S
sartchi
Guest
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum
Belair57,
kann deinen Eindruck nachvollziehen, möchte aber hierzu vermerken:
erstens besteht zwischen Kultur/Brauchtum und Religion eine Wechselwirkung, manchmalmehr, manchmal weniger
zweitens: wir haben es im heutigen Europa in den letzten dreißig Jahren eine riesige Umwandlung geschafft. Aber wenn ich jetzt an das Österreich bis
in die späten 70/Anfang 80-iger Jahre hindenke und mich erinnere, dann, ja dann sieht es schon etwas anders aus. Und in Österreich in den 50-iger, 60-iger und ersten 70-iger Jahren noch ganz, ganz anders.
Was ich ebenfalls bedauerlich bei dieser Diskussion finde:
die meisten negieren das Brauchtum ihr eigenen Heimat oder sehen es nur mehr ktischig verbrämt wie bei gewissen Volksveranstaltungen, vergessen, dass vor erst einigen Jahrzehnten auch bei uns noch sehr, sehr viel anders war.
Und ja Belair57, leider hatte das Christentum einen verheerenden Einfluss auf viel viel Menschen, vor allem Frauen, christl. Nächstenliebe wurde nur vereinzelt dargebracht und von Wissenschaft mag ich gar nicht reden.
Was ich meine ist: nicht mit dem Finger auf andere Religionen zeigen. Zuerst mal wissen, wie es bei uns in den verschiedenen Ländern aussah - es war auch teilweise unterschiedlich, vor allem auch auf dem Land und in den Städten und da wieder Großstädte und Kleinstädte (ich weiß sehr wohl, wovon ich da rede, komme ich doch aus einer Stadt mit etwa 280 000 Einwohnern und bin darin aufgewachsen!). Im Italien der 60/Anfang 70-iger Jahre gab es noch Ehrenmorde und Blutrache - hat aber auch mit Religion nur bedingt zu tun: das heißt: es wurde - wie auch in anderen Religionen - der Religion untergeschoben: Frauen, Mädchen usw. Jungfrau, Betrug etc.
Männer, wenn sie ihre Frauen betrogen, das war ja "nur ein Ehrendelikt", Frauen, schon allein ein geäußerter Verdacht reichte aus, sie mit Verfehmung zu belegen. Sie wurden von der Gesellschaft ausgegrenzt, geächtet und oftmals eben von ihren Familien/Gatten/Väter/Brüder ermordet.
In der Kirche waren Männlein und Weiblein strikte getrennt. Verheiratete Frauen durften ohne Kopfbedeckung sich nicht blicken lassen, wenn sie außer Haus gingen, dies hielt sich sehr, sehr lange in ländlichen Gegenden.
Und von Evangelischen in einem Österreich der 60-iger Jahre will ich gar nicht reden - und von Müttern, die uneheliche Kinder bis in die 70-iger Jahre "sich getraut hatten" (ja, lies dies bitte wirklich so) auf die Welt zu bringen, nun, wie mit den Fingern auf die gezeigt wurde, wobei dann der religiöse Aspekt bei Wahlen noch hinzu kommt, der in ländlichen Gegenden sehr wohl einen absolut direkten Einfluss hatte.
Es gibt gute Literatur, die sehr viel auch beschreibt, wie es bei uns in Europa war, und gar nicht so lange her.
So sah dies aus. In Europa.
Aber bitte: nicht die Hand und Finger ausstrecken und auf andere zeigen.
Zuerst mal wissen, wie war es bei uns. Welche Verflechtungen (gab es massenhaft mit Religion! Wie könnte es auch anders sein?) waren vorhanden.
Bitte auch nicht zu vergessen: der kirchliche Machtanspruch eines Vatikans ist auch heute nicht "christlich" motiviert.
Dazu gibt es auch gute Literatur, die sehr sachlich geschrieben ist. Und Kirchensteuer die in Deutschland und Österreich direkt "eingetrieben" wird stammt aus der Hitlerzeit.
Soviel zur Diskussion, die auf keiner guten Grundlage steht, da immer nur mit dem Finger auf eine Milliardengruppe gezigt wird, nicht differenziert wird und vor allem viele auch desinteressiert sind mehr über andere Kulturen wissen zu wollen.
Ich würde weder Indien mit China noch Japan vergleichen. Zum Beispiel.
sartchi
S.g. Sartchi.
Da hast du 100% recht, man muss zwischen Kultur und Religion differenzieren. Und jetzt kommt wie erwartet mein: Aber ist es nicht so dass Religion die umgebende Kultur erheblich beeinflusst ?
