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Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Moin, moin! Hab ich doch schon, hab ich doch schon längst: These-Antithese, Glaube-Zweifel => dieses Besteck.
Was?? Wo steht denn das geschrieben?

Gysi

hallo, gysi!

hätt ich wissen müssen, dass du mit dialektik kommst (soll jetzt aber nicht negativ klingen).

wo das geschrieben steht? es ist meine interpretation von einem gottgefälligerem leben, nähmlich gott zu ehren, indem man aufklärt, indem man zweifelt, indem man auch gott und seine eigenschaften, welche er auch haben mag anzweifelt. und ich meine damit den neutestamentarischen gott, nicht den gott bei hiob.
denn im NT hat auch jesus auf dem ölberg gezweifelt an gott, doch er hat ihn nicht bestraft!
 
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denn im NT hat auch jesus auf dem ölberg gezweifelt an gott, doch er hat ihn nicht bestraft!
Ich bin ebenso der Auffassung, dass die Bibel die Weltbilder transportiert, die man damals bei Niederschrift so hatte. Entsprechend sollte sie durch die Mangel der modernen Journalistik und Philosophie genommen werden, um sie als Geschichtsbuch und ggf. als Erkenntnisbuch wertvoller zu machen. Das geht nur durch den Prozess der gleichwertigen Rede und Gegenrede. Auch ich betrachte und lese die Bibel als ein wertvolles Geschichtsbuch, das u.a. in die Denkweisen der Menschen aus der nahöstlichen Antike blicken lässt. Spannend! Grausam - so waren die Menschen nun mal - aber auch spannend! Aber ihre Denkweisen in das 21. Jahrhundert zu übertragen oder wenigstens teilweise mit Mühen rüberretten zu wollen - das ist doch absurd! Ich lese aus der Bibel z.B. nicht, dass Jesus von den Toten wiederauferstanden ist. Ich lese, dass das manche glauben wollten - und es daher auch taten. Die Wiederauferstehung war damals eine gängige Wunschvorstellung, die die Zeitgenossen besonders Verdienten beimessen mochten. Das galt ebenso für die jungfräuliche Geburt, aus denen nicht nur Jesus als ein solcher Wunderknabe entsprungen sein soll. Ich lese aus den Passionsgeschichten, dass Jesus die Kreuzigung überlebt hatte.

Gysi
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

wunderbar, gysi!

dann verstehen wir uns ja, das nenn ich nullolektik:
beid haben ihre ursprünglichen positionen nicht aufgegeben, haben aber gemerkt, dass sie in wesentlichen teilen, hier besonders bei der bibelauslegung die gleiche meinung haben. so wie du seh ich die bibel auch vorrangig. es gibt manche ethische grundsätze in geschichten verpackt, nennen die psychologen urbilder, die natürlich in der bibel en masse auftauchen. dass man sie wörtlich, gerade in heutiger zeit nehmen muss, halte ich für quatsch!

schönen abend noch!
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Sorry, wenn ich mich erst jetzt wieder melde- ich hatte in letzter Zeit schulisch einiges um die Ohren und konnte immer nur kurz hereinschauen.

Zitat von Gysi:
Na, da treffen wir uns doch. Diesen Respekt versuche ich auch zu pflegen. Ich greife mit den Religionen Ideologien an, die meiner Meinung nach und Menschen letztlich nicht bekommen. Ich greife nicht die Menschen an. Es geht mir um diese Menschen, ihren ehernen Bedürfnissen und Zielen.

Nur wirst du die Ideologie, ob sie schädlich ist sei dahingestellt, nicht treffen. Aber du triffst die Gläubigen- zumindest ein paar.

Nur mal eine Frage, als Beispiel: Was würdest du mit einer gläubigen Person machen, die im Sterben liegt und sich mit ihrem Glauben an Gott tröstet?
Würdest du die von ihrem Glauben befreien wollen? Glaubst du, du tätest ihr damit etwas Gutes?

Fragt,
Sunnyboy
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Nur mal eine Frage, als Beispiel: Was würdest du mit einer gläubigen Person machen, die im Sterben liegt und sich mit ihrem Glauben an Gott tröstet?
Würdest du die von ihrem Glauben befreien wollen? Glaubst du, du tätest ihr damit etwas Gutes?
Sonnyboy, natürlich nicht!! Was glaubst du, was ich für einer bin?? :haare:
Ich will niemanden "befreien" wollen, der den Freiheitswillen nicht fühlt.

Gysi
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Mit großer Betrübnis habe ich festgestellt, dass hier, in diesem Forum eine gewisse Religionsfeindlichkeit herrscht, besonders heraus sticht hier der thread "Die islamistische Gefahr", der, abgesehen, dass er von Aussagen, die zeigen, dass viele derer, die in diesem Thread keine Ahnung haben, worüber sie reden (so wird beispielsweise von einigen der Begriff des "Islamismus" mit dem "Islam" gleichgesetzt und der Eindruck vermittelt, dass der Islam eine Religion ist, die die Gewalt befürwortet, dies stimmt aber nicht.)

