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Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

In der Bibel stehen sie noch. Wenn es die Strafandrohungen nicht mehr gibt, warum wurde die Bibel dann nicht korrigiert? Daraus würde dann bei vielen gewiss die Frage folgen, warum man die Schwarte nicht ganz abschafft... :D

Nein, soll er nicht. Und JEDE Theorie unterliegt der Kritik seiner Gegner. Es gehört zum Wesen der Wissenschaft, Theorien nach Möglichkeit zu widerlegen. Das unterscheidet sie grundlegend vom Klerus - und vom dem des Mittelalters sowieso!


Bummm! :D

Gysi

Warum sollte man ein Buch abschaffen?

Ob man nun an Gott glaubt oder nicht, die Bibel ist ein bedeutendes Werk menschlichen Geistes.

Daran, dass heute vieles nicht mehr so gilt wie früher siehst du ja, dass sich die Religion dem Denken beugt und nicht umgekehrt.

Zu den "brutalsten" Zeiten der Bibelauslegung waren die betreffenden Gesellschaften in einem Stadium, in dem sie diese Brutalität gerechtfertigt und nachvollziehbar fanden.
Hätte es diese Religion damals nicht gegeben, hätte sich die Gesellschaft ein anderes Ventil für diese Bedürfnisse geschaffen.

Dass jede wissenschaftliche Theorie der Kritik der "Gegner" unterliegt sehe ich im alltäglichen Leben nicht.
Es wird uns heute so viel "Halbgebackenes" als "Wissen" aufgetischt, dass die einzelnen fragwürdigen Thesen und Theorien allein ein Forum füllen könnten.

Wissenschaft wird heute kaum hinterfragt.
Wer versucht zu hinterfragen wird in eine Ecke gedrückt, wird belächelt und als Spinner abgestempelt, von Wissenschaftlern wie von Laien, Wissenschaftsgläubigen, die sich kaum je näher mit den Wissenschaften auseinandersetzen.
Meistens wird einfach nachgeplappert. "Die" werden schon wissen wovon sie reden.
 
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AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

In der Kirche, beispielsweise wird VIEL nachgedacht und der Dialog mit andersgläubigen Menschen ebenso wie Atheisten gesucht.
Wo? Das ist mir neu!
Und auch im Islam gibt es eine Unzahl an Kritikern des noch sehr dominanten Einfluss der Konservativen,
Und die haben bisweilen um ihr Leben zu fürchten, weil die ihr Mundwerk auftun...

Ich kann es nur nocheinmal betonen: Religion lässt sich nicht wissenschaftlich beurteilen- Religion muss gelebt werden. Über ihre Tauglichkeit entscheidet das Leben, nicht Philosophie oder Wissenschaft.
Alles Leben lässt sich auch wissenschaftlich beurteilen. Die Psychologie kommt allerdings zu Ergebnissen, die den Gläubigen nicht so genehm sind. Du kannst die Religion der Philosophie und Wissenschaft nicht so einfach als Forschungsobjekt entziehen! Religion wird - das behaupte ich - nur neurotisch gelebt (es sei denn, sie wird als lästige Pflichtübung abgenudelt) - nicht real.
Wichtig ist doch am Ende nur, was man für ein Mensch ist.
Ja, da hast du recht! Und du bist auch kein Fundi oder so was. Du bist ein Suchender. Zwischen den Welten der Säkularisation und der Religion. Das kenne ich von mir... Diese lange Phase meines Lebens empfand ich als belastend, manchmal quälend - im Nachhinein sage ich dazu: unnötige Energieverschwendung...

Gysi
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Wo? Das ist mir neu! Und die haben bisweilen um ihr Leben zu fürchten, weil die ihr Mundwerk auftun...

...was allerdings nicht mit Religion sondern mit Politik zu tun hat.

(Übrigens, es werden eindeutig mehr Moslems von Christen als Christen von Moslems getötet, das nur am Rande.)

Alles Leben lässt sich auch wissenschaftlich beurteilen.

Verstehe ich nicht. Was meinst du?

Die Psychologie kommt allerdings zu Ergebnissen, die den Gläubigen nicht so genehm sind. Du kannst die Religion der Philosophie und Wissenschaft nicht so einfach als Forschungsobjekt entziehen! Religion wird - das behaupte ich - nur neurotisch gelebt (es sei denn, sie wird als lästige Pflichtübung abgenudelt) - nicht real.

