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Mein Gottesbild

Zeilinger schrieb:
Aus dem Bauch heraus. Gott ist eine Wesenheit.

Diese Wesenheit
kann alles,
weiß alles,
versteht alles
war immer,
ist und
wird immer sein.
Es muss nicht unbedingt ein Mann sein.​

Für alle Menschen, für die ihr Verstand das einzig Wertvolle ist, habe ich einen Spruch entwickelt:

Wer Verstand hat, weiß, was er tut.
Wer viel Verstand hat, weiß, was er tut und sagt.
Wer sehr viel Verstand hat, weiß, was er tut, sagt, denkt, will und fühlt.​


Ist gefestigt!aus der Kirche bin ich ausgetreten da Mir einige Leute zu falsch sind.Auserdem war ich eigentlich nie wirklich ein Mitglied einer Kirchengemeinde.Da ich einfach kein Bock auf die 1stündige Predigt hatte.
 
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Jamguy schrieb:
Ist gefestigt!aus der Kirche bin ich ausgetreten da Mir einige Leute zu falsch sind.Auserdem war ich eigentlich nie wirklich ein Mitglied einer Kirchengemeinde.Da ich einfach kein Bock auf die 1stündige Predigt hatte.
Ist dein Weltbild abhängig vom Benehmen anderer Menschen oder von der Dauer einer Predigt?

Minni
 
Zeilinger schrieb:
Die erste Zwischenbilanz ging bis ausschließlich Beitrag Nr 121. Ich habe die weiteren Kernaussagen zusammengefasst. Sie steht zwischen den beiden Trennlinien.
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Gaius, der erst später hinzukam, ergänzt, daß er Gott für etwas grundsätzlich vom Menschen Erdachtes hält und Er durch die Gespräche, Gedanken, Gebete über, zu und an Ihn auch tatsächliche, geistig reale Existenz gewinnt. Gott lebt erst durch den Glauben.

Für Dyonysos (Beitrag Nr. 124) gibt es keinen Gott, auch kein Gottesbild, er leugnet aber a priori nicht die Existenz Gottes !?

Italien (Beitrag Nr. 125) empfiehlt das Buch „Gottesgedanken“ (Bert Hellinger), das über Menschen handelt, die sich Gedanken und Bilder von Gott machen.

Wandertaube (Beitr. 127) meint, dass alle Gottesbilder Illusion sind und Gott „Chaos“ ist.

Lazpel hält sich strikt an die Bibelworte, dass man sich kein Bild von Gott machen soll und teilt das auf seine Weise (Beitr. 131) mit.

Lilith51 setzt auf’s Leben und braucht dazu keinen Glauben.

Kathi meint im wesentlichen: Der Mensch ist VOLLKOMMEN. Ob er will oder nicht.
Vollkommenheit ist GOTT. Ob´s der Mensch nun glaubt, oder nicht.

In ihrem Beitrag 187 steht aber noch einiges Lesenswertes drinnen.

Mao-tse-tung bezeichnet mein Gottesbild als „Wissenschaftlichen Schwachsinn“, kann aber keine Alternative bieten.

seaman31 sagt in seinem Beitrag 206 im wesentlichen, dass Wissenschaft auch nicht alles schaffen kann.

e-a-s: Und wer seinen Verstand zur Entwicklung von Vernunft benutzt, braucht für das Alles keinen Gott.

Daimos: widerlegt meine Auffassung von Theologie. Gottesbild bietet er (Beitrag 209) keines.

Ziesemann (über den Glauben an Gott): Ob's nutzt ist ungewiss, aber immerhin schaden kann es nicht. Das ist eine sehr gute Aufwand-Ertragsrelation, weil das Risiko = Null ist, die Chance dagegen infintesimal.

suche meint: Gott ist Unendlichkeit (Beitrag Nr. 236)

katzav beschreibt Gott als allmächtig und überall.

