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Nachtodliches Leben?

AW: Nachtodliches Leben?

Das eigene Ende

Der Weise sieht seinem eigenen Ende so entgegen, wie er allem entgegensieht:
Ohne Neugier, ohne Furcht.


Clemens Vargas Ramos: Im Schatten liegt das Universum (e-book)

So ähnlich sagte es (einst) ein anderer:

Eine wohlgebildete Seele kümmert sich wenig um
die Unsterblichkeit.
- Ralph Waldo Emerson
 
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AW: Nachtodliches Leben?

Das eigene Ende

Der Weise sieht seinem eigenen Ende so entgegen, wie er allem entgegensieht:
Ohne Neugier, ohne Furcht.


Clemens Vargas Ramos: Im Schatten liegt das Universum (e-book)

Na dann bin ich mal mit Sicherheit nicht weise. Denn ohne Neugier geht das bei mir nicht....:D

(Man müsste den Text etwas abändern, denke ich, in:
"Der Phlegmatiker sieht dem eigenen Ende so entgegen.....etc.etc"

Ob der wirklich zwangsläufig "weise" ist?)
 
AW: Nachtodliches Leben?

Na dann bin ich mal mit Sicherheit nicht weise. Denn ohne Neugier geht das bei mir nicht....:D

Das verstehe ich gut, Joan!

:blume1:

Aber komm' Du mal in meine Jahre ...

:haare::)
 
AW: Nachtodliches Leben?

Wir müssen die Tatsache, dass Tote nicht
auferstehen können, gegenüber dem Zeugnis von
Menschen, die das Gegenteil behaupten,
angemessen gewichten.
- Frank J. Tipler, Die Physik der Unsterblichkeit, (1994), 374
 
AW: Nachtodliches Leben?

Hallo Joan,
deine Anwort habe ich in einem anderen Forum auch auf dieses Zitat bekommen. Ich selbst bin von einer gewissen Neugier und Vorfreude auch nicht frei. Aber solange ich es noch abwarten kann... :dreh:

Das habe ich "drüben" geantwortet:

"ohne Neugier..." darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Vorher schrieb ich ja auch: ich freue mich auf jeden Augenblick. Wahrscheinlich ist "Neugier" in dem Text mehr wie "Ungeduld" zu verstehen.
Ich finde, was mich an einer Blume, an einem Tier oder an einem Kind erfreut, das ist eine freudige Offenheit dem Leben gegenüber, aber ohne "Haben-Wollen". Auch das kann man mit "Neugier" oder "Vorfreude" bezeichnen.

Herzliche Grüße
Marjul
 
AW: Nachtodliches Leben?

Bei allen Leuten, die nicht an ein nachtodliches Leben glauben, habe zumindest ich das Gefühl, dass sie gar nicht so gern leben, dass das Leben nicht als ein Schatz gilt, den man ungern hergibt.
Damit sagst du im Grunde auch, dass Leute, die an ein nachtodliches Leben glauben, deswegen an ein nachtodliches Leben glauben, weil sie gerne eines hätten. Das eignet sich eher als Gegenargument.

Zum Thema, und zwar kurz: Es gibt weder Beweise für noch gegen ein Leben nach dem Tod, sondern nur Argumente, deren Gewicht wiederum von individuellen Überzeugungen abhängt. Was AKE und NTE betrifft, hat Jabberwock gut demonstriert, warum so etwas nicht unbedingt als Hinweis auf ein Leben nach dem Tode verstanden werden muss, abgesehen von folgendem Unsinn:

