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Mein Gottesbild

Vielleicht ist Gott ja auch etwas nicht-Konstantes. Etwas was dadurch so effektiv fantastisch ist, dass es ständig in Bewegung ist. Alles ist der ständigen Veränderung unterworfen, das Leben, alles ist vergänglich. Deswegen suchen Menschen seit Jahrtausenden nach einer Konstante im Leben und versuchen Gott als solche zu sehen. Wäre ja beruhigend, träfe dies tatsächlich zu; wahrscheinlich ist dies aber zu einfach.

Sehen wir Gott als einen Fluss; er ist dadurch beständig, dass er fließt, in Veränderung ist. Wenn wir nun mit einem Eimer kommen und Wasser aus dem Fluss schöpfen, so haben wir den Fluss immer noch nicht definiert. Fluss ist es nur wenn es fließt, wenn es sich verändert.

Wenn es sich mit Gott also genauso verhält, dann müssen wir uns vielleicht einfach dem Leben so hingeben wie es kommt. Uns mit dem Leben verändern, Veränderung nicht verteufeln sondern als notwendig ansehen.

Flups :rolleyes:
 
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fusselhirn schrieb:
Ich denke, es gibt bei der Befriedigung der Triebe echte Befriedigung und unechte. Die unechte täuscht mir nur Befriedigung vor bzw. befriedigt mich nur ein wenig, erzeugt aber im Endeffekt einen größeren Trieb. Heikles Beispiel: Sex ohne Liebe. Das gibt es doch dann bestimmt auch bei dem Erkenntnistrieb. Verstehst du was ich meine?
Jepp, das tue ich. Dass du z.B. mit dem Ausleben des Sexualtriebes ein paar andere Klamotten überdeckst. Oder mit dem Ausleben des Erkenntnistriebes. So kommen ja die blassen Oberschullehrer-Typen zustande... Man sollte sich schon um alle seine Triebe kümmern. Groß aussuchen kann man sich da nichts. Man hat das Vorgegebene aufzunehmen. Und wenn man's richtig tut, dann fühlt man sich gut. :jump1:

Gysi
 
@Wandertaube
Vielleicht ist Gott ja auch etwas nicht-Konstantes.
Glaubst du daran?
Wenn ja, wieso vielleicht?
Wie kann ein "vielleicht" dein Lebensinhalt sein?

Wenn nein, wieso machst du dir ernsthafte Gedanken über Gott an den du nicht glaubst? Möchtest du Glauben? :)

@Gysi
Und wenn man's richtig tut, dann fühlt man sich gut.
100 % deiner Meinung. Die Qualität der Befriedigung ist wichtig.
 
Hallo Fusselhirn,

fusselhirn schrieb:
@Wandertaube

Glaubst du daran?
Wenn ja, wieso vielleicht?
Wie kann ein "vielleicht" dein Lebensinhalt sein?

Wenn nein, wieso machst du dir ernsthafte Gedanken über Gott an den du nicht glaubst? Möchtest du Glauben? :)

Ja - vielleicht -, ich glaube so eine Tendenz zum Glauben hat jeder Mensch oder? Es wird ja auch einfacher wenn man glaubt. Ich weiß zur Zeit nicht was ich (nicht) glaube und hänge im Raum :rolleyes:

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Atheismus ist mir zu endgültig; zu vermessen zu glauben, dass man wisse, dass kein Gott existiert. Agnostizismus passt da besser, hat aber soetwas Hilfloses an sich. Ich weiß halt nichts, will mich aber nicht mit diesem Hilflosen abfinden. Irgendetwas muss da sein und das ist zu komplex als dass es ein Mensch begreifen könnte. (Vielleicht, ich will ja hier generell nichts ausschließen. Z.B. hätte ich gesagt, dass ich in Glaubenssachen alles von Menschen vorgedachte ausschlösse; aber das ist mir auch wieder zu krank, weil es viele geniale Betrachtungsweisen der Welt gibt. Die haben alle gewisse Versuche unternommen Gott zu definieren. Ich will nix ausschließen weil ausschließen meiner Meinung nach impliziert dass man es besser wüsste.)