Beau.becir interessiert sich für die verschiedenen Schreibweisen Gottes, hat aber kein Gottesbild.
-

Hallo Zeili,

ich mag Deine Zusammenfassung--------------------------------------------

Noch einen Satz zum Bibelwort, dass man sich gar kein Bild von Gott machen sollte:

Ich halte die Bibel nach wie vor für das wertvollste Werk, das geschrieben wurde; wieviele ausgezeichnete und bis heute anerkannten und beliebten Maler haben aber Gott zeichnerisch dargestellt, haben sich also ein Bild von ihm gemacht. Sind wir sündhaft, weil wir uns diese Bilder ansehen ? Warum sollte sich jemand, der keine zeichnerischen Fähigkeiten hat, sich nicht auf andere Weise, zum Beispiel mit Worten ein "Bild" von Gott machen ? Schließlich und endlich gibt es ja auch Kirchenlieder, wie: "Er, der nie begonnen, er, der immer war etc." Das ist ja auch ein Bild von Gott, wenn auch in Form eines Liedtextes. Ein Schriftsteller ist eben nicht Gott, sondern auch nur ein Mensch, auch wenn er einen Teil der Bibel geschrieben hat. Die Behauptung mancher Bibelübersetzer (und - ausleger), die Bibel wäre direkt von Gott geschrieben worden, halte ich für den ersten schlechten Werbespot.

Ich finde auch, dass die Bibel ein einmaliges Kunstwerk ist. Allerdings glaube ich auch, das sich darin einige kleinere oder größer Fälschungen befinden. Aber das vielleicht ein andermal.

Man soll sich von Gott kein Bildnis machen. Die Moslems nehmen diesen Satz besonders ernst. Auch darf man Gott in seiner Schöpfung nicht nachahmen. Darum findet man auch in den Moscheen keine menschlichen Darstellungen. Ihre Kunst bezieht sich im Besonderen und Allgemeinen nur auf leblose Dinge. Die Moscheen sind mit wunderschönen Mustern ausgestattet.

Anders verhält es sich in der röm. kath Religion. Gott, Christus und sogar nackte Menschen- und Engel-Darstellungen haben in den Kirchen Einlass gefunden. Die Päpste hatten auch nichts dagegen, allerdings musste Michelangelo gewisse Körperteile mit einem Tuch übermalen.

Savanarola (in meinem Thread VERSUCH in den EIGENEN WERKEN dargestellt)
wollte, dass die Kirchen von allen allzu menschlichen Darstellungen gereinigt würden. Letztlich ist er, nachdem er getötet wurde, mit noch 2 anderen Mönchen am Scheiterhaufen verbrannt worden. Die Päpste dürften diese halbnackten Menschen und die Gottesbilder auf ihre Weise genossen haben.

Das nur am Rande! Der Liedtext "Er, der nie begonnen, er der immer war. ewig ist und waltet.... gibt uns keine bildliche Vorstellung. Es ist die Unendlichkeit, die sich ja niemand richtig vorstellen kann.

Gott hat die Bibel nicht geschrieben. Leider gibt es sehr verschiedenartige Bibelübersetzungen und Bibelauslegungen. Übrigens soll das mit der "linken Wange auch noch hinhalten..." eine Fälschung sein. Ich konnte mich trotz meines eher christlichen Gottesglaubens nie daran halten. Christus soll nie dafür gewesen sein. Gewisse Dinge sind tatsächlich nicht lebbar. Aber die Grundidee der NÄCHSTENLIEBE ist etwas Wertvolles für die Menschheit.

Die Mosleme allerdings behaupten, dass der Koran direkt von Gott kommt, bzw. von den Jüngern Mohammeds niedergeschrieben wurde, nachdem Mohammed (er konnte weder lesen noch schreiben) die Botschaft Gottes ihnen diktiert hatte und anschließend sich auch alles vorlesen hat lassen, sodass vom Propheten alles überprüft und kontrolliert war. Von der Bibel wissen wir, dass die ersten Worte um das Jahr 70 n. Chr. erst aufgeschrieben wurden.