Jabberwock schrieb:
Wer also unter Berufung auf Nahtoderlebnisse Hinweise auf ein Leben nach dem Verlöschen der Körperfunktionen postulieren will, steht vor der lästigen, aber im Interesse intellektueller Redlichkeit unumgänglichen Pflicht, vorher den oben genannten Ursachen-Quadrupel definitiv und sicher ausgeschlossen zu haben.
Der sogenannte Quadrupel beinhaltet mindestens drei Ursachen ("sensorische Depravation" sagt mir nichts), die angeblich ausgeschlossen werden können, was u.a. die Qualität der Erfahrungen angeht sowie deren relative Seltenheit bzw. Ungebundenheit an eine dieser Erklärungen. Außerdem sind m.W. mittlerweile die eigentlichen Auslöser dieser Erfahrungen entdeckt worden - im Gehirn (edit: entdeckt nicht, aber allein Wikipedia präsentiert mehrere medizinische Deutungen, die samt und sonders aktueller sind als dein "Quadrupel") . Das Phänomen wird unterschiedlich gedeutet und jeder, der es deutet, ist der Überzeugung, Recht zu haben. Auch wenn man den christlichen Neurologen Michael Schröter-Kunhardt (der ausgehend von der Überzeugung, es müsse einen Sinn haben, dieses NTE-Programm für eine Art "Flugsimulation" hält) für einen Scharlatan hält, müsste man jedoch sehen können, dass die Existenz eines Auslösers im Gehirn objektiv nichts über die Echtheit der Erfahrung aussagt. Somit sprechen NTE nicht für ein Leben nach dem Tode, aber auch nicht dagegen. Die Frage bleibt offen und sollte gelassen diskutiert werden, da sie eh nicht beantwortet werden kann.

lg Nehemoth
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nachtodliches Leben?

Beweise wären ja vorerst gar nicht gefordert, es genügten ja bereits Argumente, welche es an Schwere mit jenen der Bestreiter eines Lebens nach dem Tode aufnehmen könnten.

Ich empfinde es als widersprüchlich, dass Beweise vorläufig nicht zu fordern wären, wohl aber Argumente. Aber wenn ein Argument so zwingend und schwer zu sein hat, dass es keinen Spielraum mehr gibt, dann liegt im Argument der Charakter eines schlagenden Beweises.
Und ein Hinweis lässt immer Interpretation offen. Man kann Hinweise als ungültig erklären oder akzeptieren, daraus Annahmen, Schlüsse oder Überlegungen ableiten, die persönlich etwas aussagen können.

Die behauptete Fähigkeit, den Körper "von außen" zu betrachten, bedeutet ja nicht zwingend,

Der Hinweis, den Körper von außen betrachtet zu haben, wird gleich einmal als "behauptete Fähigkeit" festgelegt, wird so gesehen nicht als Hinweis angesehen und noch viel weniger als ein Argument, weil das nicht zwingend etwas bedeutet - und somit etwas beweist. Deshalb: ein schönes Argument hat zugleich Beweis zu sein.

Na, ich muss doch sehr bitten!
So etwas als Hinweis anzubieten, welcher vernünftiges Überlegen stützen soll, ist doch wohl, mit Verlaub, ein wenig dreist.

Und wenn das irgendwie nicht stimmt, dann ist etwas dreist. Ich glaube, ich kann deinem Einwand nicht folgen.

Merkwürdig wäre so etwas in der Tat.
Ich würde noch weitergehen und sagen, nicht nur höchst selten, sondern sogar überhaupt nicht tritt genanntes Phänomen auf.

Nein, ohne Spott und Häme:
Ich hab von solch einem Ereignis noch niemals gehört, was natürlich an meinem mangelhaften Informationsstand liegen kann.

Ich gebe zu, dass ich auch noch nie die spontane Erscheinung eines Toten erlebt habe. Es wird aber recht deutlich beschrieben, dass Jesus nach seinem Tod oft begegnete. Und in parapsychologischen Bestandsaufnahmen wird von verlässlichen Totenerscheinungen berichtet. Man kann in den Universitätsunterlagen von parapsychologischen Fakultäten ohne Ende forschen, wenn man Lust hat oder entsprechende Publikationen kaufen, wenn man Hinweise will.

Befleißigte er sich derselben, fühlte er sich von diesen "Hinweisen" nicht einmal gekitzelt, vielleicht aber ob ihrer Dreistigkeit verärgert.

