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Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Ich habe zum Thema Sharia gesagt, es würden Moslems oft FÜR eine Sharia plädieren, freiwillig, als das für sie allein gültige Gesetz.
In einem solchen Fall neigt aber unsere "freie" Welt dazu, ihnen dieses Recht und somit auch die demokratische Wahl für diese Lebensweise einfach abzusprechen.
Eine "Freiheit" sehe ich in einer solchen Vorgehensweise nicht.

Freiheit kann es auch in einem freiheitlichen Staat nicht unbegrenzt geben. die Entscheidung, welches Gesetz gilt, bestimmt sich nun mal zum einen nach dem Wertesystem generell (Grundgesetz) und im besonderen (Gesetze in diesem Rahmen, die letztlich durch Wahlen entschieden werden).

Was hier für unser Empfinden zweifelhaft wirkt ist die Tatsache, dass damit eben Religion und Staat NICHT getrennt werden.

Wieso das nicht? Der Staat läßt die Religionsausübung zu, soweit das mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Etwaige Divergenzen müssen nun mal zu Lasten der Religion gehen. Der Staat ist verbindlich, nicht die Religion. Ich gebe allerdings zu, das kann zu schwierigen kaum lösbaren Problemen führen, insbesondere in einer Diktatur (siehe Radbruch-thread)

Die Welt ist allerdings rund, und es gibt genug Gegenden, in der man diese Sharia sehr wohl will.

Läßt sich schlecht ändern, ob ich da aber gerne leben möchte, würde ich eher bezweifeln. Offenbar wollen es viele Moslems aber auch nicht...

Da die Sharia eine Gesetzesvorlage ist, KANN man da Staat und Kirche nicht trennen. Deswegen gilt Sharia auch nicht für in diesen Gebieten lebende Ungläubige.
Kein Christ, der in einer unter Sharia verwalteten Gegend lebt, wird nach der Sharia verurteilt.

Ich lerne gern dazu. Allerdings düfte es in vielen islamischen Staaten für einen Christen nicht besonders angenehm sein, seine Religion auszuüben.

Es ist ein völlig anderes, uns fremdes Lebenskonzept, das ebenso wie das unsere seine Stärken und Schwächen hat.
Es gibt kein für JEDEN günstiges System.

Stimmt. Aber es lebt auch nicht JEDER für sich ALLEIN.

Dass WIR nicht akzeptieren können, dass es auch Menschen gibt, die einfach die Welt anders sehen, zeugt nicht von "Freiheit", sondern von Engstirnigkeit.

Falsch. Es zeugt von Einsicht in eine gesellschaftliche Realität. Und zwar eine solche, die bis vor kurzem auch bei UNS keine Selbstverständlichkeit war, so daß wir uns hüten sollten, gerade an diesem Ast zu sägen, auf dem wir sitzen.

Gerade deswegen wäre es ja wichtig, zu überdenken, wie man selber denkt, warum man urteilt wie man urteilt.

Einfach zu meinen, man selber hätte recht, weil der andere selbstverständlich unrecht hat, ist zu billig.

Ja, darüber muß in der Tat nachgedacht werden. Ich gebe zu, auch mir würde es schwerfallen, in einem muslimischen Land zu leben, selbst wenn ich die Einsicht hätte, daß ich mich dort anpassen müßte. Du mußt aber auch Deinerseits verstehen, daß die hier Lebenden genau aus diesem Grund bzw,. dieser fiktiven Vorstellung nicht in ihrem "eigenen" Land vor gerade dem Problem stehen mögen. Damit meine ich keine widerlichen Nazis (die verdienen keinerlei Schutz), sondern Leute, denen an unserem Wertesystem gelegen ist. Gerade aus Sicht des sehr stolzen Islam sollte es nicht verwunderlich sein, wenn auch andere Menschen zu ihren Überzeugungen stehen.