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Ich kann mich auch euch nur anschließen. Dieser Erkenntnistrieb ist wahrscheinlich ganz normal.
Hmm, oder gibt es Menschen die einfach so glücklich sind ohne zu fragen, ohne zu suchen? Ich weiß nicht, kann bestimmt sein, aber diese werden sich bestimmt nicht in so einem Forum wie hier anmelden :)

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Mein eigener Erkenntnistrieb war allerdings bisher höchst unbefriedigend :D
Manchmal denke ich, ich hätte lieber gar nicht erst anfangen sollen mir Gedanken darüber zu machen, da man ja doch keine Antwort findet. Diese eine vermaldeite Antwort. Dann beneidet man doch die, die sich um soetwas keine Gedanken machen... :)
 
@ Wandertaube

Ganz genauso sehe ich es auch:

Entweder lehne ich den Glauben ab, oder ich glaube.
Agnostiker sind für mich die Grenzgänger und meistens mit dem Adjektiv fröhlich behaftet. "Fröhliche Agnostiker", dass sind die, die sich immer ein Hintertürchen offen halten und bei Diskussionen nach der einen oder der anderen Seite schwenken können. "Was ich nicht weiß, das macht mich nicht heiß".

Glauben oder Nichtglauben kommt nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Herzen oder dem Bauch.
Sich ein Bildnis zu machen, das ist ein menschliches Bedürfnis, macht das Glauben aber nicht leichter, weil der Mensch eben immer nach menschlichen Bildnissen sucht.

Es gibt für mich keine Alternative zwischen Glauben und Athesismus.
Ich kann weder passiv glauben, noch passiver Atheist sein.
Genauso wenig wie es dunkelweiß oder hellschwarz gibt, genauso wenig kann man ein bißchen glauben, oder das Ganze ein bißchen ablehnen.



Rhona
 
Hallo Rhona :-)

Die Frage des Glaubenwollens ist m.E. allerdings zweitrangig. Es zählt nicht ob ich das will oder nicht, ich will an das glauben was stimmt.

Man glaubt doch immer nur an das wovon man überzeugt ist, dass es auch stimmt, oder?

Ich will an die Wahrheit glauben, das Problem ist ja nur dass es vielleicht 1) keine alleinige Wahrheit gibt und oder 2) dass ich sie nicht erkennen kann.

:)
 
Die Frage des Glaubenwollens ist m.E. allerdings zweitrangig.
Ích denke, das der Wille am Anfang steht und primär ist. Glauben ist eine Fähigkeit, genauso wie die Liebe, die man lernen kann, wenn man will. Allerdings muss man dafür aktiv werden, man bekommt keinen Glauben vorgesetzt. Du suchst einen Glauben, als Wahrheit, die du besitzen kannst. Aber das wird dich nicht befriedigen.

Hast du ein Bild von einem Ideal bzw. vollkommenden Menschen?
Liebst du dich? Wenn ja, was liebst du an dir?

hoffe die Fragen sind nicht zu intim. :)
 
wandertaube schrieb:
Atheismus ist mir zu endgültig; zu vermessen zu glauben, dass man wisse, dass kein Gott existiert.
Ja? MIR ist RELIGION zu endgültig. Denn zu glauben, dass ein Jesus Christus nach drei Tagen seines Kreuztodes wieder von den Toten auferstanden ist - und zwar um die Menschheit von einer Sünde zu befreien, die sie daran hindert, ewig zu leben - diesen Glauben als endgültige Wahrheit zu vermitteln - DAS scheint mir WAHNWITZIG vermessen zu sein!
Der Atheist GLAUBT, dass es Gott nicht gibt. Es ist doch der GLÄUBIGE, der meint zu WISSEN, dass es Gott gibt! WER ist hier also vermessen?
Der Agnostiker sagt, dass die Existenz Gottes nicht zu BEWEISEN ist.
Mein eigener Erkenntnistrieb war allerdings bisher höchst unbefriedigend :D
Manchmal denke ich, ich hätte lieber gar nicht erst anfangen sollen mir Gedanken darüber zu machen, da man ja doch keine Antwort findet. Diese eine vermaldeite Antwort. Dann beneidet man doch die, die sich um soetwas keine Gedanken machen... :)
Wir Menschen haben eben vom Baum der Erkenntnis gefuttert und sind Mensch geworden aus dem "Paradies" der Tierwelt mit seiner totalen Naturversorgung vertrieben worden. Schmollend den Kopf in den Sand zu stecken, weil das Denken doch so anstrengend ist, bringt da nichts. Manchen hilft es, sich mit der Religionsdroge vollzupumpen. Mich würde sie für jede Sekunde unglücklich machen, weil sie keine WIRKLICHEN Bilder liefert. :nein:

