Der Tod und sein Erbe
Wie könnte denn eine Gesellschaft aussehen, die das "Erben" gar nicht kennt?
In der es schon seit Urzeiten völlig selbstverständlich wäre, daß der instutionellen Gemeinschaft (also dem Staat) der Nachlaß zufällt? Und dieser dann entscheidet, wie das Vermögen des Verstorbenen verwendet wird?
Diese Frage ist nämlich der entscheidende Punkt: die Gemeinschaft als "Erbe" könnte nunmehr in jedem einzelnen "Erbfall" auf die bestehende, materielle Ungleichheit direkten Einfluß nehmen und langfristig das Volksvermögen hinsichtlich einer politischen Zielvorgabe der bestmöglichen Gleichverteilung korrigieren. Und zwar ohne das Problem, daß sofort überall Interessengruppen und Lobbyisten dagegen angehen, was ja ansonsten eines der größten Hindernisse ist, wenn irgendwo mal auch nur kleinste Häppchen umverteilt werden sollen. Die Logik lautet dann eben: ein Toter kann sich über die Verwendung seines Nachlasses nicht mehr aufregen, weil er ja tot ist...
Ein paar Generationen später könnte unsere Gesellschaft dann schon ganz anders aussehen... oder sieht jemand gravierende Denkfehler?
hallo roter baron,
ich sehe keinen prinzipiellen denkfehler in deinen überlegungen.
nur die
derzeitige völlige undurchführbarkeit.
denn unsere gesellschaft ist ja sozial nicht sehr reif....eine derartige reife würde deine idee aber bedingen.
stattdessen fühlen sich viele menschen in gesellschaftsgruppen stark benachteiligt....diese werden also als erstes um hilfe schreien....ob sie nun wirklich objektiv benachteiligt sind oder nicht.
und andererseits gibt´s dann die gruppen der "fürsprecher", derer also, die den nachlass aufzuteilen haben....hier ist die frage: wie integer sind sie? ... und wie persölich gereift, um gerecht sein zu können?
oder nutzen jene dann ihr amt aus, um sich manches selbst auf die seite zu schaffen? ... oder lassen sie sich von bestimmten lautstark auftretenden personengruppen beeinflussen - und andere gehen wieder leer aus?
nicht, dass ich glaube, dass so eine form, wie die von dir angedachte, niemals realität werden könnte.
aber derzeit sicher nicht......denn derzeit fühlen sich die menschen
VIEL ZU WENIG innerhalb der gruppe VERBUNDEN....sind auch noch nicht gewohnt, auf den anderen zu schauen....wollen unliebsames ausgliedern, wegdrängen.....ja - ich will frech sein und so weit gehen zu sagen, sie sind ja noch nicht mal imstande, ohne arg und hohn miteinander zu kommunizieren.
wenn ich mir die letzten diskussionen gerade hier in diesem thread anschaue, dann seh ich, dass eigentlich keiner von euch dem anderen ungut oder ironisch kommen wollte.....dass aber sehr wohl vom anderen angenommen wurde, dass er/sie das schon tut.
misstrauen ist es also, das eine direkte und erfreuliche kommunikation trübt.
und misstrauen wäre auch der hemmschuh für die idee des "gruppennachlasses".
ich weiß nicht, ob mensch dieses misstrauen auch wieder im großen stil wegkriegen kann.
im einzelfall schon - aber ob und wann eine größere menschengruppe ihr misstrauen bewältigt hat???
keine ahnung.
liebe grüße
kathi
p.s.: bitte liebe
kaawi und
redbaron, fühlt euch von meinen worten NICHT
persönlich angegriffen.
ich beobachte solche kjommunikations-missverständnisse schon lange; sie kommen überaus häufig in solchen foren vor.
auch ich bin davor nicht gefeit!
es geht mir nur darum, es aufzuzeigen. um es sichtbar zu machen. und damit auch die erschwernis beim austausch von uns menschen.
...um es irgendwann auflösen zu können.