Eins müssen wir uns schon eingestehen, auch wenn dies keiner zugeben will: Die Bambi-Vorstellung, alles könne zu jeder Zeit und in jedem Fall gleichberechtigt nebeneinanderstehen, ist sicher so nicht zu verwirklichen, sie ist Ziel, aber nicht unbedingt Realität. Am Ende muß die Gesellschaftsform darüber entscheiden. Und die ist - Gott sei Dank - demokratisch und liberal. Dadurch läßt sich aber zumindest der Zustand optimieren. Je radikaler die Vorstellung der jeweiligen Gruppe, desto größer der Zustand ihrer "Benachteiligung". Sie wird aber gerade dadurch auch soweit wie möglich geschützt. Nicht perfekt, aber besser als umgekehrt, oder?

Gruß
Zwetsche
 
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AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Zwetsche,

Alles was du sagst geht an dem vorbei, worum es mir geht.

Es geht nicht darum, ob DU in einem von Sharia regierten Land leben wollen würdest, sondern wie du denken würdest, wärst du dort aufgewachsen.

DANN wäre dir diese Lebensweise vertraut, DANN würdest du an seine Richtigkeit glauben, DANN wäre dir die westliche Lebensweise fremd und unverständlich.

Meiner Erfahrung nach stimmt es nicht, dass Andersgläubige in islamischen Ländern benachteiligt werden. Wenn es zu Benachteiligungen kommt, liegt das nicht am Islam, sondern an anderen Faktoren, die die Fremdenfeindlichkeit ja auch hier bestimmen.
Oder meinst du, dass es hier keine Benachteiligung Fremder, Andersgläubiger gibt?

Ist etwa Fremdenfeindlichkeit christliches Gedankengut?

Man muss trennen zwischen rein menschlichen Verhaltensweisen und religiös bedingten Verhaltensweisen.

Übrigens:

Anpassung wird hier von einwandernden Moslems in viel stärkerem Maß verlangt als von Christen, die sich in islamischen Ländern niederlassen.
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Ich habe zum Thema Sharia gesagt, es würden Moslems oft FÜR eine Sharia plädieren, freiwillig, als das für sie allein gültige Gesetz.

In einem solchen Fall neigt aber unsere "freie" Welt dazu, ihnen dieses Recht und somit auch die demokratische Wahl für diese Lebensweise einfach abzusprechen.

S.g. Joan05.

Als du bist überzeugt dass, z.B. Mädchen die in Afghanistan, Iran, Irak, Pakistan, Saudi Arabien u.s.w. aufwachsen, dort alle das recht auf demokratische Wahl ihrer Lebensweise besitzen ???

Tut mir Leid, mir fehlt "Allah/Gott sei dank" die Einsicht solche Aussagen zu akzeptieren.


"Wenn ein einzelner Mensch schwachsinnig handelt nennt man ihn Geisteskrank.
Wenn millionen Menschen schwachsinnig handeln nennt man das Kultur/Religion, und sollte deshalb akzeptiert werden ?"

L.G. Belair57
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Zwetsche

du warst sicherlich nie in einem Land, wo die islamische Religion vorherrschend ist.
Ich schon. Ich und zwar als Frau.
Deshalb finde ich
erstens: dieses viele Abhandeln von völlig unterschiedlichen Staaten, die man jetzt fein säuberlich in einen Topf wirft und umrührt furchtbar -

ich würde auch nicht unbedingt mit einem Einwohner aus einem anderen westlichen Land einfach in einen Topf geworfen werden und mich Behauptungen ausgesetzt sehen, die nicht stimmen;

weiters:
es gibt Länder, eben wo islam. Religion vorherrschend ist, wo Frauen einen sehr hohen akademischen Anteil haben - mehr als in deutschen und österr. Breiten -
weiters: auch in akad. Berufen tätig sind und gleich geschätzt und bezahlt werden wie ihre männlichen Kollegen zum Unterschied in unseren deutschen/österreichischen Bereichen, wo es wie z.b. in Österreich noch "Frauenquoten" geben muss ...
weiters: im Privatleben hoch geschätzte Menschen sind die keinerlei Minderwertigkeitskomplexe aufweisen.

