Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

[joan05]

AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Du meinst, die Religionserziehung prägt die Charaktere und den Psycho-Haushalt zu null Prozent? Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Christentum, Judentum und Islam sind misanthropische Religionen. Dahingehend sind wir uns aber einig?

Gysi

Entspricht das nicht der Frage was zuerst war, das Huhn oder das Ei?

Gehe ich von einer Welt ohne Gott aus, an die der Atheist doch glaubt, haben unsere Vorfahren diesen misanthropischen Gott bzw. diese misanthropischen Religionen erfunden.
Also stand die misanthropische Weltanschauung VOR den von dir angeprangerten Reiligionen und entspricht einfach der Natur des Menschen.

Gehe ich aber von einer Welt mit Gott aus, im speziellen Fall den Gott der Bibel, dann entspricht dieses Weltbild der Wahrheit und der Atheist ist im Irrtum.

Wie man es dreht und wendet, es bleibt im Endeffekt gleich.

 

[Gysi]

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Entspricht das nicht der Frage was zuerst war, das Huhn oder das Ei?

Gehe ich von einer Welt ohne Gott aus, an die der Atheist doch glaubt, haben unsere Vorfahren diesen misanthropischen Gott bzw. diese misanthropischen Religionen erfunden.
Also stand die misanthropische Weltanschauung VOR den von dir angeprangerten Reiligionen und entspricht einfach der Natur des Menschen.

Gehe ich aber von einer Welt mit Gott aus, im speziellen Fall den Gott der Bibel, dann entspricht dieses Weltbild der Wahrheit und der Atheist ist im Irrtum.

Wie man es dreht und wendet, es bleibt im Endeffekt gleich.

Also, das verstehe ich nicht. Es waren misanthropische Menschen, die den meisanthropischen Gott erfunden hatten - oder aufgrund ihres Erkenntnismangels - erfinden mussten, das ist richtig.
Gibt es diesen Gott doch, dann wäre der Atheist im Irrtum - na klar! Aber der Gläubige ist im Irrtum! Eine Welt ohne oder mit Gott - das ist doch nicht gleich! Lüge, Irrtum oder Erkenntnis - das ist doch nicht gleich!

Gysi

 

[psbvbn1]

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hallo, gysi!

ich hätte dich auch eher so eingeschätzt, dass du ein anhänger marxens bist, deshalb ja der vergleich mit dem anfang der ideologien von jesus und marx, und nicht von petrus und lenin.

ich stimme dir zu, dass religionen aus einer zeit stammen, wo die menschheit noch in den anfängen steckte, (wo wir bis heute nicht heraus sind).
allerdings ist es nicht die aufgabe der menschen, ihre kulturen zu pflegen und mindestens zu ehren, und nicht einfach zu behaupten, die religionen brauche man nicht? denn würde ich sagen, goodbye geschichtsforschung, auf wiedersehen, frau literatur und herr kunst!
das soll nicht heißen, dass ich überholte traditionen so stehen lassen möchte, nein im gegenteil ich möchte die tradition des vergessens und verneinens brechen.
marx hat ja dazu mal einen sehr interessanten satz gesagt, den ich bis heute nicht ganz verstehe: "der kapitalismus bricht mit den Traditionen. er entwurzelt die menschen". das macht die sozialistische ideologie auch. ist sie also nur ein produkt des kapitalismus in einer mittleren phase? auch die 68-er haben mit traditionen gebrochen, obwohl sie den kapitalismus bekämpften!

 

[joan05]

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Also, das verstehe ich nicht. Es waren misanthropische Menschen, die den meisanthropischen Gott erfunden hatten - oder aufgrund ihres Erkenntnismangels - erfinden mussten, das ist richtig.
Gibt es diesen Gott doch, dann wäre der Atheist im Irrtum - na klar! Aber der Gläubige ist im Irrtum! Eine Welt ohne oder mit Gott - das ist doch nicht gleich! Lüge, Irrtum oder Erkenntnis - das ist doch nicht gleich!

Gysi

Die Welt selber ist natürlich gleich, es gibt ja nur die eine...

Lüge, Irrtum und Erkenntnis gibt es ob es nun einen Gott gibt oder nicht.
Gibt es ihn nicht, haben die Menschen ihn selbst erfunden, dann liegt das Problem eben in den Menschen selbst, in der Natur des Menschen.

Wir, die Welt und die Menschen, sind wie wir eben sind.
Ob wir von einem Gott erschaffen wurden oder aus einem Urknall stammen, wir sind so wie wir sind.

Nicht die Religion prägt uns, sondern wir formen die Religion, unabhängig davon ob es Gott gibt oder nicht.

 

[Gysi]

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allerdings ist es nicht die aufgabe der menschen, ihre kulturen zu pflegen und mindestens zu ehren, und nicht einfach zu behaupten, die religionen brauche man nicht?

Nein, Religionen brauchen wir nicht. Sie sind die Form der Erkenntnissuche, bevor sich die Wissenschaft durchgesetzt hatte. Jetzt kannst du für dich entscheiden, welches System die bessere Erkenntnissuche vertritt: die Religion oder die Wissenschaft?

marx hat ja dazu mal einen sehr interessanten satz gesagt, den ich bis heute nicht ganz verstehe: "der kapitalismus bricht mit den Traditionen. er entwurzelt die menschen".