Ein Mensch, der sich ärgert, ist eigentlich nicht für einen freien Gedankenaustausch bereit. Schade um den unnützen Ärger.

Und dann gleich mit solch dickem Kaliber:
"Bei allen Leuten, die nicht an ein nachtodliches Leben glauben,,,"

Es stimmt, das habe ich geschrieben, aber aus Ärger wurd der entscheidende
Teil nicht verstanden. Ich schrieb nämlich:
Bei allen Leuten, die nicht an ein nachtodliches Leben glauben, habe zumindest ich das Gefühl,....

Und diese Ich-Bindung sagt, dass dies nur mein Gefühl ist, also nichts Allgemeines. Es ist das keinesfalls die Aussage, dass andere Menschen - oder genau alle Betroffenen - mit diesem Gefühl leben, sozusagen als absolute, allgemeine Regel. Ich weiß nicht, warum dies so verärgert missverstanden werden kann. Und gerade deswegen stimme ich deinen folgenden Abschlussworten vollkommen zu, nämlich:

Man kann nämlich das eigene Leben durchaus als einen Schatz ansehen und sich damit abfinden, diesen irgendwann wieder hergeben zu müssen, ohne dass dies die Lebensfreude im Geringsten beeinträchtigen muss.

Liebe Grüße - reinwiel
 
AW: Nachtodliches Leben?

Ich gebe zu, dass ich auch noch nie die spontane Erscheinung eines Toten erlebt habe. Es wird aber recht deutlich beschrieben, dass Jesus nach seinem Tod oft begegnete.

Aber genau da hakt es ja. Ist er überhaupt gestorben zu der Zeit wie viele Christen es glauben?
Einem Totgesagten nach seinem angeblichen Tod zu begegnen ist natürlich seltsam, aber nicht unmöglich und sagt nichts über ein Leben nach dem Tode aus.
 
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AW: Nachtodliches Leben?

Vorrede:
Bei meinem letzten Versuch, Nehemoths und reinwiels Beiträge zu beantworten, gingen durch nicht mehr rekonstruierbare Umstände die Antworten in den unergründlichen Tiefen der virtuellen Welt verloren, Hier nun mein erneuter Versuch.

Und jetzt medias in res.

Erfreulich finde ich, dass in diesem Thread wieder Diskussion stattfindet und nicht nur der Austausch von Poesiealbum-Versen.

Mein Versuch, ein bisschen Kontroverse anstelle des zarten Bewerfens mit Wattebäuschlein hereinzubringen, zeitigte allerdings erstaunlich unwillige Reaktionen.

Nun, eine Diskussion lebt ja vom Austausch diametraler Standpunkte, man dürfte sich aber doch ein wenig Sorgfalt bei der Argumentation wünschen.

Nehemoth schrieb:
Zum Thema, und zwar kurz:

In der Kürze liegt die Würze.

Nehemoth schrieb:
Es gibt weder Beweise für noch gegen ein Leben nach dem Tod, sondern nur Argumente, deren Gewicht wiederum von individuellen Überzeugungen abhängt.

In der Tat war in meinem (wie auch reinwiels) Beitrag von Beweisen keine Rede, sondern nur von Argumenten.
Der Aussage jedoch, diese wögen je nach persönlicher Überzeugung mehr oder weniger schwer, schließe ich mich nicht an, denn die ist unzutreffend.

Das Gewicht eines Argumentes ist nicht abhängig von den Präferenzen und Idiosynkrasien eines Individuums, sondern allein von inhaltlicher Korrektheit und Stringenz.
Vorlieben und Abneigungen mögen ja den einen oder anderen davon abhalten, ein Argument gebührend zu würdigen, das hat aber nichts mit dem Gewicht des Argumentes zu tun.

Wem die ganze Richtung nicht passt, in die argumentiert wird, wird auch den stichhaltigsten Begründungen wenig oder kein Gewicht beimessen wollen und schert sich dabei nicht im geringsten darum, wie schwer die Argumente wiegen.
Das berührt deren Qualität aber keineswegs.