Im Gegensatz zu den westl. Frauen, die mit ihrem Körperkult vergangene fast zwei Jahrtausende aufholen, haben es Frauen im Islam leichter: ihnen wurde nie eine Doktrin aufgezwungen, die sie als Frauen minderwertig betrachten ließ. Diese Frauen sind stolz, Frauen zu sein.
Und von daher sind sie auch in sehr vielen Bereichen tätig: von Schuldirektorinnen, bis zu Professorinnen an Unis, usw.

Und was Infos anbelangt: fundiert und gute Infos - wie ich bereits schrieb - bekommt man über Infos von Fachleuten an Unis.

sartchi
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Zwei Bücher möchte ich Euch hier empfehlen.

Ich klage an – das Buch von Ayaan Hirsi Ali spricht bezüglich der Thematik dieses Threads, eine sehr deutliche Sprache.

Als der niederländische Regisseur Theo van Gogh ermordet wurde (Nov. 2004), sollte eigentlich die Drehbuchautorin (Titel des Drehbuchs: "Submission"), sterben. Denn sie prangert in ihrem Drehbuch eben die Unterdrückung der muslimischen Frauen an.

Nach einer Zeit in der sie sich in den USA in Sicherheit bringen musste, kehrte sie dann 2005 in den Niederlanden zurück und schreib ihr Buch "Ich klage an".
Es ist eine Sammlung von Interviews und Reden, in denen die Autorin dokumentiert, dass der Hauptgrund des Scheiterns der Integration, die Frauenfeindlichkeit der Religion und der Kultur des Islams in seiner fundamentalistischen Prägung ist.

Ein zweites Buch das ich unbedingt empfehlen möchte, ist "Die fremde Braut" von Necla Kelek, deutsche Soziologin türkischer Abstammung.

Eine Realität die sich tausendfach hier bei uns abspielt und die wir nur so am Rande wahrnehmen, ist die Tatsache, dass tausende türkischer Frauen jedes Jahr nach Deutschland gebracht werden und zu den vorab beschlossenen Eheschließungen, gegen ihren Willen gezwungen werden.

Wo bleiben da die demokratischen Grundrechte unseres Landes? Sie werden schlicht und ergreifend außer Kraft gesetzt, ersetzt durch archaische, frauenfeindliche Rituale.
Gleicht das nicht eher einer modernen Form des Sklavenhandels?

Und so sollte auch die freie Entfaltung einer Kultur hierzulande ihre Grenzen haben: da wo Menschenrechte verletzt werden.

Ich persönlich glaube eher dem was gut dokumentiert von Necla Kelek und auch Ayaan Hirsi Ali berichtet wird, als manchen Beiträgen in diesem Thread, die bei mir persönlich hauptsächlich Mistrauen erwecken.
Geschrieben von weiblicher Hand, sind sie zutiefst frauenfeindlich.
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Zwei Bücher möchte ich Euch hier empfehlen.

Ich klage an – das Buch von Ayaan Hirsi Ali spricht bezüglich der Thematik dieses Threads, eine sehr deutliche Sprache.

Als der niederländische Regisseur Theo van Gogh ermordet wurde (Nov. 2004), sollte eigentlich die Drehbuchautorin (Titel des Drehbuchs: "Submission"), sterben. Denn sie prangert in ihrem Drehbuch eben die Unterdrückung der muslimischen Frauen an.

Nach einer Zeit in der sie sich in den USA in Sicherheit bringen musste, kehrte sie dann 2005 in den Niederlanden zurück und schreib ihr Buch "Ich klage an".
Es ist eine Sammlung von Interviews und Reden, in denen die Autorin dokumentiert, dass der Hauptgrund des Scheiterns der Integration, die Frauenfeindlichkeit der Religion und der Kultur des Islams in seiner fundamentalistischen Prägung ist.

