Zu Alzii:
Sehr merkwürdig, dass du bei den wissenschaftlichen Theorien nicht die verschiedenen Wahrheitskriterien in Betracht ziehst...
Es gibt zur "Härte" der verschiedenen Theorien innerhalb der Physik nur zwei verschiedene Kategorien: Erstens die Möglichkeit, mit einer Theorie bekannte Phänomene zu beschreiben.
Zweitens die Möglichkeit, bisher unbekannte Phänomene vorherzusagen (deutlich "härtere" Kategorie) .
Eine Theorie innerhalb der Physik erhält den "Ritterschlag", wenn sie
1. Bereits bekannte Phänomene erklärt
2. Bisher unbekannte Phänomene nachprüfbar vorhersagt
3. Es nach Ockham keine einfachere Theorie gibt, die gleiches leistet.
Die Relativitätstheorie ist eine der "härtesten" Theorien, welche die Physik kennt. Die Möglichkeit des Beweises kennt nur die Mathematik, nicht die Physik. Daher frage ich mich, warum du dich fragst, warum ich die "härtere" Kategorie erwähne?
Wenn du dich schon mit Physik erkenntnistheoretisch beschäftigst, dann bedenke doch bitte ihre Eigenarten.
Übrigens erklären weder die Schub- noch die Anziehungstheorie z.B. die Periheldrehung des Merkur (und vieles andere auch nicht).
Deshalb sind beide Theorien Tinnef.
Zu deinem letzten Punkt: Man kann zwar zu EINEM Phänomen eine Vielzahl von Theorien aufstellen, welche DIESES EINE Phänomen alle gleich gut erklären. Allerdings schmelzen die meisten Theorien weg, sobald es um mehrere unabhängige Phänomene geht. Diese alle zu beschreiben, leistet bisher nur EINE Theorie optimal (nach Ockham). Diese ist deine sog. "Arbeitshypothese". Wenn dir eine Theorie einfallen sollte, welche ALLE Phänomene genau so gut erklärt, wie die Relativitätstheorie, und gleichzeitig noch mehr oder dieses in einfacherer Form, nur zu, die Physiker werden sich freuen.
Gruß,
Michael
PS: Alzii, sie sind deshalb falsch, weil sie anderen Phänomenen widersprechen. Es heißt übrigens nicht "cool", sondern "korrekt".