Nehemoth schrieb:
Was AKE und NTE betrifft, hat Jabberwock gut demonstriert, warum so etwas nicht unbedingt als Hinweis auf ein Leben nach dem Tode verstanden werden muss, abgesehen von folgendem Unsinn:

Zitat von Jabberwock
Wer also unter Berufung auf Nahtoderlebnisse Hinweise auf ein Leben nach dem Verlöschen der Körperfunktionen postulieren will, steht vor der lästigen, aber im Interesse intellektueller Redlichkeit unumgänglichen Pflicht, vorher den oben genannten Ursachen-Quadrupel definitiv und sicher ausgeschlossen zu haben.
Zitatende

Man könnte, so man es darauf anlegte, dem zitierten Satz von mir Unverständlichkeit vorwerfen, was aber nur daran liegt, dass der vorhergehende Abschnitt fehlt (und wer will, kann ja im Original nachlesen), Unsinn jedoch, also das Fehlen von Sinn, ist auch bei böswilligster Sicht nicht zu entdecken.
Was nämlich besagt der Satz?

Dieses:

Wenn man in einem Geschehen eine übernatürliche Ursache dingfest machen will, so muss vorher gesichert sein, dass keine natürlichen Ursachen mehr wirken (sonst ist eine eindeutige Beurteilung der angenommenen übernatürlichen Ursache nicht möglich).

Und diese Regel ist durchaus sinnvoll.

Dass die Aussage dem Einen oder Anderen missfällt, macht ja Sinn noch lange nicht zu Unsinn.

Nun wollen wir im weiteren Verlauf einmal sehen, ob unser Kritikus, der ja immerhin sich folgende Signatur aufs Panier geschrieben hat:
Signatur von Nehemoth
Bitte seid doch alle vernünftig und sagt am besten gar nichts, sonst kann man nicht ernsthaft diskutieren.
an die er sich aber bezeichnenderweise selber nicht hält.,...ob also unser Kritikus seinerseits in der Lage ist, Sinnvolles zu Gehör resp. Gesicht zu bringen.

Nehemoth schrieb:
Der sogenannte Quadrupel beinhaltet mindestens drei Ursachen ("sensorische Depravation" sagt mir nichts), die angeblich ausgeschlossen werden können, was u.a. die Qualität der Erfahrungen angeht sowie deren relative Seltenheit bzw. Ungebundenheit an eine dieser Erklärungen.

Meine erste Reaktion auf diese konfuse Wörtermelange war ein verblüfftes:
Wie beliebt?
Meine zweite:
Es sollte, wer so ersichtlich Mühe hat, sinnvoll zu formulieren, sich dessen enthalten, die Äußerungen von Kontrahenten unbesehen als Unsinn zu bezeichnen.

Versuchen wir einmal, das Durcheinander zu ordnen und so vielleicht Sinn, und sei es nur rudimentär, zu extrahieren. Gehen wir also schrittweise vor.

"Der sogenannte Quadrupel beinhaltet mindestens drei Ursachen ("sensorische Depravation" sagt mir nichts),"... an diesem Satzteil ist nur wenig zu bemängeln, er paraphrasiert lediglich meine Einlassung:

Jabberwock schrieb:
Soweit ich die vorhandene Literatur zum Thema auswerten konnte (ganz und gar nicht vollständig, jedoch mit einem soliden medizinischen Grundwissen) lassen sich für besagte Erlebnisse im wesentlichen vier Ursachen herleiten:
Stickoxidul(Lachgas)rausch,
Kohlendioxidnarkose.
Sauerstoffmangel,
sensorische Depravation

Allerdings muss ich schuldbewusst mein Haupt mit Asche bestreuen, denn mir unterlief ein Schreibfehler, den ich bedauerlicherweise nicht korrigiert habe.
Es muss korrekt heißen:

"sensorische Deprivation"

Nun nehme ich ja an, dass diese Schreibweise unseren Kritikus ebenso ratlos gelassen hätte, da er jedoch, wie er weiter unten zum Exempel gibt, die Wikipedia zu nutzen versteht, hätte er ja dort einmal nachschlagen können.

