Habe zufällig die Diskussion gelesen und alleine die ursprüngliche Fragestellung hätte mich früher dazu veranlasst, mit großer Empörung das Forum zu verlassen. Heute erstaunt mich angesichts unserer "aufgeklärten Zeit" und unseres Forschungsstand solch eine Fragestellung.
Erstaunt hat mich auch, daß hier offensichtlich ausschließlich Heterosexuelle (?) über Homosexualität diskutieren, die Motivation hierfür ist mir nicht klar geworden. Auch wenn die eigene "Betroffenheit" ja nicht der beste Hintergrund für Wissenschaftlichkeit oder Verallgemeinerungen ist, kann ich zunächst einmal einigen der SchreiberInnen recht geben, ein Großteil der homosexuell lebenden Menschen fühlt sich weder krank noch abnorm - und wenn sie dies tun, geschieht das vor der Schwierigkeit sich in gesellschaftlichen Norman wieder zu finden - und schon gar nicht leiden sie an Geschmacksverirrung.
Zunächst einmal unterstelle ich einem Großteil der Menschen, in jungen Jahren auch gleichgeschlechtliche Attraktion, erotische Anziehung oder Liebe (im ursprünglichen Sinne) erlebt zu haben. Die biologistische Annahme, mit der Geschlechtsreife sich dann "natürlicher weise" einem/einer gegengeschlechtlichen PartnerIn zuzuwenden, ist für mich nicht haltbar. Sie wäre auch nur zu überprüfen, wenn anstelle einer selbstverständlichen heterosexuellen Sozialisation (die bereits im Kindergarten institutionalisiert wird) eine wirkliche Entscheidungsfreiheit für jede/n einzelnen bestünde. Das heisst, wenn in den Schulbüchern neben Uta und Heini gleichberechtigt auch Moni und Eva auftauchen.
Ein homosexuelles Lebenskonzept ist vielfältig und vielschichtig wie heterosexuelle Lebenskonzepte auch. Ich weiß nicht, Rhona, wie viele lesbische oder schwule Paare Du kennst, die in der von Dir beschriebenen starren Rollenverteilung leben. Meiner Erfahrung nach, entspricht diese Rollenverteilung eher einem Klischee, das in den Medien oder Großveranstaltungen wie dem CSD verbreitet wird und von der heterosexuellen Bevölkerung als "typisch" aufgegriffen wird, weil es so schön "anders" und "fremd" ist und mit dem die BetrachterIn selbst sich nicht identifizieren muß oder nur in ihrer Phantasie. Vermutlich entspricht auch ein lesbisches oder schwules Schönheitsideal auch nicht unbedingt einem heterosexuellen, wenn dies nicht sowieso eher individuell geprägt ist.
Die Wahrheit ist, die meisten Paare leben in eher "unauffälligen" und eher monogamen Beziehungen ohne deutliche oder sichtbare Rollenklischees. Einmal im Jahr, zum CSD (Christopher Street Day) gehen sie auf die Straße, viele von ihnen bunt und schrill, bewusst, sich abhebend von ihrer alltäglichen Realität. ... na ja, laut statistischen Erhebungen, sollen Homosexuelle in ihren Beziehungen sexuell aktiver sein als Heteros
Natürlich gibt es auch bei den Homosexuellen eine Sex- and Fun-Gemeinschaft, es gibt Play-Parties, SM-Praktiken und Leder-Typen. All das gibt es aber auch bei den Heteros, ohne daß dies als "typisch" für heterosexuelles Beziehungsverhalten angesehen wird.
Ich werde mich noch mal sachkundig machen, aber meines Wissens nach ist die 10% Hürde längst übersprungen und wenn wir all die bisexuell lebenden Menschen, die sich dank der Genderbewegung nun melden auch noch dazuzählen, kommen die "Normalos" vielleicht langsam wirklich in Bedrängnis. ... sorry, aber ich musste hier auch so einiges über mich und meines gleichen lesen.
Das Aussterben der Menschheit befürchte ich dennoch nicht, da viele homosexuelle Paare auch den Wunsch haben, Kinder zu zeugen und groß zu ziehen und (hoffentlich) mit der Zeit zu einer freiheitlicheren Gesellschaft beitragen, in der Gefühle oder andere Inhalte eine Beziehung begründen und nicht mehr die sexuelle Orientierung.
>> Warum ist es so, dass es auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren fast immer einen "männlichen" und einen "weiblichen" Teil gibt? <<
Diese Frage könnte einen neuen Diskussionspunkt ergeben: was ist denn eigentlich typisch "männlich" oder "weiblich"? Welche Merkmale neben den primären Geschlechtsmerkmalen machen den Mann oder die Frau aus. Landen wir da nicht wieder in der Sackgasse einer genormten heterosexuellen Sozialisation?
Bin ich der "männliche Part" in einer lesbischen Beziehung, weil ich groß bin und eher selbstbewusst und dominant? Ich wehre mich dagegen und meine Partnerin, die vielleicht selbige Attribute aufweist, würde dies wohl auch tun, denn sie liebt eindeutig die Frau in mir. Und was, wenn zwei Frauen, die auf Leder und kernige Sprüche steh`n, sich zusammentun, sind die dann beide "männlich" und somit gar nicht lesbisch, sondern eigentlich "schwul"?
