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Kann man ein Leben nach dem Tod logisch ableiten?

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Original geschrieben von Alzii
Ach Gisbert, so war das doch nicht gemeint. ;)
Ick vasteh schon: Am Katzentisch gibt´s nicht nur Kittekat, sonden rohes Herzmuskelfleisch. Dann geht die Katze ab wie Schmidts Katze! :p
 
Alzii, darf ich denn die Vielwelteninterpretation (hattest Recht) wenigstens vor "Okhams Messer" als sinnvoll oder weniger sinnvoll betrachten (ohne sich mit ihm in den Finger zu schneiden...)?

Gruß,
Michael
 
Original geschrieben von Pantau
Alzii, darf ich denn die Vielwelteninterpretation (hattest Recht) wenigstens vor "Okhams Messer" als sinnvoll oder weniger sinnvoll betrachten (ohne sich mit ihm in den Finger zu schneiden...)?

Der Franziskaner (war der Ketzerei angeklagt und floh) Wilhelm von Ockham (ca. 1290-1349) hätte wohl nicht lange gefackelt:
>>> Nur Substanzen mit wahrnehmbaren Eigenschaften können eine selbständige Existenz haben.
Deshalb sind weder unvergängliche "Wesen" (Essenzen) noch Ursachen oder Relationen mögliche Gegenstände wissenschaftlicher Erkenntnis <<<

"Ockhams Rasiermesser" (man soll nur das absolut Notwendige annehmen) immer und überall anzuwenden, wäre ziemlich langweilig. :cool:
 
Soweit mir bekannt ist "Okhams Messer" aber noch etwas weiter gefasst: es hilft bei der Entscheidung zwischen mehreren Theorien (oder auch Interpretationen), um die wahrscheinlichste zu finden.

Beispiel: Warum lautet das Newtensche Gesetz, flapsig ausgedrückt, dass alle Gegenstände immer (auf der Erde) runterfallen? Es könnte ja auch lauten: Alle Dinge fallen runter, außer Friedrich Schmitt, wenn er morgens aus dem Fenster springt. Das ließe sich mathematisch problemlos beschreiben.

Hat man auch (zum Glück für Friedrich Schmitt) noch nicht ausprobiert. Warum ist also ein Gravitationsgesetz mit Friedrich Schmitt unwahrscheinlicher als eines ohne ihn? - Wegen Okhams Messer, denn für die komplexere Variante (mit Friedrich Schmitt) gibt es keine Motivation und das "einfachere" beschreibt alle Phänomene, welche wir beobachten können, eben so befriedigend.

Gruß,
Michael
 
Original geschrieben von Pantau
Soweit mir bekannt ist "Okhams Messer" aber noch etwas weiter gefasst: es hilft bei der Entscheidung zwischen mehreren Theorien (oder auch Interpretationen), um die wahrscheinlichste zu finden.

O.s Rasiermesser sagt sinngemäß, daß, wenn man zwei Theorien hat, die das gleiche Themengebiet gleich gut beschreiben, man die Theorie wählen soll, die mit weniger Annahmen/Konstruktionen aus kommt.

Das ist einfach zweckmäßig.
Es gibt ein Modell, das führt die Gravitation - anstatt auf Anziehung zwischen Massen - auf ein allgemeines Schubphänomen zurück, bei dem im Universum ein "Druck" herrscht, wie in einer Gasflasche.

Eine Massenanziehung entsteht dann durch Abschirmung dieses Druckes durch Massenkonzentrationen.


Durch entsprechende Formeln ist das Schubmodell genau so leistungsfähig, wie das Anziehungsmodell.
Das Anziehungsmodell kommt jedoch mit weniger Annahmen aus, als das Schubmodell und ist einfacher zu berechnen.


>>>>Phillex>>>>>
Ockhams Rasiermesser, denkökonomisches Prinzip, daß man nur das absolut Notwendige annehmen soll.

Traditionell wird dieses Prinzip Wilhelm von Ockham zugeschrieben, obwohl es bei ihm nicht in der häufig zitierten Formulierung entia non sunt multiplicanda sine necessiiate (die Seienden sollen nicht ohne Notwendigkeit vervielfacht werden) auftritt.

Das Ökonomieprinzip ergibt sich als methodischer Aspekt aus der Ockhamschen Überzeugung, daß die Annahme eines Reichs selbsterzeugter Ideen die Allmacht und Freiheit Gottes schmälern würde und deshalb abzulehnen ist.

Methodologisch gesprochen besagt das Ockhamsche Prinzip, daß die einfachste Hypothese komplexeren vorgezogen werden soll. Es darf auch nichts zur Erklärung eines Faktums als notwendig hypostasiert werden, das nicht auf eindeutigen Erfahrungen oder klaren Schlußfolgerungen beruht bzw. aus Glaubensartikeln gefolgert werden kann. <<<<<<<
 
Original geschrieben von Alzii
Es gibt ein Modell, das führt die Gravitation - anstatt auf Anziehung zwischen Massen - auf ein allgemeines Schubphänomen zurück, bei dem im Universum ein "Druck" herrscht, wie in einer Gasflasche.