Die 10 Gebote sind sehr wichtige Richtlinien für das menschliche Leben. Aber jeder kann es halten, wie er will. Im christlichen Glauben wird niemand zu etwas gezwungen. Doch einer Religionsgemeinschaft anzugehören, macht unfrei. Das ist ein Erfahrenswert.

Verzeiht, wenn ich etwas ausgeholt habe, könnte mir aber vorsellen, dass es zumindest interessant war und gedanklich angeregt hat.

Grüß Gott!

suche
 
Alle Achtung! – mit einer Einschränkung

daimos schrieb:
Ich unterscheide erst einmal drei Ebenen, die sich immer mehr verdichten:
- Die Weltanschauung als individuales Glaubenssystem
- Die Religion als Gemeinschaft von Menschen derselben Weltanschauung
- Die Kirche als Institution einer Religion
Das finde ich eine handliche Diskussionsgrundlage!
Allerdings ist Religion per definitionem eine Lebenshaltung und liegt damit auf der Ebene der individualen Weltanschauung. Darum sagt man dann einer Gruppe von Gleichgesinnten dann eben Religionsgemeinschaft.
Dass dies noch nicht ganz dasselbe ist wie Kirche, dünkt mich eine hilfreiche Differenzierung.

daimos schrieb:
Der Pantheismus sieht das Göttliche überall/in der Natur/im Universum/etc. Kann man auch dran glauben, aber ist letzten Endes doch nur ein Pseudo-Glaube, eine Umbenennung in "göttlich".
Nur weil du das nicht einfühlen oder erleben kannst, solltest du es nicht abqualifizieren.
(Man wird es wohl ahnen – und es stimmt: ich sage das als persönlich betroffener. Ich habe so wertvolle Dialoge mit Kristallen, Bäumen und Tieren, dass ich das nicht gerne als Pseudo-Glaube bezeichnet sehe.)

Grüsse
evgenios
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Mein Gottesbild

Ich unterscheide erst einmal drei Ebenen, die sich immer mehr verdichten:
- Die Weltanschauung als individuales Glaubenssystem
- Die Religion als Gemeinschaft von Menschen derselben Weltanschauung
- Die Kirche als Institution einer Religion.
Halte ich für eine recht komplexe, wenn auch grobe Ordnung.

Mein Gottesbild ist nicht ident mit dem des in der (katholischen) Bibel beschriebenen, es ist dem der Bibel aber am ähnlichsten.

Die zehn Gebote, die 7 Hauptsünden und vor allem das Gebot der Nächstenliebe sind 18 taugliche Regeln für ein friedvolles Zusammenleben der Menschen, auch dann, wenn sie zur Zeit nur eine Minderheit tatsächlich leben können. Ich bin mir recht sicher, dass wir mit den Menschen, die diese Regeln leben wollen, eine Mehrheit bilden. Freilich wissen das Wollen nur die Betreffenden selbst.

So wird es - individuell gesehen - hinsichtlich der (Gott) Gläubigkeit im wesentlichen auch immer nur 3 Arten von Menschen geben:

Die Gläubigen (die auch tatsächlich glauben können)

Die Agnostiker (die immer glauben wollen) und schließlich die

Atheisten (die auch nicht glauben wollen).​

Es soll niemand glauben, dass ich jetzt alle User nach diesen Gesichtspunkten einteilen will; ich halte es aber für ratsam, wenn jeder wenigstens selbst weiß, wo er steht, bzw. eine vierte Alternative findet. Ich selbst - ich wage es zu sagen - pendle so zwischen Gläubigem und Agnostiker hin und her; ich will aber so lange wie möglich offen dafür bleiben, mich von "Stark-Gläubigen" endgültig von der Wichtigkeit einer Religiosität überzeugen zu lassen. Heuchler bitte zurückhalten - ich rieche sie 100 m gegen den Wind.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Mein Gottesbild