Ein zweites Buch das ich unbedingt empfehlen möchte, ist "Die fremde Braut" von Necla Kelek, deutsche Soziologin türkischer Abstammung.

Eine Realität die sich tausendfach hier bei uns abspielt und die wir nur so am Rande wahrnehmen, ist die Tatsache, dass tausende türkischer Frauen jedes Jahr nach Deutschland gebracht werden und zu den vorab beschlossenen Eheschließungen, gegen ihren Willen gezwungen werden.

Wo bleiben da die demokratischen Grundrechte unseres Landes? Sie werden schlicht und ergreifend außer Kraft gesetzt, ersetzt durch archaische, frauenfeindliche Rituale.
Gleicht das nicht eher einer modernen Form des Sklavenhandels?

Und so sollte auch die freie Entfaltung einer Kultur hierzulande ihre Grenzen haben: da wo Menschenrechte verletzt werden.

Ich persönlich glaube eher dem was gut dokumentiert von Necla Kelek und auch Ayaan Hirsi Ali berichtet wird, als manchen Beiträgen in diesem Thread, die bei mir persönlich hauptsächlich Mistrauen erwecken.
Geschrieben von weiblicher Hand, sind sie zutiefst frauenfeindlich.

Hey Miriam, Du hast da genau die richtigen Autorinnen genannt - aber meinst Du nicht, dass Du jetzt erst recht ein empörtes Aufheulen der getroffenen ... erleben wirst?
Wir könnten ja Wetten annehmen :D (Ja ich weiß, ich bin schlecht...)

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hey Miriam, Du hast da genau die richtigen Autorinnen genannt - aber meinst Du nicht, dass Du jetzt erst recht ein empörtes Aufheulen der getroffenen ... erleben wirst?
Wir könnten ja Wetten annehmen :D (Ja ich weiß, ich bin schlecht...)

LG, pispezi :zauberer2

Pispezi, du mogelst. Denn wenn deine Wette so formuliert sein soll wie es nun logisch erscheint, hast du die Wette schon längst gewonnen.

À propos: auf was hatten wir gewettet, also welcher wäre der von dir gewonnene Preis?
Ich weiß es, ich weiß es - aber wenn ich es nun sage, dann bin ich ganz ganz schlecht...:schnt:
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hey Miriam, Du hast da genau die richtigen Autorinnen genannt - aber meinst Du nicht, dass Du jetzt erst recht ein empörtes Aufheulen der getroffenen ... erleben wirst?
Wir könnten ja Wetten annehmen :D (Ja ich weiß, ich bin schlecht...)

LG, pispezi :zauberer2

Nachtrag: Einen etwas älteren aber hervorragenden Essay zur Thematik "Orient" vs. "Okzident", um es mal neutral auszudrücken, gibt es hier:

http://www.zeit.de/2004/39/ressentiment?page=1

Lesetipp gefunden bei www.achgut.com!

LG, pispezi:zauberer2
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Pispezi, du mogelst. Denn wenn deine Wette so formuliert sein soll wie es nun logisch erscheint, hast du die Wette schon längst gewonnen.

À propos: auf was hatten wir gewettet, also welcher wäre der von dir gewonnene Preis?
Ich weiß es, ich weiß es - aber wenn ich es nun sage, dann bin ich ganz ganz schlecht...:schnt:

Aber Miriam! Wir wissen doch, wie schlecht Du bist!
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs weiter ungeniert." :haare:

:D

LG, pispezi:zauberer2
 
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Aber Miriam! Wir wissen doch, wie schlecht Du bist!
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs weiter ungeniert." :haare:

:D

LG, pispezi:zauberer2

Richtig!

clown.gif

Ooooh, sind wir etwa vom Thema abgekommen?
 
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