• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Mein Gottesbild

@zeili
Ich will den Glauben nicht zerlegen. Ich wollte damit sagen, dass ihr für zwei verschiedene Sachen das gleiche Wort benutzt.

@gysi
Nach der Bibel hat Gott den Menschen das Essen von der Frucht der Erkenntnis verboten, sie ihm aber auch vor die Nase gesetzt.
Du gibst Gott die Schuld für deine Erkenntnis?

Aber man sollte es so formulieren, dass der Mensch durch seine höchst menscheneigenen Qualitäten auch DAZU GEWONNEN hat
Was haben wir DAZU GEWONNEN?
 
Werbung:
@ Zeilinger

Damit ich Ihre gutgemeinten Ermahnungen nicht nochmal fälschlicherweise als Maßregelung und oberlehrerhaftes Gehabe empfinde - es also zu eng sehe -, werde ich in Zukunft Ihre Aphorismen übersehen und nicht nochmal auf diese eingehen.

Mit freundlichen Grüßen

Rhona Fröbel


@ Fusselhirn

Du fragst, was der Mensch dazu gewonnen hat.

Vielleicht hat er erkannt, dass das Durchsetzen des eigenen Willens, das Anzweifeln einer Autorität, also das eigenständige Handeln, auch Konsequenzen nachzieht.

Gott hat uns zwar den freien Willen gegeben, aber diese Tatsache wird von der Kirche nicht akzeptiert oder sie ist für sie irrelevant.
Blinder Gehorsam wird von ihr verlangt, Glaube, ohne zu hinterfragen,ohne zu zweifeln und keine Kritik an ihren Handlungen.

"Selig sind, die nicht sehen und doch glauben" Joh. 20,29

"Wer in Glaubensfragen den Verstand befragt, kriegt unchristliche Antworten",
der Spruch ist von Wilhelm Busch.

Beide Zitate sagen doch das gleiche aus, nämlich: Nicht denken, nichts hinterfragen, nur glauben.

Aber Gott, so wie ich ihn interpretiere, kann nicht glücklich über Geschöpfe sein, die alles widerspruchslos hinnehmen.
Dass Gott den Zweifler liebt, das kann man u.a. daran erkennen, dass gerade Thomas, der als der Zweifler unter den Jüngern bekannt ist, einer seiner Lieblingsjünger war.
Setzt man nun voraus, dass Jesus Gottes Sohn ist, und dass Jesus gerade dieser Zweifler ans Herz gewachsen war, dann sollte man doch auch davon ausgehen können, dass es Gott nicht anders sieht.

Gott hat sicher nichts gegen Menschen die denken, hinterfragen und auch zweifeln. Aber die Kirche hat etwas dagegen.

Rhona
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht hat er erkannt, dass das Durchsetzen des eigenen Willens, das Anzweifeln einer Autorität, also das eigenständige Handeln, auch Konsequenzen nachzieht.
Deine Antwort finde ich sehr gut. Was glaubst du, wieviele Menschen haben heutzutage diese Erkenntnis?

Deine Sachen widersprechen mir nicht. Jesus hat natürlich seine Jünger geliebt und er hatte natürlich auch seine Lieblinge gehabt. Jesus hat zu seinen jünger aber auch gesagt:
"Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein" Mat 17,20 (Lutherbibel)
Das heisst doch der Glaube der Jünger war nicht mal so gróß wie ein Senfkorn. Alle Jünger haben gezweifelt. Ich habe nie behauptet, das Gott die Zweifler nicht liebt.

Gegen blinden Gehorsam habe ich auch etwas. Gott will Gehorsamkeit auf Grunde unseres freien Willens, das ist ein Unterschied. Das dienen muss aus Überzeugung kommen. Hast du etwas gegen Gehorsamkeit gegenüber kompetenten Autoritäten?

Verwechle bei mir bitte nicht Gott und Kirche.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, das sagte er.
Aber dennoch ist die Annahme, dass der Glaube Bergen versetzen kann, durch das Leben ad adsurdum geführt worden.