Halte ich für eine recht komplexe, wenn auch grobe Ordnung.
Ja, was denn nun - komplex oder grob? Beides zusammen geht ja schlecht. ;)
Mein Gottesbild ist nicht ident mit dem des in der (katholischen) Bibel beschriebenen, es ist dem der Bibel aber am ähnlichsten.
Nichts anderes sagt doch meine Abstufung in drei Stufen aus: Jeder Glaube ist individuell und muss es auch sein. Er ist genauso individuell wie wir Menschen individuell sind. Deswegen können nicht alle Milliarden Christen auf der Welt denselben Glauben, dieselbe Weltanschauung haben.
Aber ich will zur Verdeutlichung noch einiges deklaratorisch hinzufügen. Nehmen wir einfach mal dich und mich als zwei Beispiele:

Bsp. 1: Zeilinger

1. Weltanschauung: theistisch, gläubig, transzendente Wesenheiten sind vorhanden, es gibt ein Jenseits
2. Religion: christlich, ohne nähere Spezifizierungen
3. Kirche: Römisch-katholisch (?)

Ich schränke hierdurch den Kreis in Frage kommender Menschen immer stärker ein. Unter 1. würden auch Moslems, Paganisten oder Deisten fallen, sofern man "theistisch" i. e. S. mal außer Betracht lässt und weiter fasst als "gottgläubig". Unter 2. fallen jetzt zwar nur noch alle Christen, aber derer gibt es ja auch reichlich von jeglicher Strömung. Erst 3. konkretisiert dies. Die röm.-kath. Kirche stellt jetzt zum ersten Mal einheitliche Glaubensmaßstäbe auf. Nichtsdestotrotz - und da muss ich dir recht geben - bilden diese nicht den einzelnenm Gläubigen per se ab. Aber ein gewisser Grundkonsens muss ja zweifelsohne vorhanden sein.

Bsp. 2: daimos

1. Weltanschauung: agnostisch mit allerlei anderen philosophischen und persönlichen Nuancen.
2. Religion: keine
3. Kirche: dto.

Wenn ich besonders mich jetzt als Beispiel nehme, fällt natürlich auf, dass die Weltanschauung zwei, in sich widersprüchliche, Komponenten in sich trägt: Zum einen das verallgemeindernde Element (agnostisch) und zum anderen das individualisierende Element (gewisse persönliche Nuancen).
Wenn du ein besseres Schema kennst, dann nur her damit. Das obige ist ja auch nur meine bescheidene Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit. ;) Aber dafür sind wir ja in einem Diskussionsforum. :D
[...] So wird es - individuell gesehen - hinsichtlich der (Gott) Gläubigkeit im wesentlichen auch immer nur 3 Arten von Menschen geben:

Die Gläubigen (die auch tatsächlich glauben können)

Die Agnostiker (die immer glauben wollen) und schließlich die

Atheisten (die auch nicht glauben wollen).​
[...]
Ich halte es für verfehlt, die Menschen nur in drei Gruppen einzuteilen. Es sollen zwar nur wesentliche Merkmale zählen, aber selbst die differieren schon bei der ersten Gruppe der Gläubigen ungemein. Denn darunter fallen ja nicht nur Monotheismen, sondern auch der Heno-, Polytheismus oder der Deismus.
Ebenso falsch ist es, zu behaupten, dass die Gläubigen (und du stellst in diesem Punkt sicher auf die Gottgläubigen ab) von den Atheisten zu trennen sind. Atheisten können auch gläubig sein. Das mag verwirrend klingen, aber das Wort "Atheist" sagt ja nur aus, dass der betreffende Mensch nicht an Götter glaubt. Was dann eher auf deine Beschreibung passt, wäre der Materialist.
Auch die Erläuterung der Agnostiker halte ich für ungenau. Das mag auch der Ungenauheit des deutschen Wortes "glauben" geschuldet sein. Agnostiker glauben IMO keinesfalls auf religiöse Weise - dann wären sie keine Agnostiker mehr. Es steckt ja schon im Wort selbst: ἀγνoεῖν (a-gnoein; "nicht wissen"). Agnostikern bleibt nur die Vermutung. Da sich objektive Entscheidungsmöglichkeiten aber unserer Erkenntnisfähig entziehen, bleibt der Agnostiker beim "Vielleicht", beim "Ja oder Nein".
 
