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Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hallo Belair, ja besonders optimistsich kann man nicht sein...
Aber jeder der wenigstens ein bischen mehr WISSEN will über diese (und andere wichtige!) Fragen, kann ja ab und zu hier nachsehen:

www.achgut.com

LG, pispezi:zauberer2
 
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AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hallo pispezi, hallo Matrus.

@pispezi

Und was ist mit einigen Atheisten? Wie glaubst du fühlt sich ein Gläubiger, der von Onfray oder Dawkins als dumm dargestellt wird? (Dawkins ist ja mittlerweile bekannt, Onfray ein angesehener französischer Philosoph, der bezüglich der Religion einen ähnlichen Standpunkt wie Dawkins vertritt.)

Ich spreche nicht von KRITIK, Kritik ist vollkommen in Ordnung, ich spreche von der arroganten Überheblichkeit, wie sie im "Gotteswahn" vorkommt.

Auch das ist eine Form von Intoleranz.

Falls du jetzt denkst, "Typisch die Religiösen, können keine Kritik vertragen und wollen Freidenkern den Mund verbieten." Ich denke gar nicht daran, Dawkins den Mund zu verbieten, ich unterstütze auch keinen "Gotteslästerparagraphen und keinen Kreationismus an Schulen.

Aber ich fühle mich durch Dawkins Hohn in meinen Gefühlen verletzt, denn Religion ist ein Gefühl.

Ich fühle die Existenz eines Gottes und wenn sich deswegen jemand über mich lustig macht, dann habe ich ein Recht sauer zu sein.

Was den Islam betrifft, so sehe ich es mittlerweile fast ähnlich. Die Unantastbarkeit des Korans ist in der Tat ein Problem und wirft diese religion zurück. Doch ich bleibe dabei, dass wir dieses Problem nicht mit unserer westlichen Überheblichkeit lösen. Dieses Problem kann nur aus dem Islam heraus gelöst werden.

Ich habe trotz allem keine Angst vor einer "Islamisierung" unserer Länder. Wir haben zwar eine eindeutig zu passive Haltung gegenüber gewissen Dingen, doch von dem größten Teil der hier lebenden Muslime geht keine Gefahr aus. Das muss bei aller Negativberichterstattung auch einmal erwähnt werden.

@ Matrus:
Aha, meine Mündigkeit ist also labiler, weil ich an Gott glaube und mein Glaube ausgenutzt werden kann?!

Ich stehe auch auf brunette Frauen. Ist meine Mündigkeit jetzt noch labiler, weil eine Brunette meine Bewunderung ausnutzen kann?

Es gibt Atheisten, die finden Dawkins unheimlich toll und rezitieren ständig aus seinem Buch- einem Buch, in dem der Verfasser allen Ernstes behauptet Gandhi, der auf dem Weg zu einem Gebet erschossen wurde, das er in der Öffentlichkeit beten wollte, sei selbst Atheist gewesen. DAS ist jetzt ein Paradebeispiel von Mündigkeit?

Wir alle haben eine bestimmte Sicht auf die Welt, und unser aller Weltbild hat Schwachpunkte, die ein geschickter Demagoge ausnutzen kann. Ich glaube nicht, dass ein Atheist mehr davor gefeit ist, verlockt zu werden. Vielleicht wird er auf keinen Guru hereinfallen, aber auch jenseits der Religion gibt es Kräfte, die unsere Mündigkeit untergraben wollen. Hitler und Stalin, den schlimmsten aller Verführern sind jedenfalls nicht nur die Religiösen hinterhergelaufen.

Viele Grüße,
Sunnyboy
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Aber ich fühle mich durch Dawkins Hohn in meinen Gefühlen verletzt, denn Religion ist ein Gefühl.

Ich fühle die Existenz eines Gottes und wenn sich deswegen jemand über mich lustig macht, dann habe ich ein Recht sauer zu sein.