Ich würde so gerne vorbehaltslos glauben, aber leider gelingt es mir nicht.

Rhona
 
Aber dennoch ist die Annahme, dass der Glaube Bergen versetzen kann, durch das Leben ad adsurdum geführt worden.
Man muss mit kleinen Bergen anfangen. Menschen können mit ihrem Glauben (an Gott und an sich selbst) etwas bewegen.

Ich würde so gerne vorbehaltslos glauben, aber leider gelingt es mir nicht.
Niemand hat gesagt, dass es einfach ist. Fange an, an dich selbst zu glauben. Das 2. Gebot Jesu war doch "Liebe deinen nächsten wie dich selbst" (habe gerade keine Bibel zu Hand). Aus der Liebe zu dir selbst kannst du eine Menge Kraft schöpfen und weitergeben. Nicht Aufgaben heisst die Devise, den der Weg ist das Ziel.

Ganz liebe Grüße,
Fusselchen
 
fusselhirn schrieb:
Du gibst Gott die Schuld für deine Erkenntnis?
Ach was, ich gebe "Gott" gar keine Schuld! Den gibt's doch gar nicht! Wie kann ich zudem jemandem "Schuld" an etwas geben, was ich liebe?
Was haben wir DAZU GEWONNEN?
Verstand. Erkenntnisfähigkeit. Die Fähigkeit, das ganze Panorama der Existenz bis zu einem geschlossenen Weltbikld zu erkennen. Also, ICH finde das toll! :D

Gysi
 
Also du findest die Erkenntnisfähigkeit toll! Du versuchst die Wirklichkeit zu erfassen. Warum? Was suchst du? Was hoffst du zu finden? Befriedigung?
Der Mensch ist doch ein zielgerichtetes Wesen, also suchen wir doch nur da, wo wir etwas zu finden vermuten, oder?
Wenn du die Wirklichkeit erkannt hast, was willst du dann erkennen mit deiner Erkenntnisfähigkeit? Wenn du antworten willst, dass du sie nie erkennen wirst. Ist es dann nicht ziellos es zu versuchen?

gysi, es macht sehr viel Spaß mit dir zu diskutieren. :)
 
Ja, dito. Ich fussel auch ganz gerne mit dir! :D
Wir sind Erkenntniswesen und haben einen Erkenntnistrieb. Erkenntnis zu gewinnen ist unser Lebenssinn. So wie die Befriedigung aller unserer anderen Sinne ebenfalls unser Lebenssinn ist. Aber die Befriedigung unseres Erkenntnistriebes ist unser höchst menschenspezifischer Sinn.

Gysi
 
Wie kann ein Trieb ein Lebensinn sein? Das mancht keinen Sinn.:D
Darf man sich den Aussuchen? Dann nehm ich den Sexualtrieb. :kuss3:

Also der Erkenntnistrieb unterscheidet uns von den blöden Tieren.

grrr,die Idee von dem Erkenntnistrieb ist interessant, da muss ich erst noch drüber nachdenken.

hmm, erster Gedanke.
Ich denke, es gibt bei der Befriedigung der Triebe echte Befriedigung und unechte. Die unechte täuscht mir nur Befriedigung vor bzw. befriedigt mich nur ein wenig, erzeugt aber im Endeffekt einen größeren Trieb. Heikles Beispiel: Sex ohne Liebe. Das gibt es doch dann bestimmt auch bei dem Erkenntnistrieb. Verstehst du was ich meine?
 
Werbung:
Yup, der Erkenntnistrieb ist OK.
Die Erkenntnis Gottes ist mit Liebe verbunden und befriedigt mich, deshalb ist es eine andere Erkenntnis als "wissenschaftliche" , welche mich nur kurzfristig befriedigt. Es ist eine andere Qualität der Erkenntnis. Sie erlangt man nur durch Liebe zu sich Selbst, zu anderen und zu guter letzt zu Gott als das Allumfassende bzw. Verbindende.Die Reihenfolge ist wichtig, denn die Dinge bauen aufeinander auf. Dann ergibt das auch Sinn. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben