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aktuellste Meldung aus Israel

Sunnyboy schrieb:
Ehrlich gesagt muss ich Suche Recht geben:

Ein wichtiger Schlüssel zum Nahost-Krieg ist, dass einige Araber sich betrogen fühlen, und es ist eine interessante Frage, warum sie, die das Land bewohnten als der Staat Israel gegründet wurde, nicht wirklich an der Entscheidung beteilligt wurden.
Ehrlich gesagt, wenn man 1948 die Palästinenser tatsächlich abstimmen hätte lassen, und 99,99% hätten "überraschenderweise" gegen einen israelischen Staat gestimmt, hätte man wahrscheinlich die verantwortlichen westlichen Politiker wegen vermutlich schwerer Traumaschäden aus dem vergangenen Weltkrieg in Pension geschickt.
 
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In der heutigen Ausgabe der Mainzer Allgemeinen Zeitung, schreibt Karl Kardinal Lehmann, einen sehr lesenswerten Artikel:

"Man darf Israel nicht allein lassen"

http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=2477135

In eigener Sache: ich bringe hier bewusst nur noch Stellungnahmen die ich aufschlußreich finde. Dies ist kein Thema das man so locker vom Hocker, wie es sich manche wünschen und wie sie hier auch schreiben, behandeln kann. Einige User haben tatsächlich das Hintergrundwissen die ihnen erlaubt die Lage im Nahen Osten einzuschätzen und zu schildern, andere bemühen sich das Ganze zu verstehen (was zur Zeit nicht gerade leicht ist) - aber einige lassen einfach nur ihren alten antijüdischen und antiisraelischen Ressentiments hier freien Lauf.

Einen besonderen Dank möchte ich Andreas aussprechen, auch Gaius, der ja im Thread "Israels blutige Geschichte" schreibt. Mir scheinen solche Informationen überhaupt für junge Leute wie z.B. Daimos sehr wichtig, da einige bemüht sind dies alles richtig einzuordnen.

Gruß von Miriam
 
Zuletzt bearbeitet:
@Miriam

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber mich hat Lehmann nicht überzeugt. Das, was er da runtergeschrieben hat, ist doch alles längst bekannt. Klingt für mich ein bisschen nach "Ich will jetzt auch meinen Senf dazugeben!".

Israel kann sich unterlassener Unterstützung wegen nicht beschweren. Die USA haben seit Israels Gründung jegliche Verurteilungen durch den UNSC per Veto verhindert. Gerade das ist meiner Meinung nach auch ein Problem in Nahost: Erstens hat es Israel nie gelernt, sich an internationale Regeln zu halten, da die USA ja immer die Versuche, geltendes Recht ggü. durchzusetzen, torpedierten. Zweitens entstant dadurch erneut Hass auf arabischer Seite: "Israel darf doch eh machen, was es will." Gerade das treibt doch auch die Menschen in die Hände von Hamas, Hizbullah und Konsorten: "Die UNO muss schweigen, aber Hamas und Hizbullah tun etwas gegen das Unrecht!"

Dass sich die Art des Krieges verändert hat, ist auch nicht neu. Israel kann bei diesem Krieg nur verlieren. Die Hizbullah ist in einer win-win-Situation: Entweder sterben Israelis oder es sterben unschuldige Libanesen, was die Menschen überkonfessionell nur in die Arme der Hizbullah treibt, wie man jetzt im Libanon und anderswo in der Welt allzu deutlich sehen kann.
 
Hallo Miriam!
Ich gebe mein Danke gerne zurück für Deine interessanten Links, die ich immer gern lese! :)