Doch einige freuen sich auch darüber, wenn sie dem Christentum eins auf den Deckel geben können, weil sie ja soooo aufgeklärt sind.
Ich möchte hier nur darauf verweisen, dass einige Aufklärer und andere große Philosophen gläubige Christen waren (Berkley war sogar Bischof), und die Philosophie der (muslimischen) Araber war weit entwickelt, und das, obwohl der Islam ja angeblich so Intolerant und grausam gegenüber Ungläubigen ist.

Ja, es gibt religiöse Fundamentalisten, im Islam ebenso wie im Christentum, im Judentum und im Hinduismus. Und ja, viele greifen zur Gewalt. Doch meistens stehen wirtschaftliche oder politische Ziele im Vordergrund, die nichts, aber auch gar nichts, mit religiösen Fragen zu tun haben ( das beste Beispiel ist die IRA in Nordirland) Die Religion dient hier nur zur Rechtfertigung für Gewalt, nichts anderes ist es auch mit den palästinensischen Terrororganisationen.

Doch atheistische Fundamentalisten sind genauso schlimm.
Menschen, die sich überheblich über die Gläubigen von Religionen sellen und sich zu behaupten erdreisten, Religion sei nur aus Unwissenheit entstanden, und sie hätten herausgefunden , dass es keinen Gott gibt und die Menschen auch keinen bräuchten, die verhalten sich keinen Deut besser, als die, die behaupten, ihr Gott sei der einzig wahre. Bei solchen Aussagen interessiert mich: Wie, oh ihr Weisen, habt ihr das herausgefunden? Seid ihr etwa Erleuchtete?

Kein Mensch weiß, ob Gott existiert. Kein Mensch weiß, ob er nicht existiert.
Es gibt keinen Beweis, weder für das eine, noch für das andere.

Eines aber ist bewiesen: genauso, wie Religion Schuld an großen Unglücken der Menschheit hat, so hat sie auch viel Gutes bewirkt:
Menschen, wie Frère Roger, Mutter Theresia, der Dalai Lama, Dietrich Bonhoeffer, und viele Gläubige verschiedener Religionen beweisen, das starker Glaube auch sehr viel Gutes bewirken kann.
Wie viele humanitäre Hilfaktionen werden von der Kirche organisiert?
Was ist mit dem Zakkat, der von der Religion vorgeschriebene Armenspende, die die Moslems verrichten?
Oder was ist mit Gandhi, der Indien friedlich befreite? Er hat sich gleich von drei verschiedenen Glaubensschriften inspirieren lassen: den heiligen Schriften der Hindus, dem Koran und der Bibel.

Wir alle kennen die Wahrheit nicht, die Gläubigen, ebensowenig wie die Atheisten.
Darum gibt es nur eine, die Religionen als solche zu akzeptieren, und Intoleranz, die andern Menschen versucht ihren Glauben oder ihr Wissen madig zu machen, abzulehnen und zu verurteilen.

Nur wer die Augen öffnet, kann auch die Wahrheit sehen.

Mfg, Sunnyboy
Hallo Sunnyboy.

Nicht nur hier gibt es diese Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Das ist in allen Fooren das gleiche Bild. Fanatisten gibt es in allen Bevölkerungskreisen. Gott wird für Gewalttaten von Fanatisten mißbraucht. Sicherlich gibt ein Glaube einem Menschen einen gewissen Halt im Leben.

Die Wahrheit kennt nur, wer Goot erfahren hat! Gott ist erfahrbar, aber den Weg dorthin kann nicht jeder gehen, es sei denn, er ist so vorgesehen zu gehen. Dafür muß man wissen, wer man ist. Die Menschen wissen ja noch nicht mal, daß sie in Wiklichkeit geistige Wesen sind. Wie soll man ihnen was erklären?

Nur weil Gott von den Wissenschaftlern und Forschern nicht wissenschaftlich bewiesen werden kann, weil der menschliche Verstand dabei an seine Grenzen stößt, ist das Argument, daß es Gott nicht gibt, nicht haltbar. Es gibt heutzutage viele Erfahrungen von Nahtoderlebnissen von glaubhaften Menschen geschildert, in Schriftform und auch als Video. Selbst viele Wissenschaftler wehren sich nicht mehr, Gott anzuerkennen.
Liebe Grüße
Hermann
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Ich will niemanden "befreien" wollen, der den Freiheitswillen nicht fühlt.

Nur weil jemand an etwas glaubt(in dem Falle an Gott), soll er keinen Freiheitswillen haben?
Von was soll er sich den lösen wollen? Von Glauben allgemein? Das ist meiner Ansicht nach unmöglich. Solange man nicht alles weiß (und ich halte es für unmöglich, bzw. fast unmöglich ALLES zu wissen) glaub man etwas eben. Man sucht sich Beweise, die darauf zutreffen. Glauben tut man allerdings immer, selbst wen man sagt, man glaubt an nichts...

