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Mein Gottesbild

Rhona schrieb:
Geht Atheismus wirklich soweit, dass er selbst dann, wenns ums nackte Überleben geht (ist natürlich jetzt total überzogen, ich weiß), noch nicht mal diesen Versuch erlaubt und sich stattdessen nur auf Logik und vermeintliche Realität stützt, die eiskalt zeigt, dass es keine Rettung gibt?
Der Atheismus ist nicht organisiert und verbietet gar nichts. Der Atheist darf stoßbeten wie er lustig ist. Was würde ICH tun, wenn meine Frau/Freundin einen Tumor hat, und es stünde schlecht um sie? Versuchen, alle medizinischen Register zu ziehen. Und mit ihr auch über das Sterben und den Tod reden - dass und wie es "weitergeht". Aber das ist auch schon ein Thema ohne die unmittelbare Bedrohung. Sterben müssen wir alle. Das akzeptiere ich, und das sollten wir alle akzeptieren. Den Sterbeprozess eines geliebten Partners (oder anderen Menschen) können wir mit der Liebe begleiten, die wir für ihn in uns haben. Wer mit Gebeten das Schicksal abwenden will, der akzeptiert das nicht.

Gysi
 
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Hallöchen ihr beiden!
Wollte nur mal eben Danke an euch sagen, ihr(beide!) hilft mir meinen Glauben zu finden.
Habe nur eine Frage an Gisbert Zalich und hoffe das er sie mir beantwortet.
Du schreibst:
MICH macht nur die Wahrheit stark, und die Hinwendung zur Wirklichkeit.

Ich meinte nur, dass der Zweifel (Hinterfragen) und nicht der Glaube in Richtung Erkenntnis läuft

Das heisst doch das du auch deine jetzige Wirklichkeit und Wahrheit hinterfragst und immer neue Erkenntnisse daraus ziehst. Das wiederum zeigt dir doch das deine jetzige Wahrheit nur temporär ist.
Also macht dich der Gedanke das du die Wirklichkeit niemals erfassen wirst, weil du immer zu neuer Erkenntnis kommst, nicht schwach?

Wenn du aber glaubst und zwar nicht im Sinne von "Nicht-wissen", sondern von "Mehr-als-Wissen" würde das nicht eine Abhilfe schaffen?
Ich habe aus euer Diskussion gelernt, das die Frage nach der Existenz Gott völlig irrelevant ist, wenn man glaubt.

Danke,
Fusselhirn
 
Hello Fusselhirn!
fusselhirn schrieb:
Das heisst doch das du auch deine jetzige Wirklichkeit und Wahrheit hinterfragst und immer neue Erkenntnisse daraus ziehst. Das wiederum zeigt dir doch das deine jetzige Wahrheit nur temporär ist.
Also macht dich der Gedanke das du die Wirklichkeit niemals erfassen wirst, weil du immer zu neuer Erkenntnis kommst, nicht schwach?
Na, dann fusseln wir mal :D: Die Wirklichkeit kann ich nicht hinterfragen. Ich kann nur meinen Erkenntnisstand von dieser Wirklichkeit hinterfragen. Spitzfindig? Nene... Immer dieses Argument von den "verschiedenen Wirklichkeiten"... Es gibt nur eine Wirklichkeit.
Die Erkenntnis von der Erkenntnisunsicherheit macht mich so schwach, wie ich eben halt bin. Wer sich hingegen die "totale Glaubensüberzeugung" von wirklich albernen Geschichten aus den Fingern saugt, der lebt - in meinen Augen - nicht in der Wirklichkeit. Und das kann kein gutes Gefühl sein. Ein Gefühl, das mit täglichen Schreien nach Gott, nach dem Messias, nach der Erlösung kompensiert wird. Ein glückliches, "mittiges": in sich seiendes Leben muss man nicht für die Zukunft herbeibeten - das kann man - und viel einfacher! - schon JETZT haben!

Gysi
 
hi gysi,

ein paar fusselige Gedanken für den weisen Magier. :)
Ich bin deiner Meinung, dass es nur eine Wirklichkeit gibt.
Ich kann nur meinen Erkenntnisstand von dieser Wirklichkeit hinterfragen.
Genau das meinte ich. Du weisst also das dein jetziger Erkenntnisstand nicht der Wirklichkeit entspricht, sondern du später einen neuen Erkennstnisstand haben wirst, der dein jetziges Weltbild "korrigieren" wird. Du weisst, aber jetzt noch nicht was das sein wird, also muss du doch alles anzweifeln. Konkret ist meine Frage, glaube ich,: "Woher weisst du was du anzweifeln musst und was nicht?"