Und ich habe den Eindruck dass der Islam in seinen ihm umgebenden Kulturen mehr Einfluss ausübt, als das Christentum in seinen umgebenden Kulturen.
Inwieweit der Islam in diesen Kulturen oder die Kulturen selbst für gewisse Missstände verantwortlich sind, ist eine weitere schwierige Diskussion.
L.G. Belair57
Belair57,
kann deinen Eindruck nachvollziehen, möchte aber hierzu vermerken:
erstens besteht zwischen Kultur/Brauchtum und Religion eine Wechselwirkung, manchmalmehr, manchmal weniger
zweitens: wir haben es im heutigen Europa in den letzten dreißig Jahren eine riesige Umwandlung geschafft. Aber wenn ich jetzt an das Österreich bis
in die späten 70/Anfang 80-iger Jahre hindenke und mich erinnere, dann, ja dann sieht es schon etwas anders aus. Und in Österreich in den 50-iger, 60-iger und ersten 70-iger Jahren noch ganz, ganz anders.
Was ich ebenfalls bedauerlich bei dieser Diskussion finde:
die meisten negieren das Brauchtum ihr eigenen Heimat oder sehen es nur mehr ktischig verbrämt wie bei gewissen Volksveranstaltungen, vergessen, dass vor erst einigen Jahrzehnten auch bei uns noch sehr, sehr viel anders war.
Und ja Belair57, leider hatte das Christentum einen verheerenden Einfluss auf viel viel Menschen, vor allem Frauen, christl. Nächstenliebe wurde nur vereinzelt dargebracht und von Wissenschaft mag ich gar nicht reden.
Was ich meine ist: nicht mit dem Finger auf andere Religionen zeigen. Zuerst mal wissen, wie es bei uns in den verschiedenen Ländern aussah - es war auch teilweise unterschiedlich, vor allem auch auf dem Land und in den Städten und da wieder Großstädte und Kleinstädte (ich weiß sehr wohl, wovon ich da rede, komme ich doch aus einer Stadt mit etwa 280 000 Einwohnern und bin darin aufgewachsen!). Im Italien der 60/Anfang 70-iger Jahre gab es noch Ehrenmorde und Blutrache - hat aber auch mit Religion nur bedingt zu tun: das heißt: es wurde - wie auch in anderen Religionen - der Religion untergeschoben: Frauen, Mädchen usw. Jungfrau, Betrug etc.
Männer, wenn sie ihre Frauen betrogen, das war ja "nur ein Ehrendelikt", Frauen, schon allein ein geäußerter Verdacht reichte aus, sie mit Verfehmung zu belegen. Sie wurden von der Gesellschaft ausgegrenzt, geächtet und oftmals eben von ihren Familien/Gatten/Väter/Brüder ermordet.
In der Kirche waren Männlein und Weiblein strikte getrennt. Verheiratete Frauen durften ohne Kopfbedeckung sich nicht blicken lassen, wenn sie außer Haus gingen, dies hielt sich sehr, sehr lange in ländlichen Gegenden.
Und von Evangelischen in einem Österreich der 60-iger Jahre will ich gar nicht reden - und von Müttern, die uneheliche Kinder bis in die 70-iger Jahre "sich getraut hatten" (ja, lies dies bitte wirklich so) auf die Welt zu bringen, nun, wie mit den Fingern auf die gezeigt wurde, wobei dann der religiöse Aspekt bei Wahlen noch hinzu kommt, der in ländlichen Gegenden sehr wohl einen absolut direkten Einfluss hatte.
Es gibt gute Literatur, die sehr viel auch beschreibt, wie es bei uns in Europa war, und gar nicht so lange her.
So sah dies aus. In Europa.
Aber bitte: nicht die Hand und Finger ausstrecken und auf andere zeigen.
Zuerst mal wissen, wie war es bei uns. Welche Verflechtungen (gab es massenhaft mit Religion! Wie könnte es auch anders sein?) waren vorhanden.
Bitte auch nicht zu vergessen: der kirchliche Machtanspruch eines Vatikans ist auch heute nicht "christlich" motiviert.
Dazu gibt es auch gute Literatur, die sehr sachlich geschrieben ist. Und Kirchensteuer die in Deutschland und Österreich direkt "eingetrieben" wird stammt aus der Hitlerzeit.
Soviel zur Diskussion, die auf keiner guten Grundlage steht, da immer nur mit dem Finger auf eine Milliardengruppe gezigt wird, nicht differenziert wird und vor allem viele auch desinteressiert sind mehr über andere Kulturen wissen zu wollen.
Ich würde weder Indien mit China noch Japan vergleichen. Zum Beispiel.
sartchi
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