Hallo Sunnyboy!
Ich habe gerade jetzt unter "Vorstellungen" gelesen, dass Du erst 17 Jahre bist. Deshalb möchte ich mich für meine Dir gegenüber völlig unpassende Ironie im letzten Beitrag entschuldigen. Ich schreibe nämlich schon seit Ende der 90er-Jahre in einem Forum einer Tageszeitung, das seit 1. März leider geschlossen wurde und bin dann in ein privates Forum gewechselt, das ich mittlerweile so wie viele andere auch verlassen habe, weil mir das dortige "Diskussions"-Klima nicht zusagt.
Was ich damit meine: In diesen Jahren ist mir schon vieles untergekommen (speziell bei der Tageszeitung mit den vielen Usern und den schier unzähligen Beiträgen), speziell zum Thema Rechtsextremismus bzw. Nationalsozialismus. Da gab es jede Menge User, die z.B. offen den Holocaust leugneten oder ständig aus rechtsextremen Links zitierten (ohne Quellenangabe) bis hin zu Usern, die als "Wölfe im Schafspelz" aufkreuzten, was sich aber erst, wenn überhaupt, nach öfteren Diskussionen erwies - bis sie gesperrt wurden und sie wieder unter neuen Links auftauchten. Erfahrene unter ihnen konnten das aber sehr gekonnt verschleiern, indem sie Verständnis vortäuschten...

Tatsache ist aber meiner Überzeugung und Erfahrung nach aber auch, dass man nur allzu leicht vorschnell urteilt (das möchte ich auch dem ebenfalls sehr jungen Katzav ans Herz legen).
Ich habe als Neuling hier über Dich deshalb überhaupt noch nicht geurteilt, Deine Argumente erschienen mir aber trotzdem nicht ganz so ausgewogen, wie Du selber darauf beharrst. Vor allem wenn wichtige Fragen oder Gegenargumente stillschweigend übergangen werden und alte Argumente konsequent wiederholt werden, so wird man als alter Forumshase schnell afmerksam und es kommen Zweifel auf, ob wirklich Interesse nach beiden Seiten herrscht.

Bei Dir bin ich mir aber nun vorläufig mal ziemlich sicher, dass Du wirklich nach beiden Seiten hin offen zu sein bemüht bist. Es ist kein Vorurteil, sondern es sollte mMn verständlich sein, dass man Aussagen eines 70-jährigen Users anders beurteilt als die eines 17-jährigen.
Wobei ich letztere sehr oft ernster nehme ...


P.S.: Ich bin aber noch keine 70!
 
daimos schrieb:
Erstens hat es Israel nie gelernt, sich an internationale Regeln zu halten, da die USA ja immer die Versuche, geltendes Recht ggü. durchzusetzen, torpedierten. Zweitens entstant dadurch erneut Hass auf arabischer Seite
...
Israel kann bei diesem Krieg nur verlieren.
Unter der ständigen Bedrohung, dem Terror und der Kriegsgefahr ist der Grat zwischen Recht und Unrecht stets ein äußerst schmaler. Dabei werden immer wieder Fehler gemacht, auch schwerwiegende, die das Menschenrecht sträflich missachten.
Gerade jetzt zeigt sich aber wieder sehr deutlich, wie schwer die Entscheidung sein kann und wie schwer sich die ernsthaften Kritiker im Westen tun, das Vorgehen Israels zu verurteilen, wo es doch eindeutig von der Hisbollah und Iran nicht nur provoziert, sondern ernsthaft bedroht ist. "Wenn wir wollen, schießen wir Raketen bis Tel Aviv", sagen sie selbstbewusst.

Aus einem außenpolitischen Kommentar im Kurier gestern:

Arabische Krankheit: Auf einem Auge blind
...
Die Arabische Liga, die 22 Staaten umfasst, hat die heiße Kartoffel Libanon längst sang- und klanglos an die UNO delegiert. Und auch das Dringlichkeitstreffen der Organisation der Islamischen Konferenz, der immerhin 57 Staaten angehören, bot keine Überraschung. Angeprangert wurde die "parteiische Haltung" der Staatengemeinschaft, gefordert eine sofortige Waffenruhe. Aber - selbstverständlich - nur von Israel, nicht von der Hisbollah.

Wo bleibt die Kritik an diesen Kriminellen, die den ganzen Irrsinn provoziert haben? Wo die Kritik an der parteiischen Haltung in den eigenen Reihen? Wo das Entsetzen über einen Herrn Ahmadinejad, der dem UN-Mitglied Israel jeden Tag aufs Neue das Existenzrecht abspricht? Seit einem Jahr mittlerweile!

Wo bleibt die Kritik an all jenen, die jetzt zwar zu Israels Offensive schweigen, die aber parallel dazu Petro-Milliarden in diverse Dschihadisten-Vereine stecken zwecks Islamisierung der Welt von Bosnien bis weit hinter Afghanistan? Wo bleibt der Aufschrei, dass die Hisbollah missbraucht wird, damit man sich selbst im regionalen Macht-Wettlauf gut positioniert?