Und was ist diese Freiheit von der du sprichst? Frei ist man doch, würde ich sagen, wenn man selbstständig unter allen Möglichkeiten (im Glauben und auch sonst) die wählen kann, die einem persönlich am meisten zusagt. Wer sich selbstständig für eine Religion entscheidet (oder eben für den Atheismus), der ist somit frei, weil jede Bürde, die er sich auferlegt, von seinem Willen her kommen...Jeder sucht sich doch in gewisser Weise den Glauben, der ihn persönlich am glücklichsten macht. Deswegen halte ich es für falsch, jemandem seinen Glauben aufzwingen zu wollen (Atheismus zählt hier auch zu Glauben), wenn die Person mit seinen eigenen Ansichten glücklich ist. Man kann ihm zwar seine Ansichten darlegen, aber man muss doch nicht versuchen, ihn gegen seinen Willen zu missionieren. Solange der andere mir durch seinen Glauben nicht Schadet, soll er mit dem Glauben leben, den er hat. Ich glaube nihct, das es wirklich Glaube allgemein etwas schlechtes ist, ein Mensch muss nun mal glauben. Nur wenn dieser Glauben andere schädigt, ist der Glauben schlecht.
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Ich sehe den Sinn von Wissenschaft immer in der Vorhersage. Damit hat Wissenschaft die Orakel und den Aberglauben abgelöst.

Aber alles, was die Wissenschaft nicht vorhersagen kann, bedarf der Entscheidung. Wenn es wichtig ist.

Insofern kann die Wissenschaft nicht vorhersagen, wie meine nächste Beziehung verläuft, und sie kann nicht vorhersagen, was mich nach dem Tod erwartet.

In beiden Fällen muss ich auf etwas bauen und mich entscheiden.

Das nennt man "Glauben".

Ich sehe es genauso wie du, Anders. Auch wenn ich den Null-Gott-Glauben habe (=Atheismus). Die Wissenschaft kann auch bei der Entscheidung zum Atheismus niemals helfen.

Wer da die Wissenschaft bemüht, ist entscheidungsschwach. Es fehlt ihm der Mut.

lg Frankie
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Hallo !

Ich habe - als Schriftsetzer - diesen thread ob des offensichtlichen Rechtschreibfehlers bereits im Titel lange gar nicht ernst genommen.

Mein bisheriger Eindruck punkto Religionsfeindlichkeit (von den Usern, die überhaupt dazu Stellung nahmen):

  1. An die 30 % glauben an Gott und haben auch ein einigermaßen gefestigtes Gottesbild
  2. Ebenfalls an die 30 % wollen an einen Gott glauben, brauchen aber die Unterstützung von 1.) und schließlich
  3. ca. 40 % wollen an gar keinen Gott glauben (wer will und soll sie in einer liberalisitischen Gesellschaft dazu zwingen, zumal Religiosität sehr oft ein persönlicher Entwicklungsprozess ist; aus reellem Umfeld und aus diversen talkshows konnte ich immer wieder temporäre Atheisten sehen, die bis zu ihrem 40. Lebensjahr ein wildes Leben führten und dann die bravsten Menschen wurden)
Ich will da jetzt gar keine Namen nennen, zumal man das vordringlich ohnedies an sich selbst erkennen soll und Namen in Internetforen ohnedies großteils nur einen logistischen Zweck erfüllen.

In diesem Zusammenhang möchte ich den Wert von Priestern hervorheben, die sich selbst zu Verschwiegenheit verpflichten und zu denen man sich auch persönlich (mit reellem Namen) zu etwas bekennen kann, ohne einen gesellschaftlichen Nachteil fürchten zu müssen. Das macht man aber ohnedies erst dann, wenn man die Sinnlosigkeit von dauerhaftem Lügen und Heucheln erkannt hat.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Lieber Zeili!

Ein Atheist ist nicht religionsfeindlich!

Ich bin Atheist in dem Sinn, dass ich mein Leben nicht auf einen Gott baue, daher an keinen Gott glaube. Trotzdem liebe ich die Religionen und ich finde sie unendlich interessant. Ich lese auch regelmäßig die Bibel, sicher viel häufiger als der durchschnittliche Christ.

Aber ein Atheist ist kein "Wilder", der nicht "brav" sein kann. Und der es am Schluss seines Lebens auch noch begreift! Nein!

Atheismus ist auch nur eine Religion, ein Glaube. Wer gegen diesen Glauben ankämpft, indem er dessen Anhänger verunglimpft, der ist religionsfeindlich.

Nach meiner Beobachtung hier im Forum sind hier die Atheisten die weitaus Toleranteren mit dem meisten Respekt für andere Religionen.

lg Frankie
 
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