Psychologie ist eine Wissenschaft, die auf sehr schwankendem Boden baut.
Da ist sehr vieles nur Theorie, nicht beweisbar.
Was Psychologie und Religion grundsätzlich unterscheiden ist, dass Religionen dem Menschen die Freiheit einräumen, sich "richtig" verhalten zu KÖNNEN.
In der Psychologie ist ein Mensch nicht mehr als ein nach einem Muster funktionierender Zellklumpen, der nicht anders als vorgegeben handeln KANN.


Ja, da hast du recht! Und du bist auch kein Fundi oder so was. Du bist ein Suchender. Zwischen den Welten der Säkularisation und der Religion. Das kenne ich von mir... Diese lange Phase meines Lebens empfand ich als belastend, manchmal quälend - im Nachhinein sage ich dazu: unnötige Energieverschwendung...

Gysi

Suchen ist für dich quälende Energieverschwendung?

Jeder, der "angekommen" ist (wo eigentlich? Niemand wird zum Denken gezwungen.) , hat sich doch nur definitiv für EINES der vielen möglichen Weltbilder entschieden.
Beweisbar ist keines, auch nicht das wissenschaftlichste.
 
joan05 schrieb:
;125099Psychologie ist eine Wissenschaft, die auf sehr schwankendem Boden baut. Da ist sehr vieles nur Theorie, nicht beweisbar.
Aber vieles eben doch. Die Wissenschaft macht sich wenigstens die Mühe, auf den Weg (zur Erkenntnis) zu gehen. Reste von Zweifel und Unsicherheiten werft ihr der Wissenschaft vor. Einen Rest muss man eben glauben. Was ein Wissensvakuum ist, das von der endgültigen Beweisbarkeit trennt... Der Glaube macht sich überhaupt nicht auf den Weg. Für ist ist der totale Glaube paradoxerweise nicht von Zweifel logisch begleitet - für ihn ist der Glaube die höchste Kardinaltugend, die noch vor dem Wissen steht. Das ist doch absolut hirnrissig!

Suchen ist für dich quälende Energieverschwendung?
Nein, das Kleben im Glauben, der dich so blind macht, dass du über die glücksbringende Realitätswahrnehmung nicht mehr verfügst. Das Glück liegt dir vor den Füßen und du siehst es nicht.

Gysi
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Der Atheist führt ein Buch an, das seine Behauptungen untermauert, während der Theist das Gleiche tut.
Es ist wie im wahren Leben: Alle wollen es wissen - aber Alle wissen nix.

Wenn alle nichts wissen, gehört auch diejenige dazu, welche das geschrieben hat. Doch habe ich oft den Eindruck, sie glaube, alles zu wissen. Aber wahrscheinlich irre ich mich, denn "alle wissen nix".

suche
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Zitat von Gysi:
Aber vieles eben doch. Die Wissenschaft macht sich wenigstens die Mühe, auf den Weg (zur Erkenntnis) zu gehen. Reste von Zweifel und Unsicherheiten werft ihr der Wissenschaft vor. Einen Rest muss man eben glauben. Was ein Wissensvakuum ist, das von der endgültigen Beweisbarkeit trennt... Der Glaube macht sich überhaupt nicht auf den Weg. Für ist ist der totale Glaube paradoxerweise nicht von Zweifel logisch begleitet - für ihn ist der Glaube die höchste Kardinaltugend, die noch vor dem Wissen steht. Das ist doch absolut hirnrissig!

Auch die Religion versucht zur Erkenntnis zu gelangen- es ist vielleicht nicht die Erkenntnis, die die Wissenschaft für richtig hält- aber es ist eine Erkenntnis. Auch Wissenschaftler irren sich, ebenso wie Priester und Gläubige.

Im übrigen kann man den Vorwurf, der an Gott Glaubende würde nicht denken nur an die kritiklos Wissenschaftsgläubigen von heute zurückgeben.
Den einen wird vorgeworfen, nur der Bibel zu glauben, was bei manchen, wie ich sagte, ja auch zutrifft.
Aber was ist mit den anderen, denen, die blind den Schulbüchern und Fachzeitschriften glauben?
Heute kann jeder, wenn er nur genügend Doktor- oder Professorentitel hat jeden Mist erzählen- zwar mag es in Fachkreisen kritische Dispute darüber geben, die aber ein Großteil der Bevölkerung gar nicht verstehen wird.
Soviel zur wissenschaftlichen Aufklärung.

Zitat von Gysi: Nein, das Kleben im Glauben, der dich so blind macht, dass du über die glücksbringende Realitätswahrnehmung nicht mehr verfügst. Das Glück liegt dir vor den Füßen und du siehst es nicht.

