden, allein durch uns empfunden und gewertet ist, dies wird hierbei nicht beachtet.
Desweiteren ist diese eigene subjektive Empfindung eher launenhaft. Wir können so denken und werten, wenn unsere eigene Existenz gesichert und nicht bedroht ist. Sobald aber Hunger und Not eintreten und das eigene Sein gefährdet ist, werden auch solcherlei Empfindungen und Wertungen sich fluchs wandeln müssen. Im Vordergrund steht dann wieder das eigentliche Naturgesetz, auf welchem alles Lebendige fußt: "Der Stärkere wird (weiter)leben."
Sicher, unsere Möglichkeiten reflektiert zu handeln sind dennoch gegeben und Wohlstand ist ebenso eine Tatsache wie die eben erwähnte Hungersnot, aber die vielfältigen Zusammenhänge und Entwicklungen sollte man dennoch im Auge behalten und sich nicht in einseitig anmutende Denkweisen begeben.
Ich denke nicht, dass wir ein schlechtes Gewissen haben müssen, weil wir Pflanzen oder Tiere verzehren. Wir können aber durchaus so denken und werten, dass dies der Fall wird. Die Frage ist, ob wir mit dieser Wertung nicht letztlich ein gedankliches Paradoxon kreieren, welches es sich - sei es auf Grund zu großer Distanz - erlaubt, das zum Überleben notwendige Handeln kurzerhand zu verurteilen.
Ich halte dies aber für einseitig und nicht den natürlichen Abläufen nahekommend, allenfalls der Begrenztheit menschlichen denkens und erfassens entsprechend
Viele Grüße,
Philipp