Eine Schülerfrage, Alzii. Du bist jetzt der Lehrer:
Schüler Gysi fragt:
Aber die Gravitation muss doch ein Schubphänomen sein. Denn die Anziehung einander - zwischen den Planeten, Trabanten und Sternen - erfolgt doch PROMPT! Beispiel: Die Bewegung der Sonne lässt die Erde auf diese nicht erst SPÄTER reagieren, sondern eben PROMPT! Wenn kein Schubphänomen dahinter steckte, müsste man ja meinen, die Gravitation reagierte SCHNELLER ALS DAS LICHT! Das Licht braucht von der Sonne bis zur Erde 8 Minuten. Die Gravitation ist schneller. Wie den das?? Also Schub. Oder?

Gysi
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Eine Schülerfrage, Alzii. Du bist jetzt der Lehrer:
Schüler Gysi fragt:

Schüler - Lehrer, ich glaube mein Hamster bohnert :D
aber ich gebe gerne meinen Spekulations-Senf dazu :p

>>>> Aber die Gravitation muss doch ein Schubphänomen sein. Denn die Anziehung einander - zwischen den Planeten, Trabanten und Sternen - erfolgt doch PROMPT! <<<<<<

Das ist nicht gesagt und wir werden es wohl nie feststellen können, wenigstens so lange, wie noch keine Gravitationswellen nachgewiesen wurden:
Sternexplosion -> Gravitationswellen
und dann sehen, was zuerst ankommt, die Gravitationswellen, das Licht der Explosion oder beides zusammen.

Meine Kristallkugel sagt mir jedoch, es werden keine Gravitationswellen nachgewiesen werden können - schade schade, was die "Schnelligkeit" der Gravitation betrifft.


>>>> Beispiel: Die Bewegung der Sonne lässt die Erde auf diese nicht erst SPÄTER reagieren, sondern eben PROMPT! Wenn kein Schubphänomen dahinter steckte, müsste man ja meinen, die Gravitation reagierte SCHNELLER ALS DAS LICHT! Das Licht braucht von der Sonne bis zur Erde 8 Minuten. Die Gravitation ist schneller. Wie den das?? Also Schub. Oder? <<<<<


Das Problem mit der "Promptheit" tritt nmM auch beim Schub auf.
Die beiden Körper müssen sich erst einmal kräftemäßig "wahrnehmen". Der Schub wird ja durch den "Schatten" erklärt, den eine Masse (schubmäßig) wirft.

Dieser "Schatten" hat die gleichen Probleme, wie die Anziehung.

Halte eine große, undurchsichtige Scheibe vor die Sonne (kann auch Merkur oder Venus sein).
Auch der Schatten kommt erst nach einiger Zeit hier an.
Bei der Pappe, direkt vor der Sonne auch erst nach 8 Minuten.

Von dem her ist mit der Schubtheorie noch nichts gewonnen, vor allem, weil wir über die "Ausbreitungsgeschwindigkeit" der Gravitation null sagen können.

Die allgemeine Relativitätstheorie geht von der Einheit von Raum und Zeit aus. Nach dieser bewirkt Masse eine Verbiegung der Raumzeit, aber es ist immer noch nicht klar, wie "schnell" sich dieser Effekt fortpflanzt.
 
Original geschrieben von Alzii
Das ist nicht gesagt und wir werden es wohl nie feststellen können,
Na, du gibst aber schnell auf... :(
Es gibt ein schönes lebenserfahrenes Sprichwort:
Sag nie "nie"! ;)

Wo ist denn Pantau abgeblieben?
Pantauuuuuuu!!!

Gysi
 
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Hab ich mich erschrocken!! Hier bin ich.

Also, Gravitation:

-Zur Geschwindigkeit der Gravitation ist festzustellen, dass sie sich nach der Relativitätstheorie zwingend mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten MUSS (also auch nicht kleiner).

-Zum NACHWEIS ist festzustellen, dass bereits in den Siebzigern durch Beobachtung von "Binärpulsaren" (zwei Neutronensterne, welche umeinander kreisen) ein Phänomen beobachtet wurde, welches ZWINGEND aus dem Postulat von Gravitationswellen hervorgeht.

-Zur Geschwindigkeit kann man allgemein sagen, dass bei ALLEN Wechselwirkungen mit unbegrenzter Reichweite die Ausbreitungsgeschwindigkeit gleich der Lichtgeschwindigkeit sein MUSS (größere Geschwindigkeit würde die Kausalität verletzen, kleinere Geschwindigkeit bedeutet nach der Quantentheorie, dass das vemittelnde Teilchen massiv ist und somit die Reichweite nicht unbegrenzt sein kann, wegen der Energie-Zeit-Unschärfe).

-Eine instantane Reaktion zwischen zwei Körpern ist im Übrigen nicht notwendig, da sie durch keine Beobachtung gefordert werden muss.

Gruß,
Michael
 
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