Ja, aus muslimischer Sicht ist die Staatengemeinschaft einseitig. Beklagen kann dies aber nur, wer sich nicht ständig selbst ein Auge zuhält, um nur die Verbrechen des Gegners zu sehen.
 
daimos schrieb:
@suche

Wie wäre es, wenn du dann mal deine Meinung bezüglich der Kernpunkte darlegst?

Was man doch beobachten kann, ist, dass seit Ende des Kalten Krieges zahlreiche Konflikte aufgebrochen sind. Es wurden dazu nun viele Theorien aufgestellt (die erwähnten Huntington, Münkler und auch andere).

Welchen Grund siehst du dafür?

Hallo daimos,

natürlich sind zahlreiche Konflikte seit Ende des kalten Krieges ausgebrochen, doch war dies nicht mein Hauptthema.

Mir geht es darum an den Kern der Auseinandersetzungen im Nahen Osten zu gehen. Und mich stört, dass Israel oder die User, die Israel nahe stehen, die ganze Schuld an diesem unseligen Krieg den Arabern, bzw. Palästinensern in die Schuhe schieben. Mich würde freuen, wenn die Anhänger der Israelis endlich einmal einsehen würden, dass die Ursache des Konflikts schon lange vor dem 2. Weltkrieg ihren Anfang nahm, aber erst eskalierte, als man den Arabern ganz offiziell ihr Land streitig machte, indem man ihnen jemanden, den sie als gleichwertig betrachteten, plötzlich vor die Nase setzte. Ab sofort waren die illegal zugewanderten Israelis die Herren in einem seit Jahrhunderten von Arabern bewohntem Land. Und sie waren keine guten Herren. Die Palästinenser wurden zweitrangig behandelt, indem man ihnen das Wasser wegnahm und sie keine Baubewilligungen mehr bekamen. Zum Schluss die Einkerkerung mit dem Zaun.

Es ist eben ärgerlich, wenn man statt Argumenten beschimpft wird, direkt oder indirekt, oder dem Thema ausweicht, indem man anderes aufs Tapet bringt.

Ich finde nämlich, wenn die Israelis ihre Schuld nicht sehen, dass es zu keinem Frieden kommen kann.

Die Sebsterkenntnis wäre der erste Weg der Besserung, aber den gibt es in diesem israelfreundlichen Klan nicht.

Doch man muss vorerst seine Schuld erkennen und darnach gewillt sein, sie aus der Welt zu schaffen, indem man bereit ist Konzessionen zu machen.

Dass man etwas erhalten hat, was einem nicht zugestanden ist, muss für ewige Zeiten Unruhe stiften, wenn man nicht daran geht, diese Schuld oder diesen Irrtum wieder gut zu machen.

Nach bestem Wissen und Gewissen

suche
 
Andreas61 schrieb:
Gerade jetzt zeigt sich aber wieder sehr deutlich, wie schwer die Entscheidung sein kann und wie schwer sich die ernsthaften Kritiker im Westen tun, das Vorgehen Israels zu verurteilen, wo es doch eindeutig von der Hisbollah und Iran nicht nur provoziert, sondern ernsthaft bedroht ist.

Es stört mich ehrlich, dass hier die ganze Zeit davon die Rede ist, dass die Hisbollah oder sonst wer, Israel provozieren oder gefährden!
Fakt ist nämlich, dass die Israelis mit der Geschichte begonnen haben, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg den Arabern ihr Land streitig gemacht haben. Was haben sie sich denn erwartet? Was würdet ihr erwarten, wenn ihr euch den Grund von einer anderen Familie schnappt? Glaubt ihr, dass die ihn euch so mir-nichts-dir-nichts geben werden?
Natürlich wehren sich die Araber. Es war ja auch ihr Land, es wurden ja auch ihre Familien vertrieben. Also bitte, das sollten hier einmal alle in Betracht ziehen, die die Politik Israels verteidigen!

