AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum
Zitat von Gysi:
Die Bibel glorifiziert nicht das Denken - als das menschliche Instrument, um seine potenziellen Kulturfähigkeiten zu entwickeln - sie verdammt sie!
Jesus war ein Denker, so beschreibt ihn zumindest die Bibel. Im neuen Testament ist zu lesen, wie Klein- Jesus seiner Mutter ausbüchst und mit den Schriftgelehrten in der Synagoge über die heilige Schrift diskutiert. In dieser Geschichte wird der Charakterzug an Jesus deutlich, der ihn sein ganzes Leben hindurch prägen wird: Jesus hat die Religion hinterfragt, er wollte eine Religion, in der die Gesetze für die Menschen da sind, und nicht der Mensch für die Gesetze. Das verdeutlichte er, indem er am Sabbat heilte, was die Pharisäer ihm als Blasphemie vorwarfen. Daraus spricht Menschenliebe und die Fähigkeit kritisch zu denken.
Zitat von Gysi:Christentum, Judentum und Islam sind misanthropische Religionen. Dahingehend sind wir uns aber einig?
Die Bibel rechtfertigt diese Misanthropie nicht:
Zitat nach dem 1. Buch Mose, Kapitel 1, Verse 27-29 (aus einer Übersetzung von Martin Luther):
"Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan[...]"
Zitat nach dem 1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 31:
"Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut [...]"
Gott erschuf, nach der Bibel, die Menschen, segnete sie, forderte sie auf sich zu vermehren, betrachte seine gesamte Schöpfung (also einschließlich der Menschen) und stellte fest, dass alles sehr gut war. ("Sehr gut" bewertet zu werden ist der Traum eines jeden Schülers
)
Diese beiden Stellen der Bibel, der Grundlage des Judentums und des Christentums, und eines angesehenen Buches im Islam, zeigen recht deutlich, das es für Menschenverachtung in diesen drei Weltreligionen keinen Platz geben darf. Gibt es ihn doch, so steht diese Menschenverachtung im Widerspruch zur Grundlage der Religion.
Und in allen drei Religionen gehört Nächstenliebe zu den wichtigsten Geboten.
Und Gott hilft den Menschen in der Bibel durch alle Plagen und Prüfungen, die er ihnen auferlegt hindurch:
Er führt Abraham und Moses, er rettet Noah und damit das Überleben der Menschheit, er steht seinem Volk im Kampf gegen Feinde, die in Israel einfallen bei und wird schließlich in Jesus Christus, der die Menschheit durch seinen Tod erlösen will, zum Menschen.
Nach dem Islam gibt Gott den Menschen, nachdem diese selbst durch den Tod Jesu noch immer nicht zu dem von ihm für sie gewollten Frieden und Gerichtigkeit gefunden haben sogar noch eine Chance diese Dinge zu finden, indem er sich Mohammed offenbart.
Und die Religionen, die sich auf diesen Gott berufen sollen misanthropisch sein?
Nun, vielleicht sind sie es mittlerweile geworden, das liegt dann aber an den Gläubigen, oder vielmehr an denen, die vorgeben gläubig zu sein, um den Glauben für Gewalt, mit der sie zu Macht gelangen oder einfach nur um irgendwelche Komplexe zu kompensieren missbrauchen.
Der ursprüngliche Glaube geht von einem liebenden Gott aus.
Und es ist auch dieser liebende Gott, auf den sich ein Großteil aller Gläubigen der abrahamistischen Weltreligionen berufen und den sie verehren.
Mfg,
Sunnyboy