Gewiss, was dort steht ist nicht sehr informativ, jedoch wäre dadurch ersichtlich geworden, was gemeint war. Ich erläutere den Begriff gerne noch ausführlicher, aber später, sonst wird dieser Beitrag hier noch länger.

Aber weiter mit unserer Sinnsuche:

"...die angeblich ausgeschlossen werden können,"... das ist zwar nicht sinnlos, aber falsch verstanden.

Es geht nicht darum, dass und/oder ob die oben genannten Ursachen ausgeschlossen werden können, sondern dass sie ausgeschlossen werden müssen, wenn man in Nahtoderlebnissen einen validen Hinweis auf ein Leben nach dem leiblichen Tod postulieren will.

Ob es möglich ist, besagte Ursachen auszuschließen, was unser lieber Nehemoth ja mit seinem schnippischen "angeblich" in Zweifel ziehen möchte, ist eine andere, ganz neue Diskussion.
Aber:
Wenn ein solcher Ausschluss nicht möglich ist, fällt auch jeglicher Hinweischarakter von Nahtoderlebnissen.

Weiter im Text:

"... was u.a. die Qualität der Erfahrungen angeht sowie deren relative Seltenheit bzw. Ungebundenheit an eine dieser Erklärungen"

Mit diesem Nebensatz wird nun jeglicher Sinn in Grund und Boden gestampft.
Ein einigermaßen nachvollziehbarer Zusammenhang mit den vorhergehenden Satzgliedern ist auch bei sorgfältiger Prüfung nicht zu erkennen und damit auch nicht, was der Satz im Ganzen wie auch in seinen Teilen eigentlich bedeuten soll.

Sinn steckt in diesem Galimathias nicht, um so mehr jedoch unzufriedenes Genöckel.
Solches ersetzt aber keine stichhaltige Argumentation.

Nehemoth schrieb:
Außerdem sind m.W. mittlerweile die eigentlichen Auslöser dieser Erfahrungen entdeckt worden - im Gehirn

Was dieses "außerdem" soll, weiß der Geier, aber darauf soll’s jetzt nicht ankommen.
Interessanter ist da schon die Behauptung, es seien die "eigentlichen Auslöser" entdeckt worden.

Die "eigentlichen" Auslöser!

Damit insinuiert unser kritischer Geist, den von mir genannten Ursachen käme diese Rolle nicht zu.
Und er überrascht uns mit der Auskunft, man habe diese Auslöser im Gehirn "entdeckt".

Na ja, wo denn sonst, könnte man da fragen.

Da sämtliche unserer Sinneseindrücke im Gehirn verarbeitet werden, teilweise sogar dort kreiert werden (z. B. Halluzinationen), ist diese "Erkenntnis" reichlich trivial.

Die Bescheidenheit, welche mit der rhetorischen Einschränkung " m.W." demonstriert werden soll, hätte unserem Diskutanten auch bei seinen weiteren Einlassungen gut angestanden, denn mit s.W., seinem Wissen ist es nicht weit her.

Nehemoth schrieb:
(edit: entdeckt nicht, aber allein Wikipedia präsentiert mehrere medizinische Deutungen, die samt und sonders aktueller sind als dein "Quadrupel") .

Aha, es wurde also nicht etwas entdeckt, es wurden lediglich Hypothesen über die spezielleren Vorgänge im Gehirn aufgestellt.

Es ist doch immer etwas peinlich, wenn man Zeuge wird, wie einer, der sich zu weit vorgewagt hat, eiligst zurückrudert, damit es ihn nicht über den Katarakt trägt.