AW: Mein Gottesbild

Ja, was denn nun - komplex oder grob? Beides zusammen geht ja schlecht. ;)
Sollte eigentlich als Zustimmung gedacht sein; in Glaubensdingen ist Deine Ordnung mE zwar noch grob, aber auch komplex.

Nichts anderes sagt doch meine Abstufung in drei Stufen aus: Jeder Glaube ist individuell und muss es auch sein. Er ist genauso individuell wie wir Menschen individuell sind. Deswegen können nicht alle Milliarden Christen auf der Welt denselben Glauben, dieselbe Weltanschauung haben.
Aber ich will zur Verdeutlichung noch einiges deklaratorisch hinzufügen. Nehmen wir einfach mal dich und mich als zwei Beispiele:

Bsp. 1: Zeilinger

1. Weltanschauung: theistisch, gläubig, transzendente Wesenheiten sind vorhanden, es gibt ein Jenseits
2. Religion: christlich, ohne nähere Spezifizierungen
3. Kirche: Römisch-katholisch (?)

Ich schränke hierdurch den Kreis in Frage kommender Menschen immer stärker ein. Unter 1. würden auch Moslems, Paganisten oder Deisten fallen, sofern man "theistisch" i. e. S. mal außer Betracht lässt und weiter fasst als "gottgläubig". Unter 2. fallen jetzt zwar nur noch alle Christen, aber derer gibt es ja auch reichlich von jeglicher Strömung. Erst 3. konkretisiert dies. Die röm.-kath. Kirche stellt jetzt zum ersten Mal einheitliche Glaubensmaßstäbe auf. Nichtsdestotrotz - und da muss ich dir recht geben - bilden diese nicht den einzelnenm Gläubigen per se ab. Aber ein gewisser Grundkonsens muss ja zweifelsohne vorhanden sein.
Mit dem Grundgerüst des Katholizismus, nämlich der 10 Gebote, der 7 Hautpsünden und dem Gebot der Nächstenliebe bin ich einverstanden, auch, wenn ich es - wahrscheinlich - nie 100%ig leben kann. Muss ich auch nicht. Religion ist ein Ideal und Ideale sind einmal (nur) eine Zielsetzung und nicht unbedingt auch Realität. Hätten wir aber keine Zielsetzungen, würden wir uns überhaupt nicht bewegen.
Ist mir danach, in eine Kirche (jetzt als materielles Gebäude gesehen) zu gehen, ist es ziemlich sicher, wenn ich praktisch auch die Wahl habe, eine katholische. Dabei ist mir bewusst, dass ich auch zur "Institution" katholische Kirche gehe. Das heißt - zumindest für mich - nicht, dass ich jeden Kirchenvertreter und jeden Satz in der Bibel kritiklos hinnehmen muss.

. . . halte es für verfehlt, die Menschen nur in drei Gruppen einzuteilen.
Es ist nicht verfehlt, wenn man dabei nicht vergisst, dass es mehrere Aspekte des Menschseins gibt. Das Verhältnis zu Glaube und Gläubigkeit ist ja nur ein Aspekt. Wir dürfen vor allem das nicht vergessen, worauf wir keinen Einfluss haben. Es prägt uns die Landschaft, in der wir - vor allem die erste Zeit unseres Daseins - leben, das Klima und vor allem alle Menschen, die stärker sind als wir, auch die (oder vor allem die), die wir lieben. Unseren Glauben können wir uns, sofern wir nicht unter irgendeinem Sachzwang stehen, aussuchen, einfach, indem wir uns vorher fragen, was will ich glauben. Unsere Vererbung nicht; wir können sie nur akzeptieren und versuchen, das beste aus ihr zu machen.

Auch die Erläuterung der Agnostiker halte ich für ungenau. Das mag auch der Ungenauheit des deutschen Wortes "glauben" geschuldet sein. Agnostiker glauben IMO keinesfalls auf religiöse Weise - dann wären sie keine Agnostiker mehr. Es steckt ja schon im Wort selbst: ἀγνoεῖν (a-gnoein; "nicht wissen"). Agnostikern bleibt nur die Vermutung. Da sich objektive Entscheidungsmöglichkeiten aber unserer Erkenntnisfähig entziehen, bleibt der Agnostiker beim "Vielleicht", beim "Ja oder Nein".
Okay, wirft aber wieder die Frage auf, was eine "religiöse Weise" ist. Sicher gibt es auch hier keine genormte Auffassung. Ich kann in einer freien Gesellschaft auch der Auffassung sein, dass die Menschen, die die Bibel auslegen, nicht dazu geeignet sind. Warum fragen wir uns aber nicht, was uns gefällt UND akzeptieren gleichzeitig, das anderen etwas anderes gefällt !? Wir können dann mit den Menschen, denen das gleiche wie uns gefällt, eine nähere - wenn auch nur geistige - Beziehung suchen, ohne die anderen zu verachten bzw. zu ignorieren.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Mein Gottesbild

Korrektur zu Beitrag 267 (verfasst von mir): Folgender Absatz

Nichts anderes sagt doch meine Abstufung in drei Stufen aus: Jeder Glaube ist individuell und muss es auch sein. Er ist genauso individuell wie wir Menschen individuell sind. Deswegen können nicht alle Milliarden Christen auf der Welt denselben Glauben, dieselbe Weltanschauung haben.
Aber ich will zur Verdeutlichung noch einiges deklaratorisch hinzufügen. Nehmen wir einfach mal dich und mich als zwei Beispiele:
. . . ist nicht von mir und gehört nicht zu Beitrag 267.

Bitte um Nachsicht.

Zeili
 
AW: Mein Gottesbild

Gottesbild?
...habe ich keines.

Ich kann mit der Vorstellung eines Schöpfergottes nichts anfangen.
Jede Form einer personalen Struktur "oberhalb" des Menschen scheint mir befremdlich.

Wenn diese Welt von jemandem geschaffen worden sein sollte, so war dies kein allmächtiges oder gütiges Wesen, sondern eine Bestie, die Spaß daran hat, die von ihm geschaffenen Wesen auf alle nur erdenkliche Weise zu quälen.

Gott ist für mich daher eine sinnlose Vokabel, die auf nichts verweisen kann.
 
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AW: Mein Gottesbild

Gottesbild?
...habe ich keines.

. . .

. . .

Gott ist für mich daher eine sinnlose Vokabel, die auf nichts verweisen kann.
Oktoberwind, um Dein hartes Urteil über die Gottgläubigkeit zu verstehen, müsste ich schon mehr von Dir wissen.

Ein Wort zu Deiner Signatur: Nietzsche starb in geistiger Umnachtung. Meine Vermutung über den Grund: Er erkannte, dass er selbst aus einer Frau geboren wurde, hätte sollen sein hartes, machomäßiges Urteil über Frauen ("Alles Schlechte kommt vom Weibe") für seinen eigenen Seelenfrieden revidieren, konnte das aber nicht und zerbrach schließlich seelisch daran.

Warum sollte sich irgendwer mit diesem Menschen näher befassen ? Ist es denn plötzlich unwichtig, wie wer endet ? Mein einziges Gefühl für Nietzsche: Bedauern.

Wer aber absolut nicht Richtung Seelenheil unterwegs ist, für den Religosität weich und gefühlsduselig ist, für den ist das natürlich nicht relevant.

Wohlmeinende Grüße

Zeili
 
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