Ein glückliches, "mittiges": in sich seiendes Leben muss man nicht für die Zukunft herbeibeten - das kann man - und viel einfacher! - schon JETZT haben!
Genau das sagt Jesus in der Bibel. Lassen wir mal den Quatsch im alten Testament weg und stempeln die Apostel als Ungläubige ab (lt. jesus). Ist es das was Jesus sagt. Das ewige Leben ist ein Empfinden eines zeitloses Leben und nicht physisches Leben.

Du bist aber nur glücklich, wenn du nicht zweifelst. praktisches Beispiel: Ist man glücklich ,wenn man an der Liebe seines Partners zweifelt? Wenn man sucht findet man bestimmt Argumente die dafür sprechen, oder?
Ich bin nicht sehr gut im Erklären, aber verstehst du worauf ich hinaus will?

Fusselhirn
 
fusselhirn schrieb:
Genau das meinte ich. Du weisst also das dein jetziger Erkenntnisstand nicht der Wirklichkeit entspricht, sondern du später einen neuen Erkennstnisstand haben wirst, der dein jetziges Weltbild "korrigieren" wird. Du weisst, aber jetzt noch nicht was das sein wird, also muss du doch alles anzweifeln. Konkret ist meine Frage, glaube ich,: "Woher weisst du was du anzweifeln musst und was nicht?"
Das weiß ich heute eben nicht. Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Jedenfalls nicht so dolle... :D Aber weil ich einen gesunden Zweifel an meinem Erkenntnisstand habe, heißt das doch nicht, dass ich nur Müll zusammenzapfe und die Wirklichkeit mir immer und gänzlich verschlossen bleibt! Vielleicht werden mir alle Prüfungen durch die Technik der Zweifel ja auch sagen, dass ich mit vielen Dingen schon jetzt verdammt richtig liege...

Genau das sagt Jesus in der Bibel. Lassen wir mal den Quatsch im alten Testament weg und stempeln die Apostel als Ungläubige ab (lt. jesus). Ist es das was Jesus sagt. Das ewige Leben ist ein Empfinden eines zeitloses Leben und nicht physisches Leben.
Wie? Das habe ich jetzt auch gesagt? Davon weiß ich aber nichts! :D

Du bist aber nur glücklich, wenn du nicht zweifelst. praktisches Beispiel: Ist man glücklich ,wenn man an der Liebe seines Partners zweifelt?
WISSENSCHFTLICH gesehen bleibt an der Treue meiner Prtnerin IMMER ein Restzweifel. Auch an meiner. Aber mein GLAUBE (an die Treue) ist bisweilen groß. Glaube ist immer mit Zweifel gepaart. Und umgekehrt. Glaube kann nie mit Überzeugung gepaart sein.
Es entspricht nicht meiner Erfahrung, dass der Zustand des Glaubens und des Zweifelns unglücklich macht. Unglücklich macht das Verlassen des Bodens der Realität. Sich selber einen in die Tasche lügen macht unglücklich.

Gysi
 
Ich denke der "gesunde" Zweifel ist das was uns Menschen unvollkommen macht. Ich deute, die Schöpfungsgeschichte so, dass Adam und Eva, im übetragenen Sinne und nicht als reale Personen, solange glücklich waren bis sie Zweifel bekamen. Als sie an Gottes Autorität zweifelten, indem Sie vom "Baum der Erkenntnis" ernährten, wurden sie aus dem "Paradies" verbannt. Das wissentschaftliche denken, erkennen und wahrnehmen oder der Versuch einen Sinn in seinem Leben zu finden, obwohl keiner da ist oder der unmögliche Versuch die "Wahrheit oder Wirklichkeit" mit seinem rationalen Denken zu erfassen, machen unglücklich, weil man zu keiner befriedigenden Lösung kommt. Man findet Lösungen bzw. Weltbilder die einem helfen über die Runden zu kommen, aber diese Erkenntnisse "löschen nur kurz den Durst" nach Wissen.
Ich rede nicht von naturwissenschaftlichen Dingen, sondern von geistigen.

Aber weil ich einen gesunden Zweifel an meinem Erkenntnisstand habe
Du zweifelst an dir selbst bzw. deiner Erkenntnis? Also gibst du zu, das es einen Gott geben kann, weil deine Erkenntnisse zweifelhaft sind. Ich sage, zweifelsfrei es gibt einen Gott. Aber leider kann man ihn nicht mit Worten beschreiben, den Gott ist kein Teil unseres Denkens bzw. dieser Welt.

Glauben heisst Gewissheit. Ich rede hier nicht von dem kirchlichen Geschwätz. Man lebt seinen Glauben aus, jede Sekunde. Glaube ist nicht eine Diskussion ob oder vielleicht. Es muss mich innerlich Schmerzen wenn ich gegen meinen Glauben verstosse.