Du benutzt öfters Worte wie "Wahrheit" und "Realität". Wer sagt, dass es die Wissenschaft ist, die der Realität nahe kommt und nicht die Spiritualität?

Was Realität ist, nimmt jeder anders wahr- und das nicht erst dann, wenn er Drogen genommen hat.

Warst du mal in der Psychatrie, Gysi? Ich schon- nicht lange, nur drei Wochen, dennoch eine beeindruckende Erfahrung.
Ich kann es jedem, der davon überzeugt ist, einen uneingeschränkten Blick auf die "Wahrheit" und die "Realität" zu haben, nur empfehlen- dem religiösen Fundi, der meint, für seine Wahrheit morden zu müssen ebenso wie dem naiven Wissenschaftsgläubigen, der glaubt, auf die Religiösen herabschauen zu dürfen, weil seine Wahrheit wahrer sei.

Ich habe in der Psychatrie Mädchen gesehen, deren "Realität" so geschaffen war, dass sie glaubten es sei normal, dass man zum Mittagessen nur einen Teelöffel Maiskörner mit Soße isst. Ich habe junge Menschen gesehen, deren Wahrnehmung von der Realität ihnen vorgaukelte, sie könnten sich nicht mehr bewegen, obwohl sie körperlich gesund waren. Und das waren nur zwei Beispiele.

Deren Wahrnehmung der Realität basiert auf einer psychischen Krankheit sagst du? Wer weiß denn, ob nicht auch deine Realität auf einer Psychose beruht? Oder meine? Vielleicht sind wir Menschen alle ein bisschen verrückt?Vielleicht sieht die Realität ganz anders aus als wir sie wahrnehmen?

Ich halte mich an Sokrates: " Ich weiß, dass ich nichts weiß." Ein bisschen mehr Offenheit und Respekt würde uns alle weiterbringen.

Mfg,
Sunnyboy
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber was ist mit den anderen, denen, die blind den Schulbüchern und Fachzeitschriften glauben?
Religion und Wissenschaft unterscheiden sich in dem Knackpunkt der Erkenntnisfindung: für die Wissenschaft ist der Zweifel quasi eine Kardinaltugend und für die Religion ist dieser vom Teufel. Wie ist der Pfad der Erkenntnis? Nur über These/Antithese, also Glaube/Zweifel! Man sollte auch der Wissenschaft mit einer gesunden Skepsis begegnen. Es ist aber immer noch besser ein Wissenschaftsgläubiger denn ein Religionsgläubiger zu sein. Wer den Erkenntnispfad (These/Antithese) verinnerlicht hat, dem ist einfach mehr zu glauben!
Du benutzt öfters Worte wie "Wahrheit" und "Realität". Wer sagt, dass es die Wissenschaft ist, die der Realität nahe kommt und nicht die Spiritualität?
Ist die Wissenschaft das Gegenteil von "Spiritualität"?

Was Realität ist, nimmt jeder anders wahr- und das nicht erst dann, wenn er Drogen genommen hat.
Das ist wohl wahr. Aber das Irrlicht ist ein Irrlicht und die Fata Morgana ist eine Fata Morgana und kein fließender Brunnen! Jeder Lüge ist auch Wahrheit, aber ihr Wahrheitskern ist eben die Lüge! Will sagen: auf die Interpretationkommt es an, um Wahrheiten (Wahrgenommenes) korrekt zu transportieren.

Deren Wahrnehmung der Realität basiert auf einer psychischen Krankheit sagst du? Wer weiß denn, ob nicht auch deine Realität auf einer Psychose beruht? Oder meine?
Ich hatte mal einen Bekannten in der Psychiatrie besucht, der meinte, dass er Jesus sei. Meinst du, dass seine Wahrnehmung der Realität entsprach?

Gysi
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Zitat von Gysi:
Religion und Wissenschaft unterscheiden sich in dem Knackpunkt der Erkenntnisfindung: für die Wissenschaft ist der Zweifel quasi eine Kardinaltugend und für die Religion ist dieser vom Teufel. Wie ist der Pfad der Erkenntnis? Nur über These/Antithese, also Glaube/Zweifel! Man sollte auch der Wissenschaft mit einer gesunden Skepsis begegnen. Es ist aber immer noch besser ein Wissenschaftsgläubiger denn ein Religionsgläubiger zu sein. Wer den Erkenntnispfad (These/Antithese) verinnerlicht hat, dem ist einfach mehr zu glauben!