Gysi
 
Gisbert Zalich schrieb:
Ja? MIR ist RELIGION zu endgültig. Denn zu glauben, dass ein Jesus Christus nach drei Tagen seines Kreuztodes wieder von den Toten auferstanden ist - und zwar um die Menschheit von einer Sünde zu befreien, die sie daran hindert, ewig zu leben - diesen Glauben als endgültige Wahrheit zu vermitteln - DAS scheint mir WAHNWITZIG vermessen zu sein!
Der Atheist GLAUBT, dass es Gott nicht gibt. Es ist doch der GLÄUBIGE, der meint zu WISSEN, dass es Gott gibt! WER ist hier also vermessen?
Natürlich ist DAS vermessen. Du reduzierst allerdings den Glauben auf eine Buchreligion, die eben auch von Menschen geschaffen worden ist und deswegen meiner Meinung nach nicht die Wahrheit in sich tragen kann. Religion, bzw. Gott-Glaube hat überhaupt nichts mit dem Anhängen einer bestimmten Religionsgemeinschaft zu tun - finde ich.
Der Agnostiker sagt, dass die Existenz Gottes nicht zu BEWEISEN ist.
Was ist an diesem Nichtwissen ob es einen Gott gibt, denn so schlimm?
Es ist m.E. die ehrlichste Form - nämlich die Erkenntnis der beschränkten subjektiven Wahrnehmungsmöglichkeiten des Menschen, die ihm nicht ermöglichen die totale Wirklichkeit richtig, unverzerrt wahrzunehmen.
Manchen hilft es, sich mit der Religionsdroge vollzupumpen.
Du weißt doch gar nicht welcher Art dies ist ! Du beschränkst Religionsdroge wahrscheinlich auf irgendeine der Buchreligionen oder sonstigen von Menschen in einer Gemeinschaft gelebten Religionen. Aber der Gott-Glaube kann sich doch ganz privat bei dir äußern, wenn du erkennst, dass es soetwas gibt. Irgendetwas über dessen Form und Gestalt wir uns kein Bild zu bilden möglich sind. Es ist bestimmt kein alter netter Mann mit langem Bart auf seinem Goldenen Thron. Diese Erklärungen sind zu menschlich als dass sie der Wahrheit entsprechen können. Die menschliche Wahrheit ist nicht wahr.

Ich finde Atheisten genauso vermessen wie irgendwelche Katholiken die meinen ihre Religion sei die volle Wahrheit.

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Was mich verwundert, aber ich letztlich beobachten konnte, ist, dass selbst sich zu Pastoren ausbildenlassende Theologen die Bibel nicht mehr als alleinig wahr ansehen, auch an die Geschichten und das Gottesbild nicht mehr unbedingt glauben, sondern ihr mehr symbolische Kraft für ein gutes Leben zuweisen. Das finde ich auch komisch... Wieso sollte ich mein ganzes Leben Leuten von nem Gott berichten in ner Form die ich selbst nicht akzeptiere. Zumindest nicht des Verstandes wegen.
 
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fusselhirn schrieb:
Hast du ein Bild von einem Ideal bzw. vollkommenden Menschen?
Liebst du dich? Wenn ja, was liebst du an dir?

Zu vollkommenen Menschen fällt mir nur ein:

Nobody's perfect - hmm... da war dieser eine Typ, aber wir haben ihn umgebracht.

;-)


Kanntet ihr bestimmt schon, aber ich will damit nur verdeutlichen, dass ich nicht glaube, dass Menschen vollkommen sein können. Zumindest in der Art wie wir Vollkommenheit definieren. Eigentlich sind wir alle vollkommen wie wir sind, sonst würden wir nicht existieren.
(Spinoza: "Alles hat seine Daseinsberechtigung schon aus der reinen Existenz"; oder so ähnlich, mist! ich hab dieses wundervolle Zitat vergessen :( )

Vollkommenheit wird über die Gesellschaft von außen definiert. Der Mensch ist ansich vollkommen, aber das wird nicht akzeptiert. Und seine Triebe die eigentlich dazugehören werden unterdrückt und unseren moralischen Werten angepasst unterstellt.

Bspw. habe ich letztlich die Bergpredigt gelesen. Dort steht "Der Ehebruch beginnt schon beim lüsternen nachblicken des anderen" ; Was soll das? Wieso verteufelt die Kirche (christliche) die Sexualität des Menschen derart, dabei ist auch sie ein so wichtiger Teil von uns, den die Kirche am liebsten rausreißen würde.

Sowas verstehe ich nicht.... :rolleyes:


:zauberer1
 
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