Er sagte damit, dass der Kapitalismus die Bodenständigkeit, das Gewöhnliche, die Heimat, die Familie zerstört. Das war irgendwie sehr rückwärts gedacht => den Verlust von alten Traditionen betrauernd. Auf der anderen Seite wies er den Weg in die Zukunft: Sozialismus, Kommunisnus. Ich habe den Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus nie verstanden. Aber ich habe verstanden, dass Marx mit Kommunismus ( der Herrschaft des Volkes) das Gegenteil von Kapitalismus (der Herrschaft Einzelner) meinte. Ich glaube, dass er mit den Demokratien, die sich in der Welt nach ihm entwickelt haben, sehr einverstanden gewesen wäre. Entwicklungsbedarf würde er immer noch sehen: von der Bestimmung der Kapitalverwertungsinteressen in die Produktionsbestimmung der Konsumbedürfnisse, den Bedürfnissen, für die die Wirtschaft und die Produktion nun wirklich auf der Welt geschieht!

Gysi

 

[psbvbn1]

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Nein, Religionen brauchen wir nicht. Sie sind die Form der Erkenntnissuche, bevor sich die Wissenschaft durchgesetzt hatte. Jetzt kannst du für dich entscheiden, welches System die bessere Erkenntnissuche vertritt: die Religion oder die Wissenschaft?

Gysi

hallo, gysi!

das ist sehr gefährliches kanalrattendenken (fiel mir gerade so ein, nicht persönlich gemeint). auch die müssen sich für eine richtung entscheiden oder sie kommen nie da raus. ich meine, es gibt dabei immer noch einen seitenabzweig., wohin man auch noch entwischen kann. es ist eine typischer fall von schwarz-weiß-denken, das heute in der komplizierten, global vernetzten welt eines der hauptursachen für konflikte ist. es gibt wie auch schon andere schreiber hier im DF angemerkt haben, eine naturwissenschaft, die gott mit einschließt. es gibt sogar eine wissenschaft über unsern umgang mit ihnen, sie nennt sich glaube ich, theologie!
ich sehe das wie beim welle-teilchen-dualismus bei materie:
zwei modelle, sehr gut geeignet verschiedene eigenschaften zu beschreiben, aber man braucht beide, um alle zu erklären. so ist das auch bei religion und den wissenschaften. sicher für die erkenntnis von naturprozessen ist die physik und co. brauchbarer. aber für das erkennen von uns, unserer kultur und unserem ich ist das sich-gedanken-machen über gott besser geeignet.

 

[Gysi]

hallo, gysi!

das ist sehr gefährliches kanalrattendenken (fiel mir gerade so ein, nicht persönlich gemeint). auch die müssen sich für eine richtung entscheiden oder sie kommen nie da raus.

Ich meinte die METHODE der Erkenntnissuche: Alles schlucken, was dir unter schlimmster Strafandrohung (bei Zweifel) vorgesetzt wird - oder in einem Prozess von These - Antithese (Glauben - Zweifeln) zu gefestigten Erkenntnissen kommen. Die Wissenschaft kann auch die Religion thematisieren. Sie stellt nur unangenehme Fragen...

Das mit dem Kanalrattendenken ist aber wirklich ein ungeschickt gewähltes Argument...

Gysi

 

[psbvbn1]

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Das mit dem Kanalrattendenken ist aber wirklich ein ungeschickt gewähltes Argument...

Gysi

hallo, gysi!

wie gefiele dir schachbrettdenken? man sollte nicht nur in schwarz oder weiß denken, sondern ruhig mal die farben mischen!

 

[joan05]

AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Ich meinte die METHODE der Erkenntnissuche: Alles schlucken, was dir unter schlimmster Strafandrohung (bei Zweifel) vorgesetzt wird - oder in einem Prozess von These - Antithese (Glauben - Zweifeln) zu gefestigten Erkenntnissen kommen. Die Wissenschaft kann auch die Religion thematisieren. Sie stellt nur unangenehme Fragen...

Das mit dem Kanalrattendenken ist aber wirklich ein ungeschickt gewähltes Argument...

Gysi

Hallo Gysi,

DU bist aber doch nicht mehr in eine Zeit schlimmster Strafandrohungen hingeboren.
Die gibt es doch schon lange nicht mehr.

Und was Wissenschaften angeht sage ich immer, die sind heute nicht anders als früher der Klerus.

Es wird gerade in den Wissenschaften heute so viel Schindluder getrieben, und der Nichtwissenschaftler soll nur alles brav schlucken.

Das fängt doch schon beim Urknall an.

Ein absolutes Nichts hätte WIE geknallt?

Joan

 

[Gysi]

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DU bist aber doch nicht mehr in eine Zeit schlimmster Strafandrohungen hingeboren. Die gibt es doch schon lange nicht mehr.

In der Bibel stehen sie noch. Wenn es die Strafandrohungen nicht mehr gibt, warum wurde die Bibel dann nicht korrigiert? Daraus würde dann bei vielen gewiss die Frage folgen, warum man die Schwarte nicht ganz abschafft...

Und was Wissenschaften angeht sage ich immer, die sind heute nicht anders als früher der Klerus.
Es wird gerade in den Wissenschaften heute so viel Schindluder getrieben, und der Nichtwissenschaftler soll nur alles brav schlucken.

Nein, soll er nicht. Und JEDE Theorie unterliegt der Kritik seiner Gegner. Es gehört zum Wesen der Wissenschaft, Theorien nach Möglichkeit zu widerlegen. Das unterscheidet sie grundlegend vom Klerus - und vom dem des Mittelalters sowieso!

Das fängt doch schon beim Urknall an.
Ein absolutes Nichts hätte WIE geknallt?

Bummm!

Gysi