Zweifel- ja, Zweifel ist gut. Aber diejenigen, die ich als "naive Wissenschaftsgläubige" bezeichnet habe, denken nicht im Traum daran, wissenschaftliche Theorien in Zweifel zu stellen, bzw. sie versuchen noch nicht einmal, der Logik der Wissenschaft zu folgen. Aber sie berufen sich ständig darauf, wie aufgeklärt sie sind. Aber war es nicht gerade ein Gedanke der Aufklärung, dem einfachen Volk dazu zu verhelfen, sich mit der Wissenschaft beschäftigen zu können, um die Welt zu verstehen, in der sie leben? Breitenbildung- ist das nicht ein Schlagwort der Aufklärung?
Breit sind heute viele- gebildet weniger.

Wohlgemerkt: Ich spreche nicht von Wissenschaftlern und den sich seriös mit der Wissenschaft beschäftigenden Laien- sondern von den Leuten, die unter "Aufklärung" und "Wissenschaft" ihr Halbwissen aus Funk und Fernsehen verstehen, dass sie im höchsten Fall mit ihrem ebenfalls oft nur oberflächlich vermittelten Schulwissen vergleichen.

Zitat von Gysi:Ist die Wissenschaft das Gegenteil von "Spiritualität"?

Zumindest die Naturwissenschaft (vielleicht abgesehen von der Psychologie) kann meinem Wissen nach nicht viel mit Spiritualität anfangen. Das meinte ich damit.

Zitat von Gysi:
Das ist wohl wahr. Aber das Irrlicht ist ein Irrlicht und die Fata Morgana ist eine Fata Morgana und kein fließender Brunnen! Jeder Lüge ist auch Wahrheit, aber ihr Wahrheitskern ist eben die Lüge! Will sagen: auf die Interpretationkommt es an, um Wahrheiten (Wahrgenommenes) korrekt zu transportieren.

Und wer erkennt die Fata Morgana und das Irrlicht als solche?

Zitat von Gysi:
Ich hatte mal einen Bekannten in der Psychiatrie besucht, der meinte, dass er Jesus sei. Meinst du, dass seine Wahrnehmung der Realität entsprach?

Nein das meine ich nicht. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass psychisch kranke Menschen durch ihre Krankheit die Realität erkennen, die den anderen verborgen bleibt.

Ich wollte nur zeigen, wie schnell das, was wir "Vernunft" und "Logik" nennen, und was wir als Weg zur Wahrheit betrachten und fast gottgleich verehren, zu Staub zerfällt.
Die Idee des Menschen, er könne die Wahrheit jemals begreifen, halte ich persönlich für die typische anmaßende Arroganz unserer Spezies- wenn auch das Streben danach durchaus positiv ist.
Und diese Arroganz manifestiert sich, vor allem im Westen, in der überheblichen, oftmals schon hämischen Haltung sogenannter aufgeklärter Zeitgenossen gegenüber den religiösen Gefühlen und Überzeugungen vieler gläubiger Menschen.

Mfg,
Sunnyboy

PS: Da hier ständig von der Hölle gesprochen wird:
Hier ein Artikel der ökumensichen Bruderschaft von Taizé zu diesem Thema:
http://www.taize.fr/de_article2898.html
 
AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

hallo, forianer!

die bibel darf man nicht als historisch korrekte relexion verstehen, also auch die lehren müssen von der entstehungszeitsituation abhängig gemacht werden, um sie zu verstehen und möglicherweise verändert anzuwenden.
so verstehe ich die bibel in erster linie als großartiges historisches werk, was nicht immer stimmt. aber gerade aus diesen unstimmigkeiten lässt sich viel über die entstehungszeit der bibel und ihrer kultur erkennen.
 
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AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum

Zweifel- ja, Zweifel ist gut. Aber diejenigen, die ich als "naive Wissenschaftsgläubige" bezeichnet habe, denken nicht im Traum daran, wissenschaftliche Theorien in Zweifel zu stellen, bzw. sie versuchen noch nicht einmal, der Logik der Wissenschaft zu folgen.
Aber die Wissenschaft selber unterwirft sich permanent der Kritik! Deswegen sagte ich, es ist immer noch besser, an die Wissenschaft als an die Religion zu glauben. Besser ist es, den Gedankenwindungen der großen Wissenschaftler folgen zu können. Besser ist es, qualifizierte Kritik entwickeln zu können. Wendet ihr Gläubigen dieses kategorische Kritik-Gebot auf für eure Religion an? Nein, natürlich nicht - da ist sowas vom Teufel! Du misst mit zweierlei Maß.

Gysi
 
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