Ben
 
daimos schrieb:
Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber mich hat Lehmann nicht überzeugt. Das, was er da runtergeschrieben hat, ist doch alles längst bekannt. Klingt für mich ein bisschen nach "Ich will jetzt auch meinen Senf dazugeben!"
Diesen Eindruck kann man durchaus haben, daimos, es kommt aber auch auf die Erwartungshaltung an. Einerseits will man bei Kommentaren Hintergrundinformationen, die man bei aktuellen Berichten nicht immer so einfach bekommt.
Andererseits, und das halte ich für nicht weniger wichtig, geben Kommentare uns eine Information darüber, wie kompetente Persönlichkeiten oder wichtige Medien die Lage einschätzen.

Das ist enorm wichtig für unsere Meinungsbildung und oft mitentscheidend, wer der "Gewinner" ist, wenn wir schon bei dieser Bewertung bleiben wollen.
Je mehr Informationen man sich von verschiedenen Seiten einholt, umso weniger ist die Gefahr gegeben, dass wir einseitig manipuliert werden und eingeengt und einseitig argumentieren und urteilen.

So denke ich über das Informationsangebot, etwa über die Links.
Ich lese am liebsten den Kurier (Printausgabe) und die Salzburger Nachrichten, den Standard und die Presse (alle online).
Hier einige interessante Links zu diesem Thema:


Meinung der Kirche, von einem kompetenten Vertreter:
Siehe Link von Miriam

Politikwissenschaft, Bücher:
Siehe Link von Daimos

Kurier, eher Mitte rechts und liberal:
Siehe Zitat von Andreas (Online sind Kommentare ohne Passwort nicht abrufbar)

Der Standard, eher links, gemäßigt:
http://derstandard.at/ - "Meinung": Israel kritisieren - aber richtig
Eine Gebrauchsanweisung der Philosophin Isolde Charim
Bemerkenswerte Stellungnahme zur immer aktuellen Diskussion:
Bevor Sie argumentieren, überprüfen Sie Ihre Emotionen - Hüten Sie sich vor Formulierungen wie: "Gerade das Volk, das so viel gelitten hat, tut jetzt anderen Leid an" - Glauben Sie nicht, mit der blauäugigen Forderung nach Ausgewogenheit wären Sie aus dem Schneider! - Vermeiden Sie das Klischee vom Kampf "David gegen Goliath" - Vermeiden Sie den Schulddiskurs! - Der entscheidende Punkt: Wählen Sie den richtigen Ton! U.a....

Die Presse, eher rechts, gemäßigt
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=pk&id=576293
"Als 1996 schwere Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel ausbrachen, schickte der damalige Präsident Bill Clinton seinen Außenminister Warren Christopher nach Syrien. Der einstige syrische Präsident Hafez al-Assad brachte die Hisbollah zur Räson, es kam zu einem Waffenstillstand. Ganz anders die Administration Bush: Deren undifferenzierte Politik ("Entweder ihr seid mit uns, oder ihr seid gegen uns") verhindert einen Dialog mit Damaskus und damit eine Lösung."
Gute Lösung, aber: Hafez al-Assad ist nicht mit Rafsanjani vergleichbar!

Salzburger Nachrichten, Mitte, liberal
http://www.salzburg.com/sn/06/08/05/artikel/2252509.html
"Es braucht die Hilfe der islamischen Welt.
Es geht darum, den - höflich ausgedrückt - etwas bizarren Mahmud Ahmadinedschad und seine Mullahs einzubremsen. Irans Präsident, Holocaust-Leugner, Idol der Nazi-Szene, Nuklearbastler und Großmachtprediger, hat soeben wieder öffentlich zu Protokoll gegeben, dass die Eliminierung Israels die echte Lösung für den Konflikt sei.
Keiner der moslemischen Herrscher von Marokko bis Indonesien widersprach.
Doch sie sollten den Zündlern in Teheran wenigstens Eines klar machen, auf dass sie die Regeln der Diplomatie und die Segnungen des Friedens schätzen lernen:
Das Volk der Juden wird sich niemals mehr wehrlos fügen, egal was die Welt denkt."