Warum bist du treu?

freu mich auf deine Antwort,
fussel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ups, habe gerade in der Zwischenbilanz gelesen:
Gisbert Zalich meint, falls es überhaupt einen Gott gibt, ist es die Wirklichkeit, die aber nichts mit Biologie zu tun haben darf.
Vielleicht meinen wir das gleiche und geben dem Kind nur einen anderen Namen. Zweifelst du daran das es eine Wirklichkeit gibt?
Meinst du das es in der einen Wirklichkeit Dinge gibt, die Du niemals erkennen wirst?
 
Erweiterung meines Gottesbildes

Auf Grund einer vor kurzem erlebten Podiumsdiskussion möchte ich mein Gottesbild erweitern:
Gott ist Vater und Mutter zugleich.
Daraus ergibt sich jetzt logischerweise, dass Gott zwar nach wie vor eine Wesenheit ist, die allen anderen Wesenheiten überlegen ist, dass er aber doch den Menschen sehr ähnlich ist (wurde übrigens von einer Frau ausgesprochen).

Liebe Grüße

Zeili
 
fusselhirn schrieb:
Ich denke der "gesunde" Zweifel ist das was uns Menschen unvollkommen macht.
Neenee, der Zweifel erwächst aus der Unvollkommenheit. Nicht umgekehrt!
Ich deute, die Schöpfungsgeschichte so, dass Adam und Eva, im übetragenen Sinne und nicht als reale Personen, solange glücklich waren bis sie Zweifel bekamen. Als sie an Gottes Autorität zweifelten, indem Sie vom "Baum der Erkenntnis" ernährten, wurden sie aus dem "Paradies" verbannt.
Keine Realgeschichte, natürlich nicht. Ich halte die Schöpfungsgeschichte für einen Beleg der Menschenfeindlichkeit Gottes (von den Menschen so konstruiert). "Vom Baum der Erkenntnis gegessen" zu haben, das ist nichts anderes als die Menschwerdung des Menschen aus der Tierwelt. Der Mensch ist ein Erkenntniswesen. Und dieser Qualitätszuwachs missfällt diesem Gott der Juden und der Christen. Und der Muslime. Da kann dieser Gott aber froh sein, dass es ihn gar nicht gibt... :D
Du zweifelst an dir selbst bzw. deiner Erkenntnis? Also gibst du zu, das es einen Gott geben kann, weil deine Erkenntnisse zweifelhaft sind. Ich sage, zweifelsfrei es gibt einen Gott.
Und ich sage - mit nur geringen Zweifeln - dass auch du nicht ohne Zweifel sein kannst... :D
Glauben heisst Gewissheit. Ich rede hier nicht von dem kirchlichen Geschwätz.
Merkwürdig aber, wie viele VERSCHIEDENE "Gewissheiten" es gibt....
Warum bist du treu?
Erst einmal: Was ist Treue? Treue ist für mich, Versprechen und Verträge nicht zu brechen. Das klingt jetzt sandtrocken, Verträge müssen aber nicht "trocken" und nicht schriftlich sein. Ein Vertrauensversprechen ist auch nicht unbedingt ausgesprochen und ist nicht schriftlich fixiert. Zum Treueversprechen gehört: Verletze mich nicht! Daran sollte man sich halten, das ist ein Kern der Liebe.

Gysi
 
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[INDENT schrieb:
Gott ist Vater und Mutter zugleich.[/INDENT]Zeili

Dieser Satz ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen und wirkt auf mich wie eine von Flieges Aussagen. Da spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob er von einem Mann oder einer Frau ausgesprochen wurde.
So sagt er gar nichts aus, sondern könnte z.B. als die naive Feststellung eines Kindes ausgelegt werden, das damit sagen möchte "Der liebe Gott hat mich genauso lieb wie meine Mami und mein Papi". Oder als die einer Frau, die im Zuge der Gleichberechtigung Gott nicht mehr nur als den "Vater" im Himmel sehen möchte, sondern mit der Bezeichnung "Mutter" im Himmel sympathisiert.


Wieso ist die Schöpfungsgeschichte ein Beweis für die Menschenfeindlichkeit Gottes????
Für mich ist sie nur der Beweis für die Menschenverachtung der Kirche.
Die Bibel einschl. der Schöpfungsgeschichte wurde von Menschen für Menschen geschrieben. Diese Menschen, die damals in der glücklichen Lage waren schreiben zu können oder die als Prediger durchs Land zogen, erfanden diese spannende Geschichte, um den Anderen, den einfach Leuten Angst einzujagen und gleichzeitig die Rolle der Frau ins "rechte Licht" zu rücken. Sie erzählten den Anderen, was passiert, wenn man sich nicht an die Gebote Gottes hält.
Gerade das Alte Testament ist eine Quelle der menschenverachtenden Schriften. Und eines sollte man nicht vergessen: Gott hat auch nicht nur einen einzigen Buchstaben in dieses Buch geschrieben.

Rhona
 
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