Ich spüre alles, nur Gott nicht. Daraus wird mir der Vorwurf gemacht, ich sei gefühllos. Das verletzt mich in meinen Gefühlen.

Zusätzlich werde ich als Atheist mit einem kompletten Trottel wie Dawkins in einen Topf geworfen. Das verletzt meine Gefühle doppelt. Dawkins ist kein Atheist, sondern der spürt gar nichts. Überhaupt gar nichts. Und er schließt daraus (das ist das absolut Trottelhafte), dass niemand etwas spürt.

lg Frankie
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hallo Frankie.

Gerade in weltanschaulichen Fragen hat KEINER das Recht, anderen einen Vorwurf zu machen (es sei denn, jemand beeinträchtigt mit seinem Weltbild und den Handlungen, die er davon ableitet das Leben anderer, wie die von pispezi beschriebenen Dinge wie Beschneidung etc.- also physische und psychische Gewalt.)

Wer das tut, der handelt genauso, der anderen einen schlechten Geschmack unterstellt, weil sie nicht alle in seinen Partner verliebt sind.

Was Dawkins angeht: Ich persönlich habe hier vorsichtig von EINIGEN Atheisten gesprochen. Ich halte Atheisten nicht für eine so homogene Gruppe wie die Christen oder Muslime, da Atheismus die Existenz eines Gottes verneint, aber keine eigene Lehre darstellt. Atheismus nach heutigem Verständnis ist lediglich die Vedneinung einer Weltanschauung, keine Weltanschauung an sich.

Deswegen finde ich, das eigentlich Trottelhafte an Dawknis ist, dass er zu einer Bewegung spricht, die gar nicht in einer solch homogenen Form, wie er sich das scheinbar vorstellt existiert und das er versucht, diese eingebildete Bewegung gegen andere zu mobilisieren.

Mfg,
Sunnyboy
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hallo pispezi, hallo Matrus.

@pispezi

Und was ist mit einigen Atheisten? Wie glaubst du fühlt sich ein Gläubiger, der von Onfray oder Dawkins als dumm dargestellt wird? (Dawkins ist ja mittlerweile bekannt, Onfray ein angesehener französischer Philosoph, der bezüglich der Religion einen ähnlichen Standpunkt wie Dawkins vertritt.)

Ich spreche nicht von KRITIK, Kritik ist vollkommen in Ordnung, ich spreche von der arroganten Überheblichkeit, wie sie im "Gotteswahn" vorkommt.

@ Matrus:
Aha, meine Mündigkeit ist also labiler, weil ich an Gott glaube und mein Glaube ausgenutzt werden kann?!

...

Viele Grüße,
Sunnyboy

Hallo Sunnyboy,
ganz klar hat Frankie (oben) Recht, dass Dawkin's Buch (das ich zwar nicht gelesen habe, von dem ich aber einige Rezensionen kenne) offenbar eine sinnlose, unnötige Beleidigungsorgie gegen alles Religiöse darstellt.
Es ist aber, so ist zu hören, vor allem gegen die aggressiven amerikanischen Fundamental-Christen gerichtet, die andersrum im selben Ton gegen Atheisten schießen. Vielleicht hat sich Dawkins in seiner Wut gesagt: "Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!" Wir hier sollten das Buch einfach ignorieren, denke ich. Es hilft uns allen nicht weiter.

Dann will ich noch das mit der "labilen Mündigkeit" (Matrus) ansprechen, obwohl ich jetzt nicht Matrus vertrete!
Was er anscheinnd meint, und was mir (insbesondere bei den Moslems) einen Kern Wahrheit zu enthalten scheint, ist:
Der Absolutheitsanspruch der geistlichen Aussagen (übrigens ähnlich denen in Diktaturen, Hitler, Stalin, die Du ansprachst!) schließt das eigenständige Denken, insbesondere den ZWEIFEL der Menschen aus.
Der ZWEIFEL aber ist DAS Gegengift gegen Massen-Entmündigung durch miese Führer mit verbrecherischen Zielen.
Wo die Massen nicht eigenständig denken, sondern fertigen, unbezweifelbaren Lehren brav folgen, da ist die Gefahr ihrer Vereinnahmung durch gewisse Führer groß.
Ich vermute, dass Matrus das meinte mit der "labilen Mündigkeit", und in gewissem Maß stimme ich da auch zu. Möchte aber betonen, dass ich die Möglichkeiten des Zweifelns, Diskutierens, eigenständigen Denkens im CHRISTENTUM heute sehr gut gegeben sehe. D.h. DU persönlich brauchst Dich da meiner Meinung nach nicht angegriffen fühlen.

Vieleicht dann noch was allgemeineres:
Wie ich wohl schon geäußert habe, bin ich Atheist, wohl wissend, dass es "ein Restrisiko" gibt, dass doch ein Schöpfergott existiert.
Ich sehe aber keine empirischen Belege dafür, schon gar keine für die Eigenartigkeiten, die die christliche Theologie da so "zusammenbastelt" hat: Auferstehung Jesu, unbefleckte Empfängnis. hl. Dreifaltigkeit... :confused:
Die Idee eines wirkenden personalen Schöpfergottes kommt mir einfach extrem unplausibel vor.
Was ich aber akzeptiere, ist die Möglichkeit, dass "hinter" unserem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnshorizont transzendente ("übernatürlich" scheinende) Bereiche existieren, die man vielleicht "Jenseits" nennen könnte.
Wenn Du willst, schau doch mal in meinen Thread "Kosmologie und 'Jenseits'", bei "Wissenschaft und Technik", in diesem Forum hier.
Da ist das alles mal genauer dargestellt. Dort könnten wir evtl. weiteres diskutieren.

LG pispezi:zauberer2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Ich halte Atheisten nicht für eine so homogene Gruppe wie die Christen oder Muslime, da Atheismus die Existenz eines Gottes verneint, aber keine eigene Lehre darstellt. Atheismus nach heutigem Verständnis ist lediglich die Vedneinung einer Weltanschauung, keine Weltanschauung an sich.

In diesem Forum bekennt sich überhaupt kein Mensch zum Glauben der röm.-kath. Kirche.

Auch keiner zum Islam.

Hier gibt es die, die Gott spüren, aber jeder einen anderen (!) Gott, und die, die Gott nicht spüren.

Die Feindlichkeit in diesem Forum richtet sich also nicht gegen Religionen, die hier allesamt überhaupt nicht vertreten sind. Sondern gegen die Gefühle der anderen.

Die Gott spüren, stellen die anderen als gefühllos hin.
Die Gott nicht spüren, stellen die anderen als gefühlsduselig hin.

Es geht hier nicht gegen die Religion der anderen und deren mehr oder weniger homogenen Auftritt.

Es geht um die Gefühle der anderen, bei denen da an äußerst verschiedene Götter Glaubende (jeder mit seinem persönlichen Gottesbild) sehr inhomogen daherkommen, während die nicht an Gott Glaubenden sehr homogen auftreten.

lg Frankie
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

@ Frankie

du stellst eigentlich ganz richtig (zumindest für mich) fest:

es geht bei Religionen eher um die Gefühle des Einzelnen, wie er mit der Religion umgeht, in die er heingeboren wurde.
Ich schreibe extra "hineingeboren", weil den Meisten sowieso als Minderjährige einfach von den Eltern und der Gesellschaft her eine Religion aufdoktriniert wurde. Sie wurden nicht gefragt. Man ließ ihnen auch nicht die Freiheit als Erwachsener völig unbeeinflusst zu entscheiden.
Denn die in einer Gesellschaft vorherrschende Religion - auch bei uns hier noch - prägt, ob man will oder nicht. Diese Prägungen können nämlich auch sehr subtil wirken, man ist sich dessen - schon gar nicht als Kind - bewusst.
Dies ist - so wie ich sehe - nach wie vor im westlichen Raum unserer Erde vorherrschend. In anderen ist die Beeinflussung oftmals vielleicht sichtbarer.

Wobei ich beide Arten für mies und schlecht finde. Nur: die subtile Art wirkt äußerst langfristig und zumeist unentdeckt für lange Zeit.
Und tritt dann in Aussagen zutage, die gesellschaftliche Relevanz haben.

sartchi
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

@ Frankie

du stellst eigentlich ganz richtig (zumindest für mich) fest:

es geht bei Religionen eher um die Gefühle des Einzelnen, wie er mit der Religion umgeht, in die er heingeboren wurde.
Ich schreibe extra "hineingeboren", weil den Meisten sowieso als Minderjährige einfach von den Eltern und der Gesellschaft her eine Religion aufdoktriniert wurde. Sie wurden nicht gefragt. Man ließ ihnen auch nicht die Freiheit als Erwachsener völig unbeeinflusst zu entscheiden.
Denn die in einer Gesellschaft vorherrschende Religion - auch bei uns hier noch - prägt, ob man will oder nicht. Diese Prägungen können nämlich auch sehr subtil wirken, man ist sich dessen - schon gar nicht als Kind - bewusst.
Dies ist - so wie ich sehe - nach wie vor im westlichen Raum unserer Erde vorherrschend. In anderen ist die Beeinflussung oftmals vielleicht sichtbarer.

Wobei ich beide Arten für mies und schlecht finde. Nur: die subtile Art wirkt äußerst langfristig und zumeist unentdeckt für lange Zeit.
Und tritt dann in Aussagen zutage, die gesellschaftliche Relevanz haben.

sartchi

Man kann nicht unbeeinflusst aufwachsen.

Wie sollte das denn funktionieren?

Alle Religionen mal anschnuppern?

Sobald man ohne Religion aufwächst, ist man ebenso beeinflusst wie man das in einem religiösen Elternhaus ist.

Unbeeinflussende Kindererziehung gibt es nicht.
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Man kann nicht unbeeinflusst aufwachsen.

Wie sollte das denn funktionieren?

Alle Religionen mal anschnuppern?

Sobald man ohne Religion aufwächst, ist man ebenso beeinflusst wie man das in einem religiösen Elternhaus ist.

Unbeeinflussende Kindererziehung gibt es nicht.

@ joan

schrieb ich unbeeinflusst ?

ich schrieb von Religion beeinflusst.

Es gibt sehr wohl Eltern, die ihre Kinder ohne Religion aufziehen nach ethischen Werten - oder Grundwerten z.b. aus der Philosophie.

Darin besteht sicherlich ein Unterschied - Religion oder ethische Werte - zumindest für mich.

sartchi
 
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@ joan

schrieb ich unbeeinflusst ?

ich schrieb von Religion beeinflusst.

Es gibt sehr wohl Eltern, die ihre Kinder ohne Religion aufziehen nach ethischen Werten - oder Grundwerten z.b. aus der Philosophie.

Darin besteht sicherlich ein Unterschied - Religion oder ethische Werte - zumindest für mich.

sartchi


Eben auch nicht unbeeinflusst in religiöser Hinsicht.

Religion ist Glaubenssache.

Wer diesen Glauben von Kind auf so vermittelt bekommt, bekommt etwas völlig anderes vermittelt als jemand, dem man in dieser Hinsicht "alles offen läßt".So ein Kind kann sich danach nicht so einfach FÜR eine religiöse Gemeinschaft entscheiden. Es ist ungläubig, konfessionslos.

Du sprichst ethische Werte an. Auch die müssen dem Kind vermittelt werden.

Man kann nicht das Kind erst aufziehen, und es danach frei irgend welche ethischen Werte auswählen lassen.
 
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