Denn ich für meinen Teil bin ebenfalls in der Lage, in der Wikipedia unter "Nahtod-Erfahrungen" nachzusehen und finde dort im Kapitel "Medizinische Deutung" tatsächlich allerlei Hypothesen, welche zwar in der Tat neueren Datums sind, aber keineswegs im Gegensatz stehen zu den von mir genannten Ursachen, diese keineswegs widerlegen, sondern lediglich versuchen, die Vorgänge im Gehirn, die durch die von mir genannten Noxen

Stickoxidul(Lachgas)rausch,
Kohlendioxidnarkose.
Sauerstoffmangel,
sensorische Deprivation

ausgelöst werden, zu erfassen. Denn alle vier haben dermaßen große Auswirkungen auf den Organismus, dass massive Veränderungen des Gehirnstoffwechsels unausbleiblich sind.

Augenscheinlich ist doch etwas dran an meinem "Quadrupel“ (dieses Wort scheint Nehemoth ja nun gar nicht zu mögen, aber was kann ich dafür, dass etwas, das aus vier Teilen besteht, nun mal mit diesem Begriff bedacht wird?)

Nehemoth schrieb:
Das Phänomen wird unterschiedlich gedeutet und jeder, der es deutet, ist der Überzeugung, Recht zu haben.

Das klingt ja ganz nach postmoderner Unverbindlichkeit und Beliebigkeit (Was soll ich mich abmühen, zu einer Überzeugung zu kommen; ist ja eh alles eins), ganz so einfach verhält es sich jedoch nicht.

Die Erforschung des Gehirns, die Neurophysiologie, die intrazerebrale Endokrinologie und alle damit zusammenhängenden Gebiete sind noch relativ jung.

Forschung am lebenden Hirn sind erst seit Einführung der Magnetresonanztomographie möglich und das ist noch nicht so lange her.

Die Entdeckung der Endorphine liegt nicht gar so weit zurück.

Unter solchen Bedingungen kann es gar nicht ausbleiben, dass unterschiedliche Erklärungsansätze verfolgt werden und versucht wird, den jeweiligen Ansatz so gut es geht zu begründen.

Das hat nichts mit Recht-haben-wollen zu tun, sondern mit dem Bemühen, die Tragfähigkeit der Hypothese zu testen mit dem Ziel, daraus einmal eine brauchbare Theorie zu entwickeln.

Das Rennen macht im wissenschaftlichen Diskurs dann jene Hypothese, welche die vorfindlichen Tatsachen weitestgehend und stringent zu erklären vermag und darüber hinaus auch noch gültige Vorraussagen erlaubt, eben am brauchbarsten ist.

Da es sich bei Wissenschaftlern nun aber um ganz normale Menschen handelt, sind bei dem beschriebenen Prozess natürlich Eifersüchteleien, Rechthaberei, Futterneid und andere liebreizende Wesenszüge nicht ausgeschlossen, was den Diskurs mitunter beträchtlich aufhält. Im allgemeinen setzt sich jedoch die effektivste Variante durch, auch wenn es länger dauert.

Daher kann so einen Satz wie den im Nehemoth-Zitat nur äußern, wem wissenschaftliche Belange ohnehin gleichgültig sind. Warum aber diskutiert man dann?

Nehemoth schrieb:
Auch wenn man den christlichen Neurologen Michael Schröter-Kunhardt (der ausgehend von der Überzeugung, es müsse einen Sinn haben, dieses NTE-Programm für eine Art "Flugsimulation" hält) für einen Scharlatan hält, müsste man jedoch sehen können, dass die Existenz eines Auslösers im Gehirn objektiv nichts über die Echtheit der Erfahrung aussagt.

Herrn Schröter-Kunhardt kenne ich nicht, kann also seine Thesen auch nicht beurteilen, wenngleich das mit der "Flugsimulation" schon ein Rüchlein von Scharlatanerie argwöhnen lässt.

Der Rest des Satzes jedoch ist wieder mal reinste Konfusion.

