Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Ein Wort zu Deiner Signatur: Nietzsche starb in geistiger Umnachtung. Meine Vermutung über den Grund: Er erkannte, dass er selbst aus einer Frau geboren wurde, hätte sollen sein hartes, machomäßiges Urteil über Frauen ("Alles Schlechte kommt vom Weibe") für seinen eigenen Seelenfrieden revidieren, konnte das aber nicht und zerbrach schließlich seelisch daran.
Warum sollte sich irgendwer mit diesem Menschen näher befassen ? Ist es denn plötzlich unwichtig, wie wer endet ? Mein einziges Gefühl für Nietzsche: Bedauern.
Zeili
Nietzsches Sprache ist faszinierend ...
Ein guter Einwand und für mich ein Grund mehr, Agnostiker zu sein. Denn du sagst es schon selbst: Wir werden durch unsere Umwelt und unser soziales Umfeld geprägt. Aufgrundessen ist die Religion immer eine Sache der regionalen bzw. kulturellen Zugehörigkeit.[...] Es ist nicht verfehlt, wenn man dabei nicht vergisst, dass es mehrere Aspekte des Menschseins gibt. Das Verhältnis zu Glaube und Gläubigkeit ist ja nur ein Aspekt. Wir dürfen vor allem das nicht vergessen, worauf wir keinen Einfluss haben. Es prägt uns die Landschaft, in der wir - vor allem die erste Zeit unseres Daseins - leben, das Klima und vor allem alle Menschen, die stärker sind als wir, auch die (oder vor allem die), die wir lieben.
Diese Ansicht finde ich sehr schade. Natürlich können wir uns unseren soziokulturellen Hintergrund nicht aussuchen - wer kann das schon? Aber daraus folgt doch nicht, dass wir auf ewig an uns von unserer Kulturgemeinschaft aufoktroyierten Religionen festhalten müssen.Unseren Glauben können wir uns, sofern wir nicht unter irgendeinem Sachzwang stehen, aussuchen, einfach, indem wir uns vorher fragen, was will ich glauben. Unsere Vererbung nicht; wir können sie nur akzeptieren und versuchen, das beste aus ihr zu machen.
Naja, ob die Auffassung jetzt als "genormt" gelten kann, lasse ich mal dahin gestellt, aber es gibt mit Sicherheit eine mehrheitlich anerkannte Definition, vielmehr eine Differenzierung zwischen Glaube und Nichtglaube.Okay, wirft aber wieder die Frage auf, was eine "religiöse Weise" ist. Sicher gibt es auch hier keine genormte Auffassung. [...]
Damit gehe ich vollkommen d'accord! Ich habe jedoch meistens leider die Erfahrung gemacht, dass religiöse Menschen, mit denen ich diskutiert habe, den Unterschied zwischen Kritik an ihrer Religion und einer persönlichen Beleidigung oft nicht machten. Soll heißen: Sie haben meine Kritik immer als Angriff auf ihre Person gesehen. Schade, das hemmt natürlich die Diskussion ungemein.Warum fragen wir uns aber nicht, was uns gefällt UND akzeptieren gleichzeitig, das anderen etwas anderes gefällt !? Wir können dann mit den Menschen, denen das gleiche wie uns gefällt, eine nähere - wenn auch nur geistige - Beziehung suchen, ohne die anderen zu verachten bzw. zu ignorieren.
Das wäre gut möglich.Wärest du nicht in Europa, sondern in Saudi-Arabien geboren, würdest du heute aller Voraussicht nach mit voller Inbrust Moslem sein.
Nein.Ist das Christentum jetzt eine falsche Religion, stehen in der Bibel nur Lügen?
Wir müssen in einer liberalen Gesellschaft nicht daran festhalten und hier definiere ich liberal mit tolerant. Die Frage ist diesbezüglich, welche Religion jetzt mehr Liberalismus zulässt, wobei ich eingestehe, dass das Christentum durch arge "Flegeljahre" (Hexenverbrennungen etc.) durchgegangen ist. Aber eben durch, und nicht in dieser Entwicklungsphase stehengeblieben.Müssten wir alle nicht eher den Koran lesen? Diese Ansicht finde ich sehr schade. Natürlich können wir uns unseren soziokulturellen Hintergrund nicht aussuchen - wer kann das schon? Aber daraus folgt doch nicht, dass wir auf ewig an uns von unserer Kulturgemeinschaft aufoktroyierten Religionen festhalten müssen.
In Ländern, in denen die Demokratie (und Glaubensfreiheit) zumindest konzipiert ist. Würde ich in einem moslemistisch diktierten Land leben (müssen), müsste ich gesund, reich und stark sein, um mich zum Christentum öffentlich zu bekennen.Natürlich können wir uns unsere präferierte Religion aussuchen. Könnten wir das nicht, müssten wir zwanghaft an der uns verordneten Religion festhalten, ohne ernsthaft an sie zu glauben, wäre das doch maßlose Heuchelei, die doch keine Religion der Welt möchte.
Die Religionsfreiheit in einem Land ist eines unserer kühnsten Vorhaben und ist oft von der Realität (in den Herzen der Menschen) weit entfernt. Gotthold Ephraim Lessing machte aber in seinem "Nathan" sicher einen brauchbaren Vorschlag.Naja, ob die Auffassung jetzt als "genormt" gelten kann, lasse ich mal dahin gestellt, aber es gibt mit Sicherheit eine mehrheitlich anerkannte Definition, vielmehr eine Differenzierung zwischen Glaube und Nichtglaube.
Habe ich keine Probleme.Das Problem liegt in unserer Sprache. Das Englische ist dort - gerade in Bezug auf das deutsche Wort "Geist" - viel präziser. Mit der religiösen Weise wollte ich auf den Glauben im eigentlichen Sinne abstellen. Davon differenzieren muss man nun natürlich den Glauben im Sinne von "vermuten", "denken", "für möglich halten" - also rein rational gehalten.
Wahrscheinlich ist Dir in Deinem Leben noch kein Mensch begegnet, von dem Du Dich unterdrückt fühltest und unter dessen Dominanz Du gelitten hast; ist es so, sei es Dir gegönnt. Kennst Du so ein Menschen - jetzt oder lernst Du ihn in Zukunft kennen - ist es ein tröstlicher Gedanke, dass es ein Wesen gibt, dass auch ihm (ihr) überlegen ist.Mit dem religiösen Glauben ist IMO auch immer die Hoffnung verbunden. Demnach habe ich keinen religiösen Glauben, da ich nicht religiös bin.
Inwiefern? Das Englische hat doch das Wort "Geist" gerade deswegen aufgenommen, weil es kein eigenes "englisches" Wort für das gab, was man mit religiösen oder weltlichen hierarchischen Begriffen nicht erklären konnte?daimos schrieb:Das Englische ist dort - gerade in Bezug auf das deutsche Wort "Geist" - viel präziser.
Ach, und wo wird Nietzsche denn "poetisch"?Raphael schrieb:Bei Nietzsche hingegen springt´s mich schon nach den ersten Zeilen an, besonders dort, wo er poetisch wird.