AW: Israels blutige Geschichte
Hallo Miriam!
Diese Rede von Biermann ist für mich eine beeindruckende kleine Zusammenfassung der Lage im Nahen Osten. Seine Einschätzung von Saddam Hussein und dem Irakkrieg teile ich zwar ebenfalls überhaupt nicht, aber in dieser Rede geht es vor allem um grundsätzliche Fragen im Nahostkonflikt. Es wundert mich, wenn solche schwerwiegende Tatsachen immer mit anderen Gegenargumenten abgeschwächt werden sollen, denn: Wie es Bierbaum schon sagt und gute Beispiel dafür bringt, Fehler sind unvermeidlich, egal, was man macht oder wie man es macht!
Mir ist aufgefallen, dass so ziemlich alle Argumente auch in diesem bzw. im damals dazu parallel lfdn. Thread behandelt wurden, wie etwa das hier:
"Aber die Palästinenser werden von ihren arabischen Brüdern selbst aus der Menschheit ausgeschlossen und vorgeschickt in einen tödlichen Kampf. Die riesigen reichen arabischen Länder rund um Israel mit ihren gewaltigen Ressourcen an fruchtbarem Land und Bodenschätzen und alter Hochkultur sollten ihre Ölmilliarden investieren, um diesen Elendsten ein friedliches Leben zu ermöglichen."
Ganz genau! Die Palästinenser werden nicht ausgelöscht, nur von ihren arabischen "Freunden" missbraucht. Dazu könnte ich sicher Beiträge in den benannten Threads finden, auch Kurdistan als Beispiel für solche Verlogenheit wurde erwähnt. Wenn Israel verliert, dann sind sie mit Sicherheit von dort verschwunden. Manche Naivlinge im Westen unterschätzen das tatsächlich, manch andere sind aber von ihrer (mehr oder weniger braun angehauchten) Ideologie verleitet oder gar besessen und wünschen sich das sowieso (auch wenn es scheinheilig mit "Gerechtigkeit" o.ä. umschrieben wird)!
Oder weiter Bierbaum:
"Mein alter Freund, der Historiker des Jüdischen Widerstands, Arno Lustiger sagte mir: Wenn die Araber die Waffen endlich niederlegen, wird es keinen Krieg mehr geben. Aber wenn Israel die Waffen niederlegt, wird es kein Israel mehr geben."
Nicht klar genug? Israel kann sich so manches nicht erlauben und nicht nur abwarten, was geschieht. Und zwar in solchen Belangen nicht, wo ein Fehler der letzte Fehler gewesen sein könnte. Auch wenn sich westliche Gerechtigkeitsfanatiker im sicheren Europa noch so sehr winden: Eine Atombombe in der Hand einer Großmacht wie USA oder auch Russland oder in einer westlich orientierten Demokratie wie England oder Israel ist schlimm; aber es ist immer noch entscheidend weniger bedenklich als in der Hand eines unberechenbaren Despoten im Irak oder in Nordkorea! Was soll man etwa davon halten, wenn solche Worte nicht ernstgenommen werden wie die vom iranischen Staatschef:
"Wenn bei einem atomaren Krieg eine Atombombe auf Israel falle, seien endlich alle 5 Millionen Juden auf einen Schlag tot. Wenn aber Israel kurz vorher noch die Raketen für den Gegenschlag abfeuere, werden vielleicht 15 Millionen Araber sterben – was tut das! Dann haben wir eben 15 Millionen Märtyrer mehr im Himmel, aber auf der Erde bleiben über eine Milliarde Moslems am Leben, um die Welt zu erobern."
Schau ma mal, ob der das ernst meint - so etwa, also abwarten?
Ein Staat, bei dem es zweifellos um seine Existenz geht, denkt da naturgemäß etwas anders als so manche Schreibtischattentäter im goldenen Westen.
Aber auch das habe ich schon so ähnlich mal geschrieben, weil ich das für einen der wesentlichen Unterschiede bei gewissen (wenn auch, zumTeil wenigstens, gut gemeinten) Denkweisen halte.
Lg Andreas