"...dass die Existenz eines Auslösers im Gehirn objektiv nichts über die Echtheit der Erfahrung aussagt."

Welch eine Wirrnis!
Die Echtheit der Erfahrung wird ja überhaupt nicht in Zweifel gezogen, weder objektiv noch subjektiv.
Natürlich ist die Erfahrung "echt" in dem Sinne, dass der Betreffende sie tatsächlich erlebt.

Bezweifelt wird ja lediglich, dass dieser Erfahrung eine übernatürliche Ursache, das Erleben eines Übergangs vom irdischen Leben in eines nach dem leiblichen Tode nämlich, zugrunde liegt.

Und da vermag die Existenz eines Auslösers im Gehirn sehr wohl etwas darüber auszusagen, ob eine solche übernatürliche Ursache überhaupt glaubhaft gemacht werden kann.

Denn im Falle einer derartigen Existenz ist die Annahme einer Halluzination plausibler als die esoterische Variante.

Nehemoth schrieb:
Somit sprechen NTE nicht für ein Leben nach dem Tode, aber auch nicht dagegen.

Diese Alternative war aber gar nicht der Ausgangspunkt der Diskussion.
Es ging doch darum, ob Nahtoderfahrungen Hinweischarakter auf ein Leben nach dem Tod hätten.
Und ich habe gezeigt, dass dies unter obwaltenden Umständen nicht der Fall ist.

Denn ein solcher Hinweis soll ja nicht den beeinflussen, der bereits an ein Leben nach dem Tod glaubt; der braucht keinen Hinweis mehr.

Die Hinweise, welche reinwiel anschleppte, sollten doch jene bewegen, die sonst schwere Argumente gegen solch ein Leben anführen.

Und ich habe eben nachgewiesen, dass diese Hinweise zu schwach sind, um zu leisten, was von ihnen erwartet wird.

Wer an ein Leben nach dem Tod glauben will, soll das doch getrost tun, wer jedoch diskutieren will, soll Argumente bringen.

Nehemoth schrieb:
Die Frage bleibt offen und sollte gelassen diskutiert werden, da sie eh nicht beantwortet werden kann.

Selbstverständlich bleibt die Frage offen, aber nicht, weil sie nicht beantwortet werden könnte, sondern weil das verfügbare Datenmaterial noch unzureichend ist.

Über Fragen zu diskutieren, die "eh nicht beantwortet" werden können, gleicht dem Dreschen leeren Strohes.

Sinn und Zweck einer kontroversen Diskussion ist doch gerade, Antworten zu finden, und wenn dies nicht möglich ist, weil die konträren Positionen zu weit auseinander klaffen, wenigstens für die eine wie auch die andere stichhaltige Gründe beizubringen.

Stichhaltige – wohlgemerkt.

Und wenn dann einem Kontrahenten nachgewiesen wird, dass seine Gründe nicht stechen, muss dies kein Anlass zum Krakeel sein.

Gelassen diskutiere ich immer, wiewohl ich gestehen muss, dass mir es schon ein wenig frappant erscheint, wenn Gelassenheit erheischt, wer seinen Kontrahenten umstands- und grundlos des Verfassens von Unsinn zeiht. Da wäre so ein bisschen Ausgelassenheit ja auch nicht so unverständlich.

Allerdings ist mir bei vielen Diskussionen aufgefallen, das jene, welche einem pflaumenweichen Sowohl-als-Auch zuneigen, wenn sie mit Festigkeit der Überzeugung, Konsequenz in der Sache und, wo nötig, Härte im Tonfall konfrontiert werden, Unbehagen verspüren und diese Dinge gerne als seelische Exaltationen missdeuten.

Nun, ich kann versichern, ich bin kühl bis ans Herz hinan.

Wem mein Ton zu rau ist, dem kann ich nicht helfen.
Wer es nicht erträgt, angetutet zu werden, weil er das Zurücktuten nicht beherrscht, der ist im Posaunenorchester eben denkbar schlecht aufgehoben.

Jabberwock
 
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