Erstaunt hat mich auch, daß hier offensichtlich ausschließlich Heterosexuelle (?) über Homosexualität diskutieren, die Motivation hierfür ist mir nicht klar geworden. Auch wenn die eigene "Betroffenheit" ja nicht der beste Hintergrund für Wissenschaftlichkeit oder Verallgemeinerungen ist, kann ich zunächst einmal einigen der SchreiberInnen recht geben, ein Großteil der homosexuell lebenden Menschen fühlt sich weder krank noch abnorm - und wenn sie dies tun, geschieht das vor der Schwierigkeit sich in gesellschaftlichen Norman wieder zu finden - und schon gar nicht leiden sie an Geschmacksverirrung.
Zunächst einmal unterstelle ich einem Großteil der Menschen, in jungen Jahren auch gleichgeschlechtliche Attraktion, erotische Anziehung oder Liebe (im ursprünglichen Sinne) erlebt zu haben. Die biologistische Annahme, mit der Geschlechtsreife sich dann "natürlicher weise" einem/einer gegengeschlechtlichen PartnerIn zuzuwenden, ist für mich nicht haltbar. Sie wäre auch nur zu überprüfen, wenn anstelle einer selbstverständlichen heterosexuellen Sozialisation (die bereits im Kindergarten institutionalisiert wird) eine wirkliche Entscheidungsfreiheit für jede/n einzelnen bestünde. Das heisst, wenn in den Schulbüchern neben Uta und Heini gleichberechtigt auch Moni und Eva auftauchen.
Ein homosexuelles Lebenskonzept ist vielfältig und vielschichtig wie heterosexuelle Lebenskonzepte auch. Ich weiß nicht, Rhona, wie viele lesbische oder schwule Paare Du kennst, die in der von Dir beschriebenen starren Rollenverteilung leben. Meiner Erfahrung nach, entspricht diese Rollenverteilung eher einem Klischee, das in den Medien oder Großveranstaltungen wie dem CSD verbreitet wird und von der heterosexuellen Bevölkerung als "typisch" aufgegriffen wird, weil es so schön "anders" und "fremd" ist und mit dem die BetrachterIn selbst sich nicht identifizieren muß oder nur in ihrer Phantasie. Vermutlich entspricht auch ein lesbisches oder schwules Schönheitsideal auch nicht unbedingt einem heterosexuellen, wenn dies nicht sowieso eher individuell geprägt ist.
Die Wahrheit ist, die meisten Paare leben in eher "unauffälligen" und eher monogamen Beziehungen ohne deutliche oder sichtbare Rollenklischees. Einmal im Jahr, zum CSD (Christopher Street Day) gehen sie auf die Straße, viele von ihnen bunt und schrill, bewusst, sich abhebend von ihrer alltäglichen Realität. ... na ja, laut statistischen Erhebungen, sollen Homosexuelle in ihren Beziehungen sexuell aktiver sein als Heteros
Natürlich gibt es auch bei den Homosexuellen eine Sex- and Fun-Gemeinschaft, es gibt Play-Parties, SM-Praktiken und Leder-Typen. All das gibt es aber auch bei den Heteros, ohne daß dies als "typisch" für heterosexuelles Beziehungsverhalten angesehen wird.
Ich werde mich noch mal sachkundig machen, aber meines Wissens nach ist die 10% Hürde längst übersprungen und wenn wir all die bisexuell lebenden Menschen, die sich dank der Genderbewegung nun melden auch noch dazuzählen, kommen die "Normalos" vielleicht langsam wirklich in Bedrängnis. ... sorry, aber ich musste hier auch so einiges über mich und meines gleichen lesen.
Das Aussterben der Menschheit befürchte ich dennoch nicht, da viele homosexuelle Paare auch den Wunsch haben, Kinder zu zeugen und groß zu ziehen und (hoffentlich) mit der Zeit zu einer freiheitlicheren Gesellschaft beitragen, in der Gefühle oder andere Inhalte eine Beziehung begründen und nicht mehr die sexuelle Orientierung.
>> Warum ist es so, dass es auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren fast immer einen "männlichen" und einen "weiblichen" Teil gibt? <<
Diese Frage könnte einen neuen Diskussionspunkt ergeben: was ist denn eigentlich typisch "männlich" oder "weiblich"? Welche Merkmale neben den primären Geschlechtsmerkmalen machen den Mann oder die Frau aus. Landen wir da nicht wieder in der Sackgasse einer genormten heterosexuellen Sozialisation?
Bin ich der "männliche Part" in einer lesbischen Beziehung, weil ich groß bin und eher selbstbewusst und dominant? Ich wehre mich dagegen und meine Partnerin, die vielleicht selbige Attribute aufweist, würde dies wohl auch tun, denn sie liebt eindeutig die Frau in mir. Und was, wenn zwei Frauen, die auf Leder und kernige Sprüche steh`n, sich zusammentun, sind die dann beide "männlich" und somit gar nicht lesbisch, sondern eigentlich "schwul"?