Zum letzten Satz: Die an und für sich nahe liegende Bemerkung "Israel kann nicht gewinnen", wie Du schreibst, ist so gesehen sehr relativ zu sehen, denn Israels vorrangigstes Ziel (wenn auch nicht das einzige, wird bestimmt auch durch verschiedene demokratische Richtungen) ist die Abwehr jeder potenziellen Gefahr für das Land, momentan die Angriffsgefahr der Hisbollah aus dem Südlibanon.
Wie es mit der Meinung in der Welt ausschaut - die ist sehr differenziert, wie diese vielen Beispiele zeigen, da ist Israel keineswegs der vorherbestimmte Verlierer, meine ich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Benjamin schrieb:
Fakt ist nämlich, dass die Israelis mit der Geschichte begonnen haben, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg den Arabern ihr Land streitig gemacht haben.

Hallo Benjamin,

wenn wir die Geschichte aufrollen möchten - dann ist der Anfang nicht das Ende des zweiten Weltkrieges, sondern alldas was während des zweiten Weltkrieges geschehen ist - und was es den Überlebenden unmöglich machte in die Länder zurück zu kehren, aus denen sie verschleppt wurden - und in denen sie und ihre ermordeten Angehörigen früher gelebt hatten.

Ich denke, dass mich hier viele der User inzwischen gut genug kennen um zu wissen, dass ich ungerne diesen Aspekt ins Gespräch bringe. Doch wenn ich immerwieder sehe, dass die Geschichte für viele nach dem Krieg anfängt, dann muss ich dies ansprechen - weil ich persönlich diese Zeiten als Kind miterlebt habe.

Bitte nehme es nicht als eine Belehrung, aber doch als Ausdruck einer anderen Perspektive aus der die tragische Geschichte des 20. Jahrhundert auch betrachtet werden muss.

Gruß von Miriam
 
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Miriam schrieb:
Hallo Benjamin,

wenn wir die Geschichte aufrollen möchten - dann ist der Anfang nicht das Ende des zweiten Weltkrieges, sondern alldas was während des zweiten Weltkrieges geschehen ist - und was es den Überlebenden unmöglich machte in die Länder zurück zu kehren, aus denen sie verschleppt wurden - und in denen sie und ihre ermordeten Angehörigen früher gelebt hatten.

So ist es und das betrifft nicht nur die Juden, sondern auch viele andere unliebsam empfundene Zeitgenossen. Während die Judenverfolgung so schändlich und grausam sie auch war, immer wieder herausgestellt werden darf, gilt es als ewig gestrig, wenn auf die übrigen Opfer des 2.WK hingewiesen wird.
Ob es sich um die Bombardierung der Zivilbevölkerung durch die Alliierten handelt, bis hin zur Vertreibung von mehr als 17 Millionen Deutschen aus ihrer angestammten Heimat uvam.


Miriam schrieb:
Ich denke, dass mich hier viele der User inzwischen gut genug kennen um zu wissen, dass ich ungerne diesen Aspekt ins Gespräch bringe. Doch wenn ich immerwieder sehe, dass die Geschichte für viele nach dem Krieg anfängt, dann muss ich dies ansprechen - weil ich persönlich diese Zeiten als Kind miterlebt habe.

Hallo Miriam,

dieser Hinweis ist wichtig und notwendig, da leider die Vorgeschichte gern ausgeblendet wird und nur das jetzt, hier und heute zählt.
Deshalb heißt es auch nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.

Dazu kommt, dass nach dem 2.WK eine gewaltige Geschichtsfälschung stattfand und nicht nur das deutsche Volk umerzogen wurde. Belanglosigkeiten werden im Stil der BILD-Zeitung groß herausgestellt um von den wichtigen Zusammenhängen und Zeitproblemen abzulenken.

Viele, leider zu wenige Nachgeborene suchen nach der historischen Wahrheit, was schwierig ist, wem soll man glauben, wer ist glaubwürdiger?
Dazu kommt, dass die offizielle Geschichte immer vom Sieger geschrieben wird, denn die Kriegspropaganda der Siegermacht ist mit der Kapitulation der Besiegten nicht zu Ende, nein sie geht weiter.
Der amerikanische Publizist Walter Lippmann hat es folgendermaßen formuliert: „Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger Eingang in die Geschichtsbücher der Besiegten gefunden hat und von den nachfolgenden Generationen auch geglaubt wird, kann die Umerziehung als wirklich gelungen angesehen werden